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Das längste Theaterstück Ulms: 48 Stunden bei "Energieplan"
19.09.2013 um 17:56 Uhr von ma_fia
Zuletzt geändert 27.09.2013 um 14:20 Uhr
Ein Konzept, das über den Zeitraum verteilt einige Besucher anlockte. Bei dem interessanten und hier neuartigen Stück aber kein Wunder. Im besagten Zeitraum waren schließlich nicht nur Tanzeinlagen und Videoinstallationen zu betrachten, sondern auch das „normale“ Leben der vier Schauspieler. Anders als bei der Ausstellung Mensch/Maschine, die am gleichen Abend eröffnet wurde, war man bei „Energieplan“ jedoch Teil des Stücks, kaum dass man den Raum betreten hatte und schon an der Tür kam ein beklemmendes voyeuristisches Gefühl auf. Auch wenn Zuschauer willkommen waren, fühlte man sich unerwünscht und störend, als bräche man in das Leben vierer Menschen ein - und genau das gehörte mit zu den Dingen, die das Theaterprojekt des Quarttets so spannend machten. Es stand außer Frage, ob man Teil des Werkes wurde oder nicht und auch der Zeitpunkt des "Eingreifens" war festgelegt: Ab dem Moment, in dem man den Raum betrat, über de Orientierungsphase (Was? Keine klassische Bühne?) über das Suchen eines Platzes (Auf welchen Stühlen darf gesessen werden, auf welchen nicht?) bis hin zum Zuschauen (Gehört das zum Programm oder schläft da jemand? Gehört das Schlafen zum Programm?) und dem Verlassen des Raumes, mit der Option des Wiederkehrens - alles wurde zum Teil des Geschehens, des Stücks. Genau, wie es die Schauspieler angekündigt hatten, waren "Kunst und Leben nicht mehr auseinander zu halten." Entsprechend wurde das Stück auch für jene, die mit dem Künstler Joseph Beuys - der als Aktionskünstler auch oft außerhalb der Norm arbeitete und bei dem das "Beeinflussen" eines Werks unter dem Motto "Jeder Mensch ist ein Künstler" immer eine große Rolle spielte - wenig anfangen konnten, zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Auch, wenn man eine der Phasen "erwischte", in der nicht getanzt wurde und sozusagen "nur" bei stark verlangsamt wirkenden Handlungen zuzusehen schien - spannendes Konzept, tolle Umsetzung und etwas, was im Gedächtnis bleibt! Fotos: Joachim Bozler
Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur, Musik und Stadtgeschehen |
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