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Tragisch und bewegend - und wahr! Sacco&Vanzetti im Theater Ulm


„Zwei einfache Arbeiter, die sich zum Anarchismus bekennen, werden in Massachusetts eines brutalen Raubüberfalls angeklagt und unschuldig auf den elektrischen Stuhl geschickt“,

lautete die Beschreibung des Stücks in der Pressemitteilung. An sich ein Stück, das gut in das Programm des Ulmer Theaters zu passen schien, jedoch sehr von der Umsetzung abhing. Team-Ulm.de war bei der Aufführung des Gastspiels am 08. Mai dabei.

Ein Mann an einem Klavier, zwei andere Schauspieler und ein Vorhang – das, was bei dem Stück „Sacco&Vanzetti“ im Podium stand, war nicht viel und weil der Rest des Raumes sehr dunkel und kaum beleuchtet war, richtete sich die Aufmerksamkeit ganz automatisch dorthin. An den Platz des Schauspiels, der durch Ralph Turnheim und Thomas Wempel wenig später zum Leben erweckt wurde, der in den 90 Schauspielminuten zahlreiche Orte darstellte und so durch das Stück führte.

Die zwei Schauspieler erzählten den Zuschauern ihre Geschichte, die von Sacco und Vanzetti, den zwei „leidenschaftlichen Anarchisten“. Sie spielten die Verbrechen, für die sie angeklagt wurden, stellten sich selbst da, vermeintliche Zeugen, Richter, Täter, ratterten als Züge und bimmelten als Straßenbahn.

Sie sangen und machten auf Lügen aufmerksam und darauf, wie unfair mit ihnen umgegangen wurden. Sie spielten, wie es in der Pressemitteilung fälschlicherweise formuliert war, zwar nicht um ihr Leben, denn als sie anfingen stand ihre Hinrichtung, zu der es noch zwei Stunden waren, bereits fest.
Stattdessen zeigten sie eindrucksvoll, wie Ferdinando „Nicola“ Sacco und Bartolomeo Vanzetti, die beide aus Italien in die USA eingewandert waren, der Macht der Justiz erlagen waren. Wie sie, trotz ihrer Unschuld, immer tiefer in das Schlamassel hineinrutschten und schließlich zusammen, Hand in Hand auf dem elektrischen Stuhl starben.

Ein Moment, der auch im Theater tief berührte. Zu dem der Schriftzug „Sacco&Vanzetti“ über dem Vorhang im Podium des Theaters Ulm noch ein letztes Mal flimmerte, bevor er ganz erlosch. Und ein Moment, in dem manch ein Zuschauer den Tränen nahe war.

Denn die zwei Schauspieler Ralph Turnheim und Thomas Wempel hatten Sacco und Vanzetti nicht nur so dargestellt, wie jeder sie durch den Justizskandal Anfang des 20. Jahrhunderts kennen gelernt hatte, unschuldig, sondern ihnen ein Gesicht und eine Persönlichkeit gegeben, die Ängste und Hoffnungen gezeigt und damit tief berührt.

Ein Stück, dass zum Nachdenken bringt und aufrührt, ganz, wie man es vom Theater Ulm – und besonders von den Stücken im Podium – gewohnt ist und mittlerweile auch erwartet. Ganz, ganz klasse!

Fotos: Pressefoto

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur und Stadtgeschehen
Tags: Gastspiel, Sacco, Sacco&Vanzetti, Schauspiel, Theater, Theater Ulm, Vanzetti

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