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Schlecker pleite?

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Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 03.03.2012 um 15:54 Uhr

Zitat von teacher-1:

Ich halte in meinem Beruf täglich den Kopf hin für die Gesellschaft, die mit ihren Sprösslingen oft nicht zurande kommt, die in immer weiteren Teilen zu faul dazu ist ihre Sprösslinge zu erziehen und auch von zu Hause aus zu bilden, man missbraucht mich jeden Tag als Reparaturbetrieb für die Gesellschaft und drückt mir Aufgaben auf, die im Grunde genommen nicht die meinen sind, ich habe seit knapp 15 Jahren im Durchschnitt eine 50-Stunden-Woche und dann darf ich mir noch Beamten-Schelte anhören? Sorry, aber das finde ich echt daneben.


Bist ja nicht nur du, aber du wirst selbst zugeben (müssen), dass nicht jeder Lehrer soviel Courage an den Tag legt. Zusätzlich musst du auch noch das Plus von 12 Schulwochen, also ca 60 Tage an Ferien sehen.

Klar hätte jeder Lehrer werden können, aber wenn du siehst, was heute aus div. Lehrerproduktionsstätten mit diesem Titel herausgelaufen kommt sollte dir schon aufgrund der Aussage wieder ein negativ Punkt auf die Courage gerechnet werden. Denn deren größtes Potential besteht darin sich zu trauen vor eine Klasse mit einem lächerlichen Breitenwissen zu setzen/stellen.

Ein anderer Aspekt ist eben auch, dass man, wenn man es so sieht auch keinem Politiker mehr etwas vorwerfen dürfte, siehe Wulff, wieviele Menschen haben denn schonmal ein kleines Geschenk von Freunden angenommen? Klein ist hier natürlich proportional zum Einkommen beider.

Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 03.03.2012 um 17:36 Uhr

Zitat von Der666Diablo:

Bist ja nicht nur du, aber du wirst selbst zugeben (müssen), dass nicht jeder Lehrer soviel Courage an den Tag legt. Zusätzlich musst du auch noch das Plus von 12 Schulwochen, also ca 60 Tage an Ferien sehen.


Auch wenn ich es für fast unverzeihlich halte, dass ich Lehrer verteidige: Diese 60 Tage an Ferien sind ja nicht nur Tage, an denen man faul sein könnte. Sehr gerne sind da Klassenarbeiten zu korrigieren oder neuer Unterricht vorzubereiten. Jeder kennt natürlich die älteren Lehrer, die ihr Programm seit gefühlten Jahrhunderten herunterleiern, wenn das im betreffenden Fach geht. Aber das sind halt nicht alle.

Davon abgesehen ist nicht jeder Beamte Lehrer. Irgendwie laufen Diskussionen immer gleich auf den Lehrer raus. Aber auch der Mensch im Landratsamt oder der Richter ist Beamter. Wie in jedem Beruf gibt es da sehr faule Menschen. Einige Behörden haben auch noch nicht ganz verstanden, dass wir nicht mehr im Gottesgnadentum sind, sondern Staat und Bürger auf Augenhöhe verkehren sollten. Trotzdem halte ich den deutschen Beamtenapparat insgesamt für sehr gut.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

journalist - 64
Halbprofi (offline)

Dabei seit 08.2006
275 Beiträge
Geschrieben am: 11.03.2012 um 15:11 Uhr

Kleines politisches Lehrstückchen zum Sonntag: Das Bundeswirtschaftsministerium lehnt einen KfW-Kredit ab, mit dem die Transfergesellschaft für entlassene Schlecker-Mitarbeiter hätte finanziert werden können. Es geht um 75 Millionen Euro und um 12.000 Menschen.
sonne-strahl - 70
Profi (offline)

Dabei seit 10.2010
508 Beiträge
Geschrieben am: 18.03.2012 um 19:01 Uhr

Zitat von journalist:

Kleines politisches Lehrstückchen zum Sonntag: Das Bundeswirtschaftsministerium lehnt einen KfW-Kredit ab, mit dem die Transfergesellschaft für entlassene Schlecker-Mitarbeiter hätte finanziert werden können. Es geht um 75 Millionen Euro und um 12.000 Menschen.


Es handelt sich hier um deutsche Arbeitsplätze im heimischen Arbeitsmarkt, da ist wenig Interesse von unseren Politkern vorhanden. Das eigene Volk hat keine Lobby, nur noch Europa, das ist das neue Denken…
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 18.03.2012 um 20:13 Uhr

Zitat von journalist:

Kleines politisches Lehrstückchen zum Sonntag: Das Bundeswirtschaftsministerium lehnt einen KfW-Kredit ab, mit dem die Transfergesellschaft für entlassene Schlecker-Mitarbeiter hätte finanziert werden können. Es geht um 75 Millionen Euro und um 12.000 Menschen.


Ich würde mir wünschen, dass man so konsequent dann auch in Wahlkampfzeiten ist und da nicht wieder Unternehmen retten möchte, die Missmanagement betrieben und mit der InsO abgewickelt gehören, um sie wenigstens teilweise zukunftsfähig zu machen. Ich befürchte aber, dass sich das in Wahljahren dann doch wieder anders verhält.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

journalist - 64
Halbprofi (offline)

Dabei seit 08.2006
275 Beiträge
Geschrieben am: 18.03.2012 um 21:42 Uhr

... und schon dreht sich das politische Mäntelchen im Wind wieder. Die Sache ist nämlich die: Während der Bundeswirtschaftsminister zunächst mal aus prinzipiellen Erwägungen diesen Kredit abgelehnt hat, wird er jetzt von Arbeitsministerin, Finanzminister (beide Bund), Wirtschaftsminister (Länder), ver.di und Insolvenzverwalter in die Zange genommen, die "drohen", diesen Kredit ohne Rösler abzuwickeln. Mit der Folge, dass Rösler offenbar seinem eigenen Oppurtunismus hinterherrennt. Klartext: Er will den KfW-Kredit jetzt wohl gewähren, falls die Länder für die Rückzahlung bürgen.
Wenn er das nicht macht, wird das Ding irgendwie ohne ihn abgewickelt.
Biebe_666 - 47
Champion (offline)

Dabei seit 05.2005
25297 Beiträge

Geschrieben am: 29.03.2012 um 17:08 Uhr

Echt erstaunlich wie je großen Parteien jetzt auf Wählerfang gehen auf Kosten der FDP und so tun als ob die Transfergesellschaften das Maß aller Dinge sind. Meine Fresse, die meisten stehen in 6 Monaten gleich da wie jetzt.
bredator - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
5319 Beiträge

Geschrieben am: 29.03.2012 um 20:01 Uhr
Zuletzt editiert am: 29.03.2012 um 20:03 Uhr

Also... man kann auf die FDP schimpfen ohne Ende, Gründe dafür gibt es wirklich genug. Aber dass die Transfergesellschaft jetzt geplatzt ist, gehört definitiv nicht dazu. Das Geschwätz von Rösler allerdings wiederum schon ("Es gibt 20.000 freie Stellen im Einzelhandel... blubber").

Nein, ich finde es richtig, dass es keine Transfergesellschaft geben wird. Bei jedem kleineren Unternehmen, dem es ähnlich ergeht, kräht auch kein Hahn danach, was mit der Hand voll Mitarbeiter dann passiert. Sind es aber ein paar tausend, wird ein Fass aufgemacht und der Arbeitsmarktnotstand ausgerufen. Entweder Transfergesellschaft für jeden einzelnen Arbeitnehmer in Deutschland, oder eben für keinen. In diesem Falle trifft jetzt letzteres zu, was auch richtig ist. Das Wiedereingliedern ist und war schon immer Aufgabe der ARGE (ich weiss, was man von der halten muss... hatte selbst schon genug Ärger mit dem Haufen dort - trotzdem!) und nicht von irgendwelchen schnell von Steuergeldern gegründeten Gesellschaften, bei denen die Hälfte des Kapitals für die Selbstverwaltung verpulvert wird und die darin aufgefangenen Mitarbeiter nach 6 Monaten dann doch zur ARGE müssen, wenn sie bis dahin nichts anderes gefunden haben.

Mir erschließt sich die Logik nicht, die dahintersteckt. Natürlich ein gefundenes Fressen für CDU & SPD, die jetzt ganz groß die FDP dafür verantwortlich machen. Wie gesagt, man kann bei genügend anderen Themen die FDP zu Recht zusammenfalten, aber hier eben nicht. Ziemlich armseelig, jetzt damit bei den Wählern punkten zu wollen. Ich befürchte nur, dass sie damit Erfolg haben werden. Die FDP kann man damit zwar nicht noch mehr abstrafen (mehr geht fast nicht mehr), aber dass jetzt die Gefahr besteht, dass bei den kommenden Wahlen wieder viele zu diesen Stimmungsmachern rennen besteht nunmal. Denn sie haben ja für die Schlecker-Mitarbeiter gekämpft, während die FDP nur alle in den Dreck treten wollte.

Wie gesagt, bei allem, was ich gegen die FDP auch habe, man sollte auch mal so fair bleiben und sehen, was das von vornherein für eine Nullaktion gewesen wäre. Und nicht, dass jetzt wieder rumgemotzt wird: in meinem unmittelbarsten Umfeld ist wohl auch jemand von dieser Kündigungswelle betroffen. Trotzdem halte ich das Platzen dieser Transfergesellschaft für richtig.

Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.

Biebe_666 - 47
Champion (offline)

Dabei seit 05.2005
25297 Beiträge

Geschrieben am: 29.03.2012 um 20:09 Uhr

Bredator, mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Mir geht das unglaublich auf den Sack: egal welche Medien ich schaue oder lese, überall kommt es so raus als ob die FDP nun de Bösewicht sind und wegen Ihnen die Arbeitlsen auf der Strasse sitzen - und Ottonormaldepp nimmt es auch so auf anstatt sich mal zu fragen was diese Gesellschaften bringen und vor allem WEM und WIEVIEL sie was bringen, geschweige denn wie sich andere Arbeitlose vorkommen bei denen niemand was getan hat.
septicus
Team-Ulmler (offline)


Dabei seit 08.2002
4436 Beiträge
Geschrieben am: 29.03.2012 um 20:18 Uhr
Zuletzt editiert am: 29.03.2012 um 20:30 Uhr

Spiegel Online trifft es auch ganz gut:
"FDP will sich mit Schlecker-Pleite profilieren"

Es geht nicht darum, dass die FDP schuld an der Pleite ist, sondern darum, dass sie jetzt nichts besseres zu tun haben, als ihre Ablehnung argumentativ so aufzubauen, dass sich jeder gekündigte Schlecker-Mitarbeiter einfach nur verhöhnt vorkommen muss.

Edit:
Durch die fehlenden Transfergesellschaften wird es duetlich schwerer, Investoren zu finden, die den Rest des Konzerns übernehmen und das könnte heissen, dass die restlichen 13000 Schlecker Mitarbeiter sowie Mitarbeiter bei zulieferern / subunternehmern etc ebenfalls auf der Strasse stehen würden. Für die und die 10.000 von heute reichen die 70 mio an ALG 1 nicht weit.....

Das einfach auch mal zum Nachdenken
bredator - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
5319 Beiträge

Geschrieben am: 29.03.2012 um 20:20 Uhr
Zuletzt editiert am: 29.03.2012 um 20:23 Uhr

Zitat von Biebe_666:

Bredator, mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Mir geht das unglaublich auf den Sack: egal welche Medien ich schaue oder lese, überall kommt es so raus als ob die FDP nun de Bösewicht sind und wegen Ihnen die Arbeitlsen auf der Strasse sitzen - und Ottonormaldepp nimmt es auch so auf anstatt sich mal zu fragen was diese Gesellschaften bringen und vor allem WEM und WIEVIEL sie was bringen, geschweige denn wie sich andere Arbeitlose vorkommen bei denen niemand was getan hat.


Korrekt. Wie gesagt, gibt unzählige Gründe, warum ich die FDP für einen Haufen Idioten halte. Das mit Schlecker gehört aber definitiv nicht dazu.

Denn was hätte die Gesellschaft denn konkret für einen Nutzen gehabt? Okay, die Arbeiter wären nicht von einem Tag auf den anderen arbeitslos und hätten etwas Zeit, um sich umzuschauen. Allerdings haben sie seit der Insolvenzmeldung praktisch damit rechnen können, dass sowas in der Richtung rauskommt und sich bereits seit diesem Zeitpunkt umschauen können. Dazu kommt, dass diejenigen, die so gar nichts finden, so oder so bei der ARGE landen. Ebenso wie jene, die nicht sofort, aber etwas später etwas finden. Es wäre nichts als verballertes Geld gewesen.

Und um noch etwas ganz wichtiges zu sagen: Ich finde es nicht nur zum kotzen, sondern geradezu abstoßend, was hier letztlich versucht wurde. Nach einigen Skandalen bei Schlecker hatten einige (wie ich) schlichtweg die Schnauze voll und haben beschlossen nichts mehr in dem Laden einzukaufen. Und nun sollen Steuerzahler auch noch in die Bresche springen, weil sie den Laden boykottiert haben? Ne, also so was geht gar nicht und ich finde allein schon den Gedanken daran absolut dämlich. Blinder Aktionismus mit Wählerfang halt mal wieder. Insofern muss man in diesem Punkt die FDP ja schon fast bewundern: Sowieso schon völlig abgeschrieben bei den Wählern wollen sie aus diesem Schlamassel keinen Nutzen ziehen, sondern schauen objektiv auf die Sache (ich weiß zwar nicht, was sich die FDP wirklich gedacht hat, aber ich unterstelle ihr hier einfach mal logisches Denken, auch wenn das etwas weit hergeholt ist).

Ich verstehe und befürworte daher den Ausgang des Ganzen. Denn wer nach den 6 Monaten Auffangen noch keinen Job gefunden hätte, der wäre sowieso als faule Sau tituliert worden, der sich nicht um einen Job gekümmert habe. Sprich: Nach den 6 Monaten wäre es CDU und Konsorten (also jenen, die jetzt für die Gesellschaft waren) auch völlig egal gewesen, was dann mit diesen Mitarbeiten gewesen wäre. Von daher hat niemand wirklich was verloren, sondern es herrscht weiter der Status Quo.

@Septicus: Korrekt, hatte ich ja auch gesagt. Die reine Ablehnung der Gesellschaft ist richtig und zu begrüßen. Was dann allerdings von Seiten der FDP geblubbert wird (Rösler hat sich ja wieder ganz besondern hervorgetan), ist einfach nur für die Tonne. Hätte niemand was dazu gesagt, sondern einfach nur abgelehnt, hätte ich den Damen und Herren direkt wirtschaftliche Kompetenz unterstellt. So herum ist der Ausgang zwar in Ordnung, ich verstehe es aber, wenn sich die Betroffenen jetzt von der FDP verarscht fühlen. Allerdings wüsste ich nicht, warum ich jetzt hier gegen die FDP wettern sollte, wenn sie einmal was einigermaßen richtig gemacht haben.

Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 29.03.2012 um 20:21 Uhr

Zitat von bredator:

Natürlich ein gefundenes Fressen für CDU & SPD, die jetzt ganz groß die FDP dafür verantwortlich machen. Wie gesagt, man kann bei genügend anderen Themen die FDP zu Recht zusammenfalten, aber hier eben nicht.


Objektiv betrachtet hast du vollkommen recht: Es spricht trotz der großen Zahl an Arbeitnehmern nichts dafür, dass der Staat irgendwie rettend eingreift, wenn nicht notwendig. Das ist schlicht das Wesen der Marktwirtschaft, dass auch mal Unternehmen in die Pleite gehen und Arbeitsplätze darunter leiden.

Trotzdem glaube ich, dass die subjektive Seite hier überwiegt. Die FDP wird vielleicht nicht extra deswegen abgestraft werden, aber sie wird auch keine Stimmen damit fangen können. Bei den meisten Wählern werden da nicht sachlich richtige Bewertungen eine Rolle spielen, sondern einfach das Mitleid mit den Schlecker-Frauen. Wer Arbeitsplätze rettet (auch wenn das Unternehmen dann wenige Monate danach völlig am Ende ist), gewinnt einfach Wahlen.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

bredator - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
5319 Beiträge

Geschrieben am: 29.03.2012 um 20:24 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von bredator:

Natürlich ein gefundenes Fressen für CDU & SPD, die jetzt ganz groß die FDP dafür verantwortlich machen. Wie gesagt, man kann bei genügend anderen Themen die FDP zu Recht zusammenfalten, aber hier eben nicht.


Objektiv betrachtet hast du vollkommen recht: Es spricht trotz der großen Zahl an Arbeitnehmern nichts dafür, dass der Staat irgendwie rettend eingreift, wenn nicht notwendig. Das ist schlicht das Wesen der Marktwirtschaft, dass auch mal Unternehmen in die Pleite gehen und Arbeitsplätze darunter leiden.

Trotzdem glaube ich, dass die subjektive Seite hier überwiegt. Die FDP wird vielleicht nicht extra deswegen abgestraft werden, aber sie wird auch keine Stimmen damit fangen können. Bei den meisten Wählern werden da nicht sachlich richtige Bewertungen eine Rolle spielen, sondern einfach das Mitleid mit den Schlecker-Frauen. Wer Arbeitsplätze rettet (auch wenn das Unternehmen dann wenige Monate danach völlig am Ende ist), gewinnt einfach Wahlen.


Wobei "Arbeitsplätze retten" hier ja nicht wirklich retten ist, sondern halt etwas herauszögern und im besten Fall etwas abmildern. Gerettet wurde allerdings überhaupt nichts. Im schlimmsten Fall werden nacher trotzdem alle arbeitslos sein, aber die 70 Millionen sind dann auch noch weg. Aber du hast natürlich recht, dass es genau so herauskommen wird, ich beklage lediglich den Verlust des logischen Denkens ;)

Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.

Cymru - 35
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Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 29.03.2012 um 20:27 Uhr

Zitat von bredator:

Wobei "Arbeitsplätze retten" hier ja nicht wirklich retten ist, sondern halt etwas herauszögern und im besten Fall etwas abmildern. Gerettet wurde allerdings überhaupt nichts.


Die BILD würde wohl trotzdem titeln "Schlecker-Frauen gerettet" oder ähnliches.

Und es ist tatsächlich traurig, dass da nicht vernünftiges Denken überwiegt. Es hilft ja niemandem, wie Biebe schon sagte, wenn die Frauen in sechs Monaten wieder so dastehen wie jetzt und sie nicht auf dem Arbeitsmarkt untergebracht werden können.

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journalist - 64
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Geschrieben am: 30.03.2012 um 18:53 Uhr

Zitat von bredator:


Wobei "Arbeitsplätze retten" hier ja nicht wirklich retten ist, sondern halt etwas herauszögern und im besten Fall etwas abmildern. Gerettet wurde allerdings überhaupt nichts. Im schlimmsten Fall werden nacher trotzdem alle arbeitslos sein, aber die 70 Millionen sind dann auch noch weg.

In dieser Aussage sind gleich mehrere Denkfehler.
Zum einen wäre es durchaus darum gegangen, Arbeitsplätze zu retten. Nicht die der 10.000 (Minus x) , die in eine Transfergesellschaft gegangen werden. Ich meine die 13.500 Arbeitsplätze, die bei Schlecker erhalten werden sollen. Es war schon vorher keine leichte Aufgabe, diese Arbeitsplätze retten zu wollen.Jetzt wird es enorm schwer, weil ohne das Druckablass-Ventil Transfergesellschaft Kündigungsschutzklagen drohen und auch weitere finanzielle Belastungen auf das Unternehmen zukommen, und weil bereits potentielle Investoren offenbar gesagt haben, dass ihnen unter diesen Umständen Schlecker ein zu heißes Pflaster ist.

Zum anderen haben diejenigen, die mit der Materie vertraut sind, durchaus von Anfang an gesagt, dass Transfergesellschaften in genau diesem Fall ein durchaus probates Mittel zur Weiterbildung und Weitervermittlung sind.

Und zum Dritten: Die 70 Millionen sollten kein Geschenk sein sondern ein Kredit. Schlecker hätte den zurückzahlen müssen, und plante dafür den Verkauf (lukrativer) Auslandsgesellschaften. Dass es immer ein Kreditausfallrisiko gibt, ist klar. In diesem Fall ist es wohl auch nicht unerheblich. Aber geplant war die Rückzahlung auf jeden Fall.
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