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Ein A-B-Teuerlicher Abend im Roxy »

Folge 1 - ratiopharm ulm gegen Neckar RIESEN Ludwigsburg


Nicht zum ersten Mal in der Halle, auch nicht zum ersten Mal beim Basketball – am Samstag aber erstmals die Augen nur auf dem Spielfeld: Beim Spiel des ratiopharm Ulm-Basketballteams am 06. Oktober war Redakteurin Sophia Kümmerle am Pressetisch mit dabei.

Erlebt hier, in der Serie „Das Basketballprojekt: Vom Newbie zum Profi“, wie sie vom blutigen Anfänger zum Profi mit Fachjargon heranwächst, alles, durch die örtlichen Basketballspiele. Wie das beim ersten Mal ablief, wie es am Pressetisch zugeht und ob sich ihr Verständnis für dieses Spiel schon gebessert hat, jetzt. Hier.

Es ist soweit, ich sitze am Pressetisch, direkt vor dem Spielfeld. Vor mir werden schon die ersten Körbe geworfen, neben mir habe ich einen Mann vom Fach: Er macht den Liveticker für die Basketballbundesliga, die BBL, und hat dazu einen Laptop, Kopfhörer und zwei Handys dabei. Zu meiner Rechten befindet sich Ralf Grimminger von ulm-news.de, der eine Spiegelreflexkamera dabei hat. Ich komme mir sehr einsam und dumm vor, mit meinem Blöckchen. Um wenigstens auszusehen, als hätte ich Ahnung, werfe ich einen fachmännischen Blick in den Gameplan, der vor mir liegt. Er informiert über die zwei Teams (Ulm und Ludwigsburg), über das Orangezone.tv von Radio 7 und strotzt nur so von Fachbegriffen. Ich bin froh, als ich praktisch auf Anhieb verstehe, dass es für Ulm nicht gut aussieht. Als die Spieler den Platz dann verlassen, das Spiel also kurz vor dem Beginn steht, macht sich dennoch Erleichterung in mir breit.

 Sogar den Mann auf dem Spielfeld erkenne ich stolz - es ist Marc Herrmann, der Radio7-Moderator, der auch den Mankini-Sprung von KSM-Verleger Jens Gehlert moderiert hat. Motiviert von dem Gefühl, nun doch nicht ganz ahnungslos zu sein, genieße ich, wie es dunkel wird und kurz darauf der dramatische Spielereinlauf beginnt.
Die ganze Halle ist aufgeladen und euphorisch, als die Basketballer nacheinander das Feld stürmen und auch für Newbies wie mich ist die Stimmung greifbar.

Jetzt kann's losgehen!

Mindestens genauso motiviert starten auch die ulmer Basketballer in die ersten 24 Sekunden, denn genau so viel Zeit bleibt für einen Angriff. Erfolgreich verteidigen sie den eigenen Korb und erzielen mit einem Korb die ersten zwei Punkte des Tages. Viel Zeit darüber nachzudenken, warum gerade zwei, bleibt mir nicht, denn natürlich geht es bereits mit den nächsten 24 Sekunden weiter. Ich beschließe aber, das bald wie möglich herauszufinden. Als es kurz darauf 8:0 steht,  mache ich aus dem „bald“ ein „schnell“.

So mies, wie es im Gameplan klang, sieht es für die Ulmer wohl doch nicht aus. Die Fans toben und auch die Cheerleader kommen nun zum ersten Mal aufs Feld. Allerdings nur sehr kurz –

weiß der Teufel, warum.

Als es vom ersten Viertel noch 4:10 Minuten sind, schaffen schließlich auch die gefürchteten Ludwigsburger einen Zweierwurf, kurz darauf noch einen. Dann wieder: Auftritt – die Cheerleader. Mit Bobbycars bewaffnet stürmen die Jungs und Mädels aufs Spielfeld und liefern ihre Show ab. Es ist ein Trauerspiel… Sogar ich bin froh, als die knapp Bekleideten das Feld räumen. Wahrscheinlich genauso demotiviert von diesem Auftritt, sind unsere Basketballer. Bald schon ist nicht nur der Vorsprung dahin, sogar ein Ausgleich fällt den Ulmern schwer und so endet das erste Viertel mit einem Gleichstand von 14:14, gerade noch so.

Korbleger, Freiwurf, 3er-Linie – Marc Herrmann wirft in der Pause nur so mit Fachbegriffen um sich und Zuschauer können um Gewinne werfen, dann geht es auch schon weiter. Wann gibt’s denn hier mal wirklich Pause?! Ich dränge den Gedanken beiseite und verfolge gespannt, wer wo hinrennt. Namen kenne ich als Newbie kaum, aber auch das soll sich im Laufe der Saison ändern. Auch ohne Kenntnisse merkt man bei diesem Spiel:

Es geht ab.

Freiwürfe hier, Korbleger da und schon bald steht es 20:19, von Vorsprung kann mir hier aber trotzdem noch nicht reden. Scheint, als hätten die Ludwigsburger sich nach kurzen Anfangsschwierigkeiten aufgerappelt. Bei den Zuschauern geben sich Empörungspfiffe und Begeisterungsjubel die Hand und es dauert oft, bis sich die Halle nach einem, scheinbar ungerechtfertigten, Schiedsrichterpfiff oder einem tollen Korb wieder im Griff hat. Der Bundesliga-Mann neben mit lacht und hat seinen Spaß. Klar, ihm kann ja auch egal sein, wer gewinnt. Ganz im Gegensatz zu den Zuschauern. Und mir, aber ich verstehe ja sowieso kein Wort.

Muss ich aber auch nicht, Zugucken reicht für den Anfang völlig. Mittlerweile steht es 27:30 und ich frage mich, ob es nicht klüger wäre, wenn die Zuschauer statt „Defense!“ mal „Attack!“ brüllen würden. Ob es nun genau daran liegt, sei dahingestellt, aber am Ende der Halbzeit ist es für die Ulmer scheinbar noch schwerer, einen Ausgleich zu schaffen, als beim ersten Viertel. So endet die erste Halbzeit mit einem 30:32 und dem Gefühl, bereits jetzt einen langen Kampf hinter sich zu haben. Doch wie ich mir von Profis sagen lasse, geht es erst in den letzten zwei Vierteln richtig zur Sache.

Ich bin gespannt.

Das dritte und vorletzte Viertel beginnt mit einer Phase, in der die Ulmer punkten können, geht dann aber leider zu einem Staffellauf mit dem Ball über, einem Punktemarathon, an dessen Ende das dritte Viertel mit einer Kampfansage von 54:59 endet. Selbst mir bleibt bei dem schnellen Treiben auf dem Platz und dem rasanten Spieltempo keine Zeit mehr, über unwichtige Kleinigkeiten nachzudenken.

Was heißt das Gefuchtel zwischen den Schiedsrichtern? Warum Pfeifen die Zuschauer? Und wieso stehen auf einmal die Cheerleader wieder auf dem Platz? Vollkommen egal, um den Punktestand allein geht es! Die Ulmer müssen gewinnen! Das Basketballfieber hat mich gepackt, die Euphorie der Zuschauer, die Spannung in der Halle. Auch wenn mir die Details noch immer ein Rätsel sind…

Grimminger neben mir lehnt sich frustriert zurück. So, wie die Ulmer spielen, scheinen sie für ihn schon fast verloren zu haben. Der Mann von der Bundesliga hat leuchtende Augen vor Freude und ist vollkommen begeistert: „Aber ein tolles Spiel ist es, gell?“ Mit den Fingern deutet er den schnellen Austausch des Balls an, mit dem es unterdes weiter geht.

Das letzte Viertel ist, wie das bisherige Spiel: Ein spannendes und knappes Kopf-an-Kopf-Rennen. In der letzten Sekunde fällt der Treffer, mit dem die Ludwigsburger auf 59:59 ausgleichen können. Dass heißt, es gibt Nachspielzeit – Man, ist das spannend! Da nervt es schon fast, dass die Ludwigsburger zwischendrin einen Spieler austauschen und der Boden nochmal gewischt werden muss.

Es soll endlich weitergeheeeen!!

Und das tut es – mit einem einzigen Hin und Her. 59:60 führt Ludwigsburg, 60:60 gleicht Ulm mit einem Freiwurf aus. Dass der einen Punkt gibt, habe sogar ich bei der Action mittlerweile kapiert. Dann steht es schon 62:62, schließlich 65:62 .

Die Fans sind begeistert, als es nur noch eine Minute ist, fangen sie sogar an aufzustehen. Noch immer sieht es für Ulm gut aus – 72:70. Die Gegner hauen den Ball ins Aus - Einwurf für Ulm, soweit hab ich das mittlerweile verstanden. Doch unsere Spieler nehmen sich eine Auszeit. Später nimmt sich Ludwigsburg eine Auszeit, dann wieder wir, zwischendrin fallen abwechselnd Körbe. Und ständig hüpfen die Cheerleader auf den Platz, dabei kann die grad nun wirklich gar keiner gebrauchen. Viel zu spannend dazu! Und wirklich motivierend wirken sie scheinbar auch nicht…

„Fuuuuck!“ brüllt ein Mann hinter mir, als der 78:84-Treffer der Gegner fällt. Grimminger sinkt frustriert zusammen, während Mr. BBL das Spiel noch immer zu genießen scheint.

Als es bei neun Sekunden Restspielzeit 84:91 steht, resigniert die Halle und so müssen die ratiopharm Ulm-Basketballer trotz des tollen Starts im ersten Derby einen Verlust hinnehmen, der sich gewaschen hat. Aber noch ist ja nichts verloren. (Außer das Spiel.) Glaube ich zumindest… .

 Weiter geht es mit dem Spiel gegen die "s.Oliver Baskets Würzburg" am 13. Oktober.

Fotos: Devin Sancakli

Veröffentlicht in der Kategorie:Sport
Tags: Basketball, Basketball Ulm, Basketballprojekt, ratiopharm Arena, Ratiopharm Ulm

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