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Roxy: Bela B.
02.09.2014 um 18:00 Uhr von ma_fia
Zuletzt geändert 11.09.2014 um 23:50 Uhr In meinen Augen war Bela B., seinerseits Schlagzeuger, immer der coolste der Punkband „Die Ärzte“. Dass ich damals, mit 15 Jahren, mein Leben für ein eigenes Drumset verkauft hätte, hat damit natürlich nichts zu tun. Es war einfach das beste Instrument – und ist es immer noch. Aber zurück zum Thema: Meine Begeisterung hielt an und als Bela B. 2006 sein erstes Soloalbum „Bingo“ herausbrachte war ich pflichtbewusst begeistert. Erfolgreich verdrängte ich, dass ich die Musik eigentlich ziemlich lahm fand und trällerte den ganzen Tag Songtexte, von denen ich nichts verstand. Es zeigte sich einfach schon damals, "Die Ärzte" als Gesamtpaket sind eben doch noch 'ne Spur cooler.
Mit dieser Meinung war meine „Bela-Phase“ irgendwann beendet und so bekam ich weder von seinem zweiten Album, „Code B“, noch von der im Januar veröffentlichten CD „Bye“ etwas mit. Das schien nicht nur mir so zu gehen, an mindestens der Hälfte aller (ehemaligen) Bela-Fans ist es wohl auch vorüber gegangen – denn sonst wären beim gestrigen Konzert des Musikers im Roxy deutlich mehr Gäste gewesen. Nicht einmal 350 Fans eröffneten zusammen mit Bela B. und seiner Band Smokestack Lightnin' die Kultursaison 2014/15.
Und während die Zuschauer durch und durch begeistert schienen, und Groupies und Betrunkene regelmäßig dazwischen brüllten, erwischte ich mich irgendwann selbst dabei, wie ich mich zum Takt der Musik bewegte und mitsang. Auch wenn nicht alle Texte bedeutungsvoll waren, der gute Bela ein wenig aufgesetzt und die eigene Rebellenphase eben doch vorbei – zu glauben, die Songs die Smokestack Lightnin zu Beginn des Konzerts gespielt hatte, seien das Beste an dem Abend gewesen, war ein Fehler. Im Gegenteil: Positiv überrascht waren die neuen Songs tanzbar und packend. (Zumindest die meisten.) Spätestens als Bela B. zum Ende der ersten Zugabe den Ausschank von Freibier zur Eröffnung der Kultursaison verkündete, hatte er die Schwaben für sich gewonnen. Und das, nach einem gut 2,5-stündigen Konzert, zu meiner Überraschung sogar verdient. Begeisterter hätten die Fans wohl nur sein können, wenn der Musiker nach seiner Soloperformance noch den Rest des Berliner Trios auf die Bühne geholt hätte. Beim nächsten Konzert dann vielleicht – wir drücken die Daumen. Für einen weiteren Halt von Bela, wenn auch nur im Rahmen einer Minitour, wie dieses Mal. Und einen weiteren Auftritt des Berliner Trios im Ulmer Roxy. Fotos: Devin Sancakli
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3 Kommentare zu "Roxy: Bela B. "
04.09.2014 um 20:50 Uhr
04.09.2014 um 22:31 Uhr
14.09.2014 um 13:26 Uhr