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« Interview: Fan-Attack - Teil 1
Folge 14: ratipharm ulm gegen Galatasaray Istanbul [Fanblock] »

Folge 13: ratiopharm ulm gegen den FC Bayern München


Orange. Alles um mich herum ist orange, denn das Motto des heutigen Spiels heißt für die Fans „Farbe bekennen“. In die Welt gerufen wurde es von der Vereinigung „Fan-Attack“ um die Vorstandsvorsitzenden Josef Jahl und Christian Conzelmann, die wir vor dem Spiel zu einem Interview getroffen haben. Jetzt beobachte ich die beiden beim Brüllen und Trommeln im Fanblock, während die „Einlaufzeremonie“ beginnt.

Die Spieler der gegnerischen Mannschaft stehen wir gewöhnlich schon vor mir auf dem Feld und machen mir noch einmal klar, dass das heutige Spiel mit diesem Team, dem FC Bayern München, nicht nur auf dem Feld stattfindet, sondern auch den spannenden „Konflikt“ zwischen Baden-Württemberg und Bayern aufgreift, der hier ja besonders greifbar ist.

Doch auch wenn bei den bisherigen Spielen, einschließlich dem letzten Auswärtsspiel am 5. Januar, bei dem unser Team mit 80:78 knapp verloren hat, immer die Bayern als Sieger vom Platz gingen, sind Ulmer Zuschauer und Spieler heute hochmotiviert.

Bereits nach einer Minute steht  es 2:2 und die Halle pfeift. Während die Gegner ihre Punkte allerdings durch Freiwürfe bekommen, gehen die 2 Punkte wohlverdient und nach einem ordentlichen Korb an Esterkamp, der mit Günther, Ray, Bryant und Nankivil die Starting Five bildet.

Aus diesem Team heraus wirft Günther kurz darauf den nächsten 2er und somit den 4:4-Ausgleich, doch die Stimmung ist weiterhin angespannt. Stürmt unser Team auf den gegnerischen Korb zu, stehen die Zuschauer auf und jubeln. Viel öfters jedoch ist lautes und verärgertes Pfeifen zu hören – die Schiedsrichterurteile, die verdächtig viele Freiwürfe für die Gegner nach sich ziehen, rufen, gelinde gesagt, Protest hervor.

Das Spiel ist aber auch zum Ärgern, heute. Noch in den ersten 5 Minuten haben die Gegner doppelt so viele Punkte wie wir, und auch wenn Trainer Leibenath das Spiel als ein Treffen von „David gegen Goliath“ bezeichnet hat, ist es enttäuschend. Das wir nicht mit diesem 7:14 ins 2. Viertel gehen werden, ist dabei wenig Trost. Kein Wunder also, dass die Zuschauer beim 16:17 von Esterkamp erfreut sind. Das toppt nur Nankivil mit dem 18:17, gut eine Minute vor Ende des 1.Viertels.

Doch es scheint einfach nicht so unser Tag zu sein, heute. Die Bayern, denen unsere Basketballer „die Lederhosen ausziehen werden“, wie Moderator Marc Herrmann es nannte, bekommen mal wieder zwei Freiwürfe. Glücklicherweise treffen sie nur einen davon, bevor Schwethelm die Führung erwirft, für die ihn die Halle liebt.

20:19, fast endet das 1. Viertel mit diesem Stand, doch die Gegner kommen noch einmal zum Zug und so lautet der Spielstand nach den ersten 10 Minuten 20:21.

Wenigstens, so versuche ich mich zu trösten, ist das ein Spiel, bei dem es an Stimmung nicht mangeln dürfte, denn bei knappen Spielen, meinten die Fan-Attack-Vertreter vorher im Interview, sei oft sehr gute Stimmung. Dass aber auch wir es den Bayern nicht leicht machen werden, zeigte Ray zu Beginn des 2. Viertels noch in der 12.Spielminute, als er uns mit 25:23 (mal wieder) eine Führung verschafft.

Kurz danach wird diese allerdings auch wieder von den Gegnern ein- und dann überholt, doch der Kampf ist noch nicht vorbei!

Auch die Sache mit den Freiwürfen will einfach nicht aufhören, dabei haben beide Mannschaften laut Anzeige fast gleich viele Fouls. Doch Fouls, so Fan-Attack in unserem Interview, sei für Laien (zu denen ich mich hier einfach zähle) sehr schwer zu verstehen. Einfach hingegen ist auch für mich der Punktestand, der wild variiert. Mal führen wir, zum Beispiel mit 31:28, 33:30, 35:30 … und es scheint gerade, als hätten wir die Gegner abgehängt, als diese wieder mit 35:32 anfangen uns einzuholen.

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen, ähnlich dem in dem Spiel gegen die Brose Baskets Bamberg. Überglücklich jubeln die heimischen Zuschauer darum, als wir das zweite Viertel mit einem klaren Vorsprung und 44:35 beenden können. JA!

Doch nach der Pause geht es weniger gut weiter. Während wir im 2.Viertel einen guten Abstand zu den Gegnern gewinnen konnten, machen sie uns von der anderen Hallenseite nun schon zu Beginn des 3.Viertels die Hölle heiß.

Nicht einmal die Hälfte des Viertels ist vorbei, da haben sie und nicht nur ein-, sondern sogar überholt. Aber nur knapp, denn es steht 44:45. Und der Kämpfergeist unserer Jungs ist entsprechend unerbittlich, was Nankivil und Bryant zeigen, indem sie für das 50:45 sorgen. Na also!

Trotzdem bleibt das Spiel rasant und die Stimmung geladen. Gefühlte Sekunden später steht es bereits 54:47 und mir wird mal wieder klar, dass Basketball einfach ein schneller Sport ist und bleibt. Dass die schnellen Spieler dazu aber nicht nur vom Gegner, sondern auch aus unserer Mannschaft, auch von ratiopharm ulm kommen, zeigen die Basketballer in den nächsten Minuten.

1 Minute vor Ende des 3.Viertels haben wir dadurch tolle 11 Punkte Vorsprung, 61:49. In letzter Sekunde wirft Jeter dann noch einen Ball in den Korb und holt das 64:52 zum Ende des 3. Viertels. Die Halle bebt!

Das letzte Viertel, das 4. von vier, ist, wie immer bei derart knappen Spielen, ein besonders spannendes. Der Ball landet nur knapp im Korb, fliegt direkt darüber hinweg oder wird im letzten Moment von den Gegnern weggeschlagen.

Mit 64:54 sind es die Gegner, die die ersten Punkte in diesem entscheidenden Viertel holen, aber sicher nicht die letzten. Unsere Spieler folgen diesem Beispiel, werfen 67:54, 68:56 und schließlich 69:56.

Ein Punkt, an dem man das Spiel wegen mir gerne beenden könnte und auch Zuschauer wie Fan-Attack, die wir vor dem Spiel interviewt haben, würden sich sicherlich darüber freuen. Ganz zu schweigen von Kollegen neben mir, die gerade, als Bryant den Korb nicht trifft, „Scheiße!“ brüllen.

Um so mehr klatschen wir alle allerdings, als unsere Ulmer gute 4 Minuten vor Schluss das 75:63 werfen. Wenn wir einen solchen Vorsprung beibehalten, kommt es nach diesem Kopf-an-Kopf-Rennen wenigstens nicht zu einer Verlängerung, so wie bei dem vorher angesprochenen Spiel gegen die Brose Baskets Bamberg. Die Ulmer geben jedenfalls alles dafür, es nicht dazu kommen zu lassen und halten ihren stolzen Vorsprung gut. 2:30 Minuten vor Schluss steht es 80:69, noch immer beziehungsweise mal wieder, tolle 11 Punkte Vorsprung, die kurz darauf sogar zu 13 Punkten werden.

Mittlerweile sind es nicht mehr nur die Fans, wie die Jungs aus unserem Fan-Attack-Interview, die aufstehen und das Team anfeuern, sondern alle heimischen Zuschauer. „Steht auf, wenn ihr Ulmer seid, steht auf … “, brüllt es aus allen Richtungen, während aus dem Gästeblock im Eck protestierende Trommelschläge tönen.

In den letzten Sekunden diesen atemberaubenden Spiels kommen die Bayern uns zwar wieder näher, doch am Ende sind wir es, die ihnen mit einem 83:75 und lauten „Sieg! Sieg! Sieg!“-Paraden die Lederhosen ausziehen. Ganz, wie Marc Herrmann es versprochen hatte.

Weiter geht’s mit dem Spiel am 30. Januar, bei dem die Team-Ulm.de-Redakteurin Sophia Kümmerle im Fanblock dabei sein wird.

Fotos: Devin Sancakli

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur, Sport und Stadtgeschehen
Tags: Basketball, Basketball Ulm, Basketballprojekt, ratiopharm Arena, Ratiopharm Ulm

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