Alle Jahre wieder: Neben der regelmäßig stattfindenden Basketballspielen gehört auch die Show Holiday On Ice mittlerweile zum Jahresprogramm. Während sie in den letzten Jahren immer im Dezember in Neu-Ulm zu Gast war, fanden die sieben Shows dieses Jahr vom 23.-27. Januar statt. Team-Ulm.de-Autorin Sophia Kümmerle war bei der Premiere am Donnerstag dabei – Impressionen davon findet ihr in unserer Bildergalerie und diesem Artikel.

Wie bereits in den letzten Jahren, besteht das Holiday On Ice-Team auch in diesem Jahr aus Eisläufern aus der ganzen Welt. Mit dem aktuellen Programm „Platinum“ feiert die Show, die Dezember 1943 gegründet wurde, ihren 70. Geburtstag. Um das zu verdeutlichen, finden Rückblicke in Form von Videoausschnitten statt, die geschickt in die Show integriert sind.

Besonders toll ist auch die Art, wie der Wandel der Zeit und der Musik in der zweiten Hälfte der knapp zweistündigen Show gezeigt wird: Während zu Beginn ein Pianist mit einem klassischen Klavierstück einstimmt, „schiebt“ Moderator Norbert Schramm diesen kurz darauf von der Eisfläche, klappt den Deckel des Musikinstruments nach oben und gibt den Blick auf große Lautsprecher frei, während er den DJ mimt. Kitschige Farben, beleuchtete Outfits und eine schwungvolle Choreografie unterstreichen den Vergleich von früher und heute stimmig.

Apropros früher: Moderator Norbert Schramm, der durch die Show führt, war vor 13 Jahren selbst einer der Eislaufstars, die die Show zu bieten hatte. 

Bevor die zweite Hälfte der Show jedoch beginnt und mit flotten Beats und gekonnten Darbietungen beeindruckt, kann Holiday On Ice leider wenig überzeugen. Die Teilnehmer sind Profis, die sich alle gekonnt auf dem Eis bewegen und auch diverse Drehungen, Hebefiguren und Pirouetten gelingen – keine Frage. Trotzdem stimmt das Gesamtbild aus Outfits, Musik, Beleuchtung und Choreografie erst nach der Pause. Dann lässt sich sogar ein roter Faden erahnen, der dem Programm Halt gibt.

Zu Beginn wirkt alles, wie bereits im letzten Jahr, zwar gekonnt, aber ein wenig unsortiert. Zahlreiche Bühnenbilder beziehungsweise an die Wand projizierte Gebäude und Hintergründe sorgen für Abwechslung, wirken zugleich aber ein wenig chaotisch und fehl am Platz. Das machen die zwei Bänderakkrobaten aus der Ukraine, die kurz vor der Pause an von der Decke gelassenen Bändern zwar gymnastische Hochleistungen vollbringen, aber irgendwie nicht so ganz in eine Eislaufshow passen wollen, auch nicht
besser. Die Krone setzt dem Ganzen der Moderator selbst auf, der gerne im Vordergrund zu stehen scheint und kaum weniger Leidenschaft zeigen könnte.

Da überrascht es umso mehr, dass der zweite Teil der Show so stimmig ist. Sogar eine kleine Modenschau mit Kleidern des Designers Harald Glööcker, der dieses Jahr das prominente Gesicht der Show war, ist gekonnt in die Handlung – ja, für kurze Zeit gibt es die sogar! – integriert. Auch der für Holiday On Ice typische Einsatz von beleuchteten Outfits und Feuer findet in diesem Teil seinen Platz.

Wer bis dahin durchhält und nicht schon frühzeitig geht, dürfte demnach positiv überrascht werden und der Show auf jeden Fall etwas abgewinnen können. Alle anderen werden sich wohl kaum darüber wundern, dass nicht einmal die Premiere dieses Jahr ausverkauft war. Ein Glück, dass die sparsamen Schwaben da bleiben, wenn sie die Karten erst einmal gekauft haben – der zweite Showteil ist nämlich wirklich gelungen!

Fotos: Michael Vogt

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