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Theater Ulm: Der goldene Drache


Es ist kein Stück, das jedem sofort etwas sagt, nein. Dafür aber ist „Der goldene Drache“ ein Stück, das auf jeden Fall jeder gesehen haben sollte. Einmal. Mindestens.

Wer „Der goldene Drache“ gesehen hat, weiß gar nicht, wo er mit erzählen anfangen soll. Dabei ist die Handlung sehr simpel, dreht sich im Prinzip alles um das titelgebende China-Vietnam-Thai-Restaurant „Der goldene Drache“.

Es ist sowohl Ort diverser Szenen als auch Dreh- und Ankerpunkt des gesamten Stücks, denn das Restaurant verbindet Menschen und ihre Geschichten: Den Lebensmittelhändler von nebenan, den Opa, der über dem Restaurant wohnt, seine Nichte und ihren Freund, um einige zu nennen.

Beim Darstellen der Personen wird wild durch gewechselt, zwischen den fünf Schauspielern, die das große Haus mit ihrem Talent zum Leben erwecken. Besonders Christian Streit (rechts), der auch in „Der gute Mensch von Sezuan“ bereits positiv aufgefallen ist, bleibt im Gedächtnis. Wirklich in Rollen stecken lässt er sich jedoch, wie auch seine Kollegen, nur schwer, jeder stellt mindestens zwei Charakter dar. Bewusst werden dabei die Rollen einzelner „aufgeweicht“, spielen junge Menschen ältere und andersherum, auch die Geschlechter passen selten. 

Das ist nicht so verwirrend, wie es vielleicht klingen mag. Vielmehr wird damit unterstrichen, dass es dem Stück nicht um das Schicksal Einzelner geht, sondern um ganz Essenzielles. Spätestens, als mit einer Grille und einer Ameise eine Metapher zum Leben erweckt und später auch auf die Charakter des Stücks übertragen wird, zeigt sich das. Das China-Vietnam-Thai-Restaurant ist es, worum es augenscheinlich geht.
Doch es ist nicht nur der Sammelpunkt von den verschiedensten Menschen und ihren Schicksalen, hier sammeln sich so viel mehr: Die Angst vor dem Altwerden und der eigenen Unbedeutsamkeit, es geht um Verzweiflung, Verlust, die Angst vor Verantwortung, Liebe und nicht zuletzt eine große Portion Mut und Hoffnung, die immer wieder für Antrieb sorgt. Und das, obwohl es am Ende nicht für jeden gut ausgeht. 

Besonders beeindruckend ist auch an der Inszenierung des Ulmer Theaters, dass nicht nur Einzelheiten wie die grandiose Schauspielerei und der gelungene Einsatz der Bühne im Kopf bleiben, sondern das Große und Ganze: „Der goldene Drache“ ist ein Stück, das von der ersten bis zur letzten Minute spannend ist, das für gute Unterhaltung sorgt, hier und da sogar zum Lachen bringt – und dennoch zum Nachdenken anregt. Dabei ist nichts so schwer, wie die Vereinigung von all dem.

Verantwortlich für die gelungene Inszenierung ist übrigens Oliver Haffner, der in Ulm auch „Das Geschenk der Götter“ gedreht hat.

Die nächsten Aufführungen von „Der goldene Drache“ sind am 20. und 25.März sowie am 2. und 12. April. Weitere Informationen gibt es auf der Website des Ulmer Theaters.

Fotos: Martin Kaufhold

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur und Stadtgeschehen
Tags: Schauspiel, Theater, Theater Ulm, Theaterstück

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