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Beeindruckend, enttäuschend, amüsant: Aus dem Theater Ulm


Vor einigen Tagen, am 16. Juni, war die Premiere des Musicals Hair – und die Presse redete von nichts anderem. Zu Recht? „Auf jeden Fall!“, findet Team-Ulm.de-Redakteurin Sophia Kümmerle. Aber was läuft sonst noch im Theater Ulm? Eine Auswahl.

Sehr beeindruckend: Hair

Allein die Kulisse ist es, die Hair zu einem von zwei ganz besonderen Stücken macht: Die Wilhelmsburg. Dort führt das Theater Ulm unter dem Titel „Theatersommer“ jedes Jahr ein Musical und ein Theaterstück auf. Das Schauspiel ist in diesem Jahr Der Hauptmann von Köpenick, das Musical Hair. Dass allein die Auswahl dieses Stücks gut war, zeigte seine Premiere, für die über 25.000 Tickets verkauft wurden.

In dem Musical, das durch eine aufwendige Gestaltung, farbeprächtige Kostüme und eine detaillierte Inszenierung vom Theater wiedererweckt wurde, spielen insgesamt 80 Darsteller mit. Darin sind Hauptdarsteller - wie die der Hippie-Bewegung, die sich gegen das kommerzielle, amerikanische System stellt, sowie der junge Claude Bukowski (Volkram Zschiesche) der die Truppe auf seinem Weg zur Armee kennenlernt - mit einberechnet. Aber auch zahlreiche Nebendarsteller waren daran beteiligt, die Verstrickung von Claude und der Gruppe darzustellen, deren Folgen aufzuzeigen und schließlich den Gang des jungen Mannes in die Armee und das dramatische Ende herzzerreißend vorzuführen.
Ein Stück, dass von der Band mit den Originalsongs auf eine tolle Art untermalt wurde und das durch die aufwendige Inszenierung und die grandiosen Schauspieler sehenswert wird. Ganz, ganz klasse! Unbedingt angucken!

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Leider enttäuschend: Killerinstinkt

Sorry, liebes Theater Ulm, eigentlich gefallen uns deine Aufführungen ja wirklich gut. Aber dieses Stück, das muss man ganz ehrlich sagen, war einfach nix. Aber von vorne: In Killerinstinkt geht es um Edward und seinen Freund Naresh, die beide bei Lehmann Brothers arbeiten, aber bereits zu Anfang des Stücks arbeitslos werden. Lange findet Edward nichts, bis er schließlich bei der Finanz-
aufsicht „FSA“ landet. Dass Naresh woanders untergekommen ist, merkt er schon bald…
Keine einfache Aufgabe, aus dieser Geschichte voller Fachbegriffe aus der Finanzbranche, ein verständliches Theaterstück zu machen. Und leider auch keine, die dem Theater gelungen ist. Nach dem Durchlesen der Beschreibung und einigem Rätselraten ist die Story auf der Bühne zwar recht verständlich, aber immer noch voll Fachausdrücken. Stattdessen fehlte leider die Spannung und das Stück dümpelte eher vor sich hin, was wohl durch die protzige Inszenierung überspielt werden sollte. Luftballons, eine Fußballmannschaft Kinder, ein drehender Boden, Leuchtbuchstaben und ein kleines „Gerüst“, dazu noch eine Person im Kaffeebecher-Kostüm und die Hauptdarsteller – man kann es sich vorstellen, die Bühne war einfach überladen.

Manch einem mag das Stück sicherlich gefallen, nicht aber unserer Redakteurin Sophia Kümmerle und den Gästen, die sie am Premiereabend dazu befragte. Da empfehlen wir doch lieber die schlicht gehaltenen Stücke im Podium. Dort steht die Schauspielkunst im Vordergrund und man konzentriert sich voll uns ganz darauf – und bleibt ein jedes Mal beeindruckt zurück.

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Ganz amüsant: Titanic – Schöne Menschen spielen große Gefühle

 Klar, der Film ist ein Klassiker schlechthin. Kein Wunder also, dass sich zwei Putzfrauen in der Kantine des Ulmer Theaters einen Titanic-Abend machen wollen. Als sie jedoch das Video einlegen, geht die Kassette kaputt. Die beiden Frauen sind geschockt – was nun? Nachdem sie sich vom ersten Schreck erholt haben, scheint es nur eine Alternative zu geben: Da sie beide große Fans sind und den Film auswendig können, wird er eben nachgespielt. Mit provisorischen Hilfsmitteln und Schürzen stürzen sie sich, die Personen wechselnd, mitten in den Nordatlantik.

Titanic – Schöne Menschen spielen große Gefühle ist ein Stück, das nicht war, wie jedes andere. Allein, weil niemand der Zuschauer direkt als Theaterbesucher zu identifizieren war, da das Schauspiel – ganz authentisch – in der Kantine des Theaters aufgeführt wurde. Dort hatten die Besucher sich auch am vergangenen Sonntag, 16. Juni, bei der letzten Aufführung verteilt. Speisen und Getränke sorgten für Kantinen-Stimmung, in der die zwei Schauspielerinnen, Christel Mayr und Sibylle Schleicher, umher huschten. „Vollkommen anders als das originale Stück und nicht nur wegen des Dialekts der beiden etwas gewöhnungsbedürftig“, findet unsere Redakteurin Sophia Kümmerle. „Aber“, fügt sie hinzu, „gerade durch diese beiden Aspekte wurde die Aufführung zu einem amüsanten Erlebnis.“

Was es im Theater Ulm aktuell sonst noch zu sehen gibt, erfahrt ihr im Monatsspielplan.

Fotos: Hair und Killerinstinkt: Ilja Mess, Titanic: Hermann Posch

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur, Musik und Stadtgeschehen
Tags: Hair, Killerinstinkt, Musical, Schauspiel, Theater, Theater Ulm, Titanic, Titanic - Schöne Menschen spielen große Gefühle

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