So gehen natürlich auch im Rest des 1.Viertels dieses wichtigen Spiels einige Punkte auf ihr Konto und selbstverständlich bleiben auch die Gegner nicht foulfrei. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass man Fouls, wie Fan-Attack uns im zweiten Teil des Interviews erkärt hat, auch taktisch einsetzen kann. Wann das hier allerdings der Grund ist, kann ich leider nicht ganz nachvollziehen. Unabhängig von den Fouls endet das 1.Viertel jedoch mit einem positiven Stand von 24:18.

Es folgen zwei Minuten Pause, in denen die Welt scheinbar in Slow-Motion verläuft, denn wie sonst lässt es sich erklären, dass mir das Spiel danach NOCH schneller vorkam? Egal woran es liegt, Schwierigkeiten macht es ratiopharm ulm nicht und so sind die Gegner uns auch nach drei Minuten mit 30:25 kaum näher gekommen.

Und es geht für uns weiter so gut voran. Auch wenn in der Halle phasenweise nichts anderes außer lauten Rufen und Pfeifen zu hören ist (Wie muss das nur sein, Schiedsrichter zu sein?) steht es darum nach vier Minuten sogar 39:29, kurz danach 41:29. JA! Ich würde mal sagen, das sieht gut aus für Berlin! 

Ein paar Mal geht der Ball noch hin und her, dann endet das zweite Viertel mit 50:33. Und auch wenn man sich eig

Doch ich versuche meine Vorfreude nicht zu sehr zu zeigen und belasse es darum bei einem gedanklichen "Juhu!", als Esterkamp das 3.Viertel mit einem 2er für uns beginnt. Und auch wie in den bisherigen Vierteln, geht es bei uns ähnlich gut weiter.entlich nicht zu früh freuen, den Tag nicht vor dem Abend loben soll, ..Ahh, es sieht einfach RICHTIG gut aus für das Halbfinale!

Bei einer Restspielzeit von 7:10 in diesem 3.Viertel haben wir mit 58:37stolze 21  Punkte Vorsprung. Oh YEAH!

Wer gerade in der Halle sitzt braucht aber auch einfach nur die Ohren aufzusperren: Wenn hier ein Schiedsrichter pfeift, wird verdächtig oft aus Protest zurück gepfiffen, wenn auf der richtigen Seite ein Korb fällt, wird gejubelt. UND WIE! Und das obwohl unser Team ratiopharm ulm auch 3:30 Minuten vor Schluss mit 65:44 noch immer einen sehr deutlichen Vorsprung hat. 

Es scheint gut für uns weiterzugehen, bevor wir nach einem Duell vor dem gegnerischen Korb unter unseren Wechseln, werfen wir gerade einen 2er. Einmal dürfen die Gegner aus Trier den Ball noch einwerfen und auch Freiwürfe gibt es für beide Seiten, dann ist das vorletzte Viertel auch fast schon zu Ende.

Und während ich mich noch frage, ob es ein taktisches Foul war, das Günther die zwei Freiwürfe beschafft hat, ertönt der Buzzer - so heißt das nämlich - und beendet das Viertel genau in dem Moment, in dem Schwethelm einen Korb wirft. Oh man, 74:52 nach 30 Spielminuten, waow!

Auch das letzte -und bei diesem Spiel besonders wichtig - Viertel, beginnt mit Freiwürfen für uns. Doch die der Gegner folgen und es beginnt ein Rennen, bei dem noch einmal Leistung auf Leistung treffen, sich beide Teams noch einmal anstrengen für das, was nach einem Sieg in diesem Spiel winkt: Das Halbfinale in Berlin. Topscorer sind bei uns übrigens Allan Ray(19) und Schwethelm (18), Nankivil folgt mit 11 Punkten auf Platz 3.

Mit 22 Punkten Vorsprung, sind sie - ahh, 25 Punkte Vorsprung! (Danke, Ray!) Mit 25 Punkten Vorsprung sind sie zusammen mit den anderen Spielern von ratiopharm ulm wohl bald auf dem Weg nach Berlin. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, und die Gegner einen überraschenden Run hinlegen.

Aussehen tut es danach allerdings gar nicht, viel mehr verstärkt Nankivil unseren Vorsprung um mit dem Wurf 89:61. Die Fans sind begeistert und singen "Macht sie alle, schießt sie aus der Halle!" eines der Lieder, die ich bei meinem letzten Spiel im Fanblock auch gelernt habe. Dann folgt ein fröhliches: "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!" Halt, ihr dürft es doch noch nicht rumschreiben! Ach egal, ich kann mir ein Grinsen einfach nicht mehr verkneifen!

Vor allem, weil wir mit 91:39 auch noch wirklich gute Chancen haben... Ach was red' ich, weil es sicher ist! Jetzt kann man's ja sagen, wenn die Fans es schon so rumbrüllen. Umso erschreckender ist ein kleiner Vorfall, der kurz darauf Allan Ray vom restlichen Spiel ausschließt. 

Die Nummer 11 der Gegner, ein Spieler namens Howell, und Ray stehen praktisch Nase an Nase und Ray fuchteln sich außerdem gegenseitig im Gesicht herum. Heey, was macht ihr denn da?! Bevor sich das entgültig klären lässt, beenden die Schiedsrichter das Debakel auch schon und auch wenn es nicht sehr schlimm aussah, bekommen beide ein Foul aufgebrummt. Das ungerechte dabei: Howell darf weiterspielen, während das Foul für Ray als ein unsportliches und somit disqualifizierendes gewertet wird. Sauerei! 

Eine Moment, der mich nicht nur verärgert, sondern vor allem verwirrt und irgendwie ernüchtert hat, mit 2:30 Minuten sehr kurz vor Schluss. Dabei haben sich unsere Chancen auch mit der Verbesserung der Gegner auf 94:69 nicht nennenswert verbessert.                                                Im Gegenteil, der Sieg und somit auch der Einzug nach Berlin sind uns sicher. Trotzdem kann zumindest ich mich darüber nicht mehr so sehr freuen, wie davor. Doch anderen geht es da anders:

Der Fanblock, in dem auch Christian Conzelmann aus dem Video oben steht, singt schon wieder: "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!". Zur Abwechslung folgt danach noch "Ihr könnt nach Hause gehen, ihr könnt nach Hause gehen...!"

Und das machen die Gegner auch, vorher jedoch stehen in den letzten Sekunden des Spiels noch einmal alle Zuschauer auf, und während Theis das 99:70 trifft, ertönt der Buzzer und beendet das Spiel. Es ist geschafft: Wir haben Trier besiegt und fahren damit offiziell ins Halbfinale nach Berlin, am 23./24. März. Oh jaaaa!!

Ich freue mich unbändig, auch wenn das nächste Spiel für mich erstmal das gegen die Unics Kazan am 19. Februar.

Fotos: Devin Sancakli