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Keine Lust mehr (unter Menschen) zu leben?

ViolentFEAR - 33
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Geschrieben am: 09.04.2013 um 21:41 Uhr
Zuletzt editiert am: 09.04.2013 um 21:48 Uhr
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Das Interessanteste an deinem Beitrag scheint zu sein, dass du damit beginnst dich vor möglichen Versuchen dich in ein depressives Licht zu stellen zu bewaren. In der Tat werde Menschen die zu einem existenziellen Pessimismus neigen, gerne pathologisiert. Es ist nicht abzustreiten, dass Optimisten ein grundsätzlich freudigeres Leben führen (auch wenn es Pessimisten gibt die darauf beharren, dass sie nicht an ihrer Einstellung leiden), jedoch folgt daraus natürlich nicht im Geringsten eine bessere Position um eine adäquate Beschreibung des Menschen, der Natur, der Welt oder der Existenz zu liefern. Der Vorwurf man würde die Welt schwärzer malen als sie ist, konstituiert bereits eine Vorstellung die wohl eher darauf resultiert, einen möglichst vergnüglichen Tag zu haben, als wirklich dem Bewusstsein über eine ordentliche, wenn auch nicht perfekte, Welt.
Aber gerade in der Charakterisierung des Pessimismus liegt natürlich auch eine gewisse Hoffnung. Um die dichotomisierten Begriffe 'Optimismus – Pessimismus' zu verwenden bedarf es bereits gewisser ethischer Positionen. Ein völlig urteilsfreie Betrachtung würde nicht einmal verstehen, auf was man mit diesen Position hinaus will. Insofern macht es auch Sinn, dass Menschen Pessimisten nicht gerne sprechen hören, nicht weil sie denken, dass diese sich irren, sondern weil sie befürchten, dass sie Recht haben.
Dein Verweis auf die „Natur des Menschen“ wurde bereits kritisiert und ich denke, dass du durchaus Verständnis dafür gezeigt hast, somit erspare ich dir meine Ausführungen dazu und komme direkt zu einem anderen Punkt der angesprochen wurde, nämlich der der „Vernichtung des Menschen“ sowie die Entgegnung, dass du damit natürlich auch alle „guten Menschen“ vernichten würdest.
Du hast ja geschrieben, dass dieser Ausspruch eher einen emotiv-spontane Ursprung hat, als tatsächlich eine tiefe Überzeugung die du versuchst zu verteidigen. Ansonsten würde ich nicht nur im Namen der „guten Menschen“ vor einer Vernichtung des Menschen abraten, sondern natürlich auch im Namen „der bösen“. Jedoch scheint mir die Hoffnung auf eine friedliche Extinktion eine völlig saubere, gänzlich unproblematische und ethisch geforderte Hoffnung zu sein. Dazu bedarf es jedoch keinen misanthropen Pessimismus (der auch bisher nie kohärent abgeliefert wurde) sondern einen mitfühlenden, philanthropen Pessimismus. Damit ist natürlich die Unterbindung von neuem (bewussten) Leben gemeint. Mir scheint nichts gegen diese Position zu sprechen, aber reichlich dafür. Das Leiden an der Welt ist kein irrationaler Zustand, aber selbst wenn er es wäre, würde dieses Leiden nicht weniger ins Gewicht fallen, was die Forderung nach Endgültigem Ende des Elends nur bekräftigt. Ein weiterer degenerativer Einwurf könnte sein, dass man sich doch umbringen könnte, und das ausbleiben des Suizids im Grunde die Gutartigkeit der eigenen Existenz nur unterschreibt. Dieser Einwurf – der natürlich selbst eher verängstigt vorkommt, als intellektuell standhaft – bedenkt nicht nur, dass die Selbsttötung mitunter schiefgehen kann, oder aber auch womöglich nur in fürchterlichen Schmerzen vonstatten gehen könnte, nicht, sondern er erkennt ein weiteres Moment des Leides im Leben nicht. Der Tod wird in aller Regel als Skandal erlebt. Das Bewusstsein über die mögliche eigene Vernichtung ist leidvoll und daher ein weiterer Grund der Existenz nicht wohlgesonnen gegenüber zu stehen. Daraus folgt, dass Menschen die keine Problem hätten sich das Leben zu nehmen, zumindest mit Rücksicht auf den Skandal des Todes, einen Grund weniger hätten um es wirklich durchzuführen, denn dieses Elend wäre bereits überwunden. Das erinnert natürlich an den pädagogischen Selbstmord eines Kirillow, aber das nur beiseite.
Aus der völligen Groteske des Bewusstseins scheint mir jedoch keine Verdammung von Ignoranz zu folgen. Im Gegenteil: Wenn es doch nichts zu gewinnen gibt, und ich Trauer und Verzweiflung dennoch nicht gerne erfahre, ja wieso sollte ich mich dann nicht ablenken und mit Trivialitäten (Und was heißt das schon noch, wo doch alles nur trivial ist) betäuben? Gerade als Pessimist sollte man über Umwege diese Einsicht doch stark verstehen können.
D.h. natürlich nicht, dass man sie einfach so hinnehmen muss. Der Pessimismus speist sich – wie angedeutet - aus einer Verbindung zu anderen, vielleicht sogar zu allem. Das Antreten gegen die Unvernunft und Absurdität des Daseins scheint mir daher eher eine näherliegende Handlung zu sein, als eine ignorante Abkehr, welche mir eher aus einem misanthropen Zynismus folgt, der im Grunde ein irrationaler, inkonsequenter Pessimismus ist.
Die Freiheit die du aus diesem Pessimismus ziehen kannst, ist natürlich die Freiheit des Bestandslosen. Wenn du Regungen verspürst deine Spanisch-Hausaufgaben nicht zu machen und dein Leben anders zu orientieren, was soll man dir schon entgegenhalten? Das du dir deine Chancen vermasselst? Chancen auf was? Kein Erfolg gibt dir wirklich etwas dauerhaftes wieso sich also nicht an dem momenthaften Kreaturen verschwenden und mögliches Leid zu mindern (was natürlich mitunter auch verknüpfbar ist, natürlich, andere Baustelle)? Mir scheint also der Threadtitel in eine andere Richtung zu deuten, als ein pessimistisches Weltbild führt. Die Richtung sollte in die Misere, in den Sumpf, in den Dreck weisen, nicht seinen Blick davon abzuwenden. Sicher, dass Ziel ist die Trockenlegung des Sumpfes, aber solange wir zusammen untergehen, können wir doch das Beste daraus machen, und das scheint mir kollektive Fürsorge zu sein.
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phoenix89 - 36
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Geschrieben am: 09.04.2013 um 22:10 Uhr
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Zitat von ViolentFEAR: […] Damit ist natürlich die Unterbindung von neuem (bewussten) Leben gemeint. Mir scheint nichts gegen diese Position zu sprechen, aber reichlich dafür. Das Leiden an der Welt ist kein irrationaler Zustand, aber selbst wenn er es wäre, würde dieses Leiden nicht weniger ins Gewicht fallen, was die Forderung nach Endgültigem Ende des Elends nur bekräftigt. […] Der Tod wird in aller Regel als Skandal erlebt. Das Bewusstsein über die mögliche eigene Vernichtung ist leidvoll und daher ein weiterer Grund der Existenz nicht wohlgesonnen gegenüber zu stehen. […] Bitte entschuldige, dass ich direkt mit etwas potentiell zu Persönlichem beginne: Aber vertrittst du diese Ansicht (die ich erst in jüngerer Zeit hier im Forum bemerkt habe: daher die Frage) schon länger?
Ohne gerade sonderlich viel Wert auf Rationalität zu legen: Sonderlich viel scheint mir für diese Haltung nicht zu sprechen, und mir ist auch nur teilweise ersichtlich, inwiefern der Tod nun ein Skandal sei, oder besser: Mir ist ersichtlich, dass der Tod teilweise ein Skandal genannt werden könnte, – womit er aber in meinen Augen eben nur zum Teil getroffen wäre.
Meinst du mit dem „Leiden an der Welt“ nun das Leid, welches ein In-der-Welt-Sein für einen Menschen per se mit sich zu bringen scheint, oder ein Leiden an der Welt im Gesamten (also nicht nur an einzelnen Aspekten des eigenen Lebens, nicht nur am gesamten Leben als eines Aspektes des Sozialen, nicht nur an Aspekten des Sozialen oder an diesem als usw. usw.)?
Zitat von ViolentFEAR: Sicher, dass Ziel ist die Trockenlegung des Sumpfes, aber solange wir zusammen untergehen, können wir doch das Beste daraus machen, und das scheint mir kollektive Fürsorge zu sein. Wäre hier ‚Sumpf = Leben‘ richtig interpretiert? – und ‚Ziel des Lebens = Trockenlegung des Lebens‘? – und ‚Fürsorge = gemeinsamer Untergang‘?
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ViolentFEAR - 33
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Geschrieben am: 09.04.2013 um 22:23 Uhr
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Zitat von phoenix89: Bitte entschuldige, dass ich direkt mit etwas potentiell zu Persönlichem beginne: Aber vertrittst du diese Ansicht (die ich erst in jüngerer Zeit hier im Forum bemerkt habe: daher die Frage) schon länger?
Ohne gerade sonderlich viel Wert auf Rationalität zu legen: Sonderlich viel scheint mir für diese Haltung nicht zu sprechen, und mir ist auch nur teilweise ersichtlich, inwiefern der Tod nun ein Skandal sei, oder besser: Mir ist ersichtlich, dass der Tod teilweise ein Skandal genannt werden könnte, – womit er aber in meinen Augen eben nur zum Teil getroffen wäre.
Meinst du mit dem „Leiden an der Welt“ nun das Leid, welches ein In-der-Welt-Sein für einen Menschen per se mit sich zu bringen scheint, oder ein Leiden an der Welt im Gesamten (also nicht nur an einzelnen Aspekten des eigenen Lebens, nicht nur am gesamten Leben als eines Aspektes des Sozialen, nicht nur an Aspekten des Sozialen oder an diesem als usw. usw.)?
Ich war immer Pessimist, sicher. Dass ich die Erzeugung von bestimmten bewussten Lebensformen für problematisch halte ist "neu".
Für beide Verwendungen spricht einiges. Für meine Argumentation reicht aber bereits das faktische Vorkommen von Leid.
Zitat von ViolentFEAR: Wäre hier ‚Sumpf = Leben‘ richtig interpretiert? – und ‚Ziel des Lebens = Trockenlegung des Lebens‘? – und ‚Fürsorge = gemeinsamer Untergang‘?
Ich würde "Leid" vorziehen, da bewusstes Leben wohl immer Leid beinhaltet, würde ich im Zweifel noch "Leben das Leid empfinden kann" akzeptieren, es würde aber die Intention verkennen.
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phoenix89 - 36
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Geschrieben am: 09.04.2013 um 22:32 Uhr
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Dann war mir das lediglich (wie passend:) nicht bewusst. ^^
Zitat von ViolentFEAR: Dass ich die Erzeugung von bestimmten bewussten Lebensformen für problematisch halte ist "neu". Weshalb das?
Zitat von ViolentFEAR: Für beide Verwendungen spricht einiges. Für meine Argumentation reicht aber bereits das faktische Vorkommen von Leid. Inwiefern führt dich das Vorhandensein von Leid zu der Bewertung des Todes als 'Skandal'?
Zitat von ViolentFEAR: Zitat von ViolentFEAR: Wäre hier ‚Sumpf = Leben‘ richtig interpretiert? – und ‚Ziel des Lebens = Trockenlegung des Lebens‘? – und ‚Fürsorge = gemeinsamer Untergang‘? Ich würde "Leid" vorziehen, da bewusstes Leben wohl immer Leid beinhaltet, würde ich im Zweifel noch "Leben das Leid empfinden kann" akzeptieren, es würde aber die Intention verkennen. Ok. Gut, nachgefragt zu haben.
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Necromantic_ - 28
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Geschrieben am: 09.04.2013 um 22:39 Uhr
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Danke schomal an ViolentFear für deine Antwort!
Ich werds mir morgen nochmal durchlesen; mein Kopf ist grad nichtmehr weiter aufnahmefähig..
"Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein!"
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ViolentFEAR - 33
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Geschrieben am: 09.04.2013 um 22:40 Uhr
Zuletzt editiert am: 09.04.2013 um 22:41 Uhr
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Mir scheint die Verhinderung von Leid nicht nur ethisch gut, sondern sogar gefordert zu sein. Insofern es in unserer Macht steht Leid zu verhindern, sollten wir es auch tun. Die Bedingung allen Leides ist (noch) das bewusste Leben. Ich habe keinerlei Probleme Pflanzen zu vermehren oder Bakterien zu klonen.
Zitat von phoenix89:
Inwiefern führt dich das Vorhandensein von Leid zu der Bewertung des Todes als 'Skandal'?
Der Tod als Skandal ist Leid. Ob nun der Begriff "Skandal" ein guter Begriff ist, scheint mir eher Geschmacksache . Das Leid an der Tatsache, dass wir sterben und nicht unsere Existenz vorsetzen können scheint mir eine tiefe, weit geteilte Intention. Darauf können wir sowohl Tötungsverbot als auch Todesangst aufbauen. Mir scheint das relativ selbstevident. Sollte man einmal das Bedürfnis haben zu sterben, scheint in der Lebensqualität einiges nicht mehr zu passen, sprich das Leid wird das Glück ausstechen.
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phoenix89 - 36
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Geschrieben am: 09.04.2013 um 23:02 Uhr
Zuletzt editiert am: 09.04.2013 um 23:17 Uhr
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Zitat von ViolentFEAR: Mir scheint die Verhinderung von Leid nicht nur ethisch gut, sondern sogar gefordert zu sein. Insofern es in unserer Macht steht Leid zu verhindern, sollten wir es auch tun. Die Bedingung allen Leides ist (noch) das bewusste Leben. Ich habe keinerlei Probleme Pflanzen zu vermehren oder Bakterien zu klonen. (Das weniger Wichtige vorneweg: Welchen Sinn hat das eingeklammerte "noch" beim bewussten Leben?)
Bewusstes Leben als Grundlage des Leidens ist korrekt; dass ein Lebewesen, als Mittel zum Zwecke der Abschaffung des Leidens, jedoch die Abschaffung des Lebens (und sei's nur des bewussten) fordert, scheint mir in einem mehr als logischen Sinne zutiefst widersprüchlich. Zudem auch nicht wünschenswert: Ohne herumchristeln zu wollen, ist mir die Annahme (im doppelten Wortsinn) "des Leidens" (-- im Grunde bereits eine mindestens problematische Formulierung, daher in Anführungszeichen --) als eines elementaren Lebensanteiles, ja als unter Umständen (! : was nicht hieße, unter allen Umständen: Nicht alles Leid ist wünschenswert, und So-viel-wie-möglich-Leidenmachen keine Tugend) lebensförderlich, durchaus nicht unsympathisch.
Zitat von ViolentFEAR: Zitat von phoenix89: Inwiefern führt dich das Vorhandensein von Leid zu der Bewertung des Todes als 'Skandal'? Der Tod als Skandal ist Leid. Ob nun der Begriff "Skandal" ein guter Begriff ist, scheint mir eher Geschmacksache . Das Leid an der Tatsache, dass wir sterben und nicht unsere Existenz vorsetzen können scheint mir eine tiefe, weit geteilte Intention. Darauf können wir sowohl Tötungsverbot als auch Todesangst aufbauen. Mir scheint das relativ selbstevident. Sollte man einmal das Bedürfnis haben zu sterben, scheint in der Lebensqualität einiges nicht mehr zu passen, sprich das Leid wird das Glück ausstechen. Das Leiden an der Tatsache, dass wir sterben und nicht unsere Existenz fortsetzen können, scheint mir u. a. eine anmaßende Torheit (-- wenngleich eine weit geteilte, zugegeben, und eben nur "unter anderem", nicht gänzlich und ausschließlich). Dies gilt dann, wenn das Leid an dieser Tatsache absolut genommen wird: Natürlich sind Todesangst und Tötungsverbot gut und richtig, und das Leben ohne Leben-"Wollen" sinnvollerweise nicht vorstellbar; daher meine vorige Aussage, dass ich denke, man deckt mit der Bezeichnung des Todes als eines Skandals nur den einen Teil ab: Dass man leben, nicht sterben möchte, und diesen Wunsch auch auf andere Lebewesen überträgt, liegt durchaus "im Leben" selbst begründet, und ohne ihn gäbe das betreffende Leben meines Erachtens durchaus Anlass zur Sorge; letzten Endes paart sich für mich aber mit diesem Standpunkt auch der scheinbar völlig entgegengesetzte (dessen Abwesenheit ein ebensolcher Grund zur Sorge wäre): der der Akzeptanz des Todes, ja der Bejahung letztlich auch des Sterbens, des fremden wie des eigenen, -- vllt. nicht des Sterbens hier und jetzt, nicht auf diese oder jene Weise, aber doch des Sterbens prinzipiell, früher oder später, und so, wie es dann nun eben einmal kommt.
Es gibt auch ein Glück im Tode, das sich nicht aus Leid speist; und auch ein Tod nach Leiden kann dieses noch mit seinem Glück überstrahlen.
Der Tod ist in meinen Augen kein (oder, wenn man so will, nicht nur) Skandal, sondern (auch) des Lebens letzte Erfüllung, und, als ein Teil des Lebens, etwas, das ebenso vollbracht werden will, wie alles Übrige, Vorige.
(Neben dem Wachen ist übrigens auch das Schlafen wertzuschätzen, obschon -- und weil: je nach Perspektive -- es einen aus dem Tagesbewusstsein fortreißt ... Damit vorerst eine gute Nacht.)
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Roddi - 39
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Geschrieben am: 09.04.2013 um 23:05 Uhr
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Zitat von Necromantic_: @ Roddi: und wie sensibilisiert man Menschen?
Das muss gar nicht so schwer sein. Ins Gespräch kommen, seine Punkte klarmachen und auch dahinter stehen (wir sind ja gerade bei dem Thema Konsequenzen ziehen). Größtenteils habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass man für einige Menschen "interessant" wirkt, wenn man so manchen gesellschaftlichen Zuständen gegenüber abgeneigt ist.
"Nope".
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deimudder69 - 37
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Geschrieben am: 09.04.2013 um 23:07 Uhr
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Mh vielleicht wär das ja ein guter Punkt sich mit einer Subkultur zu befassen die andere Antworten bzw. Lebensarten liefert als der gesellschaftliche Mainstream ....
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Roddi - 39
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Geschrieben am: 09.04.2013 um 23:15 Uhr
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@phoenix89:
Zitat: Die alleinige Betonung nur einer Seite wäre ohnehin unzureichend. -- Zumal der TE hier ja nicht aus klassenkämpferischen Interessen heraus biologistische Parolen zu schmettern scheint. ;)
Ich meinte ja eigentlich nicht den TE sondern so manche Typen, die jederzeit allmögliches, haarsträubendes Zeugs ablassen;).
"Nope".
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phoenix89 - 36
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Geschrieben am: 09.04.2013 um 23:18 Uhr
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Zitat von Roddi: @phoenix89:
Zitat: Die alleinige Betonung nur einer Seite wäre ohnehin unzureichend. -- Zumal der TE hier ja nicht aus klassenkämpferischen Interessen heraus biologistische Parolen zu schmettern scheint. ;)
Ich meinte ja eigentlich nicht den TE sondern so manche Typen, die jederzeit allmögliches, haarsträubendes Zeugs ablassen;). Davon ging ich aus; der Beitrag war eher meiner Pedanterie als ernstlichen Bedenken geschuldet. ^^
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ViolentFEAR - 33
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Geschrieben am: 09.04.2013 um 23:36 Uhr
Zuletzt editiert am: 09.04.2013 um 23:39 Uhr
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Zitat von phoenix89:
(Das weniger Wichtige vorneweg: Welchen Sinn hat das eingeklammerte "noch" beim bewussten Leben?)
Ich halte es für möglich, dass mittels zukünftiger biotechnologischer Intervention leidlose, hochintelligente Menschen erzeugt werden können. Auch in der Robotik stellt sich die Frage, ob ein kreatives Bewusstsein nicht ohne "rohe Gefühle" auskommen könnte.
Zitat von phoenix89:
Bewusstes Leben als Grundlage des Leidens ist korrekt; dass ein Lebewesen, als Mittel zum Zwecke der Abschaffung des Leidens, jedoch die Abschaffung des Lebens (und sei's nur des bewussten) fordert, scheint mir in einem mehr als logischen Sinne zutiefst widersprüchlich. Zudem auch nicht wünschenswert:
Logik "scheint" nicht.
Zitat von phoenix89:
Ohne herumchristeln zu wollen, ist mir die Annahme (im doppelten Wortsinn) "des Leidens" (-- im Grunde bereits eine mindestens problematische Formulierung, daher in Anführungszeichen --) als eines elementaren Lebensanteiles, ja als unter Umständen lebensförderlich, durchaus nicht unsympathisch.
Die Vorstellung, dass ein geschlachtetes Tier durch meinen Verzehr in eine höhe Seinsstufe einkehrt scheint mir auch sympathisch. Die Verherrlichung eines "natürlichen Kreislaufes" der für viele die Tötung von Lebewesen rechtfertig, scheint ebenfalls breite Beliebtheit aufzuweisen. Ich liebe die Vorstellung, dass wir gewollt wurden, dass es Hoffnung am Ende des Leides gibt und dennoch bin ich nicht so vermessen und zwinge potentiellen Lebewesen meine Sicht der Dinge auf, nur weil ich die Hoffnung habe, dass dieses womöglich die selbe Attitüde bekommt.
Zitat von phoenix89:
Das Leiden an der Tatsache, dass wir sterben und nicht unsere Existenz fortsetzen können, scheint mir u. a. eine anmaßende Torheit (-- wenngleich eine weit geteilte, zugegeben, und eben nur "unter anderem", nicht gänzlich und ausschließlich). Dies gilt dann, wenn das Leid an dieser Tatsache absolut genommen wird: Natürlich sind Todesangst und Tötungsverbot gut und richtig, und das Leben ohne Leben-"Wollen" sinnvollerweise nicht vorstellbar; daher meine vorige Aussage, dass ich denke, man deckt mit der Bezeichnung des Todes als eines Skandals nur den einen Teil ab: Dass man leben, nicht sterben möchte, und diesen Wunsch auch auf andere Lebewesen überträgt, liegt durchaus "im Leben" selbst begründet, und ohne ihn gäbe das betreffende Leben meines Erachtens durchaus Anlass zur Sorge; letzten Endes paart sich für mich aber mit diesem Standpunkt auch der scheinbar völlig entgegengesetzte (dessen Abwesenheit ein ebensolcher Grund zur Sorge wäre): der der Akzeptanz des Todes, ja der Bejahung letztlich auch des Sterbens, des fremden wie des eigenen, -- vllt. nicht des Sterbens hier und jetzt, nicht auf diese oder jene Weise, aber doch des Sterbens prinzipiell, früher oder später, und so, wie es dann nun eben einmal kommt.
Es gibt auch ein Glück im Tode, das sich nicht aus Leid speist; und auch ein Tod nach Leiden kann dieses noch mit seinem Glück überstrahlen.
Der Tod ist in meinen Augen kein (oder, wenn man so will, nicht nur) Skandal, sondern (auch) des Lebens letzte Erfüllung, und, als ein Teil des Lebens, etwas, das ebenso vollbracht werden will, wie alles Übrige, Vorige.
Ich sehe in der Tat keinen Schluss der ohne deine metaphysischen Prämissen auskommt. Es ist gut möglich, dass das Morden eines Menschen ebenso einen Teil von Leben ausmacht. Wieso nicht? In diversen Kulturen wurde der getötete Feind gegessen um ihm Respekt zu zollen, in anderen war das töten anderer ein wichtiger Bestandteil ihrer Lebenswirklichkeit (denken wir an die Menschenopferungen der Azteken).
Deine Ansicht wird spätestes dann herausgefordert, wenn wir über technologische Innovationen verfügen, die eine potentielle Unsterblichkeit ermöglichen. Es ist aber sicher nett für alte und junge Sterbende zu erfahren, dass du das lediglich als ihre letzte Erfüllung siehst. Den Tod "anzunehmen" kann eine wichtige Einsicht sein um auch in Ruhe die letzten Tage zu begegnen, daraus aber abzuleiten, dass dies ein universeller Anspruch ist, oder gar eine absolute Wahrheit, die uns dazu führen sollte das Leid am Tode zu verspotten - der Begriff der "Torheit" erscheint mir aus dem Munde eines gesunden, jungen Mitteleuropäers in dieser Unterhaltung als selbstironisch - ist tatsächlich sowohl logisch irrelevant als auch empirisch fragwürdig.
Bei der Erzeugung von Leben geht es nicht um unseren eigenen Umgang mit Leid, sondern der Feststellung das so etwas wie Leid existiert und der angenommen Verantwortung die wir für unsere Entscheidungen tragen. Natürlich kann man finden, dass das Leid der eigenen Kinder keine Rolle spielt, solange es nicht dazu führt, dass sie ihre eigene Existenz nicht beklagen. Mir scheint das aber mit dem Anspruch vieler führsorglicher Eltern nicht übereinzustimmen.
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EnjeruNyu - 29
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Geschrieben am: 09.04.2013 um 23:56 Uhr
Zuletzt editiert am: 10.04.2013 um 00:01 Uhr
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Ich kann dich verstehen
Ich will kurz mal verschiedenes dazu sagen, erstmal was kurzes,das mit dem geshichtsunterricht ist falsch, so soltest du das nicht sehen das ist ein falscher punkt an dem du nicht schuldig bist sondern unser bildungssystem, dir wird andauernd nur reingedrückt was die menschheit falsch gemacht hat und was für punkte das sind,hitler,mord, weltkrieg, menschen die aus lust abschlachten, liest du von dir ausselbst fällt dir auf das zu jedem aus dieser zeit auch sehr oft sehr viel gutes entstanden ist was du in der schule nur nicht zu gesicht bekommst weil es dem system einfacher ist dir beizubringen was du nicht machen sollst anstatt dir richtig beizubringen wie du es richtig machst, das ist sogesehen faulheit des systemes, schau dich durchs internet und les ein paar bücher, dir wird auffallen es gibt mehr gutes als negatives
jetzt mal das lange, ich verstehe deine situation, ich war in der selben und es sieht so aus als wärst du an dem punkt wo du dich zwischen "leben" und "überleben" entscheiden musst, das ist ziemlich blöd und klingt an der stelle auch unlogisch, deswegen ist es auch der lange text. Ich kann es verstehen das du in dem moment denkst "wow wie kann ich mich beschweren am andern ende der welt kämpfen grad welche irgendwo ruft eine allah ahkbar und jagd malwieder ein camp von den amis in die luft, dort ertrinkt jemand und da an der stelle der welt kämpfen sie grad mit nem atomreaktor." Gut das du so denkst ist schon ein anfang davon zu leben find ich, denn wenn dir das egal ist, überlebst du. Das andere ist wenn es dir zu sehr auf die nerven geht dannüberlebst du auch nur, versuch mal deine gedankengänge zu ändern, versuch mal mit anderen nerven zu denken, anstatt darüber nachzudenken wie schlimm es dort ist kannst du schonmal damit anfangen zu denken "ich kann glücklich sein hier zu sein" aus einem vor einigen jahren entstandenem buch das aus einer amerikanischen abschlussrede kommt kam auch ein kleiner teil mit den fischen und dem wasser, kurz mal hier die version "Ein alter fisch schwimmt an zwei jungen fischen vorbei und fragt 'na kinder, wie ist das wasser heute?' die jungen fische fragen sich, 'wasser? wovon redet der?' "man kann es kurz auch so sehen, den wald nicht vor lauter bäumen sehen, du siehst momentan nur das negative weil es grade soviel um dich rum ist und deswegen nicht das ganze, natürlich wenn du es richtig siehst müsstest du überglücklich sein und ein teil zurückgeben wollen gerade weil es so toll ist, (ich bin kein optimist, wirklich nicht eher im gegenteil.) denk mal daran was her ist und welche möglichkeiten du hast, gerade weil es dir so gut gehst hast nur DU die chance es zu ändern, du bist aufm gymnasium, du kannst ingenieur für umweltfreundliche sachen werden, in die politik gehen oder arzt werden, aber mal klein angefangen, denkst du auch an die armen dinge die hier passieren? hier gibt esleute die sichfürn essen totprügeln und leute schauen zu, schon dort kannst du eingreifen usw, momentan bist du teil des problems, aber dukannst auch der gegenspieler dazu werden, es reicht schon wenn du denkst das du schon damit denken kannst das du besser dran bist als die armen schweine. Du denkst das du teil einer verdummten perversionen überüllten menscheit bist? Wo bleibt der spruch mit "Ich bin einziqartiq und unique"? Du bist einzigartig nur weil du teil der menscheit bist bist du nicht teil der probleme davon.
Und das mit hitler? Na komm schon, das kann auch jetzt passieren, überall unzufriedene arbeitslose, ich meine wenn jetzt jemand an die macht kommt der meint, "Yo leuties voll kuhl ihr könnt tausende freie jobs haben wenn ihr kurz die ausländer killed und alles dann hats wieder platz für uns gscheide" es liegt schon daran das es leute gibt die unzufrieden sind und damit idioten wählen die dummen dreck versprechen, aber genau die die einen job haben sind auch die idioten die sowas zulasen wiel sie nichtwählen (ja schon ein kreuz irgendwo am blatt außer auf einer partei kann die wahl der NPD verhindern (als bsp)) so wie du grade dnekst ist falsch und am verzweifeln zum am überleben sein
denk einfach mal nach wie gut es dir geht und wie du helfen kannst das es nichtmehr so ist, ich mein ja nicht das du es immer tun sollst, natürlich solltest du 95% deines lebens genießen aber sowie du es gerade machst genießt du nichtmal 1% 
tl;dr: denk anderst, du bist auf dem falschen weg wenn du so daneben denkst.
edit: und zu denken das die menscheit einfach mit all ihren bauten und werken pltzlich verschwindet das beste wäre denkst auch falsch, wir müssen einfach nur lernen mehr mit dem planeten zu leben, wer denkt das dies nicht geht hat schon verloren, früher haben das menschen jeden tag getahn
(╯°□°)╯︵ ┻━┻
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Viciously__- - 31
Fortgeschrittener
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Geschrieben am: 10.04.2013 um 00:10 Uhr
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Es gibt einen tollen Spruch der zu dem Thema passt meiner Meinung nach:
Menschen sind selbstmörderisch, weil würden Mäuse je auf die Idee kommen Mäusefallen zu bauen? Aber wieso bauen wir Menschen Atombomben, Schusswaffen undÄhnliches?
One Love - One Religion ♥
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EnjeruNyu - 29
Experte
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Geschrieben am: 10.04.2013 um 00:18 Uhr
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Zitat von Viciously__-: Es gibt einen tollen Spruch der zu dem Thema passt meiner Meinung nach:
Menschen sind selbstmörderisch, weil würden Mäuse je auf die Idee kommen Mäusefallen zu bauen? Aber wieso bauen wir Menschen Atombomben, Schusswaffen undÄhnliches?
Weil wir angst haben.
(╯°□°)╯︵ ┻━┻
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