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Klein aber fein: Stand-Up-Comedy im Theater in der Bastion


Bereits in die zweite Runde ging das Comedyprogramm „Direkt vom Erzeuger“ am vergangenen Freitag, 21. Juni. Das Programm, gegründet vom Theater in der Bastion, startete um 20.00 Uhr auch genau in diesem.

Der kleine Gewölberaum war gut gefüllt, als der erste von insgesamt sieben Comedians auf die kleine Bühne trat.

1. Halbzeit: Die "wireless Peitsche", wenn Jesus ertränkt worden wäre und Fußball

Yannis Vamvakas hieß der braun gelockte Kerl, der auf die Änderungen des Internets einging. Das Handy sei zur „wireless Peitsche“ geworden, und während die Anfänge des Netzes ihm noch Spaß gemacht hatten – „jeder konnte auf einmal mit jedem, das hat mir natürlich Hoffnung gemacht“ – sei es mittlerweile ganz anders. Mit Wortwitzen und vielen sprachlichen Bilder ging es weiter durch Themen wie „Freund und Feind“ oder der Kirche.

Nach einer kurzen Lesung des Special Guests Lovis Huppert, der an diesem Abend aus einem Buch vorlas, an dem er seit 14 Jahren arbeitet, ging es auch schon mit dem nächsten Kandidaten weiter. Tobias Geyer hieß er und auch er lieferte ein Themenmashup, bei dem von seltsamen alltäglichen Dialogen – „Man kommt nach Hause und jemand fragt „Bist du schon da?“ - „Neee, das ist nur ein Hologramm von mir, mein Körper ist gerade noch auf dem Weg hier her.““ – über Sex bis hin zur Religion alles vorkam.

Viel eher auf ein Thema konzentriert war hingegen die nächste Komödiantin, Viola Lang. Bei ihr ging es um das Thema Fußball beziehungsweise die Bundesliga, „ihr absolutes Reizthema“. Nachdem sie einen Fußballabend für Männer mit dem einer Frau verglichen hatte, folgte ein engagiertet Vergleich mit dem Shopping. Zum Schluss beschrieb Lang das Schuhekaufen einer Frau wie ein Ereignis in einem Fußballspiel, was männlich wie weiblich den jeweils anderen Teil besser verstehen ließ. Und lustig war es noch dazu.

2. Halbzeit: Apfelstrudel, Politik und ein Flugzeug im Herzen

Zu Anfang Christa Mayerhofer, die mit Akzent von ihrem Leben auf einer österreichischen Alm im Vergleich zu Deutschland erzählte, während sie Teig für Apfelstrudel knetete. Sehr politisch ausgerichtet ging sie humorvoll und den Alltag nie aus den Augen verlierend auf Merkel, und ihre „madonnenhafte Erscheinung“ oder ihren eigenen „rot-grünen Look“ ein. Auch die komplizierte Mann-Frau-Beziehung fand in ihrem Text, der mit dem Satz „Der Kopf ist bei dem Mann eine rein periphere Angelegenheit“schloss, Platz.

Vorletzter Kandidat auf der Bühne war, nach einer weiteren Einlage von Lovis Huppert (Bild rechts), die den Titel „Das Gefühl des Nichtschlafenkönnens II“ trug, Simon Weih.

Bei ihm ging es um sich selbst und darum, wie er, als unerschütterlicher Optimist, genau aus diesem Grund in Therapie war. Spätestens als er nach diesem Einstieg klarstellte: „Ich glaube nicht, dass dieser Abend schön wird. Ich glaube nicht, dass mein Auftritt ein Erfolg wird oder euch interessiert, was ich zu sagen habe. Aber danke, dass ihr so tut“, waren die Lacher auf seiner Seite.

Eher auf die gefühlvolle Ebene ging der Text vom jüngsten und letzten Teilnehmer des Abends, Frank Bündgens. Er hatte den Abend bis dahin mit seiner E-Gitarre musikalisch begleitet und bestieg nun selbst die Bühne. Bei ihm ging es um ein Date auf dem Weihnachtsmarkt -  „Was für die Amis der 9.11.2001 ist, ist für mich der 12.12.2012, denn da flog ein Flugzeug in mein Herz.“ – und um den Weg dorthin.

Besonders Leser Lovis Huppert war von Bündgens Erzählweise amüsiert, doch die zweite Folge von „Direkt vom Erzeuger“ brachte eigentlich alle Gäste zum Lachen. Für jeden war etwas dabei im Theater in der Bastion, die eine heimelige Wohlfühlatmosphäre schaffte.

In diesem Sinne: Wir sind auf jeden Fall dabei, wenn die Gruppe – die Neuzuwachs herzlich willkommen heißt – in der Kultur Fahrschule zur dritten Runde von „Direkt vom Erzeuger“ auftritt. Und ihr?

Fotos: Thorsten Nilson

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur, Musik und Stadtgeschehen
Tags: Christa Mayerhofer, Comedy, Direkt vom Erzeuger, Frank Bündgens, Lovis Huppert, Simon Weih, Stand-Up-Comedy, Theater in der Bastion, Tobias Geyer, Viola Lang, Yannis Vamvakas

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