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"Kabarett ist moderner Ablasshandel"


Bereits zum zweiten Mal in seiner Laufbahn war er gestern, 3. Oktober, in Ulm: Volker Pispers. Obwohl sein Programm "Bis neulich" nicht nur neue, sondern auch ältere Texte enthielt, war das Congress Centrum Ulm andiesem Tag vollkommen ausverkauft. 

Dass es wohl trotzdem Gäste gab, die nicht glücklich nach Hause gingen, ist wenig verwunderlich, denn in der Show des Kabarettisten bekommt jeder sein Fett weg. Kurz nach der Wahl ging es am Tag der deutschen Einheit natürlich erst einmal um Politik - und um die Einheit, in der Pispers vor allem eins sah: einen Nachteil.

Während es im ersten Teil des Auftritts noch um verschiedene Themen ging und neben der Politik beispielsweise auch die Religion aufs Korn genommen wurde, stürzte sich Pispers im zweiten Teil auf die Politik allein. Eine besonders große Rolle nahm in seinen Ausführungen, die nicht nur aus der Analyse von bestehenden Problemen, sondern auch aus Lösungsvorschlägen bestanden, Bundeskanzlerin Angela Merkel ein.

"Mutti darf alles", diagnostizierte er beispielsweise die Haltung von Merkel. "Die Deutschen sind wild entschlossen, sie gut zu finden. "Eine zentrale Rolle spielte für Pispers bei dem poilitischen Debakel die Medien als Volksmanipulationsapparat, auf den er nur all zu oft und all zu gern einging.

Neben ironischen und sarkastischen Loben war es nur eine Partei, im wahrsten Sinne des Wortes, die beim Kabarettisten gut wegkam: Die Piratenpartei. "Bei denen wird wenigstens noch diskutiert", lobte er. "Wenn es am nächsten Tag in der Zeitung heißt "Der Parteitag bot ein geschlossenes Bild", das ist für mich eine Bankrotterklärung der Demokratie!"

Doch nicht nur allgemeine Themen wie die Auffassung von Demokratie oder das Thema Steuern, Bildung und Rente, die dauerhaft aktuell sind, kamen bei Volker Pispers zur Sprache.

Nein, auch aktuelle Geschehnisse wie der Fall der moslemischen Schülerin aus Frankfurt, die nicht vom Schwimmunterricht befreit wurde, webte Pispers geschickt mit ein.  Ebenso seine Schlussempfehlung, bei der er dazu riet, auch zu unbekannt(er)en Kollegen zu gehen und diesen eine Chance zu geben, da Programmleiter schließlich immer einen Grund dazu hätten, jemanden zu engagieren. Eine selbstlose und freundliche Geste, die am Ende einer Show, in der über alles hergezogen wird und Pispers Ideallösungen für jedes Problem parat zu haben schien, fast ein wenig überraschte.

Fotos: Andreas Barton

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur und Stadtgeschehen
Tags: CCU, Congress Centrum Ulm, Kabarett, Kabarettist, Volker Pispers

2 Kommentare zu ""Kabarett ist moderner Ablasshandel""

Ein gelöschter Benutzer
06.10.2013 um 19:43 Uhr
Nicht jeder Mensch versteht und kommt mit verschachtelter, tiefsinnigem realismus klar. Der Mann ist genial, und spricht das an und aus, was SWP und Co. nicht erwähnensert zu glauben scheinen.
littleAndi - 48
12.10.2013 um 22:05 Uhr
Mich würde interessieren, ob Pispers alles wirklich so meint wie er es sagt. Ich hoffe nicht! Seine Aussagen verleiten nur allzuleicht zu falschen Schlüssen. Alles in allem war er aber trotzdem lustig.
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