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Folge 12 - ratiopharm ulm gegen Roter Stern Belgrad
11.01.2013 um 15:27 Uhr von ma_fia
Zuletzt geändert 12.01.2013 um 13:28 Uhr
Doch die Freude wird von einem weiß-roten Block getrübt, dem gegnerischen Fanblock. Bei der Menge und den Rufen, die von dort oben laut und deutlich durch die ganze Halle schallen, wundert es mich nicht mehr, dass das Spiel als „Risikospiel“ eingestuft wurde. Heute wird’s ernst. Und es ist kein Wunder, denn wir befinden uns mal wieder bei einem Eurocup-Spiel. Nachdem wir, ich meine nachdem ratiopharm ulm sich nur knapp in der Gruppe G durchsetzen konnten, haben wir es gerade noch so in die Last 16 geschafft. Und wenn wir uns hier, in der Runde, die mit diesem Spiel für uns beginnt, gegen Galatasaray Cafe Crown, Unics Kazan und Red Star Belgrad – gegen die es heute geht – dann sind wir im Viertelfinale. Und damit praktisch schon Meister! Oh ja, ich bin optimistisch.
Günther macht mit einem Freiwurf die ersten Punkte für uns und für den ganzen Abend. Nach zwei Minuten haben wir sogar schon 5 Punkte Vorsprung, was in diesem Fall heißt 5:0. Wenn das kein Grund für Optimismus ist?! Die Stimmung hier in der Halle, bei meinem ersten Spiel nach langer Zeit, ist super. Auch dass die Gegner aus Belgrad noch vor den ersten fünf Minuten anfangen uns einzuholen, ändert sich das nicht. Knapp geht es nach diesem guten Start weiter, das erste Viertel. Nach 5:21 Minuten steht es 9:9, doch Theis vermeidet die gegnerische Führung mit einem Rebound (so nennt man das doch, oder?).
Doch wieder sind die Gegner an der Reihe, 14:17 steht es, dann stürmt Esterkamp zum Korb. Es ist ein einziges Hin und Her. Das Tolle daran ist, dass unsere Basketballer, umso näher Esterkamp an unseren aktuellen Top-Scorer Ray (7) kommt, auch immer näher an die Belgrader (?) herankommen. Toll ist dabei auch Watts, der vor allem durch Rebounds (diesmal bin ich sicher, dass das so heißt) auf sich aufmerksam macht. Trotzdem liegen mit einem Stand von 22:23 nach dem ersten Viertel die Gegner aus Belgrad vorne. Aber wir sind dicht dahinter, das sollten sie nicht vergessen. Schon zu Beginn des 2.Viertels machen unsere Spieler von ratiopharm ulm das mit 25:23 deutlich. Und das erfreute zumindest für die wenigen Sekunden, die es hielt, bevor es auch schon 25:26 steht.
Weiterhin zeigt sich Theis in diesem Viertel vorbildlich und ich erlaube mir mir hiermit schon mal, ihn zum heutigen „War der schon immer so?“ zu ernennen. Dafür muss auch bald mal ´ne Abkürzung her… Doch trotz aller Anstrengungen von Theis und den anderen schaffen sie es leider nicht mehr, zum Halbzeitende aufzuholen. In die Pause gehen wir darum mit einem deutlichen Rückstand von fast 10 Punkten, 39:48. Optimistisch und mit einem Wurf von uns beginnt das 3.Viertel, gefolgt allerdings von einem Wurf der Gegner. 41:50 heißt es danach, noch immer liegen sie deutlich vorne, die Spieler des Teams „Roter Stern Belgrad“. Ihre Fans sind in Feierlaune und haben inzwischen ein Banner mit der Aufschrift „Kosovo ist und bleibt serbisch“ ausgepackt. A-ha? Ein Spruch, der mir wenig Angst macht. Viel gefährlicher sehen die waghalsigen Positionen der Gegner aus, die diese auf dem Geländer vor dem Fanblock einnehmen. Dazu kommen die Bengalogerüchte, die im Presseraum vorher noch einmal zur Sprache kamen.
Allein das Geschehen auf dem Spielfeld ist spannend genug. Gerade steht es 50:58 und die Ulmer scheinen den Gegner langsam mal wieder einmal näher zu kommen. Vom Spielfeld abgelenkt werden alle, außer der Spieler, im nächsten Moment aber schon von Rauch und Gestank aus dem Gästeblock. Feuer ist zum Glück nicht zu sehen, aber irgendwas wurde gezündet, so viel ist sicher.Um weitere Vorfälle dieser Art zu verhindern wird das Securityaufgebot um den Block verstärkt, während der Spielstand schon wieder nach oben geklettert ist.
Der Erfolg dieser Taktik ist mäßig, von zwei Freiwürfen trifft er zwar nur einen, doch das ist immer noch einer zu viel.Viel zu wenig Punkte stehen hingegen auf dem Konto unserer ratiopharm-Spieler. Mit dem aktuellen Stand 56:67, kurz vor Ende des 3.Viertels, scheinen sie dem Team aus Belgrad einfach nicht näher kommen zu wollen. Laute „Belgrad! Belgrad! Belgrad!“-Rufe machen es leider auch nicht besser… Mit 58:69 endet schließlich das 3. Viertel und ich frage mich, wie es wohl bei dem anderen Spiel unserer Eurocup-Gruppe (L) steht, das gerade läuft. Aktuell bringt mich der Stand zwar noch nicht weiter, wenn es allerdings darum geht ins Viertelfinale zu kommen spielt das natürlich eine Rolle. Momentan aber ist nur eins wichtig: Das Geschehen auf dem Spielfeld. Mit 61:69 sind wir gerade ungewohnt „nah“ an unserern Gegner und ich schöpfe die Hoffnung, dass es mit einem Sieg doch noch etwas werden könnte. Als Roter Stern Belgrad – ein sehr schöner Teamname übrigens, wenn man das als Ulmerin so sagen darf – wieder mit den gewohnten 10 Punkten (61:71) vorne liegt, beginnen deren Fans auf einmal sich auszuziehen. Die Anzahl von Männern mit nacktem Oberkörper vervielfacht sich innerhalb von Sekunden, während die Ulmer Zuschauer aufstehen und für das 65:73 lauthals applaudieren. Gott, wie traurig das klingt.
Der Stand von 71:76 ist ein erneuter Hoffnungsschimmer, der den Lärmpegel in der Halle steigert. Endlich kommt auch von den Ulmer Zuschauern Rufe, Pfiffe und wildes Klatschen, das zeigt, wie sehr das Treiben einiger weniger Menschen auf dem Feld zahlreiche Zuschauer bewegen kann. Gute fünf Minuten vor Schluss steht es im entscheidenden Viertel tolle 75:78. Waow, so dicht waren wir in diesem Spiel schon lang nicht mehr an den anderen. Sind wir aber leider auch nicht lange, denn keine zwei Minuten später steht es 77:86. Ach verdammt, schon wieder haben die so 'nen Vorsprung!
Die Gegner bekommen zwei Freiwürfe und der ehemalige NBA-Spieler (Ray) ärgert sich mit der ganzen Halle, kann aber nichts dagegen tun. Auf ein 93:98 bringen es die Gegner dadurch, dann nimmt Leibenath eine Auszeit. Die letzten 12,6 Sekunden müssen jetzt gut genutzt werden, das ist allen bewusst.
Doch die Chance auf das Viertelfinale ist noch nicht verspielt, noch haben wir die Möglichkeit, uns in der Gruppe L des Eurocups unter die besten zwei Plätze zu spielen. Das werden wir beziehungsweise die Basketballer ja wohl schaffen! ... Oder? Weiter geht es mit dem Spiel am 27. Januar gegen den FC Bayern München. Und ich dachte immer, den gibt's nur im Fußball. Fotos: Devin Sancakli
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3 Kommentare zu "Folge 12 - ratiopharm ulm gegen Roter Stern Belgrad"
12.01.2013 um 00:28 Uhr
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