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Gastspiel Theater Ulm: Ferdinand von Schirach
29.10.2014 um 21:06 Uhr von mel_go
Zuletzt geändert 02.11.2014 um 21:06 Uhr
Der Münchner wurde 1964 geboren, besuchte das Jesuiten-Kolleg in St. Blasien, studierte in Bonn und ließ sich 1994 als Rechtsanwalt nieder. Im Laufe seiner Karriere vertrat er viele prominente Fälle und machte unter anderem von sich reden, als er im Namen der Familie Klaus Kinskis Strafanzeige gegen den Berliner Datenschützer erstattete, der erlaubt hatte, Kinskis Krankenakte zu veröffentlichen. Mit 45 Jahren publizierte Schirach sein erstes Buch „Verbrechen“ und stieg damit in den Bestsellerlisten nach oben. Es folgten „Schuld“ (2010), „Der Fall Collini“ (2011), „Tabu“ (2013) und „Die Würde ist antastbar“ (2014), ein Sammelband der Essays, die er im Spiegel über mehrere Jahre veröffentlicht hatte. Nun stand Ferdinand von Schirach auf der Bühne des Theater Ulm. Schwarzes Hemd, schwarzes Jackett und eine braune Cordhose. Seriös, zurückhaltend – im Grunde so, wie man sich einen leger gekleideten Strafverteidiger vorstellt. Solche Fragen richtete Schirach in der Lesung direkt an das Publikum. Das Große Haus des Theaters war im Parkett fast voll besetzt und eine rege Diskussion entstand. Es zeigte sich: Strafrecht ist schwierig und die Frage nach Richtig und Falsch oft eine Frage der Abwägung. Zum Schluss befand Ferdinand von Schirach, dass es nun eineinhalb Stunden lang ernst genug gewesen wäre und las noch eine Geschichte aus seinem Buch „Tabu“ vor. Es sei eine Geschichte seiner Lieblingsfigur Konrad Biegler, erklärte Schirach. Das Publikum lachte zu besonders schrägen Szenen, wenngleich die Geschichte selbst eigentlich tragisch ist. Und diese waren dankbar, dass Ferdinand von Schirach zu ihnen kamen. Denn so spannend wie seine Bücher war auch die Lesung. Dem Autor gelang es auf unverkrampfte Art ohne erhobenen Zeigefinger für große Fragen der Menschheit zu sensibilisieren. Team-Ulm-Autorin Melissa Gößling empfiehlt: Wer nicht die Gelegenheit hat, Ferdinand von Schirach live erleben zu können, der sollte sich unbedingt eines seiner Bücher kaufen und lesen! Foto: Paul Schirnhofer
Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur und Stadtgeschehen |
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