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Forum / Politik und Wirtschaft
Gericht stellt religiöse Beschneidung unter Strafe

_Marillion_ - 19
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Geschrieben am: 21.07.2012 um 09:47 Uhr
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Zitat von guyoncignito:
Ja ich bin auch kein Fan der (Säuglings)taufe.
Ein Recht auf Selbstbestimmung ist Kindern auch nicht uneingeschränkt zu geben(Schulpflicht, Hausarrest etc.).
Ein Recht auf körperliche Unversehrtheit dagegen schon.
Dem kann ich nur zustimmen (bin ungetauft ).
Wenn durch den Gesetzgeber schon die freie Wahl der Religion im 14.Lebensjahr gewährleistet ist, dann garantiert dies eine Selbstbestimmung in einem angemessenen Alter. Wer dann sagt: ,,Ich will dieser bestimmten Religion angehören" - ok, denn das ist seine eigene Entscheidung
Chaos ist voll in Ordnung
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 22.07.2012 um 12:02 Uhr
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Zitat von _Marillion_: Wenn durch den Gesetzgeber schon die freie Wahl der Religion im 14.Lebensjahr gewährleistet ist, dann garantiert dies eine Selbstbestimmung in einem angemessenen Alter. Wer dann sagt: ,,Ich will dieser bestimmten Religion angehören" - ok, denn das ist seine eigene Entscheidung
Wäre durchaus eine tragbare Lösung. Wobei ich annehme, dass dies etwa bei den Juden schwer durchsetzbar wäre und letztendlich eine Ungleichbehandlung mit dem Christentum bedeutet. Oder anders: Kinder in der christlichen Kirche wären bereits wieder im Säuglingsalter "Gläubige", Kinder bei den Juden dagegen erst mit 14.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Hodor - 34
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Geschrieben am: 22.07.2012 um 12:07 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von _Marillion_: Wenn durch den Gesetzgeber schon die freie Wahl der Religion im 14.Lebensjahr gewährleistet ist, dann garantiert dies eine Selbstbestimmung in einem angemessenen Alter. Wer dann sagt: ,,Ich will dieser bestimmten Religion angehören" - ok, denn das ist seine eigene Entscheidung
Wäre durchaus eine tragbare Lösung. Wobei ich annehme, dass dies etwa bei den Juden schwer durchsetzbar wäre und letztendlich eine Ungleichbehandlung mit dem Christentum bedeutet. Oder anders: Kinder in der christlichen Kirche wären bereits wieder im Säuglingsalter "Gläubige", Kinder bei den Juden dagegen erst mit 14.
Dann müssen sie sich dem heutigen Zeitalter eben ein bischen anpassen. Die Christen verbrennen ja auch keine Hexen mehr. ;)
Hodor
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Roddi - 39
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Geschrieben am: 22.07.2012 um 15:44 Uhr
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Zitat von guyoncignito: Zitat von Roddi: warum man sich für sowas unnötiges wie eine Vorhaut überhaupt einsetzen muss.
Ich mag meine Vorhaut. Ich empfinde sie nicht als unnötig, ganzbim Gegenteil, ich möchte sie nicht missen. Ich hätte niemals Lust darauf, dass meine Eichel an meiner Unterhose reibt.
Ich wäre sehr erbost, hätte man mir diese Entscheidung abgenommen, wenn nicht unbedingt nötig.
Und mir gehts prima ohne, ist hygienischer und fürs Liebesleben auch nicht schlecht, da man länger kann.
Natürlich, wäre ich auch erbost wenn man etwas gegen meinen Willen "wegschnippeln" würde nur kann ich es nicht verstehen, dass manche hier versucht haben es mit weiblicher Beschneidung gleichzusetzen.
"Nope".
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Roddi - 39
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Geschrieben am: 22.07.2012 um 15:49 Uhr
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@alien2000:
Und wer schloss das aus? Fakt ist aber nunmal, dass eine operative Beschneidung deutlichst von einer rituellen zu trennen ist. Und was soll das jetzt mit der Glasscherbe? Soll das selbst beim Ritus "Alltag" sein? Sorry das hat wieder was mit der Gleichsetzung von männlicher und weiblicher Beschneidung.
Und ja: Ich denke mitreden zu können, da ich an einer operativen Beschneidung überhaupt nichts verwerfliches sehe und ich weder Schmerzen noch Nostalgie an meine Vorhaut häge.
"Nope".
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_Marillion_ - 19
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Geschrieben am: 22.07.2012 um 18:02 Uhr
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Zitat von Cymru:
Wäre durchaus eine tragbare Lösung. Wobei ich annehme, dass dies etwa bei den Juden schwer durchsetzbar wäre und letztendlich eine Ungleichbehandlung mit dem Christentum bedeutet. Oder anders: Kinder in der christlichen Kirche wären bereits wieder im Säuglingsalter "Gläubige", Kinder bei den Juden dagegen erst mit 14.
wie gesagt - Taufe oist wieder n anderes Thema
Chaos ist voll in Ordnung
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 22.07.2012 um 18:16 Uhr
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Zitat von _Marillion_: wie gesagt - Taufe oist wieder n anderes Thema 
Na ja, wenn ich das richtig verstehe, entspricht die Beschneidung ja dem Eintritt in die Glaubensgemeinschaft. Wie eben die Taufe in christlichen Kirchen.
Das Thema ist nicht ganz einfach. Mich würde auch nicht wundern, wenn das BVerfG die erste Version des geplanten Gesetzes kassieren wird...
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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_Marillion_ - 19
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Geschrieben am: 22.07.2012 um 18:21 Uhr
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ist mir klar, dass die Sache nicht einfach ist, aber um überhaupt mal eine Lösung finden zu können, würde ich das ganze eben nicht sofort in Vergleich zu anderen Glaubensgemeinschaften setzen - das kann später immer noch geregelt werden (wie gesagt, ich bin auch kein Tauffan, v.a. eben wegen dieser fehlenden eigenen Entscheidung des Kindes zum Glauben...)
Chaos ist voll in Ordnung
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alien2000
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Geschrieben am: 22.07.2012 um 20:48 Uhr
Zuletzt editiert am: 22.07.2012 um 21:47 Uhr
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Zitat von Roddi: @alien2000:
Und wer schloss das aus? Fakt ist aber nunmal, dass eine operative Beschneidung deutlichst von einer rituellen zu trennen ist. Und was soll das jetzt mit der Glasscherbe? Soll das selbst beim Ritus "Alltag" sein? Sorry das hat wieder was mit der Gleichsetzung von männlicher und weiblicher Beschneidung.
Und ja: Ich denke mitreden zu können, da ich an einer operativen Beschneidung überhaupt nichts verwerfliches sehe und ich weder Schmerzen noch Nostalgie an meine Vorhaut häge.
Ok. Du kannst und sollst mitreden. Als Betroffener hast du deinen Standpunkt.
Ich sehe an einer medizinisch notwendigen, operativen Beschneidung auch nichts verwerfliches. Aber nur wenn es dazu keine Alternative gibt.
Ich lasse meinem Kind auch nicht aus Vorsorge den Blinddarm und die Mandeln entfernen. Nur damit mein Kind kein Bauchweh und kein Halsweh bekommt. Ein Eingriff, und sei er noch so klein, kann immer Komplikationen nach sich ziehen.
Ich trenne bewusst nicht zwischen weiblicher und männlicher Beschneidung.
Warum? Weil der Eingriff die sexuelle Lust unterdrücken soll:
Zitat: „Der physische Schaden ist das beabsichtigte Ziel“, schreibt Maimonides. Keine Vorhaut, keine Ausschweifungen.
So jedenfalls der Kerngedanke der dahintersteht.
Die Glasscherbe deshalb, weil die Mädchen und Frauen meist nicht von Ärzten beschnitten werden, sondern unter unhygienischen Bedingungen mit oft "traditionellen Werkzeugen". Das dadurch lebenslange Nachwirkungen folgen ist ja dann wohl klar. Ich wollte hier klarstellen. Bei den Jungen gibt es spezielle Werkzeuge. Sind die Bedingungen bei der Beschneidung von Jungen und Mädchen gleich, so sind die Folgen auch gleich. Oder etwa nicht?
Ich lehne jegliche Form von Beschneidung an Kindern ab, außer medizinisch notwendig. Punkt.
Als Schlußwort die Gedanken eines Juden, dem sich die Frage stellt, ob er seien Sohn beschneiden soll:
Zitat: Das Urteil der nichtjüdischen Richter in Köln sollte Anlass für zwei urjüdische Akte sein: nachdenken und diskutieren. Wir brauchen keine Rechtssicherheit, sondern eine Denkpause. Juden sollten die kommenden 15 Jahre in Deutschland nutzen, um sich zu vergegenwärtigen, warum sie ihre Söhne beschneiden: ob sie das wirklich wollen oder nur aus Angst davor tun, anders zu sein. Die Feier des Brith am achten Tag nach der Geburt könnte ein wichtiger symbolischer Akt werden, in dem der Vater nicht seinen Sohn zu seiner Religion verdonnert, sondern sich selbst dazu verpflichtet, ihm ein bedeutungsvolles Judentum vorzuleben und zu übermitteln.
Wenn meine Erziehung zum Judentum dazu führt, dass mein Sohn eines Tages als mündiger, überzeugter Jude von seinem Vater fordert, ihn endlich zu beschneiden, dann werde ich seinen Wunsch erfüllen, mit Liebe, Stolz und Schmerz. Aber nicht früher.
Unsere seltsame Tradition
Wir Sind Hier
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Roddi - 39
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Geschrieben am: 22.07.2012 um 21:30 Uhr
Zuletzt editiert am: 22.07.2012 um 21:30 Uhr
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Zitat von alien2000: Zitat von Roddi: @alien2000:
Und wer schloss das aus? Fakt ist aber nunmal, dass eine operative Beschneidung deutlichst von einer rituellen zu trennen ist. Und was soll das jetzt mit der Glasscherbe? Soll das selbst beim Ritus "Alltag" sein? Sorry das hat wieder was mit der Gleichsetzung von männlicher und weiblicher Beschneidung.
Und ja: Ich denke mitreden zu können, da ich an einer operativen Beschneidung überhaupt nichts verwerfliches sehe und ich weder Schmerzen noch Nostalgie an meine Vorhaut häge.
Ok. Du kannst und sollst mitreden. Als Betroffener hast du deinen Standpunkt.
Ich sehe an einer medizinisch notwendigen, operativen Beschneidung auch nichts verwerfliches. Aber nur wenn es dazu keine Alternative gibt.
Ich lasse meinem Kind auch nicht aus Vorsorge den Blinddarm und die Mandeln entfernen. Nur damit mein Kind kein Bauchweh und kein Halsweh bekommt. Ein Eingriff, und sei er noch so klein, kann immer Komplikationen nach sich ziehen.
Ich trenne bewusst nicht zwischen weiblicher und männlicher Beschneidung.
Warum? Weil der Eingriff die sexuelle Lust unterdrücken soll:
Zitat: „Der physische Schaden ist das beabsichtigte Ziel“, schreibt Maimonides. Keine Vorhaut, keine Ausschweifungen.
So jedenfalls der Kerngedanke der dahintersteht.
Die Glasscherbe deshalb, weil die Mädchen und Frauen meist nicht von Ärzten beschnitten werden, sondern unter unhygiensichen Bedingungen mit oft "traditionellen Werkzeugen". Das dadurch lebenslange Nachwirkungen folgen ist ja dann wohl klar. Ich wollte hier klarstellen. Bei den Jungen gibt es spezielle Werkzeuge. Sind die Bedingungen bei der Beschneidung von Jungen und Mädchen gleich, so sind die Folgen auch gleich. Oder etwa nicht?
Ich lehne jegliche Form von Beschneidung an Kindern ab, außer medizinisch notwendig. Punkt.
Als Schlußwort die Gedanken eines Juden, dem sich die Frage stellt, ob er seien Sohn beschneiden soll:
Zitat: Das Urteil der nichtjüdischen Richter in Köln sollte Anlass für zwei urjüdische Akte sein: nachdenken und diskutieren. Wir brauchen keine Rechtssicherheit, sondern eine Denkpause. Juden sollten die kommenden 15 Jahre in Deutschland nutzen, um sich zu vergegenwärtigen, warum sie ihre Söhne beschneiden: ob sie das wirklich wollen oder nur aus Angst davor tun, anders zu sein. Die Feier des Brith am achten Tag nach der Geburt könnte ein wichtiger symbolischer Akt werden, in dem der Vater nicht seinen Sohn zu seiner Religion verdonnert, sondern sich selbst dazu verpflichtet, ihm ein bedeutungsvolles Judentum vorzuleben und zu übermitteln.
Wenn meine Erziehung zum Judentum dazu führt, dass mein Sohn eines Tages als mündiger, überzeugter Jude von seinem Vater fordert, ihn endlich zu beschneiden, dann werde ich seinen Wunsch erfüllen, mit Liebe, Stolz und Schmerz. Aber nicht früher.
Unsere seltsame Tradition
Also sorry bei mir wars notwendig aber mein Sexleben musste nie darunter leiden. Da haben Mädchen und Frauen eindeutig mehr darunter zu leiden.
Japp aber nicht Jungen. Könntest du mir dann bitte besweisen, dass Jungs auch mit Glasscherben beschnitten werden? Weibliche Beschneidungen finden meist in Afrika statt. Dort haben die Menschen kein Geld für geeignete "Werkzeuge". In jüdischen und islamischen Gemeinden sieht es aufgrund des höheren Lebensstandart schon anders aus.
Ist doch super. Aber du kannst einfach nicht weibliche und männliche Beschneidung gleichsetzen.
"Nope".
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 22.07.2012 um 21:59 Uhr
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Zitat von _Marillion_: würde ich das ganze eben nicht sofort in Vergleich zu anderen Glaubensgemeinschaften setzen - das kann später immer noch geregelt werden
Um den Punkt wird man nicht herumkommen im Lichte der Gleichberechtigung der Glaubensgemeinschaften und der Religionsfreiheit.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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guyoncignito
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Geschrieben am: 23.08.2012 um 20:11 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.08.2012 um 20:33 Uhr
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Gerade in der Tagesschau:
Der "deutsche Ethikrat" kommt zur einstimmigen Entscheidung-die Beschneidung soll nicht verboten werden.
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luftprinzip - 81
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Geschrieben am: 23.08.2012 um 20:28 Uhr
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Zitat von guyoncignito: Gerade in der Tagesschau:
Der "deutsche Ethikrat" komt zur einstimigen Entscheidung-die Beschneidung soll nicht verboten werden.
Und Ehrenmorde bald wieder auch voll ok?
I still don't believe in Germanys right to exist.
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guyoncignito
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Geschrieben am: 23.08.2012 um 20:35 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.08.2012 um 20:36 Uhr
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Zitat von luftprinzip: Zitat von guyoncignito: Gerade in der Tagesschau:
Der "deutsche Ethikrat" kommt zur einstimmigen Entscheidung-die Beschneidung soll nicht verboten werden.
Und Ehrenmorde bald wieder auch voll ok?
Ähm ja, das war unverbindlich und es gab auchetliche Gegenstimmen. Jedoch hatten sie sich dann einstimmig dafür entschieden.
Mich würde mal das Protokoll, falls vorhanden, dieser Konferenz interessieren.
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ZuGuttenberg
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Geschrieben am: 23.08.2012 um 20:41 Uhr
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Zitat von guyoncignito: Gerade in der Tagesschau:
Der "deutsche Ethikrat" kommt zur einstimmigen Entscheidung-die Beschneidung soll nicht verboten werden.
Gerade mal nachgesehen:
In dem Ethikrat sitzen nur zwei Philosophen, dagegen drei Theologen. Alleine das ist schon ein schlechter Witz.
"Jeder Beginn einer Idee entspringt einer unmerklichen Verletzung des Geistes."
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