So voller Dankbarkeit, wie gestern, am 10. September, war das Roxy wohl schon lange nicht mehr. „Thank you“ hier, „Thank you“ da – Robert „Rob“ Goodwin, Sänger der Indie-Band „The Slow Show“, schien ehrlich gerührt. 
Bei einem Gig mitten in der Woche hatten die Musiker wohl mit deutlich weniger Zuschauern gerechnet, als den knapp 80 Gästen im Roxy. Goodwin bedankte sich für den Applaus nach diesem Song, dem Applaus nach dem nächsten und das Erscheinen der Gäste im Allgemeinen.

Dabei war das Konzert, wie der Bandname „The Slow Show“ schon vermuten lässt, kein sonderlich anstrengendes. Power um mitzusingen oder gar zu tanzen oder pogen brauchten die Zuschauer nicht. Stattdessen spielte die Gruppe aus Manchester einen entspannten Feierabend-Soundtrack, der gut auch zu einem Lagerfeuer oder Open-Air gepasst hätte.
Seit einer Woche im Deutschland auf Tour, würden sie sich mittlerweile fühlen, wie in ihrem zweiten Zuhause. Halt gemacht haben die Musiker vor dem Roxy-Konzert auch in Dresden, Berlin, Münster und München. Ein Open-Air war nicht dabei.
Vielleicht bei der nächsten Tour. Schließlich ist auch der letzte Auftritt in Deutschland, am 19. September beim Reeperbahn Festival in Hamburg, mit einem Dach über dem Kopf geplant.

Bis dahin gilt es, sich in Geduld zu üben. Im heimatlichen Manchester, besungen im Titel „Northern Town“, dürften The Slow Show dann erst einmal beschäftigt sein. Nachdem die Band im Mai 2012 eine EP mit dem Titel „Brother“ veröffentlicht hatte, verschaffte ihr BBC Introduction, ein Förderprogramm für Musiker, erste Bekanntheit. Auftritte in Radiosendungen folgten und die Engländer spielten Konzerte in Deutschland, Frankreich und der Schweiz – ein eigenes Album gibt es bisher trotzdem noch nicht. Das ist für dieses Jahr geplant und erfordert noch entsprechend Arbeit beim Songwriting, und letztendlich im Studio.

Dann dürfen sich auch die Fans aus Ulm und Umgebung wieder freuen. Denn einem neuen Album folgt oft auch eine Tour. Vielleicht wird es dieses Mal ein Open-Air, beim Ulmer Zelt beispielsweise. Musikalisch würden sich The Slow Show gut einfügen – und wären sicher dankbar.

Fotos: Jonas Wiese

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