Am Samstag, den 12. Oktober, traf Ratiopharm Ulm in einem rasanten Spiel auf die Telekom Baskets aus Bonn. Während in der ausverkauften Ratiopharm Arena die Stimmung im Publikum tobte, passierte auf dem Spielfeld Unglaubliches.

Die ganze Halle hoffte auf ein spannendes Spiel, aber wie spannend es werden würde, ahnte vermutlich niemand, als sich um 19 Uhr die zehn hochmotivierten Spieler in der Mitte des Spielfeldes zum Tipp-off trafen.

Der Start ins erste Viertel glückte den Bonnern besser. Sie präsentierten sich sehr stark und ließen den Gastgebern wenig Raum zu Punkten. Erst nach 5 min gelang es Ulm sich den Ausgleich (9:9) zu erkämpfen. Nachdem die ersten zehn Minuten (12:19) noch an Bonn gingen, wurde die Partie im zweiten Viertel enger. Ulm kämpfte sich innerhalb von nur 2 Minuten zurück und knöpften ihrem Gegnern einen 8:0 Run ab. Jedoch sollte diese Wende nicht die einzige im Spiel bleiben.

Es schien fast so, als würden sich die beiden Mannschaften mit güten und schlechten Phasen abwechseln. Mit knapper und überraschender Führung (40:39) verließen die Ulmer Basketballer zur Halbzeit dann das Parkett. Wie sich bald herausstellen sollte war diese Ausgeglichenheit nicht von langer Dauer.Im dritten Viertel startete der Gegner wieder einmal besser ins Spiel. Während es den Bonnern bereits mit nur einem Spielerkontakt gelang zu punkten, kämpften die Ulmer unter dem Korb mit mehreren Handkontakten verschiedener Ulmer Spieler, jedoch ohne Erfolg. Selbst mit einem spektakulären letzten Dreier von der Nummer 12, Edgar Sosa kurz bevor die Zeit ablief, lagen die Ulmer nach 30 Minuten Spielzeit zurück.

Mit einer sagenhaften Aufholjagd bewies die Leibenath-Truppe, dass 13 Punkte Rückstand 10 Minuten vor Ende des Spiels noch nicht den vorzeitigen KO bedeuten müssen. Trotzdem mit Matt Howard (9) und Trent Plaisted (12) zwei in diesem Spiel wichtige Ulmer wegen der 5- Foul- Regelung  frühzeitig vom Feld mussten, gelang der Heimmannschaft 32 Sekunden vor Abpfiff die Führung durch Keaton Nankivil.

Jedoch war das Glück den Ulmern nicht hold. Beim letzten Einwurf von Per Günther, direkt nach einer Auszeit, ergatterte sich der Bonner Pointguard  Jared Jordan (2) denn Ball, spielte auf Ryan Brooks (14) welcher den Auswärtssieg seiner Truppe mit 74:77 besiegelte.

„Ein Spiel gewinnt oder verliert man nicht in der letzten Sekunde oder letzten Angriff. Da haben Dinge zu geführt über die 40 Minuten.“

Diese Erkenntnis ist wohl nur ein schwacher Trost von Headcoach Thorsten Leibenath nach diesem aufreibenden Spiel, in dem die Ulmer Mannschaftsgeist bewiesen haben und sich trotz ihres teilweise 15 Punkten Rückstands noch erstaunlich nah heran kämpfen konnten.

In der Arena befanden sich neben den enttäuschten Gesichtern der Heimfans jedoch auch eine kleine aber laute Truppe Bonner Fans, die ihren Sieg lauthals mit "Auswärtssieg" Sprechchören feierten.

Auch wenn es aus Sicht der Ulmer nach ihrem engagierten Einsatz eine bittere Niederlage war, hat Spiel gezeigt wie Basketball aussehen sollte: Spannend bis zur letzten Sekunde und jede noch so kleine Unaufmerksamkeit kann bestraft werden.

Fotos: Devin Sancakli

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