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G8 - oder wie die Zahlen lügen

Knubbelbub
Fortgeschrittener
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Geschrieben am: 29.07.2012 um 20:40 Uhr
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Zitat von Marki007:
Wie "prickelnd" der Stoff ist, hängt vom Bildungsplan ab, nicht vom Lehrer. Der kann ja nichts dafür, dass der Plan so ist.
Ausrüstung: bitte genauer. Auf jeden gibts heute in jeder Hauptschule sogar PC-Räume und ITG, falls du das meinst. Und wie aktuell muss die "Ausrüstung" denn sein? Kaufst du dir jedes Jahr n neuen PC?
Und falsch, als ich noch zur Schule ging, war die Ausrüstung tatsächlich eine ganz andere, es ist nicht mehr die von vor 25-30 Jahren.
Du kannst in Deutsch Diktate über den Salzgehalt von Mozarts Speisen halten oder über die Olympiade 2012. Gleiches gilt für andere Fächer. Das entscheidet der Lehrer. Mit Materialien denke ich vor allem an Arbeitsunterlagen, die brandneu sein können oder völlig veraltet. Es soll Mathelehrer geben, die Aufgabenblätter austeilen, bei denen noch mit D-Mark gerechnet wird.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 29.07.2012 um 21:45 Uhr
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Zitat von Knubbelbub: neulich las ich einen Artikel in der Zeitung, aus dem hervorging, dass die Abiturienten mit G8 gleich gute Durchschnitte erzielten wie die G9er. Super denkt man sich. Man hat ein Jahr gespart und trotzdem die gleichen Ergebnisse erzielt. Nur leider lügen die Zahlen.
Nur eine Verständnisfrage meinerseits: Wo lügen die Zahlen denn jetzt? Bin momentan nicht ganz in der Materie drin, würde aber sagen, dass es doch keine Lüge ist, wenn G8 und G9 quasi die gleichen Ergebnisse erzielen?! Dass der "Weg" ein unterschiedlicher ist, ist klar. Aber eine Lüge wäre es ja nur dann, wenn etwa die G8er leichtere Prüfungen hätten bzw. die G9er am Schluss schwerere bekommen hätten, damit man die gewünschten Ergebnisse erhält.
Zitat von Knubbelbub: Und man ist kein Anhänger einer verweichlichten Kuschelpädagogik, wenn man fordert, dass Kinder auch noch Freizeit haben sollen.
Ich sehe ein großes Problem darin, dass man offenbar nicht genau weiß, wo es hingehen soll mit den Gymnasien: Einerseits wird gepredigt, dass Bildung in Deutschland als Land ohne Ressourcen absolut notwendig ist und man möglichst viele Menschen eines Jahrgangs an die Universitäten bringen will. Andererseits möchte man aber auch ein gewisses Niveau halten, das Abitur nicht gleich verschenken.
Denkt man an frühere Zeiten, hat stets nur ein Teil eines Jahrgangs die Hochschulreife gehabt. Inzwischen ist ein regelrechter Kampf daraus geworden, praktisch alle Eltern wollen ihre Kinder auf Gymnasien schicken. Das kann letztendlich nicht funktionieren. Wenn man mehr Abiturienten haben will, dafür aber in schnellerer Zeit, muss man zwangsläufig das Niveau senken, damit alle mitkommen. Oder man verlängert schlicht wieder die Zeit.
Zitat von kthxbye: Aber jetzt würd mich interessieren, was für n Studiengang du anstrebst, welcher wirklich n "unerreichbaren" NC hat. Selbst Medizin o.Ä kann man auch mit nem 2er Schnitt studieren, einfach ein paar Wartesemester absolvieren und schon kommt man ins Medizinstudium rein.
"Ein paar" Wartesemester ist gut. Wenn momentan Leute mit 1,3 aussortiert werden und warten müssen, kann sich wohl jeder ausrechnen, dass es eine ganze Weile dauert, bis man mit 2,5 oder 2,7 einen Studienplatz bekommt.
Ein Verwaltungsgericht hat zwar 2011 entschieden, dass übermäßige Wartezeiten verfassungswidrig ist. Aber: "Die Wartezeit auf einen Studienplatz ist unzumutbar, wenn sie länger als die Regelstudienzeit dauert." [Quelle]. Die Regelstudienzeit bei Medizin liegt bei 12 Semestern. Das sind 6 Jahre. Wer sich das leisten kann - gerne.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 29.07.2012 um 21:49 Uhr
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Zitat von SAMET-: Ich kenne viel zu viele Hauptschüler, die das Gymnasium mit links geschafft hätten, wenn sie bloß entsprechend gefördert worden wären und auch genügend Gymnasiasten, die auf einer Hauptschule gelandet wären, wenn sie nicht gefördert worden wären.
Ist durchaus auch ein Problem, dass man nicht ganz von der Hand weisen kann. Wenn man nicht gerade Sarrazin-Anhänger ist und daran glaubt, dass Migranten blöd sind, dann stellt sich doch die Frage, warum so viele Migranten lediglich einen Hauptschulabschluss oder gar keinen Schulabschluss haben. Sehr häufig liegt es dort an fehlender Sprachförderung, womit wir bei der Integration sind.
Ein Land wie Deutschland, das Fachkräfte braucht, sollte auch hier nachdenken, ob man wirklich Potential verschenken möchte. Natürlich kann nicht jeder das Abitur schaffen. Ein gewisses Maß an Intelligenz ist wohl nötig. Vieles ist aber letztendlich auch durch Fleiß ausgleichbar, da unser System sehr häufig auf Reproduktion von Wissen setzt, sprich: Man lernt Dinge auswendig.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Knubbelbub
Fortgeschrittener
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Geschrieben am: 29.07.2012 um 21:59 Uhr
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Zitat von Cymru:
Nur eine Verständnisfrage meinerseits: Wo lügen die Zahlen denn jetzt? Bin momentan nicht ganz in der Materie drin, würde aber sagen, dass es doch keine Lüge ist, wenn G8 und G9 quasi die gleichen Ergebnisse erzielen?!
Die schlimmsten Lügen bestehen häufig darin, dass man entscheidende Punkte auslässt. Etwa so, wie wenn man aus der Bibel alles außer der Sinnflut under Vertreibung aus dem Paradies löscht, sodass am Ende nur noch ein grausamer Gott übrig bleibt.
Zitat von Cymru:
Ich sehe ein großes Problem darin, dass man offenbar nicht genau weiß, wo es hingehen soll mit den Gymnasien: Einerseits wird gepredigt, dass Bildung in Deutschland als Land ohne Ressourcen absolut notwendig ist und man möglichst viele Menschen eines Jahrgangs an die Universitäten bringen will. Andererseits möchte man aber auch ein gewisses Niveau halten, das Abitur nicht gleich verschenken.
Mit dieser Einschätzung liegst du sicherlich richtig. Ich halte auch nichts von verschenken, Aber inhaltiches Niveau - was man meines Erachtens eher hoch legen sollte - und Zeit - sind zwei verschiedene Stiefel. Ich denke, die beiden von dir genannten Ziele kann man nur dadurch unter einen Hut bringen, indem man die Leistungsschwächeren mehr untestützt, die entsprechenden Ziele zu erreichen, ohne diese zu senken. Das muss aber von der Gesellschaft ausgehen, nicht von der Politik.
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Marki007
Experte
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Geschrieben am: 29.07.2012 um 22:06 Uhr
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Zitat von Knubbelbub: Zitat von Marki007:
Wie "prickelnd" der Stoff ist, hängt vom Bildungsplan ab, nicht vom Lehrer. Der kann ja nichts dafür, dass der Plan so ist.
Ausrüstung: bitte genauer. Auf jeden gibts heute in jeder Hauptschule sogar PC-Räume und ITG, falls du das meinst. Und wie aktuell muss die "Ausrüstung" denn sein? Kaufst du dir jedes Jahr n neuen PC?
Und falsch, als ich noch zur Schule ging, war die Ausrüstung tatsächlich eine ganz andere, es ist nicht mehr die von vor 25-30 Jahren.
Du kannst in Deutsch Diktate über den Salzgehalt von Mozarts Speisen halten oder über die Olympiade 2012. Gleiches gilt für andere Fächer. Das entscheidet der Lehrer. Mit Materialien denke ich vor allem an Arbeitsunterlagen, die brandneu sein können oder völlig veraltet. Es soll Mathelehrer geben, die Aufgabenblätter austeilen, bei denen noch mit D-Mark gerechnet wird.
So was geht natürlich nicht. Dann hast Du mich nicht ganz verstanden. Dass die Aufbereitung der L macht weiß ich auch. Aber der Stoff kommt vom Plan. Und wenn ein L nicht viel machen will, dafür gibts Schulbücher, die dem Plan entsprechen.
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raubelefant - 40
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Geschrieben am: 29.07.2012 um 22:37 Uhr
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Zitat von Knubbelbub:
Bei den mir bekannten Fällen hat keiner ADS. Wie prickelnd der Schulstoff und wie aktuell die Materialien sind, hängt ganz gewaltig vom Lehrer ab. Ansonsten weiß ich nicht, worauf du dich beziehst.
ADS ist bei den meisten auch gar nicht vorhanden. wird nur als vorwand genutzt wenn das kind nicht den elterlichen anforderungen entspricht.
wenn das kind nicht so gut im lernen ist oder im unterricht danbn hats halt ads oder sonst was. oder muß dan halt neuerdings zum psychologen.
die schulbücher sind meistens veraltet. die klassenräume sind meistens schlecht belüftet und die möbel total unbequem und nicht besonders ergonomisch.
im schulstoff ist viel überflüßiges und enthalten. da kann der lehrer allerdings wenig dafür.
Odi profanum vulgus et arceo-Ich verachte den ungebildeten Pöbel und meide ihn
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raubelefant - 40
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Geschrieben am: 29.07.2012 um 22:48 Uhr
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Zitat von Marki007:
Wie "prickelnd" der Stoff ist, hängt vom Bildungsplan ab, nicht vom Lehrer. Der kann ja nichts dafür, dass der Plan so ist.
Ausrüstung: bitte genauer. Auf jeden gibts heute in jeder Hauptschule sogar PC-Räume und ITG, falls du das meinst. Und wie aktuell muss die "Ausrüstung" denn sein? Kaufst du dir jedes Jahr n neuen PC?
Und falsch, als ich noch zur Schule ging, war die Ausrüstung tatsächlich eine ganz andere, es ist nicht mehr die von vor 25-30 Jahren.
pc raum gab es auch schon bei mir damals. Da wurde dann Maschinenschreib unterricht abgehalten mit büchern die noch für schreibmaschine waren.
später hab ich dann mit 2-3 klassenkameraden und dem lehrer win 95? installiert.
der pc unterricht heute ist meistens auch nicht so prickelnd und die schüler lernen besser daheim im privaten mit pc umzugehen als das was von der schule vermittelt wird.
die allermeisten langweilen sich da im unterricht. weiß ich von meiner noch zur schule gehenden Verwandtschaft
die schulbücher sind meistens schon "etwas" älter. in den nebenfächern vorallem.
zudem sind die möbel zu 80% nicht für langes sitzen geeigent
Odi profanum vulgus et arceo-Ich verachte den ungebildeten Pöbel und meide ihn
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 29.07.2012 um 23:00 Uhr
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Zitat von Knubbelbub: Die schlimmsten Lügen bestehen häufig darin, dass man entscheidende Punkte auslässt.
Die in diesem Fall welche wären?
Zitat von Knubbelbub: Aber inhaltiches Niveau - was man meines Erachtens eher hoch legen sollte - und Zeit - sind zwei verschiedene Stiefel. Ich denke, die beiden von dir genannten Ziele kann man nur dadurch unter einen Hut bringen, indem man die Leistungsschwächeren mehr untestützt, die entsprechenden Ziele zu erreichen, ohne diese zu senken. Das muss aber von der Gesellschaft ausgehen, nicht von der Politik.
Niveau und Zeit hängen aber schon zusammen. Wenn ich zum Erlernen einer Sache mehr Zeit habe, werde ich sie womöglich besser lernen, auch wenn ich weniger Talent habe.
Die Frage ist, ob man tatsächlich auch die Leistungsschwachen zum Abitur bringen will. In meinen Augen ist das eine falsche Entwicklung. Man sieht das daran, dass Hauptschüler heute nur schwer eine Stelle finden. Es wäre sinnvoller, die Abschlüsse wären gleichmäßiger verteilt. Es braucht einfach nicht für jede Tätigkeit ein Abitur oder ein Studium.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Cymru - 35
Champion
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Geschrieben am: 29.07.2012 um 23:02 Uhr
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Zitat von Marki007: So was geht natürlich nicht. Dann hast Du mich nicht ganz verstanden. Dass die Aufbereitung der L macht weiß ich auch. Aber der Stoff kommt vom Plan. Und wenn ein L nicht viel machen will, dafür gibts Schulbücher, die dem Plan entsprechen.
Klar, wenn der Lehrplan vorsieht, dass man Kurvendiskussion in Mathe durchnimmt oder fürs Abi Kafka lesen muss, kommt der Lehrer nicht daran vorbei. Gewisse Möglichkeiten bleiben aber doch meistens, wie man etwas macht. Man muss da einfach auch auf die jungen Menschen eingehen.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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toxic_blood - 32
Fortgeschrittener
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Geschrieben am: 30.07.2012 um 00:24 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von Knubbelbub: neulich las ich einen Artikel in der Zeitung, aus dem hervorging, dass die Abiturienten mit G8 gleich gute Durchschnitte erzielten wie die G9er. Super denkt man sich. Man hat ein Jahr gespart und trotzdem die gleichen Ergebnisse erzielt. Nur leider lügen die Zahlen.
Nur eine Verständnisfrage meinerseits: Wo lügen die Zahlen denn jetzt? Bin momentan nicht ganz in der Materie drin, würde aber sagen, dass es doch keine Lüge ist, wenn G8 und G9 quasi die gleichen Ergebnisse erzielen?! Dass der "Weg" ein unterschiedlicher ist, ist klar. Aber eine Lüge wäre es ja nur dann, wenn etwa die G8er leichtere Prüfungen hätten bzw. die G9er am Schluss schwerere bekommen hätten, damit man die gewünschten Ergebnisse erhält.
Also bei den Gymnasium in meiner Stadt brach im G8 knapp jeder Dritte ab, bei den G9ern "nur" jeder Fünfte, auch war der Schnitt der G8er etwas schlechter.
Ich war bis zur 9.Klasse G8 und wechselte dann auf ein Berufliches Gymnasium.
In der 7.Klasse hatten ich, ohne auf einem Ganztagesgymnasium zu sein dreimal Mittagschule, während der Jahgang über mir, ein G9 Jahrgang, nur einmal die Woche nachmittags Unterricht hatte.
Zum Glück war ich jemand, der kaum lernen musste, aber in meiner Klasse gab es durchaus Fälle, ebi denen die Ferien nicht zum Erholen genutzt werden konnten, weil sie sonst den Anschluss verloren hätten. Das gab es, soweit ich weiss im G9-Jahrgang nicht und diese Fälle sind keine Einzelfälle, das fängt zum Teil schon in der 5.-6. Klasse an.
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.
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NBN
Profi
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Geschrieben am: 30.07.2012 um 02:50 Uhr
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3x Mittagschule, lernen, Wissen aneignen?
Wie tragisch!
Seid Ihr alles Memmen?
- Nordish by Nature! -
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NoOneKnows
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Geschrieben am: 30.07.2012 um 02:57 Uhr
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Zitat von NBN: 3x Mittagschule, lernen, Wissen aneignen?
Wie tragisch!
Seid Ihr alles Memmen?
"ein mann, der keinen latakia raucht, gehört in den ofen. s.h." dieter giermann
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39 - 30
Champion
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Geschrieben am: 30.07.2012 um 03:14 Uhr
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Klick!
Achtung: Kraftpakets Beiträge sind, egal mit wessen Zustimmung, grundsätzlich unügltig!
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Knubbelbub
Fortgeschrittener
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Dabei seit 01.2012
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Geschrieben am: 30.07.2012 um 12:32 Uhr
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Zitat von Marki007:
So was geht natürlich nicht. Dann hast Du mich nicht ganz verstanden. Dass die Aufbereitung der L macht weiß ich auch. Aber der Stoff kommt vom Plan. Und wenn ein L nicht viel machen will, dafür gibts Schulbücher, die dem Plan entsprechen.
Dass der Stoff vom Plan kommt, weiß ich auch. Ich bin selber Lehrer. Aber der gibt nur die Lernziele vor, nicht die genaue Umsetzung. Das mit den Büchern stimmt, aber der Lehrer muss nicht stur nach denen arbeiten. Sie sind für ihn auch nur eine Hilfe.
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Knubbelbub
Fortgeschrittener
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Geschrieben am: 30.07.2012 um 12:39 Uhr
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Zitat von Cymru:
Die in diesem Fall welche wären?
Das eben die Hälfte vorher abbricht oder unter Burnout leidet. Auch sehr intelligente Jugendliche. Weiß ich aus guter Erfahrung.
Zitat von Cymru:
Niveau und Zeit hängen aber schon zusammen. Wenn ich zum Erlernen einer Sache mehr Zeit habe, werde ich sie womöglich besser lernen, auch wenn ich weniger Talent habe.
Stimmt, aber die etwas langsameren sind deswegen nicht unbedingt schlechter für die spätere Arbeit. Häufig ist das Gegenteil der Fall. Diejenigen, die mit sich selber kämpfen mussten wissen um ihre eigenen Schwächen, lassen eher mal was sagen und können besser mit Menschen umgehen. Ich hattte es schon oft erlebt und auch von Bekannten mitbekommen, dass es unter den Kollegen Überflieger gibt, die aber für das Betriebsklima schädlich waren. Auch hält nicht jeder Überflieger Niederlagen aus - sehr wichtig im Berufsleben. Es gibt bestimmte Fähigkeiten, die stehen in keinem Zeugnis - z. B. die Fähigkeit, mit Menschen umzugehen, die Fähigkeit, sich selber in Frage zu stellen usw.
Zitat von Cymru:
Die Frage ist, ob man tatsächlich auch die Leistungsschwachen zum Abitur bringen will. In meinen Augen ist das eine falsche Entwicklung. Man sieht das daran, dass Hauptschüler heute nur schwer eine Stelle finden. Es wäre sinnvoller, die Abschlüsse wären gleichmäßiger verteilt. Es braucht einfach nicht für jede Tätigkeit ein Abitur oder ein Studium.
Aus genannten Gründen halte ich das im Zweifel überhaupt nicht für schlecht. Es war auch sehr kurzsichtig von unserer letzten Landesregierung, dass sie qualifzierte Lehrer suchte, indem sie nach den Jahrgangsbesten suchte. Die wissen vielleicht mehr vom Stoff - der in der Schule so dann aber gar nicht vermittelt wird - kommen aber mit leistungsschwächeren Schülern nicht zurecht und sind wegen ihres Abschlusses auch nicht unbedingt deswegen besser in der Lage, mit Menschen umzugehen.
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