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Forum / Politik und Wirtschaft
Schlecker pleite?

Cymru - 35
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Geschrieben am: 07.02.2012 um 14:26 Uhr
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Zitat von bredator: Die Quelle ist ein Bekannter, der in der Logistik als Personaler arbeitet.
Natürlich können wir diese Sachen als Außenstehende nur schwer nachprüfen. Von daher fällt es schwer, zu sagen, ob das die richtige oder falsche Einschätzung der Lage ist. Generell ist es aber auch eine subjektive Sache. Manchmal bekommt man Sachverhalte mit, über die man sehr empört ist. Später erfährt man dann wiederum, dass das ganze eine längere Vorgeschichte hat, der Arbeitnehmer schon länger die Nerven seines Vorgesetzten strapaziert hat.
Wenn ein oder zwei Vorgesetzte sich natürlich falsch verhalten, löst das in einer Abteilung einiges an, das ist völlig klar. Da versteht man natürlich auch die Häme. Trotzdem muss das nicht heißen, dass Herr Schlecker diese Methoden toleriert.
Die meiste Häme kam aber wohl gar nicht von Betroffenen (hier würde ich mir nicht anmaßen, das zu kritisieren), sondern von Menschen, die womöglich einmal in einer Filiale waren, noch dazu vor der Umstellung des Konzepts mit den breiteren Gängen und sich jetzt so aufspielen, als hätten sie das immer gewusst und deswegen darauf geachtet, nicht dort eingekauft zu haben.
Man kann nicht einerseits gegen gesichtslose Börsenkonzerne wettern, die, weil Aktionäre ihre Dividende haben wollen, Mitarbeiter entlassen und gleichzeitig auch den Unternehmer beschimpfen, der mit seinem Privatvermögen haftet. Es spielt dabei auch keine Rolle, dass Familie Schlecker nach der Insolvenz wohl nicht mittellos dastehen wird. Jeder, der einmal selbst selbstständig war oder Leute kennt, die ein Unternehmen (und sei es noch so klein) aufgebaut haben, weiß, wie hart und steinig dieser Weg ist.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Der666Diablo
Champion
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Geschrieben am: 07.02.2012 um 14:33 Uhr
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Zitat von Cymru:
Man kann nicht einerseits gegen gesichtslose Börsenkonzerne wettern, die, weil Aktionäre ihre Dividende haben wollen, Mitarbeiter entlassen und gleichzeitig auch den Unternehmer beschimpfen, der mit seinem Privatvermögen haftet. Es spielt dabei auch keine Rolle, dass Familie Schlecker nach der Insolvenz wohl nicht mittellos dastehen wird. Jeder, der einmal selbst selbstständig war oder Leute kennt, die ein Unternehmen (und sei es noch so klein) aufgebaut haben, weiß, wie hart und steinig dieser Weg ist.
Aber meckern ist doch einfacher. Darauf zu pochen, dass der Unternehmer keinerlei Gewinn einfährt und nicht zum golfen gehen darf. Hier ist der gemeine Bürger wohl auch einfach zu blöd um zu kapieren, dass der gemeine Unternehmer davon oft genug Aufträge nach Hause bringt, die dem gemeinen Arbeiter dan nschlussendlich sein Lohn bezahlen.
Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9
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_McClane_ - 44
Profi
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Geschrieben am: 07.02.2012 um 14:38 Uhr
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Zitat von journalist: Ja, das hört sich alles nicht gut an. Ich zweifle das auch nicht an, es hört sich aber aus deiner Schilderung durchaus so an, als ob da eine ganze Menge Frust dabei wäre, was dir dieser Mitarbeiter da erzählt hat. Ich bin auch sicher: Die Firma würde bestimmt jeden einzelnen Fall anders darstellen. Aber natürlich macht es auch die Menge.
Dennoch wundere ich mich. Bei Schlecker gibt es seit – ich glaube zwei – Jahren einen Führungs-Kodex mit Leitlinien, die diesen Beispielen eklatant widersprechen. Das heißt, ein Vorgesetzter, der sich wie von dir beschrieben verhält, würde selbst zumindest eine Abmahnung riskieren. Ich weiß, ich weiß: Wer traut sich das schon? Antwort: Bei Schlecker liegt der Durchdringungsgrad von ver.di bei 65 bis 70 Prozent der Belegschaft – bei solchen Verhaltensweisen liegt der Weg zur eigenen Gewerkschaft eigentlich nahe.
Ich gerate hier wahrscheinlich mehr und mehr in den Verdacht, für die Schlecker-Pressestelle zu arbeiten. Ich kann dir versichern, das tue ich ganz bestimmt nicht. Aber ich bin auch kein Gegner. Ich versuche, sie auch in dieser Lage fair zu beurteilen.
Wenn Kodex der Wirtschaftlichkeit widerspricht, dann sollten nur Idealisten glauben, dass der Kodex vorgeht in einem Unternehmen.
http://soundcloud.com/barry_burton_produ ctions
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bredator - 41
Champion
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Geschrieben am: 07.02.2012 um 14:45 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von bredator: Die Quelle ist ein Bekannter, der in der Logistik als Personaler arbeitet.
Natürlich können wir diese Sachen als Außenstehende nur schwer nachprüfen. Von daher fällt es schwer, zu sagen, ob das die richtige oder falsche Einschätzung der Lage ist. Generell ist es aber auch eine subjektive Sache. Manchmal bekommt man Sachverhalte mit, über die man sehr empört ist. Später erfährt man dann wiederum, dass das ganze eine längere Vorgeschichte hat, der Arbeitnehmer schon länger die Nerven seines Vorgesetzten strapaziert hat.
Wenn ein oder zwei Vorgesetzte sich natürlich falsch verhalten, löst das in einer Abteilung einiges an, das ist völlig klar. Da versteht man natürlich auch die Häme. Trotzdem muss das nicht heißen, dass Herr Schlecker diese Methoden toleriert.
Die meiste Häme kam aber wohl gar nicht von Betroffenen (hier würde ich mir nicht anmaßen, das zu kritisieren), sondern von Menschen, die womöglich einmal in einer Filiale waren, noch dazu vor der Umstellung des Konzepts mit den breiteren Gängen und sich jetzt so aufspielen, als hätten sie das immer gewusst und deswegen darauf geachtet, nicht dort eingekauft zu haben.
Man kann nicht einerseits gegen gesichtslose Börsenkonzerne wettern, die, weil Aktionäre ihre Dividende haben wollen, Mitarbeiter entlassen und gleichzeitig auch den Unternehmer beschimpfen, der mit seinem Privatvermögen haftet. Es spielt dabei auch keine Rolle, dass Familie Schlecker nach der Insolvenz wohl nicht mittellos dastehen wird. Jeder, der einmal selbst selbstständig war oder Leute kennt, die ein Unternehmen (und sei es noch so klein) aufgebaut haben, weiß, wie hart und steinig dieser Weg ist.
Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, da ich nicht möchte, dass mein Bekannter irgendwie identifiziert werden kann.
Was das nicht Einkaufen und motzen angeht... auch ich gehöre dazu. Allerdings aus einem ganz anderen Grund. Die Masche, die Schlecker abziehen wollte (Mitarbeiter entlassen und mit neuem Vertrag zu sehr viel geringerem Einkommen wieder einstellen - SchleckerXL) konnte ich als Gewerkschafter nicht akzeptieren und daher habe ich davon abgesehen dort wieder einzukaufen. Räumliche Gestaltung fiel mir, bevor es groß durch die Presse ging, gar nicht sooo negativ auf, da habe ich schon schlimmeres gesehen.
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.
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journalist - 63
Halbprofi
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Geschrieben am: 07.02.2012 um 15:13 Uhr
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Zitat von bredator: Die Masche, die Schlecker abziehen wollte (Mitarbeiter entlassen und mit neuem Vertrag zu sehr viel geringerem Einkommen wieder einstellen - SchleckerXL) konnte ich als Gewerkschafter nicht akzeptieren und daher habe ich davon abgesehen dort wieder einzukaufen.
Dann hast du als Gewerkschafter aber auch mitbekommen, dass das Unternehmen von der meniar-Nummer ganz schnell wieder die Finger gelassen hat und die Mitarbeiter wieder in normale Arbeitsverträge aufgenommen hat. Und du hast mitbekommen, dass Schlecker - als einzige Drogeriemarktkette überhaupt - einen Tarifvertrag hat, der dem Einzelhandel-Tarifvertrag angeglichen ist. Dafür hat es gerade von der Gewerkschaft viel Lob gegeben.
In Sachen Transparenz noch ein weiteres Beispiel: Schau dir mal bei Gelegenheit www.schlecker-blog.com an. Ist von der Firma selbst autorisiert!
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journalist - 63
Halbprofi
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Geschrieben am: 07.02.2012 um 15:20 Uhr
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Zitat von _McClane_: Wenn Kodex der Wirtschaftlichkeit widerspricht, dann sollten nur Idealisten glauben, dass der Kodex vorgeht in einem Unternehmen.
Das ist die Frage. Prinzipiell muss man bei allen Unternehmensleitlinien aufpassen, wem sie nun eigentlich nützen sollen und warum es sie gibt. Schlecker hat diesen Kodex niemals als werbewirksame Maßnahme publiziert, woweit ich weiß. Die Nummer sollte vor allem nach innen wirken. Das unterscheidet die Drogerimarktkette zum Beispiel vom Nestlé-Konzern, der nach dem Säuglingsmilchskandal in Afrika ja geradezu eine Art Ethik-Kommission eingesetzt hatte. Im Nachgang habe ich gerade bei diesem Konzern den Eindruck, als sei da auch viel PR dabeigewesen. Aber hier geht´s um Schlecker, nicht um Nestlé.
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bredator - 41
Champion
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Geschrieben am: 07.02.2012 um 15:59 Uhr
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Zitat von journalist: Zitat von bredator: Die Masche, die Schlecker abziehen wollte (Mitarbeiter entlassen und mit neuem Vertrag zu sehr viel geringerem Einkommen wieder einstellen - SchleckerXL) konnte ich als Gewerkschafter nicht akzeptieren und daher habe ich davon abgesehen dort wieder einzukaufen.
Dann hast du als Gewerkschafter aber auch mitbekommen, dass das Unternehmen von der meniar-Nummer ganz schnell wieder die Finger gelassen hat und die Mitarbeiter wieder in normale Arbeitsverträge aufgenommen hat. Und du hast mitbekommen, dass Schlecker - als einzige Drogeriemarktkette überhaupt - einen Tarifvertrag hat, der dem Einzelhandel-Tarifvertrag angeglichen ist. Dafür hat es gerade von der Gewerkschaft viel Lob gegeben.
In Sachen Transparenz noch ein weiteres Beispiel: Schau dir mal bei Gelegenheit www.schlecker-blog.com an. Ist von der Firma selbst autorisiert!
Und warum hat man das wohl gemacht? Weil der Umsatz eingebrochen ist, dass es gekracht hat. Meiner Meinung nach auch ein großer Punkt, weshalb Schlecker jetzt dort ist, wo er ist. Ohne diese Nullaktion hätte er sich da viel ersparen können. Es geht um den Versuch an sich, so etwas überhaupt zu tun. Erst mit zu viel Gegenwind, zieht man sich zurück, das kann es halt nicht sein. Verantwortungsbewusstsein fängt eine Stufe vorher an, BEVOR man so etwas überhaupt durchziehen will. Viele ehemalige Kunden, so auch ich, haben jedenfalls nicht mehr die Absicht dort einzukaufen. Das wirkt nach und wird auch so bleiben.
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.
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journalist - 63
Halbprofi
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Geschrieben am: 07.02.2012 um 20:18 Uhr
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Achtung, Ironie: Ach, so ist das. Eine Art Boykott für früheres Fehlverhalten. Das akzeptiere ich natürlich. Wahrscheinlich kaufst du dann konsequenterweise auch nicht mehr bei Lidl ein (hat mal Mitarbeiter bespitzelt), liest keinen „Stern“ (Hitler-Tagebuch-Skandal), fährst keinen VW (hat Rüstungsgüter für den 2. Weltkrieg produziert), bleibst Amerika fern (hatte mal Sklavenhaltung), telefonierst nicht mit Nokia (Werksschließungen in Deutschland) und vermeidest auch in Ulm zu wohnen (hat mehrheitlich für Stuttgart 21 gestimmt). Ironie off.
Auch wenn du es Schlecker gönnst: Die Folgen eines solchen „stillen Boykotts“ baden zunächst mal die Mitarbeiter aus, das ist der Pferdefuß daran.
Wobei auch für mich damals der Leiharbeiter-Skandal ein Grund war, um Schlecker einen Bogen zu machen.
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bredator - 41
Champion
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Geschrieben am: 07.02.2012 um 21:30 Uhr
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Zitat von journalist: Achtung, Ironie: Ach, so ist das. Eine Art Boykott für früheres Fehlverhalten. Das akzeptiere ich natürlich. Wahrscheinlich kaufst du dann konsequenterweise auch nicht mehr bei Lidl ein (hat mal Mitarbeiter bespitzelt), liest keinen „Stern“ (Hitler-Tagebuch-Skandal), fährst keinen VW (hat Rüstungsgüter für den 2. Weltkrieg produziert), bleibst Amerika fern (hatte mal Sklavenhaltung), telefonierst nicht mit Nokia (Werksschließungen in Deutschland) und vermeidest auch in Ulm zu wohnen (hat mehrheitlich für Stuttgart 21 gestimmt). Ironie off.
Auch wenn du es Schlecker gönnst: Die Folgen eines solchen „stillen Boykotts“ baden zunächst mal die Mitarbeiter aus, das ist der Pferdefuß daran.
Wobei auch für mich damals der Leiharbeiter-Skandal ein Grund war, um Schlecker einen Bogen zu machen.
Wahrscheinlich kaufst du dann konsequenterweise auch nicht mehr bei Lidl ein (hat mal Mitarbeiter bespitzelt), - Check
liest keinen „Stern“ (Hitler-Tagebuch-Skandal), - Check
fährst keinen VW (hat Rüstungsgüter für den 2. Weltkrieg produziert), - Verdammt
bleibst Amerika fern (hatte mal Sklavenhaltung), - Check
telefonierst nicht mit Nokia (Werksschließungen in Deutschland) - Check
und vermeidest auch in Ulm zu wohnen (hat mehrheitlich für Stuttgart 21 gestimmt) - Check
Es ist ein Unterschied, ob der Vorfall erst vor kurzem war oder schon Jahrzehnte her ist. Das zum einen mal. Zum anderen ist es auch eine reine persönliche Entscheidung, die zunächst mal niemanden was angeht. Ich habe nach Gründen gesucht, bzw. nach Erklärungen für Spott und Häme, die Schlecker jetzt über sich ergehen lassen muss. Dafür habe ich unter anderem mein eigenes Verhalten als mögliche Erklärung herangezogen. Wenn dir das nicht passt, dann ist mir das ziemlich scheißegal, allerdings frage ich mich dann, was du hier überhaupt willst. Akzeptier die Tatsachen und versuch nicht, jetzt den ehemaligen Kunden ein schlechtes Gewissen einzureden, weil die sich eben auch nicht für dumm verkaufen lassen (For you vor Ort - das hat dem Ganzen noch das Krönchen aufgesetzt).
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.
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Cymru - 35
Champion
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Geschrieben am: 07.02.2012 um 21:46 Uhr
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Zitat von Der666Diablo: Aber meckern ist doch einfacher. Darauf zu pochen, dass der Unternehmer keinerlei Gewinn einfährt und nicht zum golfen gehen darf. Hier ist der gemeine Bürger wohl auch einfach zu blöd um zu kapieren, dass der gemeine Unternehmer davon oft genug Aufträge nach Hause bringt, die dem gemeinen Arbeiter dan nschlussendlich sein Lohn bezahlen.
Deswegen mag ich diese Klassenkampfsache auch nicht. Es ist weder so, wie die FDP das gerne sieht ("armer Unternehmer"), noch so, wie die Linke das propagiert ("geknechtete Arbeiterschaft"). Die Wahrheit liegt einfach in der Mitte. Keine Seite kommt ohne die andere aus. Das sollte beiden Parteien bewusst sein und sich auch in Respekt und Wertschätzung niederschlagen. Klar, dass der Arbeitnehmer hier aufgrund seiner Machtposition mehr tun muss.
Zitat von bredator: Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, da ich nicht möchte, dass mein Bekannter irgendwie identifiziert werden kann.
Klar, absolut nachvollziehbar. Möchte ihm da auch nichts unterstellen oder so. Stecke ja nicht im Unternehmen drin. Wie gesagt, es nervt mich nicht, wenn Betroffene da Frust oder Wut äußern, sondern eher, dass viele Unbeteiligte da Sachen zusammenreimen oder dann Dinge herbeireden, die nicht stimmen. Beim Suizid von Adolf Merckle damals war auch einiges in den Medien, was so nicht stimme. Schlecker kenn ich dazu zu wenig. Ich schaue mir da nur sehr gerne an, wer da über was urteilt.
Zitat von bredator:
Was das nicht Einkaufen und motzen angeht... auch ich gehöre dazu. Allerdings aus einem ganz anderen Grund. Die Masche, die Schlecker abziehen wollte (Mitarbeiter entlassen und mit neuem Vertrag zu sehr viel geringerem Einkommen wieder einstellen - SchleckerXL) konnte ich als Gewerkschafter nicht akzeptieren und daher habe ich davon abgesehen dort wieder einzukaufen.
Das ging wohl vielen so. Wie man aber eben auch hört, hat sich das zum Großteil geändert. Solche Zustände sind natürlich unhaltbar. Auch wenn sie juristisch und wirtschaftlich oftmals nachvollziehbar sind oder legal, so spielt die moralische Komponente doch auch mit. Wobei ich sogar meine, dass es im Fall Schlecker ein Verfahren vor einem Arbeitsgericht gab. Bin ich gerade aber unsicher.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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journalist - 63
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Geschrieben am: 08.02.2012 um 12:14 Uhr
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Zitat von Cymru: Beim Suizid von Adolf Merckle damals war auch einiges in den Medien, was so nicht stimmte.
Hüstel. Da bin ich zart anderer Meinung. Berichtet wurde damals über die Spitze des Eisbergs.
Zitat von Cymru: Wobei ich sogar meine, dass es im Fall Schlecker ein Verfahren vor einem Arbeitsgericht gab. Bin ich gerade aber unsicher.
Du hast recht, insbesondere im Zuge der Leiharbeitsgeschichte gab es vor den Arbeitsgerichten mehrere Verfahren, die zunächst durch die Instanzen getrieben wurden, dann aber mit Abschaffung der Meniar-Zuständigkeit wieder gegenstandslos wurden, als Schlecker außergerichtlich klein beigab.
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Cymru - 35
Champion
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Geschrieben am: 08.02.2012 um 16:53 Uhr
Zuletzt editiert am: 08.02.2012 um 16:53 Uhr
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Zitat von journalist: Hüstel. Da bin ich zart anderer Meinung. Berichtet wurde damals über die Spitze des Eisbergs.
Inwiefern?
Mir stieß vor allem bitter auf, dass man die Familie als gierige Kapitalisten darstellte, die alles taten, um noch mehr Geld anzuhäufen und sich am Luxus zu laben. In seiner Heimatstadt kannte man da eine ganze andere Person bzw. Familie.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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journalist - 63
Halbprofi
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Geschrieben am: 09.02.2012 um 09:26 Uhr
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Und scheibchenweise geht es weiter: Lars Schlecker (40), Sohn von Anton Schlecker, hat jetzt erstmals bei einer Pressekonferenz in Wien als Zeitpunkt des Ausscheidens seines Vaters "August/September" bzw. "Sommer" angegeben. Wenn das Insolvenz-Verfahren wie geplant läuft.
Die Familie hat scheint´s noch nicht so recht realisiert, dass Anton Schlecker nicht Teil der Lösung ist - sondern Teil des Problems.
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septicus
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Geschrieben am: 09.02.2012 um 17:59 Uhr
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Zitat von journalist: Und scheibchenweise geht es weiter: Lars Schlecker (40), Sohn von Anton Schlecker, hat jetzt erstmals bei einer Pressekonferenz in Wien als Zeitpunkt des Ausscheidens seines Vaters "August/September" bzw. "Sommer" angegeben. Wenn das Insolvenz-Verfahren wie geplant läuft.
Die Familie hat scheint´s noch nicht so recht realisiert, dass Anton Schlecker nicht Teil der Lösung ist - sondern Teil des Problems.
Och, das ist wie im Kino. Zurücklehnen, die Show genießen und warten, was das nächste Highlight so wird. Der Meinung sind auch mir bekannte Schlecker-Mitarbeiter,
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Cymru - 35
Champion
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Geschrieben am: 09.02.2012 um 19:39 Uhr
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Zitat von journalist: Die Familie hat scheint´s noch nicht so recht realisiert, dass Anton Schlecker nicht Teil der Lösung ist - sondern Teil des Problems.
Hier muss man wohl versuchen zu verstehen, dass es alles andere als leicht sein dürfte loszulassen, wenn man ein Unternehmen von Grund auf aufgebaut hat und den Aufstieg erlebt hat. Da verleugnet man sicherlich dann auch vor sich selbst, dass man Teil des Problems ist.
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