Zitat:
Die Grünen fordern also, an der Neubaustrecke Ulm - Wendlingen
festzuhalten, falls Stuttgart 21 nicht kommt. Mit dem Zusatz "samt
Anschluss des Flughafens".
Das ist leider weltfremd. Der Bahnhof am Stuttgarter Flughafen gehört
eindeutig zum Projekt Stuttgart 21 (Bauherrin die Bahn) und nicht zur
Neubaustrecke (Bauherrin die Bundesrepublik).
Aber lassen wir das außer acht.
Was hätten wir dann?
Einen Flughafen in Stuttgart, der in 30 Minuten von Ulm aus erreicht
werden kann. Und eine Bahnlinie Ulm - Stuttgart-Flughafen. Für (derzeit)
knapp 3 Milliarden Euro.
Wir hätten nicht eine schnelle Zugverbindung Ulm - Stuttgart. Denn sind
wir ehrlich - es gibt ein Konzept Kopfbahnhof 21, das auch an die
Neubaustrecke angebunden ist. Nur werden da noch Jahre ins Ländle gehen,
bis dieses Konzept überhaupt geplant, planfestgestellt und verwirklicht ist.
Lassen wir auch das außer acht.
Gehen wir einfach mal davon aus, daß der Kopfbahnhof Stuttgart und die
NBS verbunden sind.
Dann haben wir eine Strecke für 3 Milliarden Euro, die tagsüber von 2
Zügen befahren wird. Einem ICE 3 von Stuttgart nach Ulm und umgekehrt.
Nachts weniger. Andere Züge sind nicht zugelassen. Das liegt an dem
Gefälle der Strecke - nur Züge, die an allen Achsen gebremst sind,
dürfen solche Gefälle befahren. Das hat nicht einmal der TGV - nur der
ICE 3.
Sinnvoller wäre es, die alte Strecke über Geislingen zu ertüchtigen. Wir
erinnern uns, daß dort früher Geschwindigkeiten von 100 km/h zulässig
waren. Nur durch mangelnde Wartung der Bahn mußte auf 70 km/h gedrosselt
werden.
Was wollen die Grünen also wirklich? Die Antwort ist einfach.
Wählerstimmen. Den Ulmern ist der Bahnhof in Stuttgart (zurecht) relativ
egal. Aber eine schnelle Verbindung in die Landeshauptstadt will der
Wähler. Und so versuchen die Grünen mit populistischen Sprüchen und
Anträgen sich aus der Verantwortung zu stehlen, wenn die NBS nicht
kommt, weil sie ohne S21 schlicht keinen Sinn macht.