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Quelle: SWU Verkehr (http://www.swu.de/privatkunden/nahverkehr/nahverkehr-aktuell.html)

Straßenbahnausbau Ulm: Linie vom Kuhberg zur Wissenschaftsstadt ist förderfähig
Aktualisiert am 12. Mai 2011
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Rund 115 Millionen Euro Investitionen einschließlich Betriebshof-Erweiterung. Rund 60 Prozent könnten durch Zuschüsse gedeckt werden. Gemeinderat veranlasst die nächsten Schritte.

Eine neue Straßenbahnlinie vom Kuhberg zur Wissenschaftsstadt via Hauptbahnhof Ulm erbringt einen höheren Gesamtnutzen als Kosten entstünden. Das ist das Ergebnis der Machbarkeitsstudie, die ein Karlsruher Fachbüro im Auftrag der SWU Verkehr erstellt hat.
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Eine neue Straßenbahnlinie vom Kuhberg zur Wissenschaftsstadt via Hauptbahnhof Ulm erbringt einen höheren Gesamtnutzen als Kosten entstünden. Das ist das Ergebnis der Machbarkeitsstudie, die ein Karlsruher Fachbüro im Auftrag der SWU Verkehr erstellt hat. Die Studie wurde nach einem bundesweit einheitlichen Verfahren erarbeitet. Nach dieser „Standardisierten Bewertung“, einer volkswirtschaftlichen Betrachtung, erreicht der Quotient Nutzen geteilt durch Kosten den Wert 1,4. Damit erfüllt diese zweite Ulmer Straßenbahnstrecke die Grundvoraussetzung dafür, dass Bund und Land den Ausbau bezuschussen.

Neu gebaut werden müssten 9,3 Kilometer Gleise und 18 Haltestellen. Die gesamte Linienstrecke vom Kuhberg zur Wissenschaftsstadt ist 10,5 Kilometer lang, einschließlich des bestehenden Gleisabschnitts zwischen Ehinger Tor und Theater. Die Machbarkeitsstudie ermittelte Baukosten von rund 115 Millionen Euro. Darin enthalten sind rund elf Millionen Euro, die in die Erweiterung des Verkehrsbetriebshofs in der Ulmer Weststadt investiert werden müssen, um die zusätzlichen Straßenbahnwagen unterzubringen. Nach Abzug der zu erwartenden Zuschüsse und einschließlich der Planungskosten hätte die Stadt Ulm rund 50,2 Millionen Euro selbst zu finanzieren. Das sind rund 40 Prozent der Gesamtkosten, die übrigen 60 Prozent übernähmen der Bund und das Land. Wenn diese Fördermittel nicht zeitgerecht fließen, entstünden zusätzlich Vorfinanzierungslasten. Diese können, kaufmännisch vorsichtig abgeschätzt, bis zu 11,9 Millionen Euro betragen.

Planfeststellung für Ulmer Trasse wird vorbereitet

Am 30. März hat der Ulmer Gemeinderat die Voruntersuchungen mit großer Zustimmung zur Kenntnis genommen. Die Räte beauftragten die SWU Verkehr bei zwei Stimmenthaltungen, die weiteren Schritte einzuleiten. Die Ingenieure werden jetzt die detaillierte Entwurfs- und Genehmigungsplanung ausarbeiten. Sie soll bis Mitte 2012 fertig sein. Dann kann die SWU Verkehr bei Bund und Land die Fördermittel beantragen und beim Regierungspräsidium Tübingen den Antrag auf Planfeststellung einreichen. Laufen in dem Genehmigungsverfahren die Dinge einigermaßen reibungslos, könnte 2013 der Beschluss zum Bau der neuen Strecke gefasst und die Arbeiten ausgeschrieben werden. Ein erster Abschnitt könnte dann bis zum Jahr 2016/17 fertiggestellt sein. In jedem Fall sollen die Bau- und weiteren Planungsarbeiten durch eine breit angelegte
Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden. Das schließt insbesondere die Beteiligung von Bürgern ein, die entlang der Trasse wohnen.

Neu-Ulm: Weitere Streckenvariante durch das „Vorfeld“ müsste untersucht werden

Was den Ausbau der Straßenbahn nach Neu-Ulm angeht, so hat keine der drei untersuchten Streckenvarianten die vom Zuschussgeber verlangte Mindestanforderung erfüllt. Der Wert von 1,0 für das Verhältnis Nutzen zu Kosten wurde unterschritten. Dennoch behält Neu-Ulm die Chance, den Brückenschlag per Schiene nach Ulm zu verwirklichen. Die Gutachter hatten im Verlauf der Voruntersuchungen eine vierte Linienvariante vorgeschlagen. Diese führt durch den Stadtteil Vorfeld und hat Aussicht, den geforderten Quotienten von 1,0 zu übertreffen. Ausführliche Untersuchungen müssten aber noch beauftragt werden. Der Neu-Ulmer Stadtrat hat angekündigt, darüber ab Mai zu entscheiden.

Tram ist am Kuhberg und in der Wissenschaftsstadt mit dem Bus verknüpft

Die neue Straßenbahnlinie bildet vom Ulmer Hauptbahnhof aus gesehen zwei Achsen. Die Trasse zur Wissenschaftsstadt führt über das Theater und die Neutorstraße zunächst in Richtung Kienlesberg. In Höhe des SWU-Hauptgebäudes überquert die Straßenbahn die Bahngleise auf einer eigenen Brücke, die westlich an der Neutorbrücke vorbeiführt. Vom Kienlesberg aus geht es den östlichen Eselsberg hinauf. Über den Mähringer Weg erreicht die Tram die Universität Süd. Beim James-Franck-Ring biegen die Gleise über einen neu zu bauenden Kreisverkehr in die Albert-Einstein-Allee ein. Es geht an den Unikliniken und am Bundeswehrkrankenhaus vorbei. Bei der Hochschule erreicht die Straßenbahn den westlichen Teil der Wissenschaftsstadt und biegt ab in Richtung Science Park II, wo die Endschleife sein wird. Bei der Hochschule wird die Straßenbahn mit der Buslinie 5 verknüpft sein, die weiterhin den Eselsberg bedienen wird (über Berliner Ring). Auf dem Abschnitt Hauptbahnhof – Wissenschaftsstadt löst die Straßenbahn die heutige Buslinie 3 ab.

Der Ast zum Kuhberg zweigt vom Ehinger Tor kommend in die Beyerstraße ab. Über Römerplatz, Römerstraße und Römerpark beim Grimmelfinger Weg erreicht die Straßenbahn ihre Endhaltestelle beim Schulzentrum Kuhberg. Dort entsteht eine Verknüpfungshaltestelle zum Bus. Die Busverbindungen nach Grimmelfingen und Söflingen bleiben erhalten. Dagegen löst die Straßenbahn auf dem Abschnitt Hauptbahnhof – Kuhberg die heutige Buslinie 4 ab.