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Urheberrecht / Geistiges Eigentum

alien2000
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Geschrieben am: 01.05.2012 um 10:39 Uhr
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Bezahlmodelle für Kreative.
Ein lesenswerter Artikel der FAZ.
Zitat: Knappe Güter
Es gibt genug Musik, zu viele Texte und mehr Filme umsonst, als man je sehen kann. Wenn sich deshalb auch die wertvollste Idee nicht mehr verkaufen lässt, muss man sich überlegen: Was dann? Es gibt, sagt etwa der notorische Optimist Kevin Kelly, auch in der digitalen Welt wertvolle Güter, nur sind es eben andere als Buchstaben auf dem Bildschirm oder Töne aus Bits. Zugänglichkeit, Auffindbarkeit, Schnelligkeit, Einordnung gehören etwa dazu, Individualität und Authentizität. Die Raubkopiensuchmaschine Pirate Bay zum Beispiel ist nicht nur deshalb so erfolgreich, weil sie die billigste Videothek der Welt ist. Sie ist leider mit Abstand auch die beste.
Der Wert eines Gutes entsteht in der Verfügbarkeit. Knappes ist teuer.
Die von mir vertretene These, Ideen sind wertlos, solange kein Produkt (Artikel, Beitrag, Song, Film, Bild, etc) hervorgegangen ist, stützt obiges Zitat. Der Autor schreibt von wertvollen Ideen. Was wertvoll ist entscheidet der Konsument (Nutzer).
Da sich in den unendlichen Weiten des Internet unermesslich viel Inhalte ansammeln, wird es immer schwieriger, von der Schaffung neuer Inhalte auch zu leben. Aber wie schaffen es die Autoren bei 80.000 Neuererscheinungen auf dem Büchermarkt einen Leser (Käufer) zu finden.
Ist das Internet als Medium nicht sogar hilfreich?
Brauchen wir nur Plattformen die das wertvolle ausfiltern?
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guyoncignito
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Geschrieben am: 01.05.2012 um 11:57 Uhr
Zuletzt editiert am: 01.05.2012 um 12:01 Uhr
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Zitat von alien2000: Bezahlmodelle für Kreative.
Ein lesenswerter Artikel der FAZ.
Zitat: Knappe Güter
Es gibt genug Musik, zu viele Texte und mehr Filme umsonst, als man je sehen kann. Wenn sich deshalb auch die wertvollste Idee nicht mehr verkaufen lässt, muss man sich überlegen: Was dann? Es gibt, sagt etwa der notorische Optimist Kevin Kelly, auch in der digitalen Welt wertvolle Güter, nur sind es eben andere als Buchstaben auf dem Bildschirm oder Töne aus Bits. Zugänglichkeit, Auffindbarkeit, Schnelligkeit, Einordnung gehören etwa dazu, Individualität und Authentizität. Die Raubkopiensuchmaschine Pirate Bay zum Beispiel ist nicht nur deshalb so erfolgreich, weil sie die billigste Videothek der Welt ist. Sie ist leider mit Abstand auch die beste.
Der Wert eines Gutes entsteht in der Verfügbarkeit. Knappes ist teuer.
Die von mir vertretene These, Ideen sind wertlos, solange kein Produkt (Artikel, Beitrag, Song, Film, Bild, etc) hervorgegangen ist, stützt obiges Zitat. Der Autor schreibt von wertvollen Ideen. Was wertvoll ist entscheidet der Konsument (Nutzer).
Da sich in den unendlichen Weiten des Internet unermesslich viel Inhalte ansammeln, wird es immer schwieriger, von der Schaffung neuer Inhalte auch zu leben. Aber wie schaffen es die Autoren bei 80.000 Neuererscheinungen auf dem Büchermarkt einen Leser (Käufer) zu finden.
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Dieses Argument ist völlig haltlos und irrelevant für einen Künstler. Lediglich aus der Sicht des raubkopiekonsumierenden Softwarehorter betrachtet. Die Verfügbarkeit und übersichtliche Kategorisierung ist auch heute schon gegeben. Die Kategorisierung erfolgt über Platformen wie IMDB , Wikibedia etc. und Google generell.
Die Verfügbarkeit wird durch zahllose Händler gedeckt, bei denen man rund um die Welt 24/7 bestellen kann.
Einziger Knackpunkt bleibt die Bezahlung, welche Scherzkekse wie dieser Kevin Kelly als grossen Hemmungsfaktor, die kategorisch geordneten, verfügbaren Medien zu konsumieren, ansehen. Weil sie etwas kosten.
Dann noch so lustige Phrasen wie:
"Die Raubkopiensuchmaschine Pirate Bay zum Beispiel ist nicht nur deshalb so erfolgreich, weil sie die billigste Videothek der Welt ist. Sie ist leider mit Abstand auch die beste."
Das ist ein schlechter Witz. Weil der gemeine Daten-sammelwütige Nerd halt alles auf Knopfdruck haben und nicht dafür bezahlen möchte. Klar ist Pirate Bay und Konsorten dann die beste Alternative. Jedoch ist es wieder nur eine einseitige Betrachtung. Lässt die Künstler aussen vor.
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Sundown73 - 52
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Geschrieben am: 01.05.2012 um 18:40 Uhr
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Zitat von markusraabe: dabei wünscht, nämlich, das letzte bisschen Unrechtsbewusstsein durch eine Gesetzes“anpassung“ auch noch ausmerzen zu können, der entlarvt sich selbst.
Das eine schließt doch das andere nicht aus! Die Leute müssen halt einfach erkennen, auch wenn es was für umsonst zu haben gibt kann man trotzdem ne CD kaufen.
Die Leute laden doch eh runter. Das kann man eh nicht verhindern oder stoppen. Mit nem VPN Dienst ist man da auf der sichere Seite. Aber sieh es mal an Dir. Würde es kein Urheberecht mehr geben würdest Du ja weiterhin CDs kaufen oder zu Konzerten gehen. So würde ich es auch machen und viele andere auch.
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MackieMesser - 41
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Geschrieben am: 01.05.2012 um 18:41 Uhr
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Zitat von alien2000: Zitat von MackieMesser: Zitat von alien2000:
Erst die Verwirklichung der Idee in ein Produkt (Werk) schafft einen Wert.
Die Idee ist wertlos, das bestehen auf geistiges Eigentum ist somit nonsens. Etwas was nicht existiert, kann nicht besessen werden!
Ein Patent ist ein Produkt. Das Resultat aus Forschung und damit Risiko.
Ein Produkt kann auf einem Patent (eine technische Erfindung, die neu ist, auf einer erfinderischen Tätigkeit beruht und gewerblich anwendbar ist) bestehen. Meist beinhaltet ein Produkt der Halbleitertechnik aber mehrere solcher Patente.
Genererell halte ich Patente sogar für Sinnvoll.
Wenn jedoch in den Patentansprüchen (englisch: Claims), speziell wenn eine grundsätzliche Idee beansprucht werden soll, oft alle möglichen Implementierungen und (auch erst in Zukunft entdeckte) Verwendungen der Idee beansprucht werden, wird es bedenklich.
Die Zeitdauer für ein Patent berträgt 20 Jahre. Bei Halbleitertechnik-Produkten ist eine solche Zeitspanne sicher zu lange, bei der Entwicklungsgeschwindigkeit.
Beim Patent gilt es abzuwägen zwischen dem Nutzen für die Allgemeinheit und dem Nutzen (Profit) des Patentinhabers. Siehe auch (Anti-) Allmende.
Bei Patenten auf Arzneimittel sehe ich es deutlich kritischer, sind doch nur 14 % der Neuzulassungen wirkliche Verbesserungen.
Das Patent wurde aufgrund von Marktversagen eingeführt. Für den Patentinhaber ist es ein Monopol.
Es gibt schon seit langem Vereinbarungen zwischen der Industrie, die das Blockieren solcher Patente verbietet. Das ganz in ein Gesetz fassen und fertig.
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Sundown73 - 52
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Geschrieben am: 01.05.2012 um 18:48 Uhr
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Zitat von markusraabe: Du hast jetzt fast eine ganze Seite vor dich hin geblubbert, ohne mal eine Idee zu entwickeln, WIE man eigentlich Künstler künftig gerecht entlohnen soll für das, was sie tun. Oder auch andere Erfinder.
Durch Konzerte, Merchandising oder eben Musik in digitaler Form kaufen.
Es gibt soviele junge Menschen die bereit sind 150 Euro für eine Rock am Ring Karte auszugeben. Die Leute sind also bereit für Kultur zu zahlen, nur das mit der CD funktioniert dank dem Internet halt nicht mehr so prächtig.
Es macht einfach keinen Unterschied. Die Leute kopieren sich das Zeug doch eh wie sie wollen. Die wo erwischt werden hören vielleicht auf, aber sie hören vielleicht auch auf sich für Musik zu interessieren. Damit ist dann auch den Künstlern nichts gewonnen.
Mit unseren Steuern finanzieren wir auch diverse Staatsorchester. Dann können wir auch generell einen Topf machen der an die Künstler nach Beliebtheit die der einzelene User bestimmt ausgeschüttet wird.
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Sundown73 - 52
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Geschrieben am: 01.05.2012 um 18:53 Uhr
Zuletzt editiert am: 01.05.2012 um 18:55 Uhr
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Zitat von _McClane_: Kulturflatrate -> wie wäre es mit einer Parkplatzflatrate? Da werden ja sonst Millionen (!) Falschparker kriminalisiert... obwohl sich die Politik mit dem Verkehr des 21. Jhdt arrangieren könnte. Sorry, you are nuts
Früher haste ein 5er Pack Kassetten gekauft bist zu nem Kumpel gefahren und hast den ganzen Sonntag nachmittag die neusten CDs kopiert.
Auf der Kassette war GEMA drauf und schon hat man keine Urheberrechtsverletzung begangen.
Heute macht das halt keiner mehr.
Selbst wenn Filesharing legal wäre würde ich weiterhin CDs kaufen, oder 9,95 Euro im Monat an Spotify abdrücken. Für mich würde sich nichts ändern, außer die Abmeldung meines VPN Accounts. 
Wenn die Leute in Deutschland vernüftig bezahlt werden sind sie auch bereit ihr Geld in Kultur zu investieren, aber wenn jemand nur nen Mindestlohn bezieht oder bei Schlecker gearbeitet hat dann ist da nicht viel Geld für Konzerte, CDs oder Merchandising.
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Sundown73 - 52
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Geschrieben am: 01.05.2012 um 19:00 Uhr
Zuletzt editiert am: 01.05.2012 um 19:06 Uhr
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Im übrigen gibt es ja immer mehr legale Streaming Dienste in Deutschland. Teilweise kostenlos mit Werbung oder für 4,95 Euro im Monat als Abo.
Dank dem Urheberrecht sieht der Kreative/Künstler von diesen Einnahmen fast nichts weil die Entlohnung bei digitalen Diensten im Urheberrecht fehlt.
Entweder weigert er sich seine Musik dort anzubieten oder sieht darin ne Chance, neue Fans zu gewinnen die dann doch die CD kaufen.
Oder man macht es wie Madonna, man verschenkt die neue CD einfach an jeden der ne Karte für die Tour kauft. Die Kosten der CD sind sicherlich im Ticket schon reingerechnet. Folglich juckt das Madonna wahrscheinlich auch nicht ob die CD in Tauschbörsen geladen wird.
Im übrigen war Ehebruch bis 1967 auch eine Straftat! Hat man dann aber abgeschafft. Also man sieht, auch Straftaten passen sich dem Lebensstil einer freien Gesellschaft an.
Mein Vorschlag wäre einfach es mal 2 Jahre lang probieren wie es sich verhält wenn Filesharing im privaten Umfeld legal ist. Nach 2 Jahren kann man dann mal schauen wie sich das entwickelt hat.
Die Chinesen haben ein ganz anderes Verhältnis zu Geistigem Eigentum. Die Amis dagegen sind total besitzergreifend. In Europa herrscht eine Mentalität die vielleicht dazwischen liegt.
Aber selbst Rudolf Diesel hat damals bei Onkel Benz abgekupfert. Und hat es der Wirtschaft geschadet? Wurden dadurch Arbeitsplätze vernichtet? Nein! Das Gegenteil ist der Fall.
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NoOneKnows
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Geschrieben am: 01.05.2012 um 19:03 Uhr
Zuletzt editiert am: 01.05.2012 um 19:16 Uhr
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2 kleine beispiele die natürlich nicht aus der realität stammen:
herr x ist musiker, macht alles in seinem kleinen heimischen studio und ist sogar richtig gut dabei/damit. er kloppt seine sachen auf youtube etc heraus, hat auch im kleinen kreis vielleicht ein paar cds sporadisch veröffentlicht. durch youtube verbreitet sich seine musik viral - es gibt leute im kongo oder in aserbaidschan die plötzlich seine musik hören - sie auch vieleicht mögen - obwohl sie ihn und sein schaffen wohl "sonst" niemals zu gehör bekommen hätten.
herr x bekommt anfragen für konzerte und auftritte - kann touren und durch liveauftritte geld verdienen etc.
_______
konsument y: ist ein notorischer raubkopierer, großer musikliebhaber und zieht sich alles, von ambient-dubstep über free-hardcore-jazzgrindcore. jedoch hört er wohl kaum alles komplett durch, schnuppert eher in alles rein um neues zu entdecken, sich durchzuhören, dinge zu finden, die ihm gefallen. die meisten dinge wandern wohl direkt nach dem runterziehen in den papierkorb oder finden nach einmaligem anspielen kein weiteres gehör.
so stößt er beim täglichen "raubzug" auf eine sogar einheimische band, von der er noch nie gehört hat, zumal sie so klein sind, dass sie sich weder ein label noch werbung etc großartig leisten können (oder auch wollen?) - diese band gefällt ihm sehr gut, er möchte sie unterstützen: _kauft_ sämtliche cds, ein paar shirts und versucht jeden auftritt zu besuchen den er erwischen kann.
achja: und weil er die band so geil findet, textet er natürlich alle seine freunde damit zu und empfiehlt sie weiter.....
"ein mann, der keinen latakia raucht, gehört in den ofen. s.h." dieter giermann
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Sundown73 - 52
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Geschrieben am: 01.05.2012 um 19:16 Uhr
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Früher hatte man ne kleine 4:3 Glotze im Wohnzimmer. Da war ein Kinobesuch einfach mal was anderes. Man ging oft ins Kino. Eigentlich jeden 2. Freitag.
Heute steht ein 55Zoll LED TV im Wohnzimmer, alle Kinofilme kommen bereits nach 4 Monaten. Die Dolby 5.1 Anlage rockt auch. Wir überlegen uns eigentlich immer öfters, gehen wir ins Kino und zahlen 22 Euro, oder warten wir 4 Monate und holen uns die Blue-Ray für 15 Euro.
Ehrlich gesagt, das Kino verliert ständig. Muss ich jetzt ein schlechtets Gewissen haben? Bringen Kino Besitzer mal ein Gesetz ins Gespräch welches uns einschränkt damit wir wieder öfters ins Kino müssen? Wohl kaum!
Man kann meiner Meinung nach nicht alles an Urheberrechtsverletzungen fest machen. Die Gesellschaft wandelt sich nun mal durch die Technik die sie zur Nutzung überlassen bekommt. Es ist halt kinderleicht von ner CD MP3s zu erzeugen und die mit seinen Freunden über das Internet zu tauschen. Oder einen 8GB USB Stick zu befüllen und um die Welt zu schicken.
Die VHS Kassette, die Audio Kassette oder der Kleinbildfilm haben die digitale Revolution nicht überlebt. Wenn das Urheberrecht sich nicht den digitalen Gegebenheiten anpasst wird es in 20 Jahren auch verschwunden sein- Bleibt das Urheberrecht allerdings wird eher das Internet verschwinden weil es nicht mehr nutzbar sein wird durch all die technischen Einschränkungen.
GNU/Linux - Amarok - http://last.fm/user/sundown73
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MackieMesser - 41
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Geschrieben am: 01.05.2012 um 19:36 Uhr
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Zitat von Sundown73:
Die VHS Kassette, die Audio Kassette oder der Kleinbildfilm haben die digitale Revolution nicht überlebt. Wenn das Urheberrecht sich nicht den digitalen Gegebenheiten anpasst wird es in 20 Jahren auch verschwunden sein- Bleibt das Urheberrecht allerdings wird eher das Internet verschwinden weil es nicht mehr nutzbar sein wird durch all die technischen Einschränkungen.
So ganz schlimm ist die Sache ja auch nicht. Ich zahl auch für meine Musik über Dienste (Ubuntu/7Digital). Ich mach das gern, weil die Künstler meist nicht Mainstream Bockmist sind.
Musik ist insgesamt viel billiger geworden.
Blockaden kann ich auch nicht erkennen.
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alien2000
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Geschrieben am: 01.05.2012 um 21:56 Uhr
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Zitat von guyoncignito: Zitat von alien2000: Bezahlmodelle für Kreative.
Ein lesenswerter Artikel der FAZ.
Zitat: Knappe Güter
Es gibt genug Musik, zu viele Texte und mehr Filme umsonst, als man je sehen kann. Wenn sich deshalb auch die wertvollste Idee nicht mehr verkaufen lässt, muss man sich überlegen: Was dann? Es gibt, sagt etwa der notorische Optimist Kevin Kelly, auch in der digitalen Welt wertvolle Güter, nur sind es eben andere als Buchstaben auf dem Bildschirm oder Töne aus Bits. Zugänglichkeit, Auffindbarkeit, Schnelligkeit, Einordnung gehören etwa dazu, Individualität und Authentizität. Die Raubkopiensuchmaschine Pirate Bay zum Beispiel ist nicht nur deshalb so erfolgreich, weil sie die billigste Videothek der Welt ist. Sie ist leider mit Abstand auch die beste.
Der Wert eines Gutes entsteht in der Verfügbarkeit. Knappes ist teuer.
Die von mir vertretene These, Ideen sind wertlos, solange kein Produkt (Artikel, Beitrag, Song, Film, Bild, etc) hervorgegangen ist, stützt obiges Zitat. Der Autor schreibt von wertvollen Ideen. Was wertvoll ist entscheidet der Konsument (Nutzer).
Da sich in den unendlichen Weiten des Internet unermesslich viel Inhalte ansammeln, wird es immer schwieriger, von der Schaffung neuer Inhalte auch zu leben. Aber wie schaffen es die Autoren bei 80.000 Neuererscheinungen auf dem Büchermarkt einen Leser (Käufer) zu finden.
Ist das Internet als Medium nicht sogar hilfreich?
Brauchen wir nur Plattformen die das wertvolle ausfiltern?
Dieses Argument ist völlig haltlos und irrelevant für einen Künstler. Lediglich aus der Sicht des raubkopiekonsumierenden Softwarehorter betrachtet. Die Verfügbarkeit und übersichtliche Kategorisierung ist auch heute schon gegeben. Die Kategorisierung erfolgt über Platformen wie IMDB , Wikibedia etc. und Google generell.
Die Verfügbarkeit wird durch zahllose Händler gedeckt, bei denen man rund um die Welt 24/7 bestellen kann.
Einziger Knackpunkt bleibt die Bezahlung, welche Scherzkekse wie dieser Kevin Kelly als grossen Hemmungsfaktor, die kategorisch geordneten, verfügbaren Medien zu konsumieren, ansehen. Weil sie etwas kosten.
Dann noch so lustige Phrasen wie:
"Die Raubkopiensuchmaschine Pirate Bay zum Beispiel ist nicht nur deshalb so erfolgreich, weil sie die billigste Videothek der Welt ist. Sie ist leider mit Abstand auch die beste."
Das ist ein schlechter Witz. Weil der gemeine Daten-sammelwütige Nerd halt alles auf Knopfdruck haben und nicht dafür bezahlen möchte. Klar ist Pirate Bay und Konsorten dann die beste Alternative. Jedoch ist es wieder nur eine einseitige Betrachtung. Lässt die Künstler aussen vor.
Trendreport 2011: Deutscher Musikmarkt stabilisiert sich
Die CD ist nach wie vor das Rückgrat.
Die Delle ab 2009 ist der Finanzkrise geschuldet.
Wenn ein Künstler eben nicht vom Markt angenommen wird, ist nicht der Raubkopierer schuld.
Du kannst gerne Dir genehme Künstler unterstützen. Kannst auch Mäzen werden.
Die Zukunft wird zeigen was angenommen wird.
Ich denke es wird ein Mix aus Verkauf, Merchandising, YouTube und eben auch Kultstatus sein.
Hast du den Karrierestart einer Lana del Rey mitbekommen.
Zitat: Bei YouTube erreichte ihr Titel Video Games innerhalb eines Monats über eine Million Aufrufe.[6] Mittlerweile wurde das Video über 39 Millionen Mal angesehen (Stand: 28. April 2012).[7] Zudem erreichte das Lied Platz eins der deutschen Single-Charts und wurde mit Platin ausgezeichnet.
So kann man es machen!
Natürlich muss eine gewisse Substanz und Qualität da sein, oder nicht?
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Ketzu - 38
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Geschrieben am: 03.05.2012 um 19:53 Uhr
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Klopfers-Web über die Urheberrechtsdebatte aus Sicht eines Künstlers, der versucht die verschiedenen Seiten zu beleuchten. Dabei geht es auch um Konzepte wie Kulturflatrate und freiwilliges Bezahlen, wozu Labels und Verlage gut sind und warum man nicht einfach auf sie verzichten kann.
Zu dem FAZ Artikel fällt mir nach ersterer Lektüre so ein paar Dinge ein.
Wie kommt man übrigens aus 25 Millionen Haushalten und 5 € Pro Monat auf 1.5 Milliarden Euro? Wie das Geld verteilt wird? Weiß man nicht so genau. Das die Verwaltung des Ganzen auch eine Menge Geld kosten würde, dass das ganze noch einige andere Probleme aufwirft, wird erstmal ignoriert. Aber gehen wir die Methoden der Verteilung durch:
- nach Konsum: Faire Analyse unmöglich und so teuer, das es sich nicht lohnt.
- jeder Künstler: Übergeht die Zwischenfirmen und deren Kosten, wenn ich einfach so Geld bekomme, werde ich nun jedes Jahr ein Gedicht veröffentlichen, Qualität irrelevant, Verbreitung im Selbstverlag, Kosten ~20€, Profit.
- Verteilung durch einzelne Kunden: Ermittlung aufwendig, wenn auch viel billiger als die Analyse oben, dafür vermutlich ziemlich unfair.
Und was ist überhaupt mit ausländischen Künstlern? Wie viel Geld bliebe bei Betrag X für die Flatrate am Ende tatsächlich für Künstler und Verlage nach Kostendeckung?
Wie erfolgreich wird Crowdfunding wenn es mehr als eine Nischenidee, in dem Sinne das die Haupterzeugnisse anders finanziert werden, ist? Und wo ist hier das Ziel? Es ist nur eine Vorfinanzierung um das Produkt erst einmal bezahlen zu können, am Ende muss das Produkt dennoch verkauft werden.
Reiche Gönner scheiden als Grundsätzliches Finanzierungsmodell wohl recht simpel aus. Zu wenige Profiteure, zu viele Abhängigkeiten und Risiken.
Social-Payment, insbesondere repräsentiert durch flattr, hat ähnliche Probleme. Es lohnt sich fast nur noch für Podcasts, selbst der Lawblog der am Anfang recht gut damit gestartet ist lag im Mittel bei um die 300€ pro Monat, kein Betrag von dem man leben kann. Für einen der bekanntesten Blogs Deutschland keine so überragende Leistung. Die meisten Blogger veröffentlichen auch keine Statistiken mehr darüber, weil das mehr Arbeit machen würde als sie mit Flattr verdienen ;) Zudem schwanken die Einnahmen sehr stark, was ein "davon leben" noch viel schwieriger macht, geschweige denn das finanzieren von neuen Projekten erlaubt (aber dabei kann man ja immer noch auf Crowdfunding hoffen). Leute tendieren auch gerne dazu für neue Dinge zu flattern, die sie gerade entdeckt haben, aber neue Texte auf einer Seite die sie bereits kennen weniger zu bezahlen.
Eine Meinung vertreten, heißt nicht sie zu teilen, sondern versuchen sie zu verstehen.
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Ketzu - 38
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Geschrieben am: 03.05.2012 um 20:05 Uhr
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Zitat: Erst die Verwirklichung der Idee in ein Produkt (Werk) schafft einen Wert.
Die Idee ist wertlos, das bestehen auf geistiges Eigentum ist somit nonsens. Etwas was nicht existiert, kann nicht besessen werden!
Deine Argumentation hat einen fetten Haken. Du definierst nie was du meinst, also kannst du die Begriffe verwenden wie du willst. Aber ein Lied ist keine Idee mehr, sondern ein Produkt, ebenso wie eine Geschichte. Geistiges Eigentum schützt nicht die Idee, die ich nie umgesetzt habe. Niemand kann hergehen und George Lucas verklagen "die Idee mit Star Wars hatte ich schon 1920, und ein Film ist auch nur eine Idee". Geistiges Eigentum ist nicht deine Idee, deine Gedanken oder Überlegungen, sondern die Produkte die du aus diesen erzeugst.
Eine Meinung vertreten, heißt nicht sie zu teilen, sondern versuchen sie zu verstehen.
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MackieMesser - 41
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Geschrieben am: 03.05.2012 um 20:40 Uhr
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Ich glaube Weisband hat ziemlich klar bei Schlaftablette Lanz gezeigt, dass die Piraten Ihre Idee vom neuen Urheberrecht slebst nicht verstehen.
Da will man rechtliche Lücken schließen und macht aber weitere auf.
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alien2000
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Geschrieben am: 03.05.2012 um 23:29 Uhr
Zuletzt editiert am: 03.05.2012 um 23:47 Uhr
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Zitat von Ketzu:
Wie kommt man übrigens aus 25 Millionen Haushalten und 5 € Pro Monat auf 1.5 Milliarden Euro? Durch Mathematik (5*12*25.000.000=1.500.000.000)
Zitat von Ketzu:
Wie das Geld verteilt wird? Weiß man nicht so genau. Das die Verwaltung des Ganzen auch eine Menge Geld kosten würde, dass das ganze noch einige andere Probleme aufwirft, wird erstmal ignoriert.
Zitat: Das dafür notwendige Analysesystem würde aber so teuer kommen, dass von den 1,5 Milliarden Euro am Ende nicht mehr viel übrigbleiben würde.
...
Und wie würde Angela Merkel mit Hollywood, David Bowie und chinesischen Kleinkünstlern verfahren? Sollte die Flatrate auch für Bücher, Computerspiele, Software, Fotos, Pornos gelten? Wie könnte Manipulation vermieden werden? Das alles ist noch nicht ganz klar.
Um es klar zu stellen. Ich bin kein Fan der Kulturflatrate! Könnte die Kulturflatrate nicht eine Grundsicherung darstellen? Ich bin mir sicher eine Grundsicherung (Grundeinkommen) für alle wird sich durchsetzen, weil nicht genug arbeit für alle da ist (bzw. wovon man leben kann) und auf der anderen Seite der Konsum finanziert werden muss.
Es braucht einen Dialog. Und es braucht ein Experimentierfeld. Von vornherein zu sagen das funktioniert nicht, ohne es zu testen, ist vermessen.
Schauen wir in die Vergangenheit. Wer hat die Kunst finanziert? Wie ist z. B. Goethes Faust entstanden? Wer hat´s bezahlt?
Jeder will ein Star sein! Wenn jeder ein Star ist, ist das Einkommen geringer > viele Angebot, wenig Nachfrage.
Warhol hatte recht mit:
Leider auch Inflationär.
Kunst und Kultur fängt nicht jedesmal bei Null an, sondern baut aufeinander auf, zitiert, rezitiert, mixt, variiert ... in einem ständigen Prozess.
Mir geht es nicht nur um die blöden Lieder oder Filme, es gibt noch Spieleentwickler, bildende Künstler, Maler etc.
Die Frage ist doch: wieviel muss ein Künstler bekommen? Reichen 2000 Euro im Monat, sollen es 20000 Euro im Monat sein oder gar 2 Millionen im Verhältnis zu einem Durchschnittseinkommen von 2700 Euro in Deutschland stand 2012?
Ohne Frage: Kunst ist ein menschliches Bedürfniss, definiert sogar das Menschsein.
Wie stelle ich es an, das ich von meiner Kunst leben kann? Oder reicht es mir, meine Kunst als Hobby zu betreiben?
Noch können erfolgreiche Künstler von Gema, Verkauf, Konzerten, etc. gut leben.
So ist es heute leider. Die einen haben zuviel, die anderen zuwenig.
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