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Deserteurdenkmal

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Jaegi_88 - 90
Anfänger (offline)

Dabei seit 09.2005
23 Beiträge
Geschrieben am: 21.11.2005 um 22:15 Uhr

Zitat:

kennt ihr schon das Deserteurdenmal in Ulm?? was da aufgestellt wurde?? was haltet ihr davon??


wo soll denn des stehen ?

Hertzliches Dankeschön an die Schweiz!!!!

Blaxxun - 39
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2005
107 Beiträge

Geschrieben am: 21.11.2005 um 22:16 Uhr

Zitat:

ich glaub niemand von uns kann sich des vorstellen auf dem schlachtfeld zu stehn und andere leute umzubringen und elendig verrecken zu sehn.
deshalb kann man deserteure nicht verurteilen weil man nicht weiß ob man sich nicht genauso verhalten hätte....


Das trifft es ganz gut und dieses Denkmal ist vor allem auch für Deserteure aus dem
3. Reich, da stand darauf noch die Todesstrafe und das sollte doch wirklich gewürdigt werden. (Der Vergleich ist eigentlich sehr treffend, weil er die Situation in ihrem extremsten Ausmaß beschreibt und du hast die Problematik ja nicht einmal so erfasst, ach und der Begriff "Deserteur" ist mir durchaus geläufig, also Erklärungen sind überflüssig).
666DIABLO - 36
Profi (offline)

Dabei seit 10.2005
686 Beiträge
Geschrieben am: 26.11.2005 um 23:03 Uhr

Zitat:

Zitat:

Zitat:

des ist fast so schlimm wie des holocoust denkmal in berlin.....

ich find es richtig, dass man an die leute erinnert, aber muss man deswegen x säulen in die Landschaft stellen (okay, in ulm sinds ein paar weniger^^), die obendrein nochnichtmal gut aussehen und nen Haufen geld kosten?
Wie wenn Deutschland soviel übrig hätte.....

so seh ich des auch! was bringt des mir?! ich mein erinnerung, gut aber sein mussen: NEIN!!


Es sollte sein, weil viele Leute die Geschichte sonst vergessen würden.

ich denk mal die Köpfe der Personen wären angebrachter oder?
Des mit den Säulen...A. Hitler wollte auch Prachtsäuleen im ganzen Reich...
reano - 37
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 06.2005
54 Beiträge
Geschrieben am: 27.11.2005 um 00:16 Uhr
Zuletzt editiert am: 27.11.2005 um 00:27 Uhr

Mal wieder ein Beweis dafür, dass die Sieger die Geschichte schreiben...
Wenn Deutschland im zweiten Weltkrieg gewonnen hätte würde jeder der auch nur daran denkt einem Deserteur ein Denkmal hinzustellen erschossen werden. Aber weil es (zum Glück) nicht soweit gekommen ist werden die Deserteure von damals als "Stein des Anstoßes" gewürdigt. So interpretiere ich zumindest dieses Bauwerk.
Als hätten die Deserteure den Vorstoß der Wehrmacht zu Fall gebracht...

Wenn man die Sache nüchtern betrachtet war die Wehrmacht eine Armee wie jede andere auch. Wer jetzt behauptet, dass die sie maßgeblich an der Judenverfolgung beteiligt war der hat schlichtweg keine Ahnung. Für die "Säuberungen" hinter dem Rücken der Front war die SS zuständig.
Von daher finde ich es schon nicht ganz moralisch einwandfrei jemanden zu ehren der seine Kameraden im Stich gelassen hat. Schließlich wussten die meisten Soldaten nichts von den großen Verbrechen. Ich bin mir ziemlich sicher das der Großteil der Deserteure nicht geflohen ist weil sie Pazifisten, oder gegen die Politik Hitlers waren sondern weil sie einfach Angst hatten.
Auf der anderen Seite kann ich sie auch verstehen. In einer solchen Ausnahmesituation zu stecken in der man entscheiden muss was einem wichtiger ist, das eigene Leben oder ein Weiterleben mit Gewissenbissen und die Angst davor entdeckt und getötet zu werden, ist sicher eine immense psychische Belastung.
Ich hoffe, dass ich niemals in einer solchen Situation stecken werde, aber falls doch würde ich lieber an der Seite meiner Kameraden sterben als mir nie wieder ins Gesicht schauen zu können.
lolo92 - 33
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 11.2005
86 Beiträge
Geschrieben am: 03.12.2005 um 18:33 Uhr

Ich finde man soltte Vaterlandsverättern kein denkmal setzen.Viel lieber solte man den Tapferen die bis zum schluss durchgehalten haben noch eins setzen.also ich finds einen Quatsch so etwas zu setzen.
kidb - 65
Halbprofi (offline)

Dabei seit 09.2005
200 Beiträge
Geschrieben am: 03.12.2005 um 19:02 Uhr

Jetzt stell ich einmal in den Raum, dass das Wort Deserteur von den Kraeften benutzt wird, die Krieg fuer etwas Gutes halten. Und aus irgendwelchen Gruenden Kriege fuehren wollen. Die haben natuerlich ein Interesse daran dass dieser Begriff negativ bewertet wird. Wenn ich jetzt den Krieg als etwas Schlechtes bewerte, denn fuer mich heisst Krieg Zerstoerung, Leid und Tod fuer viele unschuldige Menschen, dann ist fuer mich ein Deserteur einer, der lieber den Tod in Kauf nimmt, als an einer ungerechten Sache teilzunehmen.

Qui habet oculi videndi videat.

Steffente - 39
Profi (offline)

Dabei seit 02.2005
990 Beiträge
Geschrieben am: 03.12.2005 um 19:32 Uhr

ich denke in Gewisserweise hast du recht, aber ich sehe das eigentlich auch so:

Ich kann der meining sein, das ein Soldat der desatiert war, nicht richtig gehandelt hat, aber kann es trotzdem in GEwisserweise verstehen, und möchte niemanden verurteilen der dies Getan an.

Und insofern ist nach meiner Meinung ein Denkmal ( was ja im allgemeinen einer Person mit Vorbildfunktion - die großes geleistet hat - gewidmet wird ist hier nicht angebracht


RoccoS - 45
Profi (offline)

Dabei seit 07.2005
779 Beiträge
Geschrieben am: 04.12.2005 um 15:56 Uhr
Zuletzt editiert am: 04.12.2005 um 15:58 Uhr

Zitat:

Jetzt stell ich einmal in den Raum, dass das Wort Deserteur von den Kraeften benutzt wird, die Krieg fuer etwas Gutes halten. Und aus irgendwelchen Gruenden Kriege fuehren wollen. Die haben natuerlich ein Interesse daran dass dieser Begriff negativ bewertet wird. Wenn ich jetzt den Krieg als etwas Schlechtes bewerte, denn fuer mich heisst Krieg Zerstoerung, Leid und Tod fuer viele unschuldige Menschen, dann ist fuer mich ein Deserteur einer, der lieber den Tod in Kauf nimmt, als an einer ungerechten Sache teilzunehmen.


Wer hält denn bitte Krieg für etwas Gutes? Soldaten sicher nicht! Denn sie sind diejenigen, die die politische Entscheidung in den Krieg zu ziehen ausbaden müssen.
Deserteur ist eine ganz objektiver mititärischer Begriff für einen Soldaten, der unerlaubt seinen Posten verlässt und damit seinen Auftrag nicht erfüllt. Unabhängig ob es wie im 2. WK ein Angriffskrieg war oder ob der Krieg der berechtigten Verteidigung des eigenen Hoheitsgebietes gegen einen eindringenden Feind dient.

Biltunk prauchen wier nicht! weihl wier sint cuhl unt kluk schon gans fonn sellpst!

kidb - 65
Halbprofi (offline)

Dabei seit 09.2005
200 Beiträge
Geschrieben am: 04.12.2005 um 16:17 Uhr
Zuletzt editiert am: 04.12.2005 um 16:18 Uhr

RoccoS schrieb:

Zitat:

Wer hält denn bitte Krieg für etwas Gutes? Soldaten sicher nicht! Denn sie sind diejenigen, die die politische Entscheidung in den Krieg zu ziehen ausbaden müssen.

Koennte man dann nicht mit einem Desertuersdenkmal Soldaten in allen Laendern sagen: Schaut her, die haben den Mut gehabt zu desertieren, damit sie nicht die

Zitat:

politische Entscheidung in den Krieg zu ziehen ausbaden müssen.
Oder: Desertiert, weil es keinen Sinn einen Krieg macht zu fuehren. Ich weiss, dass so etwas Wunschdenken ist, aber irgenwann muss man anfangen die Mauern im Kopf niederzureissen, und das geht nur durch beispielhaftes Vorleben. Was war mit den christlichen Maertyrern, wieviele wurden von der Inquisition verbrannt, weil sie eben nicht den ihnen gestellten Auftrag, zu glauben was man ihnen vorschreibt, ausfuehrten oder das Massaker am Platz des himmlischen Friedens in China. Natuerlich kann man das nicht eins zu eins vergleichen, aber der Grundgedanke ist schon sehr aehnlich.

Qui habet oculi videndi videat.

RoccoS - 45
Profi (offline)

Dabei seit 07.2005
779 Beiträge
Geschrieben am: 06.12.2005 um 18:29 Uhr

Zitat:

RoccoS schrieb:

Zitat:

Wer hält denn bitte Krieg für etwas Gutes? Soldaten sicher nicht! Denn sie sind diejenigen, die die politische Entscheidung in den Krieg zu ziehen ausbaden müssen.

Koennte man dann nicht mit einem Desertuersdenkmal Soldaten in allen Laendern sagen: Schaut her, die haben den Mut gehabt zu desertieren, damit sie nicht die

Zitat:

politische Entscheidung in den Krieg zu ziehen ausbaden müssen.
Oder: Desertiert, weil es keinen Sinn einen Krieg macht zu fuehren. Ich weiss, dass so etwas Wunschdenken ist, aber irgenwann muss man anfangen die Mauern im Kopf niederzureissen, und das geht nur durch beispielhaftes Vorleben. Was war mit den christlichen Maertyrern, wieviele wurden von der Inquisition verbrannt, weil sie eben nicht den ihnen gestellten Auftrag, zu glauben was man ihnen vorschreibt, ausfuehrten oder das Massaker am Platz des himmlischen Friedens in China. Natuerlich kann man das nicht eins zu eins vergleichen, aber der Grundgedanke ist schon sehr aehnlich.


Deinen Idealismus in allen Ehren, aber die Realitäten sehen leider anders aus.
Wer soll denn für deine Sicherheit garantieren, oder für die Sicherheit deiner Frau und deiner Kinder? Wer soll die Bevölkerung eines Landes vor der Willkür eines potentiellen Angreifers schützen, wenn nicht Soldaten?
Nicht mal ein neutraler Staat wie die Schweiz kann es sich erlauben keine Streitkräfte zu haben. (Ich seh jetzt mal die Abschaffung von militärischen Strukturen jeglicher Art als logische Konsequenz deiner Forderung nach beispielhaftem Vorleben des unbewaffneten Friedens)

Versteh mich nicht falsch. Ich postuliere hier nicht blinden Gehorsam! Meiner Meinung nach ist es vielmehr angebracht, als Soldat im richtigen Moment aufzustehen und den Gehorsam zu verweigern, wenn es den Umständen nach geboten ist (Menschenrechtsverletzungen und ähnliches). Und nicht vor der eigenen Verantwortung als denkender Mensch davon zu laufen.

Biltunk prauchen wier nicht! weihl wier sint cuhl unt kluk schon gans fonn sellpst!

Galapagos - 34
Halbprofi (offline)

Dabei seit 04.2005
169 Beiträge

Geschrieben am: 07.12.2005 um 18:33 Uhr

Zitat:

ich denke in Gewisserweise hast du recht, aber ich sehe das eigentlich auch so:

Ich kann der meining sein, das ein Soldat der desatiert war, nicht richtig gehandelt hat, aber kann es trotzdem in GEwisserweise verstehen, und möchte niemanden verurteilen der dies Getan an.

Und insofern ist nach meiner Meinung ein Denkmal ( was ja im allgemeinen einer Person mit Vorbildfunktion - die großes geleistet hat - gewidmet wird ist hier nicht angebracht



ist jemand ein vorbild,der viele unschuldige menschen umgebracht hat?? hat der großes geleistet??

Macht Eure Augen auf - auch IHR könnt Dinge verändern!

Steffente - 39
Profi (offline)

Dabei seit 02.2005
990 Beiträge
Geschrieben am: 07.12.2005 um 18:43 Uhr

Habe ich das behauptet das dieser ein Vorbild ist? nicht das ich wüsste, Vorbilder sind meiner Ansicht ( in dieser Hinsicht) nach Menschen wie Staufenberg, die selbstlos für ihre Ziele eingstanden sind und einen großen Preis bezahlt haben,
Oder auch die Scholls, die trotz dessen das sie anfangs dem NS Regime durchaus nicht abgeneigt waren erkannten was hier passierte, und aktiven Widerstand leisteten
guyoncignito
Champion (offline)

Dabei seit 02.2009
11293 Beiträge

Geschrieben am: 09.02.2012 um 15:04 Uhr
Zuletzt editiert am: 09.02.2012 um 15:05 Uhr

Zitat von Galapagos:

kennt ihr schon das Deserteurdenmal in Ulm?? was da aufgestellt wurde?? was haltet ihr davon??

Die stehen in Frankreich an jeder Strassenecke.
Ich finde sie gut.
journalist - 64
Halbprofi (offline)

Dabei seit 08.2006
275 Beiträge
Geschrieben am: 09.02.2012 um 18:27 Uhr

Die Richtung dieser Diskussion zeigt mir, wie sehr sich in den vergangenen Jahren die Denkweise verändert hat.
Ein bisschen Historie:
Das Denkmal trägt tatsächlich den Titel „Stein des Anstoßes“, es wurde vor Jahrzehnten bei einem Happening (zu den Hoch-Zeiten der Friedensbewegung) vor den Ulmer Roxy-Hallen gestaltet und blieb dann erstmal dort. Und sorgte prompt für Ärger, denn an eine Baugenehmigung oder eine Genehmigung fürs Aufstellen im Öffentlichen Raum oder so was Ähnliches hatten die Konstrukteure nicht gedacht. Dem Abtransport als Schrott kam es dann durch die private Asyl-Aktion einer Familie in …ich glaube Ludwigsfeld… zuvor, kann auch Wiblingen oder Pfuhl gewesen sein…, da stand das Teil dann jahrzehntelang im Vorgarten eines Einfamilienhauses (und füllte den Garten im Wesentlichen aus!). Eine Ulmer Antifa-Gruppe hat es dann wieder vor wenigen Jahren aus der gedanklichen Versenkung geholt und die Diskussion erneut angestoßen, ob dieses Denkmal nicht doch im Öffentlichen Raum stehen dürfe, angesichts von über 20 Kriegerdenkmälern, die es im Raum Ulm gibt.
Gedacht war zunächst an einen Stellplatz im Friedhof, bei den dortigen Stelen für die Kriegsopfer, aber da machte die Stadtverwaltung nicht mit. Der jetzige Standort war ein Kompromiss-Vorschlag, der dann ohne großes Aufsehen abgenickt wurde. Die Thematik, ob Deserteure ein Denkmal bekommen sollen, hat dabei durchaus eine Rolle gespielt und eine „pompösere“ Einweihungszeremonie verhindert.
Dem Denkmal liegt durchaus der Gedanke zugrunde, dass in einem verbrecherischen Regime Desertion moralisch kein verwerflicher Straftatbestand ist. Wer kämpft, verlängert einen Krieg und die Macht des Regimes. Schwieriges Thema, wir sehen das ja auch aktuell wieder bei der Rommel-Diskussion.

Airborne-82 - 55
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2008
387 Beiträge
Geschrieben am: 09.02.2012 um 19:00 Uhr

Zitat von Jaegi_88:

Zitat:

kennt ihr schon das Deserteurdenmal in Ulm?? was da aufgestellt wurde?? was haltet ihr davon??


wo soll denn des stehen ?



Deserteure haben kein Denkmal Verdient,wer seine Kameraden im Stich lässt ist ein Verräter.Ist doch ganz einfach oder ?
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