Unter dem Titel „Rock The Ballet“ wurde am vergangenen Freitag, 22. Februar, eine Tanzshow in der ratiopharm Arena Ulm präsentiert.

Doch statt einer stilvollen Vereinigung von Rockmusik und Ballett, zwei Dingen, die im ersten Moment klingen, als könnten sie gegensätzlicher nicht sein, bekam das Publikum eine etwas chaotische Tanzshow untermalt von einer bunten Mischung an Songs, die quer durch alle Genres gingen. Ballett war dabei auch nur stellenweise erkennbar.

Doch fangen wir von vorne an: In der ersten Hälfte der Show, die gerade einmal 30 Minuten ging, stand die meiste Zeit über ein Pärchen im Vordergrund. Die einzige Tänzerin unter sechs Tänzern, zusammen mit einem von ihnen. Statt Ballett und Rock zu vereinen, oder es wenigstens zu versuchen, sollten die beiden wohl die Musik durch Bewegungen interpretieren, während die anderen fünf Männer hinter oder um das Pärchen herum tanzten. Ein wenig verwirrend und mit einem unerkennbarenZusammenhang zum Titel der Show.

Allein die Tatsache, dass die Tänzer barfüßig waren, offenbarte das. BallettänzerInnen tragen schließlich nicht ohne Grund spezielle Schuhe, sondern um ihre Zehen beim Tanzen zu schützen. Natürlich brauchte die Truppe, da sie kein Ballet machte, diese Schuhe nicht…

Wer nach der ersten Hälfte des Stücks enttäuscht war, konnte zu Anfang des zweiten 30-minütigen Teils einige Songs lang auf eine Veränderung hoffen. Während die Videoprojektionen, die auf eine große Leinwand hinter den Tänzern geworfen wurden, im ersten Teil nämlich sehr abgelenkt hatten und dabei nicht einmal zur Musik zu passen schienen, wirkte das in der zweiten Hälfte anders. Für eine Weile dachte man, auch, weil jetzt Remixe liefen, statt ein Stück nach dem anderen, es hätte eine 180°-Wendung stattgefunden.

Die Show wurde fetziger und auch wenn noch nicht viel Ballet getanzt wurde, war mittlerweile endlich Power zu spüren. Das zeigte sich auch beim Publikum: Auf einmal wurde im Takt geklatscht und gejubelt. 

Doch auch dieses Gefühl der Veränderung ließ nach und so waren die einzigen Jubelschreie, die man in den restlichen circa 20 Minuten danach hörte den Tänzern geschuldet, die nach einer Tanzeinlage, ähnlich denen im Film "Magic Mike", die Shirts auf oder hinter der Bühne auszogen, um oben ohne ihre Muskeln zu präsentieren.

Danach wurde der Abend - der durch eine Tanzfläche auf dem Boden, ähnlich der Eisfläche bei "Holiday On Ice", gutem Lichteinsatz und dem Weglassen der Videos deutlich mehr Aufmerksamkeit auf die tollen Tänzer gezogen hätte - mit Clubbeats beendet. Sehr schade, dass nicht einfach nur zu sehen war, was der Titel versprochen hat. 

Fotos: Sophia Kümmerle

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