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Hartz 4 und kindergelderhöhung

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Polaris
Experte (offline)

Dabei seit 07.2006
1766 Beiträge
Geschrieben am: 01.03.2010 um 16:59 Uhr

Zitat von McBudaTea:

[...]
Und hier liegt das Problem:
Wenn wir jetzt das "Mindestgehalt" einer Einverdiehnerfamilie mit 2 Erwachsen und 2 Kinder betrachten würden (oder gar mit 3 und mehr Kinder, wo sich oft ein Elternteil um den Hausteil kümmern muss), kämmen wir dann sicherlich auf ein Mindestlohn über 10€-12€ (möglichweiße noch mehr). Wenn man noch den Lohnabstandsgebot berücksichtigt, wären wir möglichweiße bei 14€...
Da stellt sich die Frage, was nun ein gerechter Mindestlohn ist. Für einen Single reichen 6€, für einen Familie müssen es schon 10€ sein. Man kann es also nicht gerecht machen.

Das bestreitet ja niemand. Volle Gerechtigkeit kann es nicht geben und Gleichheit an allen Orten ist sicher nicht erstrebenswert.
Aber man kann die Ungerechtigkeit verringern. Und Mindestlöhne würden dazu helfen. Von einem Mindestlohn von z.B. 8,50 € kann ich noch keine Familie gut ernähren, das ist richtig ... und traurig. Aber Mindestlöhne helfen, um die Ungerechtigkeit zu verringern. Der aktuelle Status ist noch viel schlechter und wenn der Mindestlohn nicht die Lösung des Rätsels ist, bringt er doch mehr Gerechtigkeit.


Zitat:


Zum Thema Bildung und Aufstiegschancen von Kinder aus armen Verhältnissen:
Ich begimme mit einem Zitat von Henry Ford (der "Erfinder" des Fließbandes und Gründer einer Automobilkonzern):
"Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern."

Grundsätzlich gilt: Nur weil die Eltern arm und ohne Bildung sind, heißt es noch lange nicht, dass die Kinder ebenfalls keinen guten Schulabschluss schaffen. Kinder von Vietnamesen in Deutschland
Ursache ist viel mehr, eine in der Unterschicht weit verbreitete Versagermentalität. [...]
Soziale Ungerechtigkeit damit zu rechtfertigen, dass es Leute gibt, die es schaffen ihr zu entkommen, ist schonmal ziemlich grenzwertig.
Es ist gut möglich, dass die Mentalität der Vietnamesen besser ist, um aufzusteigen. Dass es Leute gibt, die sich so eine Mentalität zulegen sollten, ist auch richtig.
Diese Mentalität entsteht dadurch, dass Leute schon seit Generationen in unteren Schichten leben und keine Hoffnung haben, das ist natürlich schädlich für die Aufstiegschancen der Kinder und sollte nicht so sein. Hier muss man natürlich auch ansetzen und etwas ändern.
Allerdings ist das kein Grund, warum man Sozialleistungen kürzen sollte oder den Mindestlohn abzulehnen. Zumindest habe ich die logische Verbindung deiner Argumentation nicht gefunden.



Zitat:

Zum allerletzt will mal was zu der Behauptung sagen, dass die meisten Hartz-4-Empfänger arbeiten wollen:
Wie viele Angestellte haben denn Freude an ihrem Arbeitsplatz und arbeiten auch gerne, wie viele dagegen haben nur ein "Einkommensplatz"? Es ist natürlich schwer, dies genau zu bestimmen, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass es einen beträchtlichen Anteil nur einen "Einkommensplatz" haben. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass diese Angestellten eher gefeuert werden. Immerhin zeigt man bei einer Arbeit, die man nicht mag, wenig Eigeninitative und Motivation. Und das merken andere (auch wenn es nicht bewusst geschieht), auch der Boss.
Die Menschen, die schon bei der alten Stelle kaum Eigeninitative und Freude gezeigt haben, werden sich nicht so stark um einen neuen Job bemühen (wenn überhaupt).
Daher stelle ich in Frage, dass die meisten Hartz-4-Empfänger arbeiten wollen.

Natürlich sehen einige Arbeiter den Arbeitsplatz als "Einkommensplatz" und werden leichter entlassen und und und. Aber das liegt sicher nicht daran, dass diese Menschen faul wären o.ä., sondern, dass schlechte Arbeitsbedingungen und miese Bezahlung nunmal dafür sorgen, dass man mit seiner Arbeitsstelle unzufrieden ist. Das heißt aber nicht, dass man deswegen arbeitslos sein will. Sonst würden alle Leute mit einem "Einkommensplatz" im Niedriglohnsektor ja ihren Job hinwerfen.
Genauso wie es vielen Arbeitslosen lieber wäre, überhaupt zu arbeiten, auch wenn die Tätigkeit wenig bis keinen Spaß macht.
Umgedreht lässt sich allerdings sehr wohl der Schluss ziehen, dass man mit faireren Löhnen, sich die Mentalität der Arbeiter sicher verbessern liesse. Allerdings sicher nicht flächendeckend stark. Schließlich wäre ein Mindestlohn von zum Beispiel 8,50€ immer noch ein sehr geringes Einkommen.
Außerdem. Wenn viele Arbeitslosen nicht arbeiten wollen. Wie erklärst du dir dann, dass es in Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs, wenn die Zahl der offenen Arbeitsplätze überall zunimmt die Arbeitslosenzahl extrem sinkt.
Sicher gibt es auch Leute, die sich nicht stark um einen Arbeitsplatz bemühen, aber das derart stark zu verallgemeinern ist eine ziemliche Verarschung von Arbeitslosen.

Hier ein nettes Bild.
[verlinkte Grafik wurde nicht gefunden]
Arbeitslosenentwicklung von Bayern, zwischen Mitte 2005 bis Mitte 2008 fast halbiert. Da ist die Behauptung, dass die meisten Arbeitslosen nicht arbeiten wollen schon etwas unglücklich. Oder denkst du, dass die anderen alle keine Bewerbungen geschrieben haben. Die Arbeitslosenzahl ist einfach der Entwicklung am Stellenmarkt gefolgt. Ohne genügend offene Stellen gibt es Arbeitslose.

Patriotismus ist die Tugend der Bosheit! (Oscar Wilde)

hipi - 38
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4152 Beiträge
Geschrieben am: 01.03.2010 um 18:37 Uhr

Ach Mindestlöhne schön und gut, aber entscheident ist doch nicht wieviel Geld man bekommt sondern was man für sein Geld bekommt! Wenn alles teurer wird weil die Firmen Ihr gewinnspanne wegen Mindestlöhnen sicher nicht verkleinern werden dann kann mans eben grad vergessen, weil der arbeiter 50% mehr bekommt und die Firma 200% mehr für ihn zaheln muss.....

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Polaris
Experte (offline)

Dabei seit 07.2006
1766 Beiträge
Geschrieben am: 02.03.2010 um 07:58 Uhr

Zitat von hipi:

Ach Mindestlöhne schön und gut, aber entscheident ist doch nicht wieviel Geld man bekommt sondern was man für sein Geld bekommt! Wenn alles teurer wird weil die Firmen Ihr gewinnspanne wegen Mindestlöhnen sicher nicht verkleinern werden dann kann mans eben grad vergessen, weil der arbeiter 50% mehr bekommt und die Firma 200% mehr für ihn zaheln muss.....

Die Existenz des Teufels, den du hier an die Wand malst können Länder in denen der Mindestlohn eingeführt wurde, nicht bestätigen.
Den Preis für Produkte regeln immer noch zum größten Teil Angebot und Nachfrage. Diese Gefahr ist in der Form nur bei Unternehmen mit Monopolstellung gegeben.

Patriotismus ist die Tugend der Bosheit! (Oscar Wilde)

Gerstner - 43
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Dabei seit 02.2007
2251 Beiträge

Geschrieben am: 02.03.2010 um 08:09 Uhr

Zitat von Polaris:


Das bestreitet ja niemand. Volle Gerechtigkeit kann es nicht geben und Gleichheit an allen Orten ist sicher nicht erstrebenswert.
Aber man kann die Ungerechtigkeit verringern. Und Mindestlöhne würden dazu helfen. Von einem Mindestlohn von z.B. 8,50 € kann ich noch keine Familie gut ernähren, das ist richtig ... und traurig. Aber Mindestlöhne helfen, um die Ungerechtigkeit zu verringern. Der aktuelle Status ist noch viel schlechter und wenn der Mindestlohn nicht die Lösung des Rätsels ist, bringt er doch mehr Gerechtigkeit.


Soziale Ungerechtigkeit damit zu rechtfertigen, dass es Leute gibt, die es schaffen ihr zu entkommen, ist schonmal ziemlich grenzwertig.
Es ist gut möglich, dass die Mentalität der Vietnamesen besser ist, um aufzusteigen. Dass es Leute gibt, die sich so eine Mentalität zulegen sollten, ist auch richtig.
Diese Mentalität entsteht dadurch, dass Leute schon seit Generationen in unteren Schichten leben und keine Hoffnung haben, das ist natürlich schädlich für die Aufstiegschancen der Kinder und sollte nicht so sein. Hier muss man natürlich auch ansetzen und etwas ändern.
Allerdings ist das kein Grund, warum man Sozialleistungen kürzen sollte oder den Mindestlohn abzulehnen. Zumindest habe ich die logische Verbindung deiner Argumentation nicht gefunden.

Natürlich sehen einige Arbeiter den Arbeitsplatz als "Einkommensplatz" und werden leichter entlassen und und und. Aber das liegt sicher nicht daran, dass diese Menschen faul wären o.ä., sondern, dass schlechte Arbeitsbedingungen und miese Bezahlung nunmal dafür sorgen, dass man mit seiner Arbeitsstelle unzufrieden ist. Das heißt aber nicht, dass man deswegen arbeitslos sein will. Sonst würden alle Leute mit einem "Einkommensplatz" im Niedriglohnsektor ja ihren Job hinwerfen.
Genauso wie es vielen Arbeitslosen lieber wäre, überhaupt zu arbeiten, auch wenn die Tätigkeit wenig bis keinen Spaß macht.
Umgedreht lässt sich allerdings sehr wohl der Schluss ziehen, dass man mit faireren Löhnen, sich die Mentalität der Arbeiter sicher verbessern liesse. Allerdings sicher nicht flächendeckend stark. Schließlich wäre ein Mindestlohn von zum Beispiel 8,50€ immer noch ein sehr geringes Einkommen.
Außerdem. Wenn viele Arbeitslosen nicht arbeiten wollen. Wie erklärst du dir dann, dass es in Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs, wenn die Zahl der offenen Arbeitsplätze überall zunimmt die Arbeitslosenzahl extrem sinkt.
Sicher gibt es auch Leute, die sich nicht stark um einen Arbeitsplatz bemühen, aber das derart stark zu verallgemeinern ist eine ziemliche Verarschung von Arbeitslosen.

Hier ein nettes Bild.
[...]
Arbeitslosenentwicklung von Bayern, zwischen Mitte 2005 bis Mitte 2008 fast halbiert. Da ist die Behauptung, dass die meisten Arbeitslosen nicht arbeiten wollen schon etwas unglücklich. Oder denkst du, dass die anderen alle keine Bewerbungen geschrieben haben. Die Arbeitslosenzahl ist einfach der Entwicklung am Stellenmarkt gefolgt. Ohne genügend offene Stellen gibt es Arbeitslose.


Jetzt muss ich mich da auch mal einmischen!
Nicht um jetzt publizistisch zu wirken, aber wenn ich dein Bildchen an der Seite so sehe: Wer hat denn HartzIV verbrochen?

Es geht nicht darum die Bezüge zu erhöhen, sondern darum "Gerechtigkeit" herzustellen! Und diese kann nicht hergestellt werden wenn ich einfach nur mal mehr Geld verteile, dass andere Bürger erst mal erwirtschaften müssen! Erkennst du diesen paradoxen Zusammenhang?
Warum sollten dann organisierte Arbeiter überhaupt noch "arbeiten" gehen? Wenn etwas in dieser Richtung passiert, dass z.B. Mindestlöhne eingeführt werden, wird sich die Lohnspirale nur noch schneller drehen - durch Teuerung o.ä.!
Das nächste was passieren wird: Die Gewerkschaften bekommen Druck von der Arbeiterschaft, weil diese sich benachteiligt fühlt und mehr Geld verdienen möchte....

Ich persönlich finde das Prinzip der 1€-Jobs schon eine riesen Sauerei! Mir kann niemand erzählen, dass soetwas "sozial Gerecht" oder "wirtschaftlich unverzichtbar" ist! Davon redet keiner, wahrscheinlich, weil der Staat und die Kommunen mit diesem Mittel Gelder bei Arbeitsleistungen einsparen können!

Fakt ist: Der Staat sollte kein Selbstbedienungsladen sein - komisch ist aber, dass m.E. immer mehr Staatsbürger diese Sicht vertreten und nicht mal dazu beitragen um diese Privilegien zu erhalten!
Mitunter auch Gewerkschaften! Man kann nicht immer nur fordern!

Wenn ich arbeitslos werde, bekomme ich auch nur die Mittel die mir zustehen, nicht die, die ICH EINBEZAHLT habe!!! Also warum sollte ich Arbeitslosenversicherung zahlen? (gilt übrigens auch für die Krankenversicherung)

HipHop is for fat little Kids

Gerstner - 43
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Dabei seit 02.2007
2251 Beiträge

Geschrieben am: 02.03.2010 um 08:14 Uhr

Zitat von Polaris:

Zitat von hipi:

Ach Mindestlöhne schön und gut, aber entscheident ist doch nicht wieviel Geld man bekommt sondern was man für sein Geld bekommt! Wenn alles teurer wird weil die Firmen Ihr gewinnspanne wegen Mindestlöhnen sicher nicht verkleinern werden dann kann mans eben grad vergessen, weil der arbeiter 50% mehr bekommt und die Firma 200% mehr für ihn zaheln muss.....

Die Existenz des Teufels, den du hier an die Wand malst können Länder in denen der Mindestlohn eingeführt wurde, nicht bestätigen.
Den Preis für Produkte regeln immer noch zum größten Teil Angebot und Nachfrage. Diese Gefahr ist in der Form nur bei Unternehmen mit Monopolstellung gegeben.


Ich begreife nicht, warum ihr euch immer mit "anderen Ländern" identifiziert.... was soll das? Seitwann stellt sich der "Technologiestandort Deutschland" auf eine Stufe mit Schwellenländern oder Länder mit geringerer Wirtschaftskraft?

Und den Preis für Produkte regelt (zumindest in Sachen Lebensmittel...) schon lange nicht mehr das Angebot oder die Nachfrage - das regeln schon die Unternehmen unter sich und die Medien tragen ihren Teil dazu bei! ;-)

HipHop is for fat little Kids

Polaris
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Geschrieben am: 02.03.2010 um 08:47 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.03.2010 um 08:49 Uhr

Zitat von Gerstner:

Ich begreife nicht, warum ihr euch immer mit "anderen Ländern" identifiziert.... was soll das? Seitwann stellt sich der "Technologiestandort Deutschland" auf eine Stufe mit Schwellenländern oder Länder mit geringerer Wirtschaftskraft?

Großbritannien ist jetzt ein Schwellenland?

Und wer sind eigentlich wir?

Zitat:

Und den Preis für Produkte regelt (zumindest in Sachen Lebensmittel...) schon lange nicht mehr das Angebot oder die Nachfrage - das regeln schon die Unternehmen unter sich und die Medien tragen ihren Teil dazu bei! ;-)
Zumindest in Sachen Lebensmittel sagst du. Du widersprichst und entkräftest dich 3 Wörter weiter selber.
Kartelle und Co. sind schädlich und kommen und gehen aber auch wieder / werden gebrochen. Das nicht immer alles so ideal ist wie es sein könnte, ist klar.
Zudem sind die Lebensmittelpreise, die du gerade ansprichst, alles andere als beliebig nach oben verstellbar, wenn der Mindestlohn kommt. Schließlich wird man auch weiterhin an Leuten mit wenig Einkommen (und der Mindestlohn ist ein geringes Einkommen) Geld verdienen können. Es ist nicht so, dass mit dem Mindestlohn die Masse der Bevölkerung reich wird und Milch zu Kavierpreisen kaufen kann (ganz abgesehen von Studenten, ALG II Empfängern, ..., die immer noch genauso wenig / viel wie vorher haben) sondern man verringert die Armut und ausbeuterische Arbeitsverhältnisse.

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hipi - 38
Champion (offline)

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Geschrieben am: 02.03.2010 um 09:13 Uhr

Zitat von Polaris:

Zitat von hipi:

Ach Mindestlöhne schön und gut, aber entscheident ist doch nicht wieviel Geld man bekommt sondern was man für sein Geld bekommt! Wenn alles teurer wird weil die Firmen Ihr gewinnspanne wegen Mindestlöhnen sicher nicht verkleinern werden dann kann mans eben grad vergessen, weil der arbeiter 50% mehr bekommt und die Firma 200% mehr für ihn zaheln muss.....

Die Existenz des Teufels, den du hier an die Wand malst können Länder in denen der Mindestlohn eingeführt wurde, nicht bestätigen.
Den Preis für Produkte regeln immer noch zum größten Teil Angebot und Nachfrage. Diese Gefahr ist in der Form nur bei Unternehmen mit Monopolstellung gegeben.


Tja gut, dann werden eben nur die in Deutschland produzierten Produkte teurer-> es wird mehr importware gekauft-> DEutsche ARbeitsplätze gehen verloren-> die vorher zu einem geringen Lohn gearbeitet haben, sind nun komplett arbeitslos^^

Versteh mich nich falsch, ich bin auch für einen Mindestlohn, allerdings muss man sich genau überlegen wo er sinnvoll ist und wie hoch er sein muss.
Viele reden hier immer von "eine Familie ernähren können". Is meiner Meinung nach Bullshit, wenn ich einfach ein Hilfsarbeiter bin, dann kann meine Frau nicht zu Hause bleiben und auf die Kinder aufpassen, sondern muss auch arbeiten gehen! Und Kinder sind dann unter umständen einfach nicht drin! Bzw. erst dann drin wenn sich einer der beiden genug weiterqualifiziert hat um eine Familie zu ernähren!

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honey2410 - 44
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2007
158 Beiträge
Geschrieben am: 02.03.2010 um 09:24 Uhr

Zitat von hipi:


Viele reden hier immer von "eine Familie ernähren können". Is meiner Meinung nach Bullshit, wenn ich einfach ein Hilfsarbeiter bin, dann kann meine Frau nicht zu Hause bleiben und auf die Kinder aufpassen, sondern muss auch arbeiten gehen! Und Kinder sind dann unter umständen einfach nicht drin! Bzw. erst dann drin wenn sich einer der beiden genug weiterqualifiziert hat um eine Familie zu ernähren!


Dass die Frau arbeiten gehen muss ist nicht nur bei Hilfsarbeitern der Fall. Sobald du dir ein Haus kaufen willst, in dem sich deine Familie einnisten kann musst du mindestens in der oberen Führungsebene sitzen, damit ein Einkommen reicht :-)
(außer man lebt nur fürs Haus :-( )

Ich geh z.b. lieber arbeiten, als die Zeit, in der mein Sohn im Kindergarten ist, zuhause zu vergeuden. Ist doch viel produktiver und ich kann mir deshalb Sachen leisten, die sich Herumhockende nicht leisten können!

I ♥ Inkognito74

Polaris
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1766 Beiträge
Geschrieben am: 02.03.2010 um 09:29 Uhr

Zitat von hipi:

Zitat von Polaris:

Zitat von hipi:

Ach Mindestlöhne schön und gut, aber entscheident ist doch nicht wieviel Geld man bekommt sondern was man für sein Geld bekommt! Wenn alles teurer wird weil die Firmen Ihr gewinnspanne wegen Mindestlöhnen sicher nicht verkleinern werden dann kann mans eben grad vergessen, weil der arbeiter 50% mehr bekommt und die Firma 200% mehr für ihn zaheln muss.....

Die Existenz des Teufels, den du hier an die Wand malst können Länder in denen der Mindestlohn eingeführt wurde, nicht bestätigen.
Den Preis für Produkte regeln immer noch zum größten Teil Angebot und Nachfrage. Diese Gefahr ist in der Form nur bei Unternehmen mit Monopolstellung gegeben.


Tja gut, dann werden eben nur die in Deutschland produzierten Produkte teurer-> es wird mehr importware gekauft-> DEutsche ARbeitsplätze gehen verloren-> die vorher zu einem geringen Lohn gearbeitet haben, sind nun komplett arbeitslos^^

Ich glaube nicht, dass ein Unternehmen, dass nur genug Gewinn macht, wenn es die Leute ausbeutet, langfristig überhaupt funktioniert. Das Geschäftsmodell hat dann schon einen Fehler. Es wäre so oder so irgendwann ersetzt worden.
Die meisten Gewerbe, die unter Mindestlohn zahlen sind sowieso dort im Dienstleistungssektor angesiedelt, wo man nicht mal eben im Ausland kaufen kann (Beispielsweise bei der Paketzustellung oder der Gebäudereinigung).

Zitat:

Versteh mich nich falsch, ich bin auch für einen Mindestlohn, allerdings muss man sich genau überlegen wo er sinnvoll ist und wie hoch er sein muss.
Viele reden hier immer von "eine Familie ernähren können". Is meiner Meinung nach Bullshit, wenn ich einfach ein Hilfsarbeiter bin, dann kann meine Frau nicht zu Hause bleiben und auf die Kinder aufpassen, sondern muss auch arbeiten gehen! Und Kinder sind dann unter umständen einfach nicht drin! Bzw. erst dann drin wenn sich einer der beiden genug weiterqualifiziert hat um eine Familie zu ernähren!
Ein Mindestlohn allein um eine Familie zu ernähren ist Quatsch, auch wenn es eine schöne Utopie ist, dass jeder von seinem Gehalt eine Familie ernähren kann.
Aber wenn du beispielsweise 8,50 € als Mindestlohn hernimmst, dann verringerst du schonmal die Armut (Arbeit lohnt sich wieder mehr ;-)) und sorgst dafür, dass man mit 2 Gehältern die Familie ernähren kann, was man mit 2 Niedrigstlöhnen, wie sie heute oft gezahlt werden, nicht kann.

Patriotismus ist die Tugend der Bosheit! (Oscar Wilde)

hipi - 38
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4152 Beiträge
Geschrieben am: 02.03.2010 um 09:48 Uhr

Naja gut dann nehemen wir eben an das es kaum dazu kommt das arbeit ins ausland verlagert wird.
Dann nimmt die allgemeine Kaufkraft doch eher ab als zu! Denn alle die nicht unter den Mindestlohn fallen müssen das ja wieder auffangen.
Somit wird es allen Branchen die nichts mit dem Mindestlohn zu tun haben auch schelchter gehen, da die allgemeine KAufkraft abnimmt.
ABER wie gesagt ich bin grundsätzlich für einen Mindestlohn, ich bin zwar eher für 7 Euro als für 8,50 aber naja...
Man muss sich nur vorher ganz genau Überlegen was das für auswirkungen haben könnte! Denn, wenn der Hilfsarbeiter ohne Ausbildung plötzlich so viel verdient wie ein FAcharbeiter mit Ausbildung, wird der natürlich auch sagen "moment da stimmt was nicht" ergo er will mehr, wenn er dann so viel verdient wie jemand mit einem abgeschglossenen Studium......

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Polaris
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Geschrieben am: 02.03.2010 um 10:10 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.03.2010 um 10:10 Uhr

Zitat von hipi:

Naja gut dann nehemen wir eben an das es kaum dazu kommt das arbeit ins ausland verlagert wird.
Dann nimmt die allgemeine Kaufkraft doch eher ab als zu! Denn alle die nicht unter den Mindestlohn fallen müssen das ja wieder auffangen.
Somit wird es allen Branchen die nichts mit dem Mindestlohn zu tun haben auch schelchter gehen, da die allgemeine KAufkraft abnimmt.

Daher genereller Mindestlohn?

Zitat:


ABER wie gesagt ich bin grundsätzlich für einen Mindestlohn, ich bin zwar eher für 7 Euro als für 8,50 aber naja...
Über die Höhe kann man streiten, wichtig ist, dass man ihn einführt, um erstmal totaler Ausbeutung einen Riegel vorzuschieben.

Zitat:


Man muss sich nur vorher ganz genau Überlegen was das für auswirkungen haben könnte! Denn, wenn der Hilfsarbeiter ohne Ausbildung plötzlich so viel verdient wie ein FAcharbeiter mit Ausbildung, wird der natürlich auch sagen "moment da stimmt was nicht" ergo er will mehr, wenn er dann so viel verdient wie jemand mit einem abgeschglossenen Studium......

Ein ausgebildeter Facharbeiter verdient meistens mehr als 8,50 € pro Stunde. Und einer mit einem abgeschlossenem Studium mehr als der Facharbeiter. Natürlich nicht überall.
Situationen, dass man ohne Ausbildung mehr kriegt als mit gibt es jetzt schon. Alles auf einem relativ niedrigen Lohnlevel jetzt gesprochen:
Viele ungelernte Fabrikarbeiter, beispielsweise in der Autoindustrie, kriegen schon mehr als zum Beispiel ein gelernter Verkäufer. Mit einem Mindestlohn würdest du beide auf ein Level heben oder nur den ausgebildeten Verkäufer aufwerten (den Abstand zum ungelernten verkürzen). Der ausgebildete Industriemechaniker der 17€ pro Stunde in der Autoindustrie verdient, wird eh nicht tangiert.
Also das mit dem gegenseitigen "Überholen" läuft beidseitig ab. Es kann sein, dass in Summe ungelernte Arbeit verhältnismäßig zur gelernten finanziell nun etwas besser dasteht als vorher, aber das nicht in riesigem Maße und sicher nicht so, dass riesige Neidreflexe entstehen.
Wohingegen man die massiven Neidreflexe gegenüber Arbeitslosen verringert.

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Gerstner - 43
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2251 Beiträge

Geschrieben am: 02.03.2010 um 10:10 Uhr

Zitat von Polaris:

Zitat von Gerstner:

Ich begreife nicht, warum ihr euch immer mit "anderen Ländern" identifiziert.... was soll das? Seitwann stellt sich der "Technologiestandort Deutschland" auf eine Stufe mit Schwellenländern oder Länder mit geringerer Wirtschaftskraft?

Großbritannien ist jetzt ein Schwellenland?

Und wer sind eigentlich wir?

Zitat:

Und den Preis für Produkte regelt (zumindest in Sachen Lebensmittel...) schon lange nicht mehr das Angebot oder die Nachfrage - das regeln schon die Unternehmen unter sich und die Medien tragen ihren Teil dazu bei! ;-)
Zumindest in Sachen Lebensmittel sagst du. Du widersprichst und entkräftest dich 3 Wörter weiter selber.
Kartelle und Co. sind schädlich und kommen und gehen aber auch wieder / werden gebrochen. Das nicht immer alles so ideal ist wie es sein könnte, ist klar.
Zudem sind die Lebensmittelpreise, die du gerade ansprichst, alles andere als beliebig nach oben verstellbar, wenn der Mindestlohn kommt. Schließlich wird man auch weiterhin an Leuten mit wenig Einkommen (und der Mindestlohn ist ein geringes Einkommen) Geld verdienen können. Es ist nicht so, dass mit dem Mindestlohn die Masse der Bevölkerung reich wird und Milch zu Kavierpreisen kaufen kann (ganz abgesehen von Studenten, ALG II Empfängern, ..., die immer noch genauso wenig / viel wie vorher haben) sondern man verringert die Armut und ausbeuterische Arbeitsverhältnisse.


Genau! Wer sind wir eigentlich? Gute Frage... Diese Antwort hätte ich mal gerne von "Die Linke" und der "SPD" gehört....

Warum sollte sich an den Lebensmittelpreisen "nichts ändern wenn der Mindestlohn kommt"? Ist das wieder eine rechnerische Parteienwahrscheinlichkeit oder entspricht das dem tatsächlichen Konsumverhalten des Deutschen Verbrauchers?

Soll ich dir mal sagen was sich meiner Meinung nach ändert wenn ein Mindestlohn eingeführt wird? Der Staat an sich wird daran pleite gehen, weil er keine Leute mehr hat, die Steuern zahlen die einen solchen Mindestlohn bekommen könnten....

Die Arbeitsmarktreform und Gebermentalität - das sind die eigentlichen Probleme, nicht Mindestlohn "Ja oder Nein"

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Gerstner - 43
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Dabei seit 02.2007
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Geschrieben am: 02.03.2010 um 10:15 Uhr

Zitat von Polaris:

Zitat von hipi:

Naja gut dann nehemen wir eben an das es kaum dazu kommt das arbeit ins ausland verlagert wird.
Dann nimmt die allgemeine Kaufkraft doch eher ab als zu! Denn alle die nicht unter den Mindestlohn fallen müssen das ja wieder auffangen.
Somit wird es allen Branchen die nichts mit dem Mindestlohn zu tun haben auch schelchter gehen, da die allgemeine KAufkraft abnimmt.

Daher genereller Mindestlohn?


Ne, die Arbeiter sollen bis 75 arbeiten - jedoch mit 68 schon in die Kiste hüpfen und allen Politikangehörigen steht ein Stuhl als Aufsichtsrat oder Vorstand in einem internationalen Unternehmen wie z.B. Gazprom zu! ;-)
Schließlich wollen wir ja "soziale Gerechtigkeit" und "Unbestechlichkeit" für alle..... ;-)

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hipi - 38
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Geschrieben am: 02.03.2010 um 10:18 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.03.2010 um 10:21 Uhr

Also jeder der vor dem Mindestlohn dann schon 8,50 oder hatte, wir d nichts vom mindestlohn haben AUSSER höhere Ausgaben. Durch den Mindestlohn wird wohl alles teuerer werden, da keine Firma ihr gewinnspannen verkleinert aber jede, ne Putzfirma, nen Hilfsarbeiter, nen Packetbote etc. hat. Es wird nicht viel sein aber man wird es ausrechenen können. Dadurch wird die Infaltion natürlich zunehmen. Was wierdeum bedeutet das bei den nächste Tarifverhandlungen alle (ausser den Mindestlöhnern) schreien werden "12% mehr Lohn" (sie schreine ja so schon immer 8% mehr Lohn^^)

Möglicherweise diese Sorge auch absolut übertrieben und es würde nicht dazu kommen. ABER man sollte solche AUswirkungen mit berücksichtigen, wenn man so etwas einführt!

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Polaris
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Dabei seit 07.2006
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Geschrieben am: 02.03.2010 um 10:27 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.03.2010 um 10:31 Uhr

Zitat von Gerstner:



Genau! Wer sind wir eigentlich? Gute Frage... Diese Antwort hätte ich mal gerne von "Die Linke" und der "SPD" gehört....

Du sprichst hier von "ihr", ich frage wer wir (also dieses "ihr") sind?
Und jetzt fragst du dich selber, wen du mit "ihr" bezeichnet hast ...

Falls du das auf den Staat bezogen meinst.
Wir sind ein - verhältnismäßig - reiches Land, das ein Sozialstaatsgebot hat, das dem Staat die Pflicht auflegt, einen sozialen Ausgleich zu schaffen zwischen den Leuten die mehr und Leuten, die weniger haben.
Nachdem das Prinzip, dass arme Leute von den Mildtätigkeiten der Reichen einigermaßen leben können, noch nie funktioniert hat, muss über Steuern etc. ein Ausgleich geschaffen werden.

Zitat:


Warum sollte sich an den Lebensmittelpreisen "nichts ändern wenn der Mindestlohn kommt"? Ist das wieder eine rechnerische Parteienwahrscheinlichkeit oder entspricht das dem tatsächlichen Konsumverhalten des Deutschen Verbrauchers?

Die Begründung steht in meiner Antwort.
Möglich ist ja auch, dass sie leicht steigen, aber aus genannten Gründen, glaube ich nicht, dass sie stark ansteigen.


Zitat:


Soll ich dir mal sagen was sich meiner Meinung nach ändert wenn ein Mindestlohn eingeführt wird? Der Staat an sich wird daran pleite gehen, weil er keine Leute mehr hat, die Steuern zahlen die einen solchen Mindestlohn bekommen könnten....
Diejenigen, die dann den Mindestlohn bekommen zahlen mehr Steuern als, wenn sie wie jetzt, mit z.B. 6,50 € pro Stunde ausgebeutet werden.

Zitat:

Die Arbeitsmarktreform und Gebermentalität - das sind die eigentlichen Probleme, nicht Mindestlohn "Ja oder Nein"

Dass der Mindestlohn nicht die Lösung auf alle Fragen ist, habe ich mehrmals betont. Er ist aber ein Ansatz, dass Arbeit sich wieder mehr lohnt und Armut verringert wird.

Und es geht mir nicht, um eine wahllose Gebermentalität, sondern darum den Menschen zu helfen die Hilfe benötigen.
Es gibt Arbeitslose, es gibt viel zu wenig Jobs - zudem haben viele Arbeitslose bei weitem nicht die nötigen Qualifikationen für die offenen Stellen und aus einem arbeitslosen gelernten Feinwerkmechaniker wird nicht mal eben ein gerade gesuchter Diplom-Psychologe. Ich halte nix davon, diese Menschen in die totale Armut zu schicken.
Genauso wie ich der Meinung bin, dass Arbeit anständig bezahlt werden muss. Ein vorstellbarer Mindestlohn liegt weit unter dem, was man als mittleres Gehalt nennt. Aber für jemand der 38 Stunden in der Woche als Gebäudereiniger arbeitet, 6,50 pro Stunde erhält und mit unter 1000 € im Monat rausgeht, wird total ausgebeutet. Und das darf in meinen Augen nicht sein!

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