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Blockbuster am Theater Ulm - Kneipenabend "Herrengedeck"


Eigentlich, so mein Eindruck, ist Theater (ganz im Allgemeinen) leider oft nur für eine Hand voll Leuten interessant und auch wenn viele ausverkaufte Vorstellungen dem wiedersprechen, so zögert zumindest das junge Publikum oft noch vor einem Gang ins Theater. 

Genau dem scheint das Theater Ulm mit seinem Stück "Herrengedeck"entgegen wirken zu wollen.

Team-Ulm.de-Redakteurin Sophia Kümmerle hat sich für euch die letzte Aufführung von "Herrengedeck Spezial" im großen Haus angeschaut.

Ein Blockbuster ist im Kino ein Film, der besonders gut läuft. Auch im Theater gab es schon oft Stücke, die ziemlich gut gelaufen sind. Trotzdem fällt einem das Wort "Blockbuster" wohl nur bei dem gesungenen Kneipenabend Herrengedeck ein.
Die Gründe dafür? Es sind wohl mehrere, allen voran war es an Pfingstmontag, 20. Mai, das Publikum, das nicht nach einem "theatertypischen"aussah. Vielmehr wirkte es, als habe das Theater Ulm mit dem Stück diebreite Bevölkerung von Schülern bis hin zu Arbeitenden angesprochen. Ein Blockbuster eben, der vielleicht gerade deshalb so gut beim breiten Publikum ankam, weil er ganz anders war, als die "typischen" Theaterstücke.

Klar, das Ulmer Theater zeigt sich in vielerlei Hinsicht entschlossen, moderner zu werden und das ist auch gut so. Ein Stück wie Herrengedeck, bei dem jede Textzeile aus einem deutschen Song entnommen war, gab es trotzdem noch nie.

Dabei ist das eigentlich eine ganz gute Idee. Und die Autorin des Stücks, Ariane Müller,kennt sich mit Songtexten auch sehr gut aus: Einmal pro Monat bespielt sie mit ihrer Ariane-Müller-Band den Background für Karaokesänger bei der Roxy Horror Music Show.

Entsprechend vielfältig sind auch die Songs und Bands, deren Zeilen in Herrengedeck mit eingeflossen sind. Die Ärzte, Sportfreunde Stiller, Das Bo, Die Fantastischen Vier und viele andere waren Stoff genug, um ein ganzes Stück mit Textzeilen auszustatten. Dabei wurden manchmal nur einzelne Sätze gesungen, an anderen Stellen auch ganze Lieder und einige der Zeilen wurde auch nur gesprochen, was das Erkennen ein wenig erschwerte.

Die Handlung an diesem Abend war eine, die sich wirklich hätte verkürzen lassen: Gildos Kneipe, die Bühne, war eine, in die jeder gerne ging. Allen voran ein Stammgast, gespielt vonVolkram Zschiesche, den wir bereits aus Nichts kannten. Er war traurig, da seine Freundin ihn verlassen hatte und wurde später von einem guten Freund getröstet. Hinzu kamen außerdem der Barkeeper, die Band (mit Ariane Müller), ein Gast, der nur am Spielautomaten saß, einer, der etwas aggressiv war und der Vater von Zschiesches Charakter. 

Alles in allem ein bunt gewürfelter Haufen, der sich erst mit der Trauer des Jungen beschäftigte, dann mit der neuen Freundin des guten Kumpels und später mit Vorwürfendes Vaters. Es folgte daraufhin eine Prügelei zwischen den beiden Jungs, dem Vater und dem aggressiv-provosierenden Gast, nach der das Stück gut und gerne zu Ende hätte sei nkönnen. War es aber nicht. Ebensowenig an zwei, drei anderen Stellen, bei denen ein Ende perfekt gepasst hätte. Doch erst als alle sich vertragen und Herbert Grönemeyers "Männer" angestimmt hatten, durfte das Stück sein Ende finden.
Vorerst zumindest, denn die Zuschauer, die im Saal nicht nur Bier und Wein trinken durften,sondern an die auch Leuchtstäbe für eine Szene der Vorstellung verteilt worden war, unterdenen sich Cheerleader für eine andere Szene versteckt hatten und die lauthals mitsangen undklatschten, wann immer es sich anbot, forderten eine Zugabe. Eine Zugabe. Im Theater.

Für klassische Theatergänger wohl eine seltsame Erscheinung, für die Schauspieler aberwohl erwartet, denn die hatten noch Songs für diese und drei weitere Zugaben parat, bevordas finale Saallicht anging und Herrengedeck zu Ende war.

Das Fazit, auch Tage später noch: Verwirrung. Keine Frage, Herrengedeck ist ein Stück, das weit weg ist vom klassischen Theater und irgendwie an die amerikanischeSerie "Glee" erinnert, in der der Gesangsclub einer Schule sich durch Lieder auszudrücken versucht.

Im Prinzip keine schlechte Idee, doch diese Umsetzung ließ bei unserer Redakteurin kein positives Bild zurück. Ob das die neue Richtung des Theaters sein wird oder ob es bei diesem Stück, in Richtung "Moderne" bleibt? Wir sind gespannt. 

Fotos: Ilja Mess

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur, Musik und Stadtgeschehen
Tags: Herrengedeck, Musical, Musik, Schauspiel, Theater, Theater Ulm

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