Es gibt Musiker, von denen hat jeder mal gehört, aber sie wirklich kennen, das tun dann nur wenige. Laith Al-Deen ist einer von ihnen und war vor allem um das Jahr 2000 bekannt. Vor allem das Lied "Bilder von dir" lief im Radio damals rauf und runter, dann wurde es allmählich stiller um ihn. Nun tourt der Sänger für sein aktuelles Album "Was wenn alles gut geht" durch Deutschland und machte am Donnerstag, den 11. Juni, auch im Ulmer Zelt Halt.

Gut gelaunt kam Laith Al-Deen nach seiner fünfköpfigen Band am vergangenen Donnerstag auf die Zeltbühne – und legte zusammen mit den Musikern auch gleich kräftig los. "Was wenn alles gut geht" hieß der erste Song, der auch titelgebend für das Album war, das genau genommen bereits im Herbst letzten Jahres erschien. Die zweite Auflage ist ab 26. Juni 2015 erhältlich, sodass das Zelt-Konzert mit kräftigen Gitarrensounds und einer Lichttechnik, die aus den Vollen schöpfte, zeitlich eigentlich doch ganz gut passte.

Tatsächlich waren es aber Laith Al-Deens Charme, Witz und Lockerheit, die das etwas zurückhaltende Publikum an diesem Abend ganz langsam auflockerten. Er und die Band hätten vor, zu spielen, bis die Luft im Zelt nicht mehr da wäre. Immerhin würde das Publikum ja noch gut riechen. Ob das stimmte sei dahingestellt, aber zumindest die Sympathie der Gäste war dem Sänger nach einer solchen Ansage sicher.
Es war einer der warmen Tage in Ulm und auf der Bühne begannen sie schon nach dem zweiten Lied zu schwitzen. Da hatten es die Zuschauer besser – kleine Luftschleusen im Zelt ließen etwas Wind hinein.

Musikalisch bot Laith Al-Deen eine bunte Mischung aus 15 Jahren Karriere. Ob ältere Songs wie "Bilder von dir", "Keine wie du" und "Tage fallen wie Blätter" bis hin zur aktuellen Single "Lass es los" und den neusten Albumtracks "Volle Kraft", "Wo gehen wir hin" und "Steine, die Setlist ließ keine Wünsche offen. Spätestens zu "Dein Lied" hatte sich das Publikum endlich aufgewärmt, sang und bewegte sich zur Musik. Und auch die Musiker und Laith Al-Deen selbst genossen das Konzert sichtlich. Sie spielten sich zu, lachten und freuten sich mit dem Publikum über gelungene Soloeinlagen von Schlagzeuger und Keyboarder.

Wer Laith Al-Deen bislang nur von der Platte oder aus dem Radio kennt, der hat definitiv etwas verpasst. Laith Al-Deen ist für die Bühne gemacht und ein toller Live-Künstler, das zeigte das Konzert im Ulmer Zelt deutlich. Jedes Stück klingt besser, emotionaler, und auch die facettenreiche Stimme des Sängers kommt live deutlicher zur Geltung. Trotz der Hitze im Zelt war das Konzert somit ein gelungenes Event. Einen Eindruck davon könnt ihr euch auch in unserer Bildergalerie verschaffen.

Fotos: Michael Vogt

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