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Folge 11 - ratiopharm ulm gegen den TBB Trier [LiveStream]


Heute, am 26. Dezember, dem 2. Weihnachtsfeiertag, ist endlich wieder Basketball. Es ist wie ein nachträgliches Weihnachsgeschenk und ich freue mich darauf, endlich mal wieder ein Spiel zu sehen. Wie beim letzten Mal sitze ich auch heute nicht vor dem Spielfeld in der Arena, sondern vor dem heimischen Laptop. Während letztes mal der Ticker im Test war, werde ich das heutige Spiel über einen LiveStream mitverfolgen.

Irgendwie hab ichs mit denen aber nicht so richtig, denn bis ich ihn diesmal gefunden habe, sind bereits gute vier Minuten vergangen. Immerhin werde ich gleich mit einer guten Nachricht begrüßt, "7:6, erste Führung für Ulm!". Na also! 

Als aber trotz wildem Herumklicken nebenher kein Bild auftauchen will, realisiere ich, dass es sich um einen Radiostream handeln muss. Neeein!!! Ich bin noch nicht bereit dafür, oh Gott! Aber die Zeit einen neuen zu suchen, hab ich jetzt nicht und beschließe darum, mich der Herausforderung zu stellen, auch wenn ich allein durch das Schreiben dieser Sätze schon wieder die Hälfte verpasst hab.

"Ulmer Führung 11:10 und noch 4:25 Minuten im ersten Viertel", schreit mein Laptop. Aber wir hatten die schon die FÜhrung, dachte ich? Glücklicherweise gibt es auf dem Platz schon bald eine Auszeit und ich kann kurz durchatmen und diese Sätze hier fertig schreiben. Ebenso gut klingen die Sätze der Moderatoren danach in meinen Ohren. "Kein gutes Play für den TBB" heißt es von denen. Immerhin läufts gut, auch wenn ichs nicht blick. 

Trotzdem nervt mich der Radiostream. Sport, den man nicht sieht, ist scheiße. Ich habe keine Ahnung, wie lange das erste Viertel noch geht und auch vom Spielstand keine Ahnung. Bei dem was die Kommentatoren sagen komme ich gleich zweimal nicht mit, während diese sagen "das Spiel geht zu langsam, das Dribbeln klappt nicht". 

Basketball zuhause scheint noch schneller zu sein, als in der Arena selbst.       Wie kann das sein?!

"Das ist alles zu einfach für die Ulmer", heißt es kurz darauf. Ach wie schön, dann muss ich mir ja keine Sorgen machen..AUSSER UM DEN BLÖDEN STREAM!?! Wenigstens bringt der nächste Brüller des Hauptmoderators - "in your face!" - Klarheit, denn direkt danach ist das erste Viertel vorbei. Mit welchem Spielstand? Beim Radiostream habe ich das irgendwie nicht gehört, dafür meldet der ratiopharm ulm-Ticker, dass dieses Viertel mit 20:12 an uns ging. Sehr gut!

Im zweiten Viertel läuft es klasse weiter, noch immer ist das Spiel scheinbar "zu einfach" für Ulmer, der Stream für mich "zu komplex". Trotzdem gewöhne ich mich langsam daran und erfasse daher stolz und ohne Schwierigkeiten, dass es kurz nach Beginn des 2.Viertels 25:12 steht. Gelobt wird von den Moderatoren im Zuge dieser Verkündigung außerdem Daniel Theis, der sich scheinbar positiv hervortut. Ob er der heutige "War-der-schon-immer-so?" ist? Es klingt zumindest ganz danach und auf das, was die Moderatoren sagen, muss ich mich heute wohl verlassen. 

"In your face" brüllt mein Laptop erneut und verkündet das 28:12, kurz darauf können unsere Basketballer ihre Führung zu einem 30:12 ausbauen und ich höre Marc Herrmann in der Halle "Hohoho" rufen. Ich sags ja, dieses Spiel ist wie ein Weihnachtsgeschenk!

Hinter mir sitzt meine Familie auf dem Sofa und redet über ihre Weihnachtsgeschenke, während der Stream verkündet, dass die Ulmer noch in "der Zone" spielen, weil das ja bisher auch gut funktioniere. Aha? Ich verstehe kein Wort und glaube zum ersten Mal in diesem Spiel, dass es nicht am Stream liegt.

Obwohl das Radio auch ohne meine Verständnisfehler ein sehr amüsanter Zeitvertreib ist. "Denen hat der Weihnachtsbraten wohl zu gut geschmeckt", kommentiert der Moderator beispielsweise das Spiel der Gegner aus Trier und als Jeter in diesem 2.Viertel ein Foul gepfiffen bekommt, ist er nach der Ansage froh, zu wissen, wie man den Namen unserer Spielers ausspricht. 

Zwischen derart unterhaltsamen Passagen, dreht sich der Stream natürlich hauptsächlich um das Spiel selbst, von dem mittlerweile auch ich durchs Radio einiges verstehe. Dazu gehört zum Beispiel, dass ein Spieler namens Stuart der heutige Topscorer der Trierer ist, während bei uns Allan Ray vorne liegt. Ganz im Gegensatz zu Big John Bryant, der erst drei Punkte gemacht hat. Taktik? Ich weiß es nicht, doch ob das an meinem Basketballwissen oder meinem Wissensstand zum aktuellen Spiel liegt, ist unklar, denn auch der Moderator wundert sich. Und das, obwohl er sich direkt in der Halle befindet.

"Warum geht denn niemand zum Korb, ich verstehs nicht.." heißt es von ihm. Doch dann muss er Ulm trotzdem loben. Sehr schnell spielen unsere Basketballer scheinbar und noch immer "in der Zone". Ich nehme mir vor, diesen überaus wichtig wirkenden Fachbegriff in der Halbzeitpause zu googlen und versuche mich zu entspannen. 

Haben die da grad was von 43:22 gesagt?! Wahnsinn, wenn das stimmt. Das ist doch mal ein Ergebnis, mit dem man nach zahlreichen "blinden" Minuten überrascht werden will. 

Genauso gut scheint es dank Bryant, der mittlerweile auch 10 Punkte gemacht hat, weiter zu gehen. Gerade als ich mich, trotz des guten Spielverlaufs, allerdings frage, wie lange das zweite Viertel wohl noch geht, ist es vorbei. 47:21 steht es somit nach 20 Spielminuten. Hab ich vorher wohl doch nicht ganz richtig verstanden, ist aber auf jeden Fall klasse!

Statt des gesuchten Fernsehstreams finde ich in der Pause eine aktuelle Tabelle. Ist auch was. Vor einigen Spielen, daran erinnere ich mich noch dunkel, waren die Ulmer Tabellenführer. Mittlerweile sind Oldenburg, Berlin und Bamberg an der Tabellenspitze der 1.Basketballbundesliga und Ulmer haben nur noch Platz vier inne. Direkt danach kommen zu allem Überfluss auch noch die heutigen Gegner, die Jungs aus Trier. Heißt, wir müssen heute gewinnen, um unseren Platz zu behalten.  Bei einem aktuellen Stand von 49:24, hab ich daran aber auch erstmal keine Zweifel.

Und wo wir gerade bei der Theorie sind: Unter "der Zone" versteht man die Verteidigungszone, die durch den Korb und die 3-Punkte-Linie begrenzt wird, wie Wikipedia mir erklärt. Und genau da drin läuft es für uns heute gut. 

Weniger gut klappt es gerade allerdings mit dem Stream, ahh! Nachdem ich mich mittlerweile einigermaßen an das Radiospiel gewöhnt habe, stockt jetzt der Player. Panisches Aktualisieren, dann erklingen wieder die Stimmen der Moderatoren. 

"Ich weiß nicht, ob ich das hier gerade richtig verstehe", lässt die Moderatorin vom gegnerischen Team (?) gerade verlauten. "Haha, das denke ich mir auch die ganze Zeit", lache ich vor mich hin. 58:36 steht es mittlerweile, informiert der Hauptmoderator mich und alle anderen Zuhörer, während ich noch vor mich hin lache. 

"Junge, Junge, Junge", fügt er dann hinzu und das selbe denke ich mir, als er beim Einwechseln von Till Joscha Jönke meint, er habe den Namen noch nie gehört. Dabei war mir dieser Moderator bisher eigentlich sympathisch, weil ich dachte, er sei von den Ulmern. "Sicher ein wahnsinnig guter Spieler", fügt er im Bezug auf Jönke hinzu und ich frage mich, überraschend spät, ob es ein Fehler war, einen Stream auf einer Trierer Seite zu wählen. Aber jetzt ist's eindeutig zu spät, so mitten im Spiel. 

Und ein bisschen Sympathie kann der Moderator sich schon mit seinem nächsten Spruch zurückholen, als er ruft "die Ulmer sind so geil, führen mit 25 Punkten!". Er scheint es einzusehen. Richtig so, finde ich. Denn nach 10 Spielen habe ich mittlerweile ein gewisses "fan"-isches Zugehörigkeitsgefühl entwickelt. Umso stolzer bin ich auf den Endstand des 3.Viertels, 63:38. 

Kurz darauf starte ich mit einem "schon geil hier in Ulm" vor dem heimischen Laptop ins letzte Viertel dieses entspannten Spiels. Langsam frage ich mich, ob der Stream, den ich höre, wirklich ein offizieller ist, wie ich zu Anfang irgendwann mal dachte. "Also egal wer gewinnt oder wer verliert, so eine Scheiße spielen die gerade", tönt es nämlich gerade aus den Lautsprechern. 

Ich fühle mich, als würde ich einem Kumpel zuhören, statt einem Radiomoderator. Ob das Absicht ist, damit man sich dem Spiel näher fühlt? Ich bezweifle es. Vor allem, weil auch der Moderator nicht alles zu verstehen scheint, was auf dem Spielfeld vor sich geht. "Was, was?" fragt er sich eben. "14 Sekunden mehr" murmelt er, sagt dann irgendwas mit Trier und meint dann: "und keiner weiß warum." Klingt nach einem Job, den ich ebenso machen könnte.

Ab diesem Zeitpunkt jedenfalls ist mir der Moderator wieder sympathisch, mehr noch als davor sogar. Und während die Fans in der Halle rufen und pfeifen, um Ryan Harper (?) von der gegnerischen Mannschaft vor einem Freiwurf durcheinander zu bringen, träume ich weiter von meinem eigenen Basketballradiostream. Zumindest weiß ich, wie man die Namen der Spieler ausspricht. Und einige der Regeln kenne ich mittlerweile auch.

Außerdem weiß ich mindestens genauso viele tolle Sprüche, wie der Moderator, bei dem gerade die Bezeichnung "junger Jedi" fiel. Ganz egal, wen er damit gemeint hat, das war genial! :D

Bei so lustigem Radio, vergesse ich schon fast, worum es hier eigentlich geht. Nämlich um Basketball, um unsere Ulmer Basketballer und das Spiel gegen Trier, das wichtige Spiel, um unseren Tabellenplatz zu behalten. Gerade noch rechtzeitig schalte ich gedanklich wieder dahin zurück, denn schon laufen die letzten fünf Sekunden herunter. Wenig später beendet der Moderator das Spiel mit den Worten

"Glückwunsch an Ulm, für ein selten so sicheres Spiel, das glaube ich mit 73:58 geendet hat". Glaubt er? HAHA! Ich kann dazu nur ein sagen: Er hat recht, mit 73:58 ging es aus. Und mit einem schallenden Lachen von mir.

Weiter geht's mit dem Eurocupspiel gegen "Roter Stern Belgrad" am 9. Januar 2013. Aber dann endlich mal wieder in der Halle!

Fotos: Devin Sancakli

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur, Region und Sport
Tags: Basketball, Basketball Ulm, Basketballprojekt, ratiopharm Arena, Ratiopharm Ulm

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