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Gericht stellt religiöse Beschneidung unter Strafe

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Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 13.12.2012 um 18:22 Uhr

Zitat von luftprinz:

Zitat von Roddi:


Eine Beschneidung vor 30 Jahren und die damit verbundenen Schmerzen ziehen aber nicht mehr als Argument: Ich wurde anfang der 90-er beschnitten. Ich kann mich an keinerlei Schmerzen erinnern.

Zweitens: Mag sein, dass es für ihn nun ein Unterschied darstellt aber auch dieses Argument zieht nicht: Die Jungs kriegen heute wesentlich weniger bzw. bis gar keine Schmerzen ab und: Sie werden im Kleinkindstalter beschnitten: Also wird es ihnen genauso wie le_mon und mir gehen.

Ich maße mir mal an: Haben hier so manche irgendwie die klammheimliche Angst, dass durch diesen Fall, nachts ein Rabbi oder ein Iman mit einem Skapell vor ihrem Bett steht^^?

Ein Kollege kann die Schmerzen bestaetigen.
Ich frag mich grad echt was du laberst.

Dann hat ein Baby auch keine Schmerzen, wenn man mit ihm Sex hat? Willst du darauf hinaus? So klingt das.


Und ich kapiere deine ausschweifenden Mutmaßungen nicht.

Aha. Und wann hat sich dieser beschneiden lassen?

Nein. Ich hatte nie Schmerzen( auch mit fünf nicht). Ich bin mit meinem Sexleben zufrieden und den meisten, die ebenfalls im Kindesalter bschnitten wurden, wird es ebenso gehen.

Hier geht es um religiöse Beschneidungen im Kindesalter. Nicht um 18 Jährige, die sich dafür entschieden haben ihre Vorhaut abschnippeln zu lassen.

"Nope".

le_mon - 31
Experte (offline)

Dabei seit 02.2011
1771 Beiträge

Geschrieben am: 13.12.2012 um 18:24 Uhr

Jetzt mal ein anderer Gesichtspunkt:

Die Beschneidung ist eine (religiöse) Tradition, die seit Jahrtausenden in gewissen kulturellen Kreisen ein wichtiger Bestandteil ist. Und nun kommen wir "modernen" Menschen daher, und meinen, uns einmischen zu müssen und vorzuschreiben, wer was zu unterlassen hat.

Damit unterstellen wir diesen Menschen und Gruppierungen, nicht fähig zu sein, selbst objektiv zu entscheiden und stellen sie als rückständig hin.

Ich finde das hochnäsig und besserwisserisch und weit ab von Tolleranz.

Auch die westlich-christliche Welt hat(te) ihre Traditionen in den vergangenen Jahrhunderten und nicht alle davon waren gut oder sind es noch nicht, was aber auch nur eine Sache des Betrachtungswinkels ist.

Die Welt und ihre Menschen ist an viele Orten sehr verschieden und Tolleranz heißt, diese Unterschiede zu akzeptieren und nicht überall versuchen zu missionieren/assimilieren.


luftprinz - 82
Halbprofi (offline)

Dabei seit 08.2011
131 Beiträge

Geschrieben am: 13.12.2012 um 18:30 Uhr

Zitat von Roddi:


Aha. Und wann hat sich dieser beschneiden lassen?

Vor zwei Jahren.

Im Artikel handelt es sich auch um eine religioese Beschneidung. tw spuert er hier auch erst nach der Beschnediung Schmerzen, nicht waehrend der OP.
permutation
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2012
190 Beiträge
Geschrieben am: 13.12.2012 um 18:30 Uhr

Zitat von le_mon:

Jetzt mal ein anderer Gesichtspunkt:

Die Beschneidung ist eine (religiöse) Tradition, die seit Jahrtausenden in gewissen kulturellen Kreisen ein wichtiger Bestandteil ist. Und nun kommen wir "modernen" Menschen daher, und meinen, uns einmischen zu müssen und vorzuschreiben, wer was zu unterlassen hat.

Damit unterstellen wir diesen Menschen und Gruppierungen, nicht fähig zu sein, selbst objektiv zu entscheiden und stellen sie als rückständig hin.

Ich finde das hochnäsig und besserwisserisch und weit ab von Tolleranz.

Auch die westlich-christliche Welt hat(te) ihre Traditionen in den vergangenen Jahrhunderten und nicht alle davon waren gut oder sind es noch nicht, was aber auch nur eine Sache des Betrachtungswinkels ist.

Die Welt und ihre Menschen ist an viele Orten sehr verschieden und Tolleranz heißt, diese Unterschiede zu akzeptieren und nicht überall versuchen zu missionieren/assimilieren.


Das ist m.E. ein Nichtargument, denn es relativiert grundsätzlich alle Normen und Gesetze, primär für "Außenstehende" und sekundär für uns alle, denn vor nicht allzu langer Zeit gab es nicht mal Menschenrechte. Wer nach Deutschland kommt, hat sich auch an deutsche Gesetze zu halten. Oder etwa nicht? Man kann natürlich darüber diskutieren, ob Gesetze überhaupt legitim sind.
permutation
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2012
190 Beiträge
Geschrieben am: 13.12.2012 um 18:32 Uhr

Zitat von luftprinz:

Vor zwei Jahren.

Im Artikel handelt es sich auch um eine religioese Beschneidung. tw spuert er hier auch erst nach der Beschnediung Schmerzen, nicht waehrend der OP.

Vielleicht ist eine Beschneidung im Erwachsenenalter auch problematischer, weil schon alles ausgewachsen ist und es einen deutlichen Unterschied zwischen Vorher und Nacher gibt.
luftprinz - 82
Halbprofi (offline)

Dabei seit 08.2011
131 Beiträge

Geschrieben am: 13.12.2012 um 18:33 Uhr

Zitat von permutation:


Vielleicht ist eine Beschneidung im Erwachsenenalter auch problematischer, weil schon alles ausgewachsen ist und es einen deutlichen Unterschied zwischen Vorher und Nacher gibt.

So wie er das iM Artikel schreibt koennte das auch durchaus traumatisierend sein.
le_mon - 31
Experte (offline)

Dabei seit 02.2011
1771 Beiträge

Geschrieben am: 13.12.2012 um 18:35 Uhr

Zitat von permutation:

Das ist m.E. ein Nichtargument, denn es relativiert grundsätzlich alle Normen und Gesetze, primär für "Außenstehende" und sekundär für uns alle, denn vor nicht allzu langer Zeit gab es nicht mal Menschenrechte. Wer nach Deutschland kommt, hat sich auch an deutsche Gesetze zu halten. Oder etwa nicht? Man kann natürlich darüber diskutieren, ob Gesetze überhaupt legitim sind.


Nichtargument, gut getroffen.

Ich wollte damit weder Befürworten noch dagegen wettern, sondern einfach mal den Horizont erweitern.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 13.12.2012 um 19:55 Uhr
Zuletzt editiert am: 13.12.2012 um 20:01 Uhr

Zitat von permutation:

Es ist genau umgekehrt, denn dem Kind wird die ReligionsFREIHEIT entzogen.


Dir ist aber bekannt, dass Kinder nicht alle Grundrechte uneingeschränkt nutzen können?!


Zitat von permutation:

Du verharmlost psychische Auswirkungen, die sind nämlich auch nicht immer reparierbar, nur weil man das religionsmündige Alter erreicht hat.


Ich halte es schlicht für etwas übetrieben, wenn man sich durch Religion psychisch beeinträchtigt sieht. Das mag in gewissen Familien ohne Frage so sein, dass psychischer Druck ausgeübt wird. Es dürfte jedoch heute eine Seltenheit sein. Wenn man sich etwa in Schulen umsieht, so ist das Interesse an Religionsunterricht meist gar nicht da, eine Freistellung beantragen die wenigsten allerdings, weil sie schlicht zu faul sind und man in Reli meist relativ einfach gute Noten bekommt.

Zitat von permutation:

Psychische Gängeleien aller Art, die die Lebensqualität weitaus mehr beeinträchtigen als relativ geringe körperliche Verletzungen, werden in unserer Gesellschaft kaum sanktioniert und sind auch nur äußerst schwer nachzuweisen.


Genau im letzten Satz liegt das große Problem: Die Nachweisbarkeit. Um etwas vor Gericht geltend zu machen, muss es bewiesen werden. Psychische Leiden sind leider sehr schwer festzustellen. Von daher ist es auch sehr schwer zu sagen, dass eine psychische Gängelei das Leben mehr als eine Körperverletzung beeinträchtigt.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 13.12.2012 um 20:00 Uhr

Zitat von le_mon:

Damit unterstellen wir diesen Menschen und Gruppierungen, nicht fähig zu sein, selbst objektiv zu entscheiden und stellen sie als rückständig hin.
[....]
Die Welt und ihre Menschen ist an viele Orten sehr verschieden und Tolleranz heißt, diese Unterschiede zu akzeptieren und nicht überall versuchen zu missionieren/assimilieren.


Das muss man durchaus im Hinterkopf behalten, da hast du schon recht. Man kann mit Gesetzen viel regeln, es muss jedoch auch bei der Bevölkerung akzeptiert werden, ansonsten dient es nicht seinem eigentlichen Zweck, nämlich ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen.

Ich hätte mir eine gesunde Abwägung bei diesem Gesetz gewünscht. Tatsächlich wurde ich den Eindruck nicht los, als wären alle Parteien im Hinblick auf kommende Wahlen sofort empört aufgesprungen, wie ein deutsches Gericht sowas verbieten konnte.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 13.12.2012 um 20:42 Uhr

Zitat von luftprinz:

Zitat von Roddi:


Aha. Und wann hat sich dieser beschneiden lassen?

Vor zwei Jahren.

Im Artikel handelt es sich auch um eine religioese Beschneidung. tw spuert er hier auch erst nach der Beschnediung Schmerzen, nicht waehrend der OP.


Und da genau liegt der Unterschied: Mit fünf war das für mich keinerlei Problem. Auch nicht nach der Op. Ich fand es damals (ehrlich gesagt) auch recht cool, weil ich mir dafür was wünschen durfte.

Er hat sich aber als erwachsener Mann beschneiden lassen und der Artikel thematisiert aber ebenso, dass er mit 18 Herr seiner eigenen Entscheidung (bzw. Beschneidung) war. Also hat er auch so gesehen die Konsequenzen zu tragen.

"Nope".

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 13.12.2012 um 22:57 Uhr

Zitat von Roddi:

Ich maße mir mal an: Haben hier so manche irgendwie die klammheimliche Angst, dass durch diesen Fall, nachts ein Rabbi oder ein Iman mit einem Skapell vor ihrem Bett steht^^?


Wenn auch hier nicht ganz ernst gemeint, leitet das ganz gut über auf einen weiteren Aspekt: Es macht einen Unterschied, ob ein Arzt eine Beschneidung unter Narkose vornimmt oder jemand, der nicht Medizin studiert hat. Das nun verabschiedete Gesetz sieht aber vor, dass eine von der Religionsgemeinschaft dazu ausgewählte Person in den ersten 6 Monaten beschneiden darf. Das sehe ich auch kritisch.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 13.12.2012 um 23:06 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von Roddi:

Ich maße mir mal an: Haben hier so manche irgendwie die klammheimliche Angst, dass durch diesen Fall, nachts ein Rabbi oder ein Iman mit einem Skapell vor ihrem Bett steht^^?


Wenn auch hier nicht ganz ernst gemeint, leitet das ganz gut über auf einen weiteren Aspekt: Es macht einen Unterschied, ob ein Arzt eine Beschneidung unter Narkose vornimmt oder jemand, der nicht Medizin studiert hat. Das nun verabschiedete Gesetz sieht aber vor, dass eine von der Religionsgemeinschaft dazu ausgewählte Person in den ersten 6 Monaten beschneiden darf. Das sehe ich auch kritisch.



....stimmt...ich denke dafür gibt es auf jeden Fall Nachholbedarf...ich dachte diese Person muss die jeweiligen Qualifikationen dafür haben...

"Nope".

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 13.12.2012 um 23:07 Uhr

Zitat von Cymru:


Ich halte es schlicht für etwas übetrieben, wenn man sich durch Religion psychisch beeinträchtigt sieht.

Werde das dem örtlichen Verband der Scientologen verraten. O.o

Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

permutation
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2012
190 Beiträge
Geschrieben am: 14.12.2012 um 00:21 Uhr

Zitat von Cymru:


Dir ist aber bekannt, dass Kinder nicht alle Grundrechte uneingeschränkt nutzen können?!

Wenn man sie unbedingt einschränken möchte natürlich nicht. Was spricht denn dagegen, die Kinder selbst wählen zu lassen, außer dass man 14jahrige nicht mehr ganz so leicht indoktrinieren kann wie Kleinkinder?

Zitat:


Ich halte es schlicht für etwas übertrieben, wenn man sich durch Religion psychisch beeinträchtigt sieht. Das mag in gewissen Familien ohne Frage so sein, dass psychischer Druck ausgeübt wird. Es dürfte jedoch heute eine Seltenheit sein. Wenn man sich etwa in Schulen umsieht, so ist das Interesse an Religionsunterricht meist gar nicht da, eine Freistellung beantragen die wenigsten allerdings, weil sie schlicht zu faul sind und man in Reli meist relativ einfach gute Noten bekommt.

Sich... sieht? Achso, das bildet "man" sich alles nur ein? "Man" hätten ja nur glauben "müssen"? Gilt das dann auch für unsichtbare Einhörner, an die ein Kind partout nicht glauben will?

Zitat:


Genau im letzten Satz liegt das große Problem: Die Nachweisbarkeit. Um etwas vor Gericht geltend zu machen, muss es bewiesen werden. Psychische Leiden sind leider sehr schwer festzustellen. Von daher ist es auch sehr schwer zu sagen, dass eine psychische Gängelei das Leben mehr als eine Körperverletzung beeinträchtigt.

Achso, wenn eine Anklage vor Gericht keine Chance hat, dann ist ja alles bestens. Also mal munter weiter indoktrinieren und gängeln, kann ja eh keiner nachweisen.
Project-Hyde - 58
Experte (offline)

Dabei seit 10.2012
1136 Beiträge

Geschrieben am: 14.12.2012 um 06:08 Uhr

Und dann dürfte es manchen Afrikanern, sollten sie hier leben, erlaubt sein aus religiösen Gründen ihre Töchter an bestimmter Stelle zu verstümmeln... oder wie seh ich das ??

goodbye mr smith

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