Kaum, das Ratiopharm Ulm die Top-Four-Spiele überstanden hatte, musste sich die Mannschaft am 6. April auch schon gegen München beweisen; vergangenen Samstag stand dann das Spiel gegen die New Yorker Phantoms Braunschweig an. Und es war so spannend, wie man es von einem Derby wie diesem nur erwarten konnte.

Dabei war das Spiel nicht nur wegen Braunschweig an sich hart, es war vor allem Isaiah Swann. Er gilt als zweitbester Spieler der Liga und hatte noch letztes Jahr für Ratiopharm Ulm gespielt. Die Mannschaft, der er im besagten Spiel von Braunschweig Seite aus schon von Anfang an zu schaffen machte. Während die Gegner durch ein schnelles und offensives Spiel schon in den ersten Minuten einige Punkte machten, schienen die Ulmer erst in Fahrt kommen zu müssen, ließen sie sich für die ersten zwei Punkte doch knapp zwei Minuten Zeit.

Bemüht arbeiteten Cameron Long und Keaton Nankivil auf der Ulmer Seite gegen Topscorer Isaiah Swann an. Doch trotz aller Anstrengungen reicht es im ersten Viertel, das mit 21:25 endete, für die Führung nicht aus. Diese errang Edgar Sosa für die Ulmer in der 13. Spielminute, als er das 26:25 warf.

Der so aufgebaute Optimismus fiel jedoch im dritten Viertel wieder in sich zusammen. Ratiopharm Ulm war nach der Pause wohl nicht erholt und viel bis zum 39:50 zurück. Zum Jubeln und Hoffen brachte darum erst Will Clyburns Run, knapp vier Minuten vor Ende des dritten Viertels. Er traf zuerst drei Freiwürfe und setzte dann auch noch je einen 2er- und 3er-Wurf drauf. Plötzlich sah es mit 52:54 wieder gut aus für die Ulmer und die Zuschauer in der Ratiopharm Arena hatten wieder einen Grund zum Jubeln. Als es im vorletzten Viertel noch knapp 30 Minuten zu spielen sind, haut Per Günther schließlich das 63:63 rein und zeigt noch einmal: Die Ulmer wollen dieses Spiel gewinnen.

Dass das letzte Viertel mit diesem Stand ein besonders spannendes wird, das ahnte jeder schon beim Treffer des Basketballers – und genossen es entsprechend. Jubel und Beifall mischten sich mit Pfiffen und Rufen und beide Mannschaften liefen noch einmal zu Höchstleistungen auf. Ganz klar: keiner hatte Punkte zu verschenken. Das zeigte sich besonders in den letzten Minuten des Spiels, als Freiwürfe auf beiden Seiten noch einmal ausschlaggebend für den Spielstand waren. Als es eine Minute vor Schluss schließlich 79:79 stand, rechnete wohl jeder schon mit fünf Minuten Nachspielzeit. Doch die Ulmer schienen es eilig zu haben und trafen das 80:79. Einen Rettungsversuch unternahmen die Braunschweiger mit zwei Freiwürfen, die beide daneben gingen, sodass die Ulmer das Spiel nach ebenfalls zwei Freiwürfen mit 81:79 für sich entscheiden konnten.  

Fotos: Devin Sancakli

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