Du bist nicht eingeloggt.

Login

Pass

Registrieren

Community
Szene & News
Locations
Impressum

Forum / Politik und Wirtschaft

Sozialdebatte: was will Westerwelle?

<<< zurück   -1- -2- -3- -4- -5- ... -11- vorwärts >>>  
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 21.02.2010 um 11:26 Uhr

Zitat von DonaldSuck:

Clinton hat für jeden gesunden Amerikaner / Mitbürger die Sozialhilfeleistungen auf 5 Jahre für das gesamte Leben beschränkt. Wie er die 5 Jahre nimmt, ob am Stück oder unterteilt, ist vollkommen egal. Und danach gibt es eben nichtsmehr.


Das amerikanische System wurde ja schon mehrfach als gut beschrieben, doch dürfen wir die dortige Mentalität nicht vergessen.
In Deutschland würde eine Begrenzung der Hilfe auf 5 Jahre gegen die Sozialstaatsklausel der Verfassung verstoßen und wäre daher nichtig.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 21.02.2010 um 11:35 Uhr

Zitat von Polaris:

es gibt Möglichkeiten, man muss nur den Mumm haben mal an die Schwachen zu denken und denen die endlos Rendite machen, obwohl sie uns die Wirtschaftskrise eingebrockt haben in ihrem Geldmachwahn begrenzen bzw. ordentlich was abzweigen.


Du wirst keine gute Politik machen, indem du die Gesellschaft spaltest. Es einfach den Besserverdienern abzunehmen, ist keine Möglichkeit, schließlich haben diese oftmals unter vielen Opfern ihren Status und ihren Verdienst erreicht. Das kann man nicht einfach wegnehmen, nur weil eben der andere nichts hat. Da muss es andere Möglichkeiten geben. Immerhin verjagst du sonst nur die Begüterten und animierst sie zur Steuerhinterziehung.

Was wirklich helfen würde, ist, dass man wieder ein Klima der Mitmenschlichkeit schafft, bei dem jeder seinen Teil zur Gesellschaft beiträgt.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Polaris
Experte (offline)

Dabei seit 07.2006
1766 Beiträge
Geschrieben am: 21.02.2010 um 11:56 Uhr

Zitat von Cymru:

Du wirst keine gute Politik machen, indem du die Gesellschaft spaltest. Es einfach den Besserverdienern abzunehmen, ist keine Möglichkeit, schließlich haben diese oftmals unter vielen Opfern ihren Status und ihren Verdienst erreicht. Das kann man nicht einfach wegnehmen, nur weil eben der andere nichts hat. Da muss es andere Möglichkeiten geben. Immerhin verjagst du sonst nur die Begüterten und animierst sie zur Steuerhinterziehung.

Also bei der Wirtschaftskrise bin ich schon der Meinung, dass die Banken und deren Manager, die hier in großem Stil Geld verwettet haben, einen ordentlichen Beitrag zur Wiedergutmachung leisten müssen. Sonst spaltest du die Gesellschaft, da du den "kleinen" Leuten, die nicht viel haben nicht erklären kannst, wieso sie so viel zahlen, bei kleinen Delikten, und die Banken so handeln und keine Konsequenzen befürchten müssen.

Ansonsten stimm ich dir zu ;-), dass man nicht radikal den Gutverdienern Geld wegnehmen soll, ist richtig. Wie ich geschrieben habe, ist das Streben nach materiellen Gütern an sich mal nicht keine Eigenschaft, die grundschlecht oder unnatürlich oder böse ist.


Zitat von Cymru:

Was wirklich helfen würde, ist, dass man wieder ein Klima der Mitmenschlichkeit schafft, bei dem jeder seinen Teil zur Gesellschaft beiträgt.
Das ist vollkommen richtig :-), aber auf reiner Freiwilligkeit so etwas basieren zu lassen ist fast unmöglich, der Sozialstaat in der Gesetzgebung ist nicht durch "Spendabilität" der Reichen zu ersetzen. Aber so eine Denke in der Gesellschaft ist wichtig, damit ein fairer Sozialstaat von einer breiten Mehrheit getragen wird.

Patriotismus ist die Tugend der Bosheit! (Oscar Wilde)

Crcssnn
Champion (offline)

Dabei seit 11.2008
3075 Beiträge

Geschrieben am: 21.02.2010 um 12:02 Uhr

Zitat von DonaldSuck:

Ich hab gerade zu dem Thema vor nen paar Tagen mal nen sehr interessanten Artikel gelesen, wie es Bill Clinton vor 15 Jahren geregelt hat. Damals waren auch zahlreiche Unkenrufe dagegen, nur hat es geklappt.
Clinton hat für jeden gesunden Amerikaner / Mitbürger die Sozialhilfeleistungen auf 5 Jahre für das gesamte Leben beschränkt. Wie er die 5 Jahre nimmt, ob am Stück oder unterteilt, ist vollkommen egal. Und danach gibt es eben nichtsmehr.

Link zum Text

Ob das in Deutschland mit seiner wirtschaftlichen Struktur und Einstellung zur staatlichen Authorität gelänge, sei dahingestellt.

Zum einen wäre das nur uneingeschränkt möglich, wenn ein jeder, der Arbeit finden will, auch Arbeit bekäme. Wenn das nicht geht, dann müsste man eben unter die Brücke ziehen - um es mal überspitzt auszudrücken. Und ob eine exportorientierte Wirtschaft das außerhalb des Dienstleistungssektors, und somit im eher unteren Lohnniveau, schafft ist ebenso fraglich.
Crcssnn
Champion (offline)

Dabei seit 11.2008
3075 Beiträge

Geschrieben am: 21.02.2010 um 12:10 Uhr

Zitat von Polaris:

Also bei der Wirtschaftskrise bin ich schon der Meinung, dass die Banken und deren Manager, die hier in großem Stil Geld verwettet haben, einen ordentlichen Beitrag zur Wiedergutmachung leisten müssen. Sonst spaltest du die Gesellschaft, da du den "kleinen" Leuten, die nicht viel haben nicht erklären kannst, wieso sie so viel zahlen, bei kleinen Delikten, und die Banken so handeln und keine Konsequenzen befürchten müssen.[...]

Die Banken pressen ihre Gewinne aus ihren Kunden, in dem sie die Differenz zwischen dem niedrigen Einlage- und dem höheren Dispozins einbehalten. Du würdest also, auch, wenn das Management direkt einstüne, den Steuerzahler zweimal zur Kasse bitten. Wobei es prinzipiell korrekt ist, den verursacher zur Rechenschaft zu ziehen.
Lerouxe - 45
Profi (offline)

Dabei seit 09.2008
950 Beiträge

Geschrieben am: 21.02.2010 um 12:24 Uhr

@ Polaris: Mich würde wirklich eine Stellungnahme über das s.g. Wahlgeschenk interessieren.
Komisch, dass die sonst so lauten Kritiker plötzlich nichts mehr zu diesem Thema sagen, wenn sie merken, dass es ursprünglich von der "eigenen" Partei gefordert wurde...

Just when I discovered the meaning of life, they change it.

McBudaTea - 32
Experte (offline)

Dabei seit 06.2008
1620 Beiträge

Geschrieben am: 21.02.2010 um 12:29 Uhr

Zitat von Polaris:

es gibt Möglichkeiten, man muss nur den Mumm haben mal an die Schwachen zu denken und denen die endlos Rendite machen, obwohl sie uns die Wirtschaftskrise eingebrockt haben in ihrem Geldmachwahn begrenzen bzw. ordentlich was abzweigen.

Inwieweit hat ein endloses Reditenstreben die Weltwirtschaftskrise verursacht?
Die Weltwirtschaftskrise folge aufgrund der Weltfinanzkrise, die aufgrund der Suprimekrise folgte (vereinfacht ausgedrückt).
Die Ursache von der Suprimekrise war, dass viele Kredite an bonitätsschwachen Häuserbauer gegeben hat (aufgrund der Niedrigzinspolitik der Fed, aber das lassen wir mal einfachhalber weg), in der Annahme, dass diese Kredite entweder zurückbezahlt oder die Häuser zwangsversteigert werden können, da die Immobilienpreise in der USA seit Jahrzehnten gestiegen sind.
Man hielt diese Geschäfte also für sicher.
Diese Kredite wurden von den Banken etc. verpackt und weiterverkauft, damit einerseits die Banken auf weniger Risiko sitzen, bzw. mehr Liquidität haben. Für die Käufer war es eine interesante Anlage, weil diese Papiere für sicher galten (die Ratingagenturen meinten dies auch, und gaben diesen Papiere exellente Ratings) und in Vergleich zu anderen "sicheren" Papiere profitabel.
Da diese Papiere als Sicher galten, wurde diese zur Absicherung von Forderungen unter den Banken verwendet.
Als nun die Suprimeplase platzte, verloren diese Papiere schlagartig wegen Panikverkäufen an Wert (dieser Wert war wahrscheinlich deutlich niedriger als der real; immerhin sind nicht alle Suprimekredite ausgefallen.)
Infolge dessen, waren diese "Absicherungen" nichts mehr Wert und die Banken verloren den Vertrauen untereinander, weshalb die Finanzkrise ausbrach: Es gab kaum noch Interbankenverkehr, viele Wertpapiere verloren an Wert, was den Vertrauen weiter schadeten etc.
Daraus folgte, dass die Banken nicht mehr so viele Kredite an die Privatwirtschaft vergeben konnte (dieser Effekt wird meines wissen noch durch den Basel 2 verstärkt, aber das ist ein anderes Thema). Zusätzlich kamm noch dazu, dass wohl ein Konjunkturzyklus zu ende war, wonach sowieso eine Wirtschaftsflaute auftritt. Viele Unternehmen, die vorher schon am Boden waren (z.B. GM) wurde damit der Todesstoß gegeben. Da<mit brach die Wirtschaftskrise aus.

Soweit zur Unrsachen der Wirtschaftkrise.
Worauf ich eigentlich hinaus will, ist, dass diese Papiere als sicher galten, weshalb man nicht von einen endlosen Reditenstreben sprechen kann.
Wenn man wirklich extrem viel Redite bekommen will, dann muss man große Risiken eingehen (z.B. Immobilien in Irak, diese sind in den Jahren nach dem Irakkrieg mächtig gestiegen, weil die Schiiten und Sunniten nicht im selben Viertel leben wollen, was zu vielen Umzügen führten, aber das ist ein anderes Thema).
Für diese vermeintlich sichere Papiere war die Redite geringer als für "gefährliche" Papiere.

Morgen wird die Zukunft besser sein

Polaris
Experte (offline)

Dabei seit 07.2006
1766 Beiträge
Geschrieben am: 21.02.2010 um 12:34 Uhr

Zitat von McBudaTea:

Zitat von Polaris:

es gibt Möglichkeiten, man muss nur den Mumm haben mal an die Schwachen zu denken und denen die endlos Rendite machen, obwohl sie uns die Wirtschaftskrise eingebrockt haben in ihrem Geldmachwahn begrenzen bzw. ordentlich was abzweigen.

Inwieweit hat ein endloses Reditenstreben die Weltwirtschaftskrise verursacht?
Die Weltwirtschaftskrise folge aufgrund der Weltfinanzkrise, die aufgrund der Suprimekrise folgte (vereinfacht ausgedrückt).
Die Ursache von der Suprimekrise war, dass viele Kredite an bonitätsschwachen Häuserbauer gegeben hat (aufgrund der Niedrigzinspolitik der Fed, aber das lassen wir mal einfachhalber weg), in der Annahme, dass diese Kredite entweder zurückbezahlt oder die Häuser zwangsversteigert werden können, da die Immobilienpreise in der USA seit Jahrzehnten gestiegen sind.
Man hielt diese Geschäfte also für sicher.
Diese Kredite wurden von den Banken etc. verpackt und weiterverkauft, damit einerseits die Banken auf weniger Risiko sitzen, bzw. mehr Liquidität haben. Für die Käufer war es eine interesante Anlage, weil diese Papiere für sicher galten (die Ratingagenturen meinten dies auch, und gaben diesen Papiere exellente Ratings) und in Vergleich zu anderen "sicheren" Papiere profitabel.
Da diese Papiere als Sicher galten, wurde diese zur Absicherung von Forderungen unter den Banken verwendet.
Als nun die Suprimeplase platzte, verloren diese Papiere schlagartig wegen Panikverkäufen an Wert (dieser Wert war wahrscheinlich deutlich niedriger als der real; immerhin sind nicht alle Suprimekredite ausgefallen.)
Infolge dessen, waren diese "Absicherungen" nichts mehr Wert und die Banken verloren den Vertrauen untereinander, weshalb die Finanzkrise ausbrach: Es gab kaum noch Interbankenverkehr, viele Wertpapiere verloren an Wert, was den Vertrauen weiter schadeten etc.
Daraus folgte, dass die Banken nicht mehr so viele Kredite an die Privatwirtschaft vergeben konnte (dieser Effekt wird meines wissen noch durch den Basel 2 verstärkt, aber das ist ein anderes Thema). Zusätzlich kamm noch dazu, dass wohl ein Konjunkturzyklus zu ende war, wonach sowieso eine Wirtschaftsflaute auftritt. Viele Unternehmen, die vorher schon am Boden waren (z.B. GM) wurde damit der Todesstoß gegeben. Da<mit brach die Wirtschaftskrise aus.

Soweit zur Unrsachen der Wirtschaftkrise.
Worauf ich eigentlich hinaus will, ist, dass diese Papiere als sicher galten, weshalb man nicht von einen endlosen Reditenstreben sprechen kann.
Wenn man wirklich extrem viel Redite bekommen will, dann muss man große Risiken eingehen (z.B. Immobilien in Irak, diese sind in den Jahren nach dem Irakkrieg mächtig gestiegen, weil die Schiiten und Sunniten nicht im selben Viertel leben wollen, was zu vielen Umzügen führten, aber das ist ein anderes Thema).
Für diese vermeintlich sichere Papiere war die Redite geringer als für "gefährliche" Papiere.
komisch nur, dass die Bankenkrise die Banken (z.B. in China, wobei ich das System noch viel mehr ablehne), die extrem kontrolliert und beaufsichtigt werden, welche Papiere sie handeln, nicht so getroffen hat ... Die Immobilienblase haben wohl nicht alle "nicht sehen können"

Patriotismus ist die Tugend der Bosheit! (Oscar Wilde)

McBudaTea - 32
Experte (offline)

Dabei seit 06.2008
1620 Beiträge

Geschrieben am: 21.02.2010 um 12:41 Uhr

Zitat von Polaris:


komisch nur, dass die Bankenkrise die Banken (z.B. in China, wobei ich das System noch viel mehr ablehne), die extrem kontrolliert und beaufsichtigt werden, welche Papiere sie handeln, nicht so getroffen hat ... Die Immobilienblase haben wohl nicht alle "nicht sehen können"

Was hat dies mit dem grenzenlosen Reditenstreben zu tuen?
(so nebenbei, ob ein platzen der Krise vorhersehbar ist oder nicht, ist ein anderes Thema (meiner Meinung ja, es gab schon vor der Krise Stimmen, die vor einen Platzen der Blase warnten, und es gab Hedfondmanager die schon seit 2005 gegen den Markt setzen (auf ein Platzen) und deshalb in Folge der Krise Milliarden verdiehnt haben, aber das ist ein anderes Thema))
Das China keine ABS gekauft hat, hat eine andere Ursache, als die strkite Kontrolle. Immerhin ist der Bankenwessen weltweit einer stärksten regulierten Berieche weltweit, auch in Deutschland. Hier haben ja dieverse Landesbanken ABS gekauft, obwohl sie auch so gut kontroliert worden sind (Regulierung ist aber wieder ein anderes Thema)
Aber was hat es mit dem grenzelosen Reditenstreben zu tuen?

Morgen wird die Zukunft besser sein

Polaris
Experte (offline)

Dabei seit 07.2006
1766 Beiträge
Geschrieben am: 21.02.2010 um 12:41 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.02.2010 um 12:41 Uhr

Zitat von Lerouxe:

@ Polaris: Mich würde wirklich eine Stellungnahme über das s.g. Wahlgeschenk interessieren.
Komisch, dass die sonst so lauten Kritiker plötzlich nichts mehr zu diesem Thema sagen, wenn sie merken, dass es ursprünglich von der "eigenen" Partei gefordert wurde...
Ja ich hab' doch gesagt, dass ich die Umsatzsteuerredutzierung für die Hoteliers ablehne.
Die Änderungen im Erbschaftsrecht, hätte man genauso einfach lassen können. Genauso wie den ganzen Rest, um nicht alles aufzuzählen.

Streitbar / nicht falsch sind für mich:
Die Kindergelderhöhung, ich hätte aber mindestens einen sozialen Schlüssel drübergelegt und nicht 20 € mehr per Gießkanne verteilt. Statt den Steuerfreibetrag für Kinder zu erhöhen, hätte ich wenn dann nur den für Erziehung, Betreuung und Ausbildung erhöht.

Patriotismus ist die Tugend der Bosheit! (Oscar Wilde)

Phil1984 - 40
Profi (offline)

Dabei seit 10.2006
465 Beiträge
Geschrieben am: 21.02.2010 um 12:47 Uhr

Zitat von McBudaTea:

Zitat von Polaris:

es gibt Möglichkeiten, man muss nur den Mumm haben mal an die Schwachen zu denken und denen die endlos Rendite machen, obwohl sie uns die Wirtschaftskrise eingebrockt haben in ihrem Geldmachwahn begrenzen bzw. ordentlich was abzweigen.

Inwieweit hat ein endloses Reditenstreben die Weltwirtschaftskrise verursacht?
Die Weltwirtschaftskrise folge aufgrund der Weltfinanzkrise, die aufgrund der Suprimekrise folgte (vereinfacht ausgedrückt).
Die Ursache von der Suprimekrise war, dass viele Kredite an bonitätsschwachen Häuserbauer gegeben hat (aufgrund der Niedrigzinspolitik der Fed, aber das lassen wir mal einfachhalber weg), in der Annahme, dass diese Kredite entweder zurückbezahlt oder die Häuser zwangsversteigert werden können, da die Immobilienpreise in der USA seit Jahrzehnten gestiegen sind.
Man hielt diese Geschäfte also für sicher.
Diese Kredite wurden von den Banken etc. verpackt und weiterverkauft, damit einerseits die Banken auf weniger Risiko sitzen, bzw. mehr Liquidität haben. Für die Käufer war es eine interesante Anlage, weil diese Papiere für sicher galten (die Ratingagenturen meinten dies auch, und gaben diesen Papiere exellente Ratings) und in Vergleich zu anderen "sicheren" Papiere profitabel.
Da diese Papiere als Sicher galten, wurde diese zur Absicherung von Forderungen unter den Banken verwendet.
Als nun die Suprimeplase platzte, verloren diese Papiere schlagartig wegen Panikverkäufen an Wert (dieser Wert war wahrscheinlich deutlich niedriger als der real; immerhin sind nicht alle Suprimekredite ausgefallen.)
Infolge dessen, waren diese "Absicherungen" nichts mehr Wert und die Banken verloren den Vertrauen untereinander, weshalb die Finanzkrise ausbrach: Es gab kaum noch Interbankenverkehr, viele Wertpapiere verloren an Wert, was den Vertrauen weiter schadeten etc.
Daraus folgte, dass die Banken nicht mehr so viele Kredite an die Privatwirtschaft vergeben konnte (dieser Effekt wird meines wissen noch durch den Basel 2 verstärkt, aber das ist ein anderes Thema). Zusätzlich kamm noch dazu, dass wohl ein Konjunkturzyklus zu ende war, wonach sowieso eine Wirtschaftsflaute auftritt. Viele Unternehmen, die vorher schon am Boden waren (z.B. GM) wurde damit der Todesstoß gegeben. Da<mit brach die Wirtschaftskrise aus.

Soweit zur Unrsachen der Wirtschaftkrise.
Worauf ich eigentlich hinaus will, ist, dass diese Papiere als sicher galten, weshalb man nicht von einen endlosen Reditenstreben sprechen kann.
Wenn man wirklich extrem viel Redite bekommen will, dann muss man große Risiken eingehen (z.B. Immobilien in Irak, diese sind in den Jahren nach dem Irakkrieg mächtig gestiegen, weil die Schiiten und Sunniten nicht im selben Viertel leben wollen, was zu vielen Umzügen führten, aber das ist ein anderes Thema).
Für diese vermeintlich sichere Papiere war die Redite geringer als für "gefährliche" Papiere.
Man kann es drehen und wenden wie man will, diejenigen die heute am stärksten nach Regulierung schreien, wären die ersten die wieder einen Aufschrei auslösen würden, wenn die Kapitalinvestition in neue Technologien beispielsweise gar nicht mehr funktioniert! Fakt ist aber auch, dass alles was eine Regierung an Steuern einnehmen will um es wiederum weiterzuverteilen in der Wirtschaft verdient werden muss und ohne dauerhaft florierende Finanzmärkte die das ganze in Schwung bringen wird das nicht möglich sein. Das die rasante Technische Entwicklung, sowie das schnelle wachsen der Weltbevölkerung Finanzmärkte auch immer häufiger anfälliger für Milliardenschwere Fehlspekulationen muss auch klar sein. Man sollte den Teufel nicht all zu sehr an die Wand malen und sich zu viel Kontrolle herbeiwünschen!!!
Lerouxe - 45
Profi (offline)

Dabei seit 09.2008
950 Beiträge

Geschrieben am: 21.02.2010 um 12:54 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.02.2010 um 12:54 Uhr

Zitat von Polaris:

Ja ich hab' doch gesagt, dass ich die Umsatzsteuerredutzierung für die Hoteliers ablehne.

Und dieses als Wahlgeschenk oder Klientelpolitik abgetan, obwohl es JEDE Partei gefordert hat, die SPD und die Grünen sogar mit Nachdruck. Komisch.

Zitat:


Die Änderungen im Erbschaftsrecht, hätte man genauso einfach lassen können. Genauso wie den ganzen Rest, um nicht alles aufzuzählen.

Was ist an der Änderung des Erbschaftsrechts schlecht?
Sollte ich heute sterben, ist alles Geld was ich vererbe schon mindestens einmal versteuert worden. Warum also nochmals besteuern?
Und die Sache mit der Unternehmensvererbung ist sowieso lächerlich. Wer kann schon garantieren, dass er 10 Jahre (!) keinen Substanzverlust in der Firma hat? Geht es der Firma z.B. nach 5 Jahren schlechter (z.B. wegen einer neuen Krise), muss sie dann ganz zu machen, da dann die Erbschaftssteuer fällig wird... toller Plan.
Ich will Dir jetzt nichts unterstellen, aber ich habe recht häufig den Verdacht, dass einfach etwas nachgeplappert wird, ohne wirklich zu verstehen was diese Regelungen bedeuten.
Die meisten haben wohl noch nie selbst ein Unternehmen geführt und keinerlei Ahnung was ihre Beschlüsse oder Forderungen in der Praxis tatsächlich bedeuten.

Zitat:


Streitbar / nicht falsch sind für mich:
Die Kindergelderhöhung, ich hätte aber mindestens einen sozialen Schlüssel drübergelegt und nicht 20 € mehr per Gießkanne verteilt. Statt den Steuerfreibetrag für Kinder zu erhöhen, hätte ich wenn dann nur den für Erziehung, Betreuung und Ausbildung erhöht.

Hier gebe ich Dir Recht.
Die aktuelle Regelung ist meiner Meinung nach handwerklich einfach schlecht gemacht.
Hätte ich ein Kind, würde ich 20€ mehr oder weniger nicht merken, allgemein wär mir das Kindergeld insgesamt eher egal.
Derartige Unterstützung sollte v.a. bei den "unteren" Gehaltsklassen ankommen.
Hier wäre zu überlegen, ob es juristisch Möglich ist, das Kindergeld z.B. nur bis zu einem Jahreseinkommen von X auszuzahlen und dafür die Leistungen der Geringverdiener zu steigern.

Just when I discovered the meaning of life, they change it.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 21.02.2010 um 13:15 Uhr

Zitat von Lerouxe:

Zitat von Polaris:

Ja ich hab' doch gesagt, dass ich die Umsatzsteuerredutzierung für die Hoteliers ablehne.

Und dieses als Wahlgeschenk oder Klientelpolitik abgetan, obwohl es JEDE Partei gefordert hat, die SPD und die Grünen sogar mit Nachdruck. Komisch.


Ich wusste nicht, dass die FDP sich seit neuestem die linkeren Parteien zum Vorbild nimmt und von denen lernt, was richtig ist...
Für mich ist es eher seltsam, wenn die FDP etwas umsetzt, was die momentane Opposition gefordert hat (wobei ich mich beizeiten mal näher informieren werde, inwieweit das stimmt).

Ach ja: Die FDP lässt sich dafür ja ihre Entscheidungen bezahlen, während es die Grünen oder die SPD umsonst machen. ;-)

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Onkel-Kirle - 31
Profi (offline)

Dabei seit 11.2007
569 Beiträge

Geschrieben am: 21.02.2010 um 14:00 Uhr

Zitat von Cymru:


Ich wusste nicht, dass die FDP sich seit neuestem die linkeren Parteien zum Vorbild nimmt und von denen lernt, was richtig ist...
Für mich ist es eher seltsam, wenn die FDP etwas umsetzt, was die momentane Opposition gefordert hat


Die FDP ist aus der Grundidee des Liberalismus für weniger Steuern, nicht weil Sie es den Linken abkuckt.

Zitat von Cymru:


(wobei ich mich beizeiten mal näher informieren werde, inwieweit das stimmt).

Ja, sich informieren bevor man hier Blödsinn rein schreib wär tatsächlich nicht schlecht ;-)

Zitat von Cymru:


Ach ja: Die FDP lässt sich dafür ja ihre Entscheidungen bezahlen, während es die Grünen oder die SPD umsonst machen. ;-)


Falsch! Man sollte nicht immer alles Nachplappern, was die Populisten von sich geben, sonder sich auch mal wie oben geschrieben selber informieren ;-)
Auch die SPD und die Grüne empfangen spenden. Weiß ich, weil gerade der Spiegel mit einem Bericht darüber vor mir liegt ( Spiegel Nr.4, Seite 28 wer nachlesen will^^). So empfängt auch die SPD spenden, etwa von BMW, Daimler, Allianz...



Demokratie ist, wenn zwei Wölfe und ein Schaf abstimmen, was es zum Essen gibt.

Onkel-Kirle - 31
Profi (offline)

Dabei seit 11.2007
569 Beiträge

Geschrieben am: 21.02.2010 um 14:17 Uhr

Zitat von Polaris:




Zitat von Anezir:


Desweiteren hat de rStaat einfach kein Geld mehr, um aus dem Scheißprogramm noch etwas sinnvolles zu machen.
Wenn man Hartz IV-Sätze erhöht, macht man höhere Schulden und würde gegen das vor kurzem eingeführte Schuldengesetz (ab 2014 oder so gültig) demnächst dann verstoßen. Wenn man sie so lässt, bringt es ach ncihts. Sie müssen also komplett überdacht werden!

Der Staat muss erstmal die Berechnungsgrundlage neu machen, das Verfassungsgesetz hat nicht gesagt sie seien pauschal zu niedrig. Aber für ein Kind Geld für Alkohol/Zigaretten aber nicht für Bildung zu berechnen ist nunmal scheiße.
Und wenn dann höhere Hartz IV Sätze einführen muss, dann muss man den Haushalt eben anderweitig konsolidieren. Im GG steht auch das Sozialstaatsgebot. Die Unternehmen müssen Mindestlöhne zahlen (=> mehr Steuereinnahmen), Finanzmarkttransaktionssteuer, Spitzensteuersatz erhöhen, die Wahlsteuergeschenke rückgängig machen, es gibt Möglichkeiten, man muss nur den Mumm haben mal an die Schwachen zu denken und denen die endlos Rendite machen, obwohl sie uns die Wirtschaftskrise eingebrockt haben in ihrem Geldmachwahn begrenzen bzw. ordentlich was abzweigen.


Du siehst alles immer nur von einer Seite. Natürlich würden Mindestlöhne zur Folge haben, dass man dann mehr Steuern einnimmt, aber nur bei den Stellen, die auch erhalten bleiben. Die, die gestrichen werden, da darf dann der Staat Arbeitslosengeld zahlen. Ich bin auch in manchen Branchen zuerst, später flächendeckend für die Einführung von Mindestlöhnen. Nur muss man auch zugeben, dass es dann Arbeitslose geben wird.
Finanzmarkttransatkionssteuer: Schönes Wort^^. Gibt natürlich auf den ersten Blick auch mehr Geld, gibt dann aber auch weniger Anleger. Und was die Anleger an Geld in den Unternehmen stecken haben, ist für die Unternehmen lebensnotwendig. Würden alle Anleger ihr Geld zurück ziehen, wäre jede AG am Ende, da kann auch dann der Staat nicht mehr helfen. Dann kommen die populistischen Kommunisten und sind dagegen, dass man in der Krise Dividenden zahlt. Die Anleger durften erleben, wie die Kurse runter gehn, ihr Geld verringert wird und ohne Dividenden hätten sie vllt mitten in der Krise das Geld zurückgezogen. Dann hätte der Staat lange helfen können, dann wäre das ganze Ersparte der Leute weg, weil die Banken zugrunde gehen und fast jede andere AG wäre auch am Rande der Insolvenz.
Spitzensteuersatz erhöhen: Dann tun die Leute ihr Geld halt in die Schweiz, und das verständlicherweiße. Dann hättest also am Schluss noch weniger Einnahmen.
Wahlsteuergeschenke: Hör doch auf mit dem Populismus. Liberal steht für Steuersenkungen. Die anderen Parteien wollten die Steuer auch senken. Nur jetzt haben sie den Braten gerochen und wollen die FDP nieder machen. Die Politiker sollten lieber mal was machen als nur populistische Scheiße von sich zu geben, gilt für alle Parteien.

Demokratie ist, wenn zwei Wölfe und ein Schaf abstimmen, was es zum Essen gibt.

<<< zurück
 
-1- -2- -3- -4- -5- ... -11- vorwärts >>>
 

Forum / Politik und Wirtschaft

(c) 1999 - 2025 team-ulm.de - all rights reserved - hosted by ibTEC Team-Ulm

- Presse - Blog - Historie - Partner - Nutzungsbedingungen - Datenschutzerklärung - Jugendschutz -