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DIE RICHTIGE RELIGION gibt es sie ?????

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teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 08.08.2009 um 17:00 Uhr
Zuletzt editiert am: 08.08.2009 um 17:01 Uhr

Na dann mal her mit den angeblichen Hürden und den angeblichen Schikanen für den Ethikunterricht. Das ist frei erfunden. Du hast die freie Wahl und das weißt Du auch ganz genau. Also mal bitte keine Legendenbildung.
kifferkind - 33
Profi (offline)

Dabei seit 12.2005
686 Beiträge

Geschrieben am: 08.08.2009 um 17:07 Uhr

Zitat von teacher-1:

Na dann mal her mit den angeblichen Hürden und den angeblichen Schikanen für den Ethikunterricht. Das ist frei erfunden. Du hast die freie Wahl und das weißt Du auch ganz genau. Also mal bitte keine Legendenbildung.


Zum einen muss man aus der Kirche austreten was erstmal Geld kostet, zwar nicht viel aber immerhin.
Dann etwas persönliches: an der Schule die ich besuche kann man für den Kirchenaustritt von der Schule verwiesen werden.

Ja ich habe die freie Wahl, die so frei ist, dass mir jeder Lehrer davon abgeraten hat weil ich laut ihnen mit Repressalien rechnen müsste.

Wir sind der singende, tanzende Abschaum dieser Erde.

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 08.08.2009 um 18:17 Uhr
Zuletzt editiert am: 08.08.2009 um 18:21 Uhr

Zitat von kifferkind:


Zum einen muss man aus der Kirche austreten was erstmal Geld kostet, zwar nicht viel aber immerhin.
Dann etwas persönliches: an der Schule die ich besuche kann man für den Kirchenaustritt von der Schule verwiesen werden.

Ja ich habe die freie Wahl, die so frei ist, dass mir jeder Lehrer davon abgeraten hat weil ich laut ihnen mit Repressalien rechnen müsste.


Nein, da irrst Du Dich. Du musst keinesfalls aus der Kirche austreten, um zum Ethikunterricht zu wechseln. Das stimmt nicht. Ich komme durchaus beruflich an vielen Schulen herum und das ist noch nirgendwo Bedingung gewesen.
Ich weiß nicht, welche Schule Du besuchst, aber das halte ich ich in der Tat für höchst bedenklich, wenn es denn so sein sollte. Ein Schulverweis kann niemals mit einem Kirchenaustritt begründet werden. Das ist schulrechtlich nicht haltbar und für einen Schulausschluss auch vollkommen irrelevant. Ab 14 Jahren kann das jeder Jugendliche selbst entscheiden, welcher Religion er angehören möchte, oder eben keiner.
Im übrigen bleibe ich dabei: Du hast weiterhin die freie Wahl. Es steht Dir ja auch frei die Schule zu wechseln. Wenn eine Schule in diesem Bereich mit Repressalien droht (was mir schon schwer fällt es zu glauben, wahrscheinlich handelt es sich nicht um eine Schule des staatlichen Schulwesens und wenn je doch, dann ist es unbegreiflich), dann ist es doch ein leichtes die Schule zu wechseln. Sollte jemand auf eine konfessionsgebundene Schule gehen, da ist es freilich klar, dass das anders aussieht, aber dafür entscheidet man sich dann ja auch ganz bewusst.
kifferkind - 33
Profi (offline)

Dabei seit 12.2005
686 Beiträge

Geschrieben am: 08.08.2009 um 18:26 Uhr

Zitat von teacher-1:

Zitat von kifferkind:


Zum einen muss man aus der Kirche austreten was erstmal Geld kostet, zwar nicht viel aber immerhin.
Dann etwas persönliches: an der Schule die ich besuche kann man für den Kirchenaustritt von der Schule verwiesen werden.

Ja ich habe die freie Wahl, die so frei ist, dass mir jeder Lehrer davon abgeraten hat weil ich laut ihnen mit Repressalien rechnen müsste.


Nein, da irrst Du Dich. Du musst keinesfalls aus der Kirche austreten, um zum Ethikunterricht zu wechseln. Das stimmt nicht. Ich komme durchaus beruflich an vielen Schulen herum und das ist noch nirgendwo Bedingung gewesen.
Ich weiß nicht, welche Schule Du besuchst, aber das halte ich ich in der Tat für höchst bedenklich, wenn es denn so sein sollte. Ein Schulverweis kann niemals mit einem Kirchenaustritt begründet werden. Das ist schulrechtlich nicht haltbar und für einen Schulausschluss auch vollkommen irrelevant. Ab 14 Jahren kann das jeder Jugendliche selbst entscheiden, welcher Religion er angehören möchte, oder eben keiner.
Im übrigen bleibe ich dabei: Du hast weiterhin die freie Wahl. Es steht Dir ja auch frei die Schule zu wechseln. Wenn eine Schule in diesem Bereich mit Repressalien droht (was mir schon schwer fällt es zu glauben, wahrscheinlich handelt es sich nicht um eine Schule des staatlichen Schulwesens und wenn je doch, dann ist es unbegreiflich), dann ist es doch ein leichtes die Schule zu wechseln. Sollte jemand auf eine konfessionsgebundene Schule gehen, da ist es freilich klar, dass das anders aussieht, aber dafür entscheidet man sich dann ja auch ganz bewusst.


Auf dem Formular das ich gesehen habe stand darauf, dass man den Unterricht der Religionsgemeinschaft der man angehört besuchen muss oder eine Erlaubnis dieser Gemeinschaft einholen muss einen anderen Unterricht zu besuchen.

Die Lehrer haben nicht gedroht sondern eher gewarnt.



Wir sind der singende, tanzende Abschaum dieser Erde.

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 08.08.2009 um 20:57 Uhr

Hm - Du redest von "Religionsgemeinschaft" - dazu gehört nun freilich alles, also auch das, was man als Sekte definiert. Ich kann jetzt nur für die beiden christlichen Kirchen sprechen, da ist es nicht so, dass Du aus der Kirche austreten musst, wenn Du in Ethik gehen willst.
Es kann manchmal sein, dass man das auf manchen Schulen nicht so gern sieht, weil man z.B. mit Ethiklehrern knapp ist oder weil man dann die Klasse teilen muss und dazu hat man eventuell keinen Klassenraum mehr übrig und ähnliche Dinge. Aber das sind rein organisatorische Schwierigkeiten, die die Schule lösen muss. Das kann nicht Dein Problem sein.

Jetzt sind wir aber schon ein wenig off topic geraten ... ich freue mich aber darüber, dass Du aufgehört hast zu stänkern - wenn ich das so sagen darf ... ;-)
kifferkind - 33
Profi (offline)

Dabei seit 12.2005
686 Beiträge

Geschrieben am: 09.08.2009 um 00:00 Uhr

Ok, um wieder zurück zum Thema zu kommen.

Wie definieren wir richtig oder falsch?
Ist eine Religion nur dann richtig wenn alle ihre Glaubenssätze der objektiv prüfbaren Wahrheit entsprechen so kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es keine richtige Religion gibt sondern nur Falsche und weniger Falsche.

Oder ist sie nur dann richtig wenn die ihr zu Grunde liegende Ethik/Moral der "Wahrheit" entspricht.
Hier entsteht jedoch das Problem, dass es zu viele verschiedene Vorstellungen von Recht und Moral gibt und diese sich nicht alle
unter einen Hut bringen lassen.

Oder ist die Religion die wahre die mir im Leben am meisten hilft?
Das ist eine subjektive Entscheidung die jeder für sich selbst treffen muss. Meiner Meinung nach ist Vertrauen auf eine höhere Macht Selbstbetrug und man büßt dadurch an Selbstständigkeit und Selbstachtung ein.

Es gibt Menschen die sehen das anders, für die mag es eine richtige Religion geben; für mich nicht.
Jegliche Art von Glaube und Religion ist meiner Meinung nach unnötig und schaff nur weitere Konfliktfelder wie: <<Mein unsichtbarer Freund ist besser als deiner!>>

Wir sind der singende, tanzende Abschaum dieser Erde.

septicus
Team-Ulmler (offline)


Dabei seit 08.2002
4436 Beiträge
Geschrieben am: 09.08.2009 um 00:13 Uhr
Zuletzt editiert am: 09.08.2009 um 00:14 Uhr

An dieser Stelle möchte ich alle an der Diskussion Beteiligten zu etwas objektiverer Argumentationsweise sowie zu gegenseitigem Respekt aufrufen.

Auf den vergangenen Seiten sind teilweise persönliche Angriffe in Beiträgen geäußert worden, die am eigentlichen Thema des Threads völlig vorbeigehen.

Bitte behaltet das Thema im Auge und lasst - vor allem bei so einem kontrovers diskutierten Thema - die persönliche Ebene komplett außen vor.

Übrigens: Meinungen haben die Eigenschaft nie objektiv zu sein. Dafür sind es Meinungen. Jemanden als "disqualifiziert" zu bezeichnen, weil er sich der eigenen Meinung nicht anschließt, ist ein Killerargument für jede Diskussion und alles andere als sachlich.

Danke für die nun folgende (hoffentlich) konstruktive Diskussion ohne persönliche Angriffe, Diffamierungen und Beleidigungen.
teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 09.08.2009 um 07:01 Uhr

Zitat von kifferkind:

Ok, um wieder zurück zum Thema zu kommen.

Wie definieren wir richtig oder falsch?
Ist eine Religion nur dann richtig wenn alle ihre Glaubenssätze der objektiv prüfbaren Wahrheit entsprechen so kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es keine richtige Religion gibt sondern nur Falsche und weniger Falsche.

Oder ist sie nur dann richtig wenn die ihr zu Grunde liegende Ethik/Moral der "Wahrheit" entspricht.
Hier entsteht jedoch das Problem, dass es zu viele verschiedene Vorstellungen von Recht und Moral gibt und diese sich nicht alle
unter einen Hut bringen lassen.

Oder ist die Religion die wahre die mir im Leben am meisten hilft?
Das ist eine subjektive Entscheidung die jeder für sich selbst treffen muss. Meiner Meinung nach ist Vertrauen auf eine höhere Macht Selbstbetrug und man büßt dadurch an Selbstständigkeit und Selbstachtung ein.

Es gibt Menschen die sehen das anders, für die mag es eine richtige Religion geben; für mich nicht.
Jegliche Art von Glaube und Religion ist meiner Meinung nach unnötig und schaff nur weitere Konfliktfelder wie: <<Mein unsichtbarer Freund ist besser als deiner!>>


Septicus hat soeben (neben anderen wichtigen und richtigen Sätzen) einen wichtigen und zentralen Satz gesagt, den ich eine Seite zuvor auch schon ausgeführt habe: Meinungen sind immer subjektiv. Sie sind immer gebrochen durch die eigene Persönlichkeit, durch das eigene Denken, durch die eigenen Vorerfahrungen, Werte, durch Erziehung usw. Da sammeln sich ganz viele Elemente zusammen. Genauso verhält es sich mit den Begriffen "richtig" und "falsch". Was für den einen "richtig" ist, das ist für den anderen einmal richtig gewesen und inzwischen in seiner individuellen Lebenssituation eben falsch. Es sind persönliche (Be-)Wertungen, die einem Wandel unterworfen sind, also nichts statisches, von ewiger, zementierter Gültigkeit. Das ist auch bezogen auf das vorliegende Thema so.

Ich kenne mehrere Menschen, die sind vom Atheisten zum gläubigen Menschen geworden und ich kenne mehrere Menschen, wo das umgekehrt gelaufen ist. Ich kenne aber auch viele Leute, die blieben zeitlebens das, was sie waren, gläubig oder eben ungläubig. Gibt es überhaupt eine "objektiv prüfbare" Wahrheit? Viele Psychologen vertreten die Ansicht, dass dies nicht der Fall ist, sondern dass sich jeder Mensch seine eigene Wahrheit konstruiert, abhängig von all den unterschiedlichen Parametern, die das Individuum, das eigene Selbst eben ausmachen. Darum habe ich ja schon von Anfang an in dieser Diskussion versucht zu erklären, dass es in diesem Sinne vermutlich so ist, dass "richtig" oder "falsch" bei einer transzendentalen Frage immer im Auge des Betrachters liegt, eine Religion also mithin immer nur individuell die richtige sein kann, aber niemals bezogen auf alle Menschen.

Unterschiedliche Ethik und Moralvorstellungen gibt es, das ist keine Frage, auf der anderen Seite gibt es fernab jeder religiösen Ausrichtung offensichtlich eine Art Konsens in den Werten. Man hat bei Indianern, die noch niemals mit der Zivilisation in Berührung gekommen waren, herausgefunden, dass es bei ihnen z.B. als eine Schande galt zu stehlen. Bei ihnen standen alle Hütten immer offen, niemand hat etwas verschlossen und es kam auch nie etwas weg. Das ist z.B. etwas, das findet man offensichtlich in allen Kulturen, vollkommen unabhängig von religiöser Ausrichtung. Das was sich bei den Christen die 10 Gebote nennt, das findet man eigentlich überall, das ist eine Art menschlicher Konsens seit Menschengedenken, sicherlich immer weder abgewandelt, aber im Kern eben doch so vorhanden.

Dass der Glaube oder die bewusst getroffene Entscheidung zu einer Religionsgemeinschaft eine Einbuße an Selbstachtung und Selbstständigkeit zur Folge haben soll, das hast Du nicht begründen können. Ich denke, dass dies keineswegs zutrifft. Ich kann mich aus freien Stücken zur Zugehörigkeit einer Religion entscheiden, das tue ich also selbstständig, niemand zwingt mich dazu (ich rede jetzt einmal von Deutschland, ich weiß, dass es leider Ecken in der Welt gibt, wo es auch diesbezüglichen Zwang gibt, aber das ist sowieso daneben, darüber braucht man nicht zu diskutieren). Nehmen wir z.B. einmal die christlichen Kirchen: Ich kann entscheiden wann, ob, wie oft ich zu einem Gottesdienst gehe, ob ich mich - in welchem Ausmaß - am kirchlichen Gemeindeleben beteiligen will oder eben meinen Glauben zur Privatsache erkläre. Ich kann mich vollkommen selbstständig bewegen, niemand verbietet mir zu denken, was ich will usw. Eine Unselbstständigkeit kann ich darin nicht erkennen. Ebenso verhält es sich mit der Selbstachtung. Warum soll sich ein gläubiger mensch, der sich aus vollkommen freien Stücken einer Religionsgemeinschaft anschließt, nicht selbst achten können? Dafür sehe ich keinen stichhaltigen Grund.

Du schreibst zum Schluss, dass jeglicher Glaube unnötig sei. Das mag für Dich gelten, obwohl es meines Erachtens keinen Menschen gibt, der keinen Glauben hat. Auch die Atheisten "glauben", da mache man sich nichts vor: Sie glauben eben, dass es keinen Gott gibt (sie können es nicht beweisen, ebenso wie die Gläubigen nicht beweisen können, dass es Gott gibt) , sie glauben an sich selbst, sie glauben an den Zufall, an das Schicksal usw. Ich kenne überzeugte Atheisten, die glauben an die Sterne, was sich ja eigentlich ausschließt. Ich denke, dass es am Ende egal ist, wie man das "Kind" nennt: Mir ist noch kein Mensch begegnet, der nicht mindestens einen "Glaubens"-Inhalt hatte, nämlich seine individuelle und selbst zusammen gebastelte Weltsicht, die für ihn persönlich gilt, nach der er lebt, die vielleicht auch einem ständigen Wandel unterworfen ist, die für ihn persönlich aber existent und wahr ist. Ob man das nun "Glaube" nennt oder einen anderen Begriff dafür wählt - Tatsache ist es doch, dass jeder so etwas hat und eigentlich sein ganzes Leben (hoffentlich) auch darüber reflektiert, für sich Korrekturen vornimmt usw. In der Psychologie geht man längst soweit zu behaupten, dass so etwas für die menschliche Existenz auch eminent wichtig ist und dass man ohne ein solch reflektiertes, individuelles Lebensmuster nicht existieren kann.
kifferkind - 33
Profi (offline)

Dabei seit 12.2005
686 Beiträge

Geschrieben am: 09.08.2009 um 21:03 Uhr

Zitat von teacher-1:

Zitat von kifferkind:

Ok, um wieder zurück zum Thema zu kommen.

Wie definieren wir richtig oder falsch?
Ist eine Religion nur dann richtig wenn alle ihre Glaubenssätze der objektiv prüfbaren Wahrheit entsprechen so kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es keine richtige Religion gibt sondern nur Falsche und weniger Falsche.

Oder ist sie nur dann richtig wenn die ihr zu Grunde liegende Ethik/Moral der "Wahrheit" entspricht.
Hier entsteht jedoch das Problem, dass es zu viele verschiedene Vorstellungen von Recht und Moral gibt und diese sich nicht alle
unter einen Hut bringen lassen.

Oder ist die Religion die wahre die mir im Leben am meisten hilft?
Das ist eine subjektive Entscheidung die jeder für sich selbst treffen muss. Meiner Meinung nach ist Vertrauen auf eine höhere Macht Selbstbetrug und man büßt dadurch an Selbstständigkeit und Selbstachtung ein.

Es gibt Menschen die sehen das anders, für die mag es eine richtige Religion geben; für mich nicht.
Jegliche Art von Glaube und Religion ist meiner Meinung nach unnötig und schaff nur weitere Konfliktfelder wie: <<Mein unsichtbarer Freund ist besser als deiner!>>




Dass der Glaube oder die bewusst getroffene Entscheidung zu einer Religionsgemeinschaft eine Einbuße an Selbstachtung und Selbstständigkeit zur Folge haben soll, das hast Du nicht begründen können. Ich denke, dass dies keineswegs zutrifft. Ich kann mich aus freien Stücken zur Zugehörigkeit einer Religion entscheiden, das tue ich also selbstständig, niemand zwingt mich dazu (ich rede jetzt einmal von Deutschland, ich weiß, dass es leider Ecken in der Welt gibt, wo es auch diesbezüglichen Zwang gibt, aber das ist sowieso daneben, darüber braucht man nicht zu diskutieren). Nehmen wir z.B. einmal die christlichen Kirchen: Ich kann entscheiden wann, ob, wie oft ich zu einem Gottesdienst gehe, ob ich mich - in welchem Ausmaß - am kirchlichen Gemeindeleben beteiligen will oder eben meinen Glauben zur Privatsache erkläre. Ich kann mich vollkommen selbstständig bewegen, niemand verbietet mir zu denken, was ich will usw. Eine Unselbstständigkeit kann ich darin nicht erkennen. Ebenso verhält es sich mit der Selbstachtung. Warum soll sich ein gläubiger mensch, der sich aus vollkommen freien Stücken einer Religionsgemeinschaft anschließt, nicht selbst achten können? Dafür sehe ich keinen stichhaltigen Grund.


Ich habe nicht vom Beitritt zu einer Gemeinschaft geredet, sondern vom Vertrauen auf eine höhere Macht.
Gerade weil dies freiwillig geschieht ist es eine Einbuße ein Selbstvertrauen/-achtung.
Wenn ich alles was ich ereiche einer höheren Macht zuschreibe dann kann ich kein Vertrauen in meine Fähigkeiten entwickeln und begebe mich in eine Abhängigkeit.

Wir sind der singende, tanzende Abschaum dieser Erde.

janiscrom - 104
Halbprofi (offline)

Dabei seit 12.2008
197 Beiträge

Geschrieben am: 09.08.2009 um 21:05 Uhr

es liegt in deinem herzen

der Wiski mixer mixt an der wiski bar ein wiski mix getränk

teacher-1
Champion (offline)

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5594 Beiträge
Geschrieben am: 10.08.2009 um 08:21 Uhr
Zuletzt editiert am: 10.08.2009 um 08:31 Uhr

Zitat von kifferkind:


Ich habe nicht vom Beitritt zu einer Gemeinschaft geredet, sondern vom Vertrauen auf eine höhere Macht.
Gerade weil dies freiwillig geschieht ist es eine Einbuße ein Selbstvertrauen/-achtung.
Wenn ich alles was ich ereiche einer höheren Macht zuschreibe dann kann ich kein Vertrauen in meine Fähigkeiten entwickeln und begebe mich in eine Abhängigkeit.


Ich denke nicht, dass das einen Unterschied macht. Ich habe ja bereits verdeutlicht, dass wohl jeder Mensch auf etwas irgendetwas vertraut und sei es ein Talisman, ein Glücksbringer jeder Art, die Sterne, ein anderer Mensch, die eigene Schaffenskraft (obwohl die durch Krankheit z.B. sehr schnell zerstörbar ist) oder eben auf eine höhere Macht. Ich denke, darin besteht auch weitgehend Konsens, oder? Mir ist noch nicht klar, wie daraus eine Einbuße an Selbstvertrauen oder gar an Selbstachtung erwachsen soll. Wenn man sich viele Stars anschaut, z.B. die besten Fußballspieler der Welt, so sind diese häufig gläubig und beten sogar vor dem Spiel, bekreuzigen sich usw. Wenn man sie in Interviews danach befragt, so sagen sie gerade das Gegenteil von dem, was Du sagst, dass sie dadurch nämlich mehr Selbstvertrauen bekämen und bessere Leistungen erzielen würden. Nun sage ich nicht, dass sie Recht haben und Du Unrecht, weil es eben eine individuelle Entscheidung bleibt, ich möchte eben nur deutlich machen, dass sich viele Menschen durch die Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft und durch den Glauben an einen Gott sehr wohl selbst achten, selbstbewusst und höchst erfolgreich sind. Und Selbstvertrauen ist offensichtlich auch genügend da, denn der gläubige Fußballer muss das Tor auf dem Platz ja immer noch selbst schießen.

Ganz generell bin ich dann noch der Ansicht, dass das angeblich vollkommen freie und selbstbestimmte Leben sowieso ein Märchen ist, das es gar nicht gibt. In welcher Lebenssituation bist Du denn frei, unabhängig und kannst selbst entscheiden? Diese Freiheiten sind höchst beschnitten und relativ. Als Minderjähriger bist Du abhängig von den Eltern, in der Schule auch von Lehrern, in der Ausbildung von Deinem Ausbilder. Beruflich wirst Du in aller Regel immer einen über Dir haben, Du bist also sogar was Dein eigenes berufliches Fortkommen angeht, abhängig von Vorgesetzten bzw. Kollegen. Privat bist Du dann abhängig in einer Beziehung oder Ehe, auch da kann man nicht tun und lassen was man will, im Sportverein bist Du abhängig von Mannschaftskameraden usw. Im Grunde genommen besteht das Leben aus einem Netz von Abhängigkeiten und in zahlreiche Abhängigkeiten begibst Du Dich dabei auch freiwillig und ganz gezielt. Entweder weil Du Dir einen Vorteil davon versprichst, weil Du nicht anders kannst und durch irrationale Dinge dazu getrieben wirst - so z.B. beim Thema Liebe - oder weil es Dir gefällt, weil Du Dich in dieser Abhängigkeit sogar wohl fühlst, weil sie Dir Sicherheit bietet.

Wenn sich nun jemand zu einer Religion bekennt, so wählt er für sich ein intellektuelles Deutungsmuster der Welt, das für ihn persönlich gilt. Andere wählen eben eine Philosophie, wieder andere glauben sogar an eine Ideologie. Dass dies gewisse Abhängigkeiten beinhaltet, Abhängigkeiten von einer bestimmten Idee, die das Denken und das Handeln beeinflussen, das ist klar. Aber das ist bei Dir als Atheist doch nicht anders. Aus Deiner Lebenseinstellung erwachsen ja ebenfalls bestimmte Bedingtheiten und Abhängigkeiten im Denken und Handeln. Letztlich glaube ich, dass jeder Mensch eigentlich in der gleichen Situation ist - die Inhalte sind unterschiedlich, das ist wahr - aber in den Abhängigkeiten gibt es meines Erachtens kaum Unterschiede. Sie mögen teilweise unterschiedlich stark ausgeprägt sein, aber sie werden alle freiwillig eingegangen und können ja einseitig auch jederzeit wieder beendet werden, zumindest in diesem Bereich.

Viele gläubige Menschen sehen dafür aber offensichtlich gar keinen Grund. Für sie persönlich bringt ihr Glaube ihnen Vorteile im Leben und was einem Vorteile bringt, das gibt man nicht auf, das wäre ja auch töricht. Du siehst diese Vorteile für Dich eben nicht, das ist genauso zu akzeptieren. Ich behaupte aber, dass Dein Modell der Weltsicht Dich in ähnlich gelagerte Abhängigkeiten (wenn auch ganz anderen Inhalts) im Denken bringt. Auch Du gehst von einer bestimmten Prämisse aus, nämlich, dass es Gott eben nicht gibt. Daraus erwachsen für Dein Denken, Handeln, für Dein ganzes Leben und für Deine Entscheidungen eben auch Bedingtheiten und Konsequenzen, die abhängig sind von der einmal akzeptierten und für richtig gehaltenen Prämisse. Wenn man also diesen Vorgang einmal von den unterschiedlichen Inhalten entkleidet, so ist er eigentlich identisch.
Ravenhead - 82
Halbprofi (offline)

Dabei seit 12.2004
170 Beiträge

Geschrieben am: 10.08.2009 um 11:45 Uhr

An Teacher:

Es mag ja recht interessant sein, welche Meinung du vertrittst, nur: Wäre es denn möglich, deine Kommentare auch einmal in 4 bis 5 Sätzen auf den sprichwörtlichen Punkt zu kommen?
Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, es durch zu lesen, danach hatte ich mir gedanklich 3/4 gestrichen - weil sinnloses drumherum Gerede!



793 - a glory year in history!

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 10.08.2009 um 13:24 Uhr
Zuletzt editiert am: 10.08.2009 um 13:27 Uhr

Zitat von Ravenhead:

An Teacher:

Es mag ja recht interessant sein, welche Meinung du vertrittst, nur: Wäre es denn möglich, deine Kommentare auch einmal in 4 bis 5 Sätzen auf den sprichwörtlichen Punkt zu kommen?
Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, es durch zu lesen, danach hatte ich mir gedanklich 3/4 gestrichen - weil sinnloses drumherum Gerede!



Deine Meinung in allen Ehren, ich bin aber der Überzeugung, dass es besser ist, wenn man seine Ansichten einmal im Zusammenhang darlegt und nicht immer nur in drei abgehackten Sätzen. Kompliziertere Sachverhalte müssen eben ausführlicher dargelegt werden. Wem es zu viel zum lesen ist, der kann es ja lassen. Es zwingt Dich niemand dazu es zu lesen. Im übrigen würde ich es besser finden, wenn Du zur Sache etwas beisteuern würdest, anstatt wieder die alte Leier zu beginnen und persönlich zu werden. Mit diesem Strickmuster waren wir bereits fertig und SEPTICUS hat dazu doch alles gesagt, oder?
kifferkind - 33
Profi (offline)

Dabei seit 12.2005
686 Beiträge

Geschrieben am: 10.08.2009 um 14:32 Uhr
Zuletzt editiert am: 10.08.2009 um 14:33 Uhr

Zitat von teacher-1:


Wenn man sich viele Stars anschaut, z.B. die besten Fußballspieler der Welt, so sind diese häufig gläubig und beten sogar vor dem Spiel, bekreuzigen sich usw. Wenn man sie in Interviews danach befragt, so sagen sie gerade das Gegenteil von dem, was Du sagst, dass sie dadurch nämlich mehr Selbstvertrauen bekämen und bessere Leistungen erzielen würden.


Du hast mich falsch verstanden: ich habe nicht bestritten, dass Beten helfen kann sondern dass es sich dann so auswirkt, dass man vom Beten abhängig wird was man in diesem Fall vom Atheismus nicht behaupten kann


Zitat von teacher-1:


Ganz generell bin ich dann noch der Ansicht, dass das angeblich vollkommen freie und selbstbestimmte Leben sowieso ein Märchen ist, das es gar nicht gibt. In welcher Lebenssituation bist Du denn frei, unabhängig und kannst selbst entscheiden? Diese Freiheiten sind höchst beschnitten und relativ. Als Minderjähriger bist Du abhängig von den Eltern, in der Schule auch von Lehrern, in der Ausbildung von Deinem Ausbilder. Beruflich wirst Du in aller Regel immer einen über Dir haben, Du bist also sogar was Dein eigenes berufliches Fortkommen angeht, abhängig von Vorgesetzten bzw. Kollegen. Privat bist Du dann abhängig in einer Beziehung oder Ehe, auch da kann man nicht tun und lassen was man will, im Sportverein bist Du abhängig von Mannschaftskameraden usw. Im Grunde genommen besteht das Leben aus einem Netz von Abhängigkeiten und in zahlreiche Abhängigkeiten begibst Du Dich dabei auch freiwillig und ganz gezielt. Entweder weil Du Dir einen Vorteil davon versprichst, weil Du nicht anders kannst und durch irrationale Dinge dazu getrieben wirst - so z.B. beim Thema Liebe - oder weil es Dir gefällt, weil Du Dich in dieser Abhängigkeit sogar wohl fühlst, weil sie Dir Sicherheit bietet.


Was du im 1. Teil deines Postes beschreibst sind oberflächliche Abhängigkeiten. Sie betreffen weder meine Psyche noch meine Gedanken.
Und was die Liebe angeht ist das bei jedem Mensch unterschiedlich wie sehr er sein Handeln von seinen Gefühlen diktieren lässt.

Zitat von teacher-1:


Aber das ist bei Dir als Atheist doch nicht anders. Aus Deiner Lebenseinstellung erwachsen ja ebenfalls bestimmte Bedingtheiten und Abhängigkeiten im Denken und Handeln.


Was sind denn deiner Meinung nach die Abhängigkeiten im atheistischem Denken?
Das Verzichten auf Übernatürliches ist in meinen Augen keine Abhängigkeit?


Zitat von teacher-1:

Letztlich glaube ich, dass jeder Mensch eigentlich in der gleichen Situation ist - die Inhalte sind unterschiedlich, das ist wahr - aber in den Abhängigkeiten gibt es meines Erachtens kaum Unterschiede. Sie mögen teilweise unterschiedlich stark ausgeprägt sein, aber sie werden alle freiwillig eingegangen und können ja einseitig auch jederzeit wieder beendet werden, zumindest in diesem Bereich.


Die Menschen mögen vielleicht alle in der gleichen Situation sein aber aufgrund unterschiedlicher Fähigkeiten und Denkweisen sind die Lösungen und Erscheinungen sehr verschieden.



Wir sind der singende, tanzende Abschaum dieser Erde.

Barbarossa80 - 44
Profi (offline)

Dabei seit 03.2009
953 Beiträge

Geschrieben am: 10.08.2009 um 14:45 Uhr

Ich habe mir alles nochmal durchgelesen und möchte mich dafür entschuldigen, dass ich mich einige Male im Ton vergriffen habe. Das ist sonst nicht meine Art und hat dieser Diskussion geschadet.
Das heißt jedoch nicht, dass ich von meinen Standpunkten in der Diskussion abweiche, da ich diese meiner Meinung nach immer noch als korrekt ansehe.
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