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Poetry! Dead or Alive?
06.02.2013 um 19:17 Uhr von Tairrah
Zuletzt geändert 11.02.2013 um 09:31 Uhr
Der Poetry-Slam gehört zum Roxy, wie die Schauspieler zum Theater. Theater und Roxy zusammen ergibt dann also einen Poetry-Slam mit Schauspielern? Was sich auf den ersten Blick verrückt anhört, ist tatsächlich so gewesen. Am Sonntag, 3. Februar, traten vier Vertreter der toten Dichter gegen vier lebende Slammer an.
Ob es den toten Dichtern gelang, die lebenden Jungpoeten vom Thron zu stoßen? Ariane Müller, berühmt-berüchtigte Sängerin und Klavierspielerin, die auch regelmäßig bei der Roxy Horror Music Show auf der Bühne ist, brachte das Publikum schon im Vorfeld zum Lachen. Mit einem Medley aus Hänschenklein, „Junge“ von den Ärzten, „Poker Face“ von Lady Gaga und vielen anderen , mehr oder minder modernen, Liedern unterhielt sie das Publikum und stimmte es auf die Poetryslammer ein. Doch im Gegensatz zu den „normalen“ Slams im Roxy, ging es bei „Poetry! Dead or Alive?“ ein wenig anders zu: Statt der Zeitbegrenzung auf sechs Minuten durften sich die Poeten beispielsweise soviel Zeit nehmen, wie sie wollten. Ebenso waren Hilfsmittel erlaubt. Auch die Bewertung der Slammer erfolgte nicht durch das Publikum, das im Streitfall von einer dreiköpfigen Jury aus eben diesem ersetzt wurde, sondern es waren von Anfang an fünf willkürlich ausgewählte Zuschauer, die Punkte von 1 – 10 vergab. Die Gruppe (tot vs. lebendig), die am Ende die meisten Punkte bekam, hatte gewonnen. Außerdem mussten sich die Slammer, die auf der jeweiligen Seite die meisten Punkte hatten, noch einmal im Finale messen. Block eins
Das zweite Gedicht, dass Wigger vortrug, „handelt[e] von Frauen. Also von Männern“, wie er selbst sagte. Es war der Monolog einer Frau, die ihrem Mann gerade die Scheidungspapiere zuschickte und nun in einem Cafe saß und sich darüber aufregt. Für beide Texte bekam Maximilian Wigger insgesamt 20,2 Punkte.
Frederike Kempner, dargestellt von Sibylle Sch Die nächste Vertreterin der lebenden Dichter und die letzte Poetin des 1.Teils von "Poetry! Dead or Alive?" war Clara Nielsen. Mit mehr als fünfzig Siegen bei Poetryslams war wohl die erfahrenste Slammerin, die an diesem Abend bisher auf der Bühne gestanden hatte. Ihr Text „Windschattengewächs“ handelt von Kinderheitserinnerungen an ihre Mutter. Bevor sie allerdings mit diesem Text begann, trug sie zwei Kurzgedichte vor. Beide unter dem Titel "Gemein... sam". Eines davon lautete: „Liebst du mich, so wie ich dich, dann liebst du mich Der Text in dem es um ihre Mutter ging es um Windschattengewächse, kleine Mauern, die zwischen Feldern stehen, um diese vor dem Wind zu schützen. Sie erzählte davon, wie ihre Mutter die Kindheit verbracht und wie ihr das Mäuerchen Kraft gegeben hat und wie sie, Clara, ihre Kindheit verbringen und konnte - dank ihrer Mutter, die für sie der Halt, das Windschattengewächs war. Sie bekam dafür 26,7 Punkte.
Block zwei Der aus Nürtingen stammende Friedrich H Nach ihm war es Alex Burkard, Grand Slam of Saxony Champion 2012, der auf die Bühne kam und seinen Text über Empathie vorstellte. Der empathische junge Mann konnte darin die ganze Nacht nicht schlafen, da seine Freundin am nächsten T Letzter Vertreter der toten Dichter schließlich war Karl Valentin, frei nach dem Motto: "Das Beste kommt zum Schluss." Er brachte das Publikum mit zweideutigen Witzen zum Lachen. Beispielsweise, als der ambitionierte Feuerwehrmann, dargestellt von Renate Steinle, Dass er Feuerwehrmann geworden sei, weil sein Vater auch schon Feuerwehrmann war und die Uniform somit schon da war, unterhielt das Publikum genauso wie die Tatsache, dass er heute noch – als Erinnerung an ein großes Feuer im Dorf – jeden Abend Feierabend (oder auf Bayrisch „Feuerabend“) habe und ging mit 26,7 Punkte von der Bühne. Slammer Nummer vier in diesem Block war der bekannte Max Kennel aus Ichenhausen. Er philosophiert über das Leben, über Gegenwart und Vergangenh Nach einer Gesamtauswertung aller Punkte waren es dann die lebenden Dichter, die als Sieger auf der Bühne beklatscht wurden und in diesem Sinne jeweils eine Quietscheente mit Krone geschenkt bekamen.
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1 Kommentar zu "Poetry! Dead or Alive?"
10.02.2013 um 15:30 Uhr
Die Darstellungen waren gut und Karl Valentin der verdiente Sieger!