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"Oma ist tot" und andere Geschichten: Der November-Poetry-Slam


Nur sechs Poeten waren es dieses Mal, am 2. November, beim allmonatlichen Dichterwettstreit im Roxy, dem 3. Poetry-Slam der Saison. Dafür, dass es trotz der überschaubaren Anzahl der Teilnehmer nicht langweilig wird, sorgten einige bekannte Namen wie Marvin Suckut oder Clara Nielsen - und leicht veränderte Strukturen.

So wurde zwischen die Vorrunde und das Finale dieses Mal noch ein Halbfinale geschoben. Von den vier Poeten, die es dahin schafften, bestimmte das Publikum dann die zwei, die sich im Finale ins Zeug legten. Doch los ging es natürlich nicht damit, sondern mit zahlreichen witzigen, nachdenklichen und vor allem kreativen Texten. Bevor der Applaus des Publikums jedoch über die Platzierungen entschied, trat Stephanie Dogfoot als "Support" auf.

Die junge Frau, die ursprünglich aus Singapur kommt, lebt seit einigen Jahren in England und startete mit dem Auftritt in Ulm in ihre Deutschlandtour. Dabei waren nicht nur die Sprache Deutsch neu für sie, sondern auch die große Zuschauerzahl. von Aufregung war dennoch keine Spur und Dogfoot präsentierte zwei Englische Texte, von denen besonders der erste, in dem sie zu ihrem 12-jährigem Ich sprach, für Lacher und Applaus sorgte. Gut eingestimmt ging es danach mit den Poeten des Abends weiter:

Da sang das Duo "Le Poonie" - bestehend aus der bekannten Hamburger Slammerin Bente Varlemann und ihrer Münchner Freundin Carmen Wegge - einen kritischen Überwachungssong, stieg Clara Nielsen auf in die Wolken um mit Elefanten und Schokolade das Pure Glück zu erleben und nicht zuletzt hatte Slammerin Angela88 (Foto rechts) mit ihrem Text "Ich bin eine Frau" ihr Slam-Debüt im Roxy.

Dann war die erste Ründe auch schon vorbei und es folgten die letzten drei Poeten, die mit Martin Suckut, Florian Cieslik und Andreas Weber nicht nur erfahrene Slammer waren, sondern das Niveau auch noch einmal anzogen. Während die Texte von Suckut ("Ich kann ja sonst nichts") und Weber (der versuchte sich in der Badewanne zu entspannen, dabei aber immer wieder gestört wurde - nachzuhören hier) zum Brüllen komisch waren, erforderte Ciesliks Erklärung zum Verschwinden der Sprache schon etwas mehr Mitdenken. Obwohl alle drei durchaus unterhielten, waren es somit Suckut und Weber, die zusammen mit Nielsen und Angela88 ins Halbfinale einzogen.

Andreas Weber war es, der dort als Erstes an der Reihe war. Er setzte mit seinem Text "Oma ist tot" dabei zwar wieder auf das Stilmittel Humor, mit dem bereits zahlreiche Slams gewonnen wurden - doch Suckuts "Ode an die Ode", eine Liebeserklärung voller Metaphern aus dem Musikbereich, war in den Ohren des Publikums der witzigere.

Ähnlich viel Unterhaltungswert hatte auch der Text, mit dem sich Slammerin Clara Nielsen ins Finale sprach. Sie beeindruckte darin nicht nur mit dem erstmals bewussten Einsatz der Stimme und viel Gebrüll, sondern vor allem mit zahlreichen Widersprüchen.
Da regte sie sich beispielsweise über Menschen auf, die Sätze nicht beenden, nur um das bei ihrem nächsten Satz ebenso zu machen. Angela88 hingegen erzählte in "Kopfsalat" von Stimmen in ihrem Kopf und Verzweiflung, was bei den Zuschauern wohl nicht ankam.

Dass aber auch Texte, die auf Emotionen statt Humor setzen Anklang finden können, zeigte schließlich das Finale am vergangenen Samstagabend. Statt sich für einen Sieger zu entscheiden, gewannen an diesem Abend beide Finalisten. Clara Nielsens Danksagung an ihre Mutter ("Windschattengewächs") und Marvin Suckuts Text über Lügen waren wohl doch zu verschieden (oder zu gut?), um einen "Gewinner" küren zu können. (Beide Poeten sind auf unserem Titelfoto zu sehen.)

Ihr habt auch etwas, was ihr loswerden wollt oder möchtet euch mit anderen Autoren "messen"? Dann meldet euch beim Roxy an und feiert, wie Angela88, schon bald euer Poetry-Slam-Debüt. Wie das aussehen könnte, zeigt euch unsere Bildergalerie.

Fotos: Michael Vogt

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur und Stadtgeschehen
Tags: Poeten, Poetry Slam, Roxy

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