Du bist nicht eingeloggt.

Login

Pass

Registrieren

Community
Szene & News
Locations
Impressum

Forum / Politik und Wirtschaft

Sozialdebatte: was will Westerwelle?

<<< zurück   -1- ... -5- -6- -7- -8- -9- ... -11- vorwärts >>>  
Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 24.02.2010 um 20:33 Uhr

Zitat von Lerouxe:

Zitat von Roddi:

Zitat von -sebbi-:

Was er will?

Arbeitende Bürger sollen eindeutig besser wegkommen, als arbeitssuchende. Und noch viel besser als arbeitsunwillige.


Er sagt, was alle andern denken!


Dann soll er nicht gegen Mindestlöhne sein.


Auch an Dich die Frage: Wer soll die Mindestlöhne zahlen?
Logischerweise die Unternehmen.
Und wie soll ein Unternehmen mehr als bisher zahlen, wenn die aktuellen Bilanzen nur eine schwarze Null bieten oder für größere Investitionen entsprechende Rücklagen gebildet werden müssen (Stichwort: Eigenkapitalquote)?


Gegenfrage wie wird Arbeit wieder lohnenswert?Wenn ein Krankenpfleger mit zwei Kindern nur 19 Euro mehr hat als ein Hartz4 Empfänger hat ,ist das soziale Ungerechtigkeit und Westerwelle kann sich nicht so pompös aufgeilen,wenn er nicht mal für Gegenmaßnahmen ist.Er kann nicht einfach rein populistisch auf den Tisch hauen und selbst keine Lösungsvorschläge bringen und dies anderen aus seiner Partei überlassen.

"Nope".

neojesus - 43
Profi (offline)

Dabei seit 04.2003
409 Beiträge

Geschrieben am: 24.02.2010 um 21:50 Uhr
Zuletzt editiert am: 24.02.2010 um 22:04 Uhr

Zitat von Lerouxe:


Das Deutschland eines der reichsten Länder ist und theoretisch genug Geld haben müsste ist tatsächlich so. Dennoch schaffen wir es nicht ausgeglichene Haushalte aufzustellen (ohne viele notwendige Investitionen).
Falls Du für diese Problematik eine Lösung hast, nur her damit.

Wieder so eine maßlose Erwartung. Habe ich nicht, werde ich nie haben, genau so wenig wie du. Ich denke nur eben, dass die Problematik durch das Schaffen von Dumping Konkurrenz nur weiter verschärft wird und halte deinen "Lösungsvorschlag" Schulen von Hartz IV Empfängern renovieren zu lassen und die Haushaltslage als Legitimation für Dumping Konkurrenz zu benutzen für lächerlich.

Zitat von Lerouxe:

Ich glaube Du hast mich falsch verstanden, wenn es nach mir ginge, würden viel mehr Arbeiten die durch den ersten AM nicht geleistet werden über ein solches System geregelt werden.
Dann hasst du nicht gefordert, dass Hartz IV Empfänger zum Schneeschippen und Renovieren von Schulen verpflichtet werden sollen, was durch den ersten Arbeitsmarkt aktuell durchaus geleistet wird. Vielleicht nicht in dem Umfang wie du das gerne hättest, aber setzt du so dem ersten Arbeitsmarkt hier eine illegale Dumping Konkurrenz aus und zerstörst Stellen auf den ersten Arbeitsmarkt.

Zitat von Lerouxe:


Hmm, also die Agentur für Arbeit nicht als interessengelenkt zu bezeichnen halte ich für "sehr optimistisch".
Es reicht schon allein ein Blick in die Statistiken um zu sehen, dass da gerne mal etwas umformuliert wird um die Zielgrößen zu erreichen.
Auch der DGB ist nicht unbedingt unparteiisch ;-).

Du hast die Studie des IAB als interessensgelenkt bezeichnet. Dies bedeutet allgemein, dass die Wissenschaftler dieser Forschungseinrichtung nicht wissenschaftlich gearbeitet haben, sonder die Studie dahingehend gefälscht ist, dass sie den Interessen des Auftragsgebers / des Lenkers entgegen kommt. Dies ist eine haltlose Unterstellung und für mich auch nicht nachvollziehbar. Die Ein-Euro-Jobs wurden evaluiert und widerspricht mit den Ergebnissen deiner Beschäftigungstheorie. Dann konkretisiere mal deine Vorwürfe und dann nehme ich dich vielleicht auch ernst. Sonst ist das nur stumpfes Gemaule und nicht mehr.

Zitat von Lerouxe:

Ich halte nicht viel von Ideologien, jedoch nehme ich mir das Recht heraus zu widersprechen, wenn die theoretischen Ansätze (die durchaus logisch sein können), mit dem alltäglichen Geschäft schlicht weg nicht vereinbar sind.
Darfst du gerne tun, nur wo hast du das getan? Welche theoretischen Ansätze der Studie sind den schlicht weg nicht mit dem alltäglichen Geschäft vereinbar? Ist doch sehr nebulös und ich komm bei deiner Argumentation nicht mehr mit.

Zitat von Lerouxe:


Der aktuelle Handlungsbedarf ist in meinen Augen der, dass der Anreiz sich selbst (!) aus der Arbeitslosigkeit zu "befreien" nicht stark genug ist.
Menschen reagieren oft erst, wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht, solange es nur bis zu den Knöcheln reicht, überwiegt auch gerne mal die Gemütlichkeit.
Hier halte ich die durch Hartz IV eingeführte Regelungen und die Verschärfung 2007 für ausreichend und sehe wirklich keinen aktuellen Handlungsbedarf ins absurde zu Verschärfen. Was willst du da noch groß verschärfen? Damit triffst du überwiegend Leute, die es eigentlich nicht treffen sollte und erzeugst wohl auch viel Unmut und tötest die Motivation von vielen, die sehr wohl versuchen selbst aus der Arbeitslosigkeit zu kommen. Hier kann mensch nicht einfach immer nur "einprügeln" und muss doch die Verhältnismäßigkeit wahren.

Zitat von Lerouxe:


Humankapital ist für mich das für seine Aufgabe in der Firma notwendige Wissen, nicht mehr und nicht weniger.
Ob er rein menschlich in die Firma passt, erschließt sich mir nicht über ein Blatt Papier oder einen Lebenslauf, sondern über ein persönliches Gespräch und v.a. die Meinung der Menschen die später mit ihm/ihr zusammen arbeiten müssen.
Das Wichtigste ist für mich als AG aber die fachliche Eignung, der Mensch kann noch so nett und sympatisch sein, ohne entsprechende Qualifikationen bekommt er die Stelle nicht.
Und inwiefern widerspricht das meiner Argumentation? Ich halte ehrenamtliches Engagement nicht nur für nett und sympathisch, sonder für weit mehr und besser geeignet um Rückschlüsse auf die fachliche Eignung anzustellen, als durch "Zwangsarbeit". Das ehrenamtliche Engagement solltest du nicht so gering schätzen, auch wenn hier wie gesagt ganz andere Faktoren weit entscheidender sind.

"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 24.02.2010 um 23:31 Uhr

Zitat von _chris_:

dem Menschen der seine Arbeit verloren hat und keine neue findet(durch verschiedene Umstände) ein Grundeinkommen zu geben und damit ein menschenwürdiges Leben zu führen.( d.h. genug zu essen, trinken, zum leben insgesamt).
Heute ist der stadt der barmherzige Samariter der jeden von sich umsorgen lässt und das alles auf kosten einzelner bevölkerungsschichten!


Hast du denn Beweise, dass das Geld das menschenwürdige Dasein übersteigt? Oder ist für dich automatisch klar, wenn jemand fast so viel kriegt wie ein Arbeitnehmer, dass es dann zu viel sein muss?

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

ViolentFEAR - 33
Champion (offline)

Dabei seit 01.2006
13295 Beiträge

Geschrieben am: 24.02.2010 um 23:43 Uhr

Zitat von _chris_:


Heute ist der stadt der barmherzige Samariter der jeden von sich umsorgen lässt und das alles auf kosten einzelner bevölkerungsschichten!


Heute ist der barmherzige Samariter eine umstrittene Person. Das halte ich für wesentlich bedenklicher.

Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit

neojesus - 43
Profi (offline)

Dabei seit 04.2003
409 Beiträge

Geschrieben am: 25.02.2010 um 00:42 Uhr
Zuletzt editiert am: 25.02.2010 um 00:53 Uhr

Die Aktuelle Stunde der Grünen heute im Bundestag war doch auch sehr aufschlussreich.
Die Fraktion der Grünen hat Diskussionsbedarf bei der Sozialpolitik angemeldet, also eine Aktuelle Stunde verlangt. Eigentlich doch genau die Debatte, die Westerwelle angeblich erreichen wollte (wobei er das politische Klima hier ja erstmal total vergiftet hat). Aber von wem kam hierzu eigentlich nichts? Der FDP. Wer war nicht mal anwesend oder hat von seine Möglichkeit Redebedarf als Regierungsmitglied zu nutzen gebrauch gemacht? Guido W. Bush.
Halte ich doch um Künasts Worte zu benutzen noch eindeutiger für Wahlkampfklamauk von der FDP. Die FDP forciert mit populistischen und rein polemischen Äußerungen von "spätrömischer Dekadenz" und "geistigen Sozialismus" die soziale Spaltung und gefährdet den sozialen Frieden.
Westerwelle gibt den Zyniker, der auf "niederster und niederträchtigster Art die Armen gegen die Ärmsten ausspielt" (Künast).
Westerwelle gibt den Oppositionsführer innerhalb der Koalition und beweist sich wieder als großer Mauler, aber absolut nicht als Macher.
Rhetorisch ein absolut starker Politiker, aber hinter seinem großen Maul stehen halt keine Taten oder Substanz. Diese Diskrepanz tritt nun in der Regierungsverantwortung erst richtig zu Tage.

Das amüsante ist ja echt, mit welchen Durchhalteparolen die FDP agiert. Solms prognostiziert durch die Debatte in NRW über 10 % zu kommen (2005 waren sie bei etwas über 6% wenn ich mich recht entsinne). Sprechen von sehr breiter Zustimmung und einen großen Erfolg, dabei hat es Westerwelle als einmalig in der bundesdeutschen Geschichte geschafft, katastrophale Umfragewerte für den Vizekanzler und Außenminister und seine Arbeit zu generieren. Hut ab!

"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK

Lerouxe - 45
Profi (offline)

Dabei seit 09.2008
950 Beiträge

Geschrieben am: 25.02.2010 um 11:02 Uhr

Zitat von Roddi:


Gegenfrage wie wird Arbeit wieder lohnenswert?Wenn ein Krankenpfleger mit zwei Kindern nur 19 Euro mehr hat als ein Hartz4 Empfänger hat ,ist das soziale Ungerechtigkeit und Westerwelle kann sich nicht so pompös aufgeilen,wenn er nicht mal für Gegenmaßnahmen ist.Er kann nicht einfach rein populistisch auf den Tisch hauen und selbst keine Lösungsvorschläge bringen und dies anderen aus seiner Partei überlassen.


Die Rechnung würde ich gerne mal sehen 8-)
Zufälligerweise ist einer meiner besten Freunde Krankenpfleger (jedoch nur mit einem Kind) und er nagt jetzt nicht wirklich am Hungertuch.

Das ein "auf den Tisch hauen" ohne Lösungsvorschläge nichts bringt sehe ich ebenfalls so.
In Deinem Beispiel würden eventuelle Lohnsteigerungen jedoch direkt an die Versichertengemeinschaft (bzw. die Staatskasse) zurückfallen, man würde also in die eine Tasche mehr Geld geben, aus der anderen aber im gleichen Zug mehr wieder herausnehmen => ergo kein für mich erkennbarer Sinn.

Just when I discovered the meaning of life, they change it.

BlackRock - 47
Experte (offline)

Dabei seit 02.2007
1148 Beiträge
Geschrieben am: 25.02.2010 um 11:20 Uhr

Zitat von ViolentFEAR:

Zitat von _chris_:


Heute ist der stadt der barmherzige Samariter der jeden von sich umsorgen lässt und das alles auf kosten einzelner bevölkerungsschichten!


Heute ist der barmherzige Samariter eine umstrittene Person. Das halte ich für wesentlich bedenklicher.

:daumenhoch:

"It is more important that innocence be protected than it is that guilt be punished." (John Adams)

WilderStier - 44
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2005
267 Beiträge
Geschrieben am: 25.02.2010 um 11:24 Uhr

westerwelle will , was jeder aussenminister deutschlands bisher wollte.

deutschland in dreck ziehen, mit absicht.

die machen nichts gutes für deutschland, sondern wollen das schlechte.

deutschland wird nicht von deutschen politikern regiert, das solltet ihr langsam begreifen!
Lerouxe - 45
Profi (offline)

Dabei seit 09.2008
950 Beiträge

Geschrieben am: 25.02.2010 um 11:35 Uhr

Zitat von neojesus:

Wieder so eine maßlose Erwartung. Habe ich nicht, werde ich nie haben, genau so wenig wie du. Ich denke nur eben, dass die Problematik durch das Schaffen von Dumping Konkurrenz nur weiter verschärft wird und halte deinen "Lösungsvorschlag" Schulen von Hartz IV Empfängern renovieren zu lassen und die Haushaltslage als Legitimation für Dumping Konkurrenz zu benutzen für lächerlich.

Meine Vorstellungen abzulehnen ist Dein gutes Recht, aber schau doch mal wie viele Schulen aktuell dringend eine Renovierung benötigen und wie lange sie schon auf eine entsprechende Bewilligung warten.
Hier scheint der erste Arbeitsmarkt auf Grund der klammen Haushaltslage nicht wirklich zu funktionieren.
Neu-Ulm hat gestern z.B. endlich beschlossen einige Renovierungsarbeiten auszuschreiben, weil jetzt sie 3,3 Mio. Schulden aufnehmen. Hat ja nur knappe 6 Jahre gedauert...

Zitat:

Dann hasst du nicht gefordert, dass Hartz IV Empfänger zum Schneeschippen und Renovieren von Schulen verpflichtet werden sollen, was durch den ersten Arbeitsmarkt aktuell durchaus geleistet wird. Vielleicht nicht in dem Umfang wie du das gerne hättest, aber setzt du so dem ersten Arbeitsmarkt hier eine illegale Dumping Konkurrenz aus und zerstörst Stellen auf den ersten Arbeitsmarkt.

Doch habe ich. Da nur ein sehr geringer Teil zwar von regulären Firmen geleistet wird und der Rest einfach "liegen" bleibt.
Mit entsprechenden Mischkalkulationen (z.B. auf x Arbeitslose müssen y Angestellte aus dem ersten AM kommen), könnte man hier denke ich eine brauchbare Lösung finden.
So wären mehr Renovierungen finanzierbar und das Auftragsvolumen für den ersten AM würde nicht zurück gehen, sondern eher steigen.

Zitat:


Du hast die Studie des IAB als interessensgelenkt bezeichnet. Dies bedeutet allgemein, dass die Wissenschaftler dieser Forschungseinrichtung nicht wissenschaftlich gearbeitet haben, sonder die Studie dahingehend gefälscht ist, dass sie den Interessen des Auftragsgebers / des Lenkers entgegen kommt. Dies ist eine haltlose Unterstellung und für mich auch nicht nachvollziehbar. Die Ein-Euro-Jobs wurden evaluiert und widerspricht mit den Ergebnissen deiner Beschäftigungstheorie. Dann konkretisiere mal deine Vorwürfe und dann nehme ich dich vielleicht auch ernst. Sonst ist das nur stumpfes Gemaule und nicht mehr.

Nun, das IAB ist die Forschungseinrichtung der Agentur für Arbeit, daher sehe ich hier durchaus einen gewisse Abhängigkeit.
Einfaches Beispiel: Die aktuelle Arbeitslosenstatistik in Deutschland, die nichts weiter als kreatives zählen mit Hilfe von Definitionen und Ausgrenzung ist.

Zitat:

Hier halte ich die durch Hartz IV eingeführte Regelungen und die Verschärfung 2007 für ausreichend und sehe wirklich keinen aktuellen Handlungsbedarf ins absurde zu Verschärfen. Was willst du da noch groß verschärfen? Damit triffst du überwiegend Leute, die es eigentlich nicht treffen sollte und erzeugst wohl auch viel Unmut und tötest die Motivation von vielen, die sehr wohl versuchen selbst aus der Arbeitslosigkeit zu kommen. Hier kann mensch nicht einfach immer nur "einprügeln" und muss doch die Verhältnismäßigkeit wahren.

Ich will auf niemanden "einprügeln" und sicherlich sind die meisten H4-Bezieher keine faulen Menschen.
Aber was wird denn genau von den Menschen gefordert? Häufig recht es aus sich entsprechend oft beworben zu haben.
Wenn ich mir dann die Bewerbungen anschaue die bei mir reinflattern, muss ich dem Verfasser doch häufig unterstellen, dass er den Job nicht wirklich will (beliebt sind aktuell Bewerbungen mit Kaffeeflecken... macht wirklich einen guten ersten Eindruck...).
Daher sehe ich es nicht als problematisch an, wenn man von gesunden Arbeitssuchenden auch Leistungen erwartet.

Zitat:

Und inwiefern widerspricht das meiner Argumentation? Ich halte ehrenamtliches Engagement nicht nur für nett und sympathisch, sonder für weit mehr und besser geeignet um Rückschlüsse auf die fachliche Eignung anzustellen, als durch "Zwangsarbeit". Das ehrenamtliche Engagement solltest du nicht so gering schätzen, auch wenn hier wie gesagt ganz andere Faktoren weit entscheidender sind.

Das ein Ehrenamt besser wirkt als "Zwangsarbeit" ist so, u.U. habe ich Dich falsch verstanden, hier hast Du absolut Recht.
Aber nicht jeder H4-Empfänger ist ehrenamtlich tätig, da es eine freiwillige Leistung ist.
Ich persönlich würde eine verpflichtende Leistung lieber sehen, falls sich jemand schon ehrenamtlich engagiert könnte dies natürlich ohne weiteres angerechnet werden, keine Frage.

Just when I discovered the meaning of life, they change it.

DerGeneral - 38
Experte (offline)

Dabei seit 05.2005
1827 Beiträge
Geschrieben am: 25.02.2010 um 12:03 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von DerGeneral:

Dabei hatte er die Bevormundung durch den Staat kritisiert. Immerhin kassierte er für seinen Vortrag gute 7.000 Euro wobei er ja insgesamt 245.000 Euro pro Legislaturperiode für Zusatz- und Nebentätigkeiten bekommen hat.
Man sollte nicht von Arbeit reden, wenn man in seinem Leben nur mit dem Mund gearbeitet hat aber nie mit den Händen....


Deine Argumentation halte ich für vertretbar, das alte Klischee, was wirklich Arbeit ist, halte ich allerdings für Blödsinn. Immerhin sollte so langsam doch durchgedrungen sein, dass auch Arbeit mit dem Kopf eine anstrengende und anspruchsvolle Tätigkeit ist. Wäre dem nicht so, könnte jeder Bäcker doch einfach mal eben habilitieren.
Abgesehen davon, sollte dir als aufmerksamer Politbeobachter doch bekannt sein, dass Minister nicht nur das tun, was in den Medien publik wird. Da sind oftmals durchgearbeitete Wochenenden oder Nächte dabei, wenig Freizeit und die kann man dann auch nur begrenzt genießen, schließlich gilt es, auch irgendwo Schirmherrschaften zu übernehmen oder sich einfach irgendwo sehen zu lassen.

Fakt ist jedenfalls, dass das Politikerdasein allein keine übermäßigen Einkünfte abwirft, wenngleich die Rentenansprüche alles andere als mager sind. Nebeneinkünfte sind in gewissem Rahmen erlaubt und werden ja auch veröffentlicht, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann, wo jemand noch seine Hände im Spiel hat.

Was diese bezahlten Veranstaltungen angehen, bei Rüttgers ging es ja auch um Geld, bin ich etwas skeptisch. Politiker sind immerhin gewählte Volksvertreter, deren Aufgabenkatalog die Vertretung des Volkes umfasst. Dafür noch anderweitig bezahlt zu werden, halte ich nicht immer für gerechtfertigt.

245.000 sind für mich nicht "ein gewisser Nebenverdienst". Und mit Verlaub: 7.000 Euro für einen Vortrag bei einer Bank, die seit Jahren Kriminelle hofiert hat, ist alles andere als ehrwürdig. Ansonsten gibt Herr Westerwelle doch immer den strebsamen Belehrer...

GSG 9 - Helden und Verteidiger unserer Freiheit!

DerGeneral - 38
Experte (offline)

Dabei seit 05.2005
1827 Beiträge
Geschrieben am: 25.02.2010 um 12:21 Uhr

Zitat von _chris_:

ich denke bevor hier irgendjemand nur einen satz reinschreibt, sollte er erst mal "Politik als Beruf" von MAX WEBER.

Ich finde den Guido mit abstand den besten! Lieber Guido als Gysi oder wie man den schreibt...:-D:-D
er hat in meinen Augen vollkommen recht! Wie kann es sein das ein Mensch der HARTZ 4 empfängt "fast" mehr verdient als andere Leute welche eine feste arbeit haben? Da ist doch klar, dass sich jeder fragt wieso arbeite ich noch wenn ich auch wie nen waschlappen auf dem sofa liegen kann und im fernsehen die Wochentags- 10.°° diskussionen anschauen kann und trotzdem geld habe. Arbeitslosengeld war ursprünglich dafür da, dem Menschen der seine Arbeit verloren hat und keine neue findet(durch verschiedene Umstände) ein Grundeinkommen zu geben und damit ein menschenwürdiges Leben zu führen.( d.h. genug zu essen, trinken, zum leben insgesamt).
Heute ist der stadt der barmherzige Samariter der jeden von sich umsorgen lässt und das alles auf kosten einzelner bevölkerungsschichten!

Die liberale FDP erweckt doch ständig den Eindruck, als würde der Staat in allen Bereichen mitmischen und deshalb müsse er zurückgedrängt werden. Das ist doch reine Heuchelei! Bei der von der FDP favorisierten Gesundheitsprämie ("Kopfpauschale") müsse der Staat je nach Rechenmodell mit 20-35 Mrd. Euro für den Sozialausgleich aufkommen. Bei der von der FDP seit Jahren heftig unterstützen Niedriglohnbranche ist es dasselbe Spiel: Leute sollen gefälligst Vollzeitarbeit verrichten, sich dann aber das restliche Geld vom Staat holen. Diese Haltung bezeichne ich als skandalös und dekadent!
Zum Thema Missbrauch von HartzIV: Die BA gibt die Missbrauchsquote der 6,7 Mio. Bezieher von Hartz IV mit 0,2% an. HartzIV kostet den Staat 38 Mrd. Euro jährlich. Dann betrügen 13400 Menschen den Staat und richten einen Schaden von 76 Mio. Euro an. Der Umfang von Steuerhinterziehung wird von der deutschen Steuergewerkschaft auf 80 bis 100 Mrd Euro geschätzt. Nur damit einmal Klarheit über die Dimensionen herrscht, von denen Herr Westerwelle spricht. Im Übrigen verhält sich Westerwelle nicht wie ein Außenminister, sondern besitzt was den ideologisch-populistischen Ansatz angeht große Ähnlichkeit mit einem unlängst verstorbenen österrechischen Politiker. Dieser betrieb auch Ausgrenzung, nur war hier nicht die Einkommenslage das entscheidende Faktum...

GSG 9 - Helden und Verteidiger unserer Freiheit!

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 25.02.2010 um 13:47 Uhr

Zitat von Lerouxe:

Zitat von Roddi:


Gegenfrage wie wird Arbeit wieder lohnenswert?Wenn ein Krankenpfleger mit zwei Kindern nur 19 Euro mehr hat als ein Hartz4 Empfänger hat ,ist das soziale Ungerechtigkeit und Westerwelle kann sich nicht so pompös aufgeilen,wenn er nicht mal für Gegenmaßnahmen ist.Er kann nicht einfach rein populistisch auf den Tisch hauen und selbst keine Lösungsvorschläge bringen und dies anderen aus seiner Partei überlassen.


Die Rechnung würde ich gerne mal sehen 8-)
Zufälligerweise ist einer meiner besten Freunde Krankenpfleger (jedoch nur mit einem Kind) und er nagt jetzt nicht wirklich am Hungertuch.

Das ein "auf den Tisch hauen" ohne Lösungsvorschläge nichts bringt sehe ich ebenfalls so.
In Deinem Beispiel würden eventuelle Lohnsteigerungen jedoch direkt an die Versichertengemeinschaft (bzw. die Staatskasse) zurückfallen, man würde also in die eine Tasche mehr Geld geben, aus der anderen aber im gleichen Zug mehr wieder herausnehmen => ergo kein für mich erkennbarer Sinn.


Habe ich in der Neu-Ulmer Zeitung gelesen,da musst du dich an die wenden;-).

Ich denke mit Hartz4 nagt man auch nicht am Hungertuch aber es gibt doch viele Geringverdiener die mit Hartz4 gerade mal ein paar Euro unter ihrem Einkommen liegen würden.

Nja es kommt wohl auf die Wirtschaftlichkeit dieser Gemeinschaften an und ich denke nicht,dass jede vor dem Ruin steht.

"Nope".

Lerouxe - 45
Profi (offline)

Dabei seit 09.2008
950 Beiträge

Geschrieben am: 25.02.2010 um 17:38 Uhr

Zitat von Roddi:

Habe ich in der Neu-Ulmer Zeitung gelesen,da musst du dich an die wenden;-).

Nun, dann würde ich nicht mit solchen zahlen kommen, wenn man sie nicht nachvollziehen kann ;-)
Werf einfach mal einen Blick in den TVöD, da siehst Du recht schnell, dass schon kurz nach dem Einstieg +/- 2.000€/Monat keine große Kunst sind... zeig mir einen H4-Empfänger der soviel bekommt.

Zitat:

Ich denke mit Hartz4 nagt man auch nicht am Hungertuch aber es gibt doch viele Geringverdiener die mit Hartz4 gerade mal ein paar Euro unter ihrem Einkommen liegen würden.

Nja es kommt wohl auf die Wirtschaftlichkeit dieser Gemeinschaften an und ich denke nicht,dass jede vor dem Ruin steht.

Dieser teils nicht vorhandene Lohnabstand ist ja das Problem. Hier werden halt zwei "Lösungen" vorgeschlagen:
1. Mindestlöhne
2. Senkung der H4-Sätze oder zumindest mehr Leistungsabforderung für die Bezieher.

Welcher "Glaubensrichtung" man sich nun anschließt muss jeder für sich selbst beantworten, je nach persönlicher Lage zieht man automatisch die eine oder die andere vor.

Just when I discovered the meaning of life, they change it.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 25.02.2010 um 19:58 Uhr

Zitat von DerGeneral:

245.000 sind für mich nicht "ein gewisser Nebenverdienst". Und mit Verlaub: 7.000 Euro für einen Vortrag bei einer Bank, die seit Jahren Kriminelle hofiert hat, ist alles andere als ehrwürdig. Ansonsten gibt Herr Westerwelle doch immer den strebsamen Belehrer...


Schau dir mal an, was Westerwelle & Co. in vergleichbarer Position in der Wirtschaft bekommen würden. Wir sollten nach wie vor auch an die Verantwortung denken, die ein Minister trägt und welche Arbeitszeiten er hat. Es generell zu kritisieren, dass sie Nebeneinkünfte haben, ist falsch, da legitim und legal. Wenn, kann man sich auf einzelne Nebenjobs beschränken, die in gewissem Konflikt stehen zur Polittätigkeit.

Wie wir wissen, sind für Westerwelle Sozialschmarotzer schlimmere Straftäter, als die Steuerhinterzieher...
Aber: Lichtenstein hat nicht deutsches Recht auszuführen. Zudem ist es auch nicht verboten, sein Geld ins Ausland zu bringen, wenn man es ordnungsgemäß in der Steuererklärung angibt.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 25.02.2010 um 20:32 Uhr

Zitat von DerGeneral:


Zum Thema Missbrauch von HartzIV: Die BA gibt die Missbrauchsquote der 6,7 Mio. Bezieher von Hartz IV mit 0,2% an. HartzIV kostet den Staat 38 Mrd. Euro jährlich. Dann betrügen 13400 Menschen den Staat und richten einen Schaden von 76 Mio. Euro an. Der Umfang von Steuerhinterziehung wird von der deutschen Steuergewerkschaft auf 80 bis 100 Mrd Euro geschätzt. Nur damit einmal Klarheit über die Dimensionen herrscht, von denen Herr Westerwelle spricht. Im Übrigen verhält sich Westerwelle nicht wie ein Außenminister, sondern besitzt was den ideologisch-populistischen Ansatz angeht große Ähnlichkeit mit einem unlängst verstorbenen österrechischen Politiker. Dieser betrieb auch Ausgrenzung, nur war hier nicht die Einkommenslage das entscheidende Faktum...


Klar ist das Westerwelle nur ein dämlicher Populist ist. Aber es ist auch nichts neues, dass die meisten in der Politik ohne Sachverstand nach oben kommen. Unterwegs wird dann kräftig abgezockt und mit Lobbyisten geflirtet. Das zieht sich durch alle Parteien. Die FDP scheint aber besonders reinzuhauen.

Bezüglich des Missbrauchs von HartzIV würde ich aber widersprechen. Es gibt definitiv eine deutlich größere Zahl an Missbrauch. Was die BA sagt und was die Wahrheit ist sind 2 Paar Stiefel. Entgegen den Behauptungen hat sie schlicht keine Möglichkeiten, Arbeitslose zu verpflichten Arbeit anzunehmen. Wer nicht will, stellt sich dumm an und wer sich nicht weiterbildet, dem schmelzen die Chancen weg. Das fällt logischerweise kaum unter Betrug, da nicht messbar.
Ich kenne auch Beispiele wo seit Jahren gezielt Missbrauch getrieben wird und es schlicht nicht nachweisbar ist.

Am Ende bleibt die Steuerhinterziehung oder Schwarzarbeit trotzdem weit über diesen Fällen. Trotzdem sollte man das nicht unterscheiden, da die Idee die gleiche ist.

<<< zurück
 
-1- ... -5- -6- -7- -8- -9- ... -11- vorwärts >>>
 

Forum / Politik und Wirtschaft

(c) 1999 - 2025 team-ulm.de - all rights reserved - hosted by ibTEC Team-Ulm

- Presse - Blog - Historie - Partner - Nutzungsbedingungen - Datenschutzerklärung - Jugendschutz -