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Schlecker pleite?

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luftprinzip - 82
Champion (offline)

Dabei seit 03.2010
8822 Beiträge

Geschrieben am: 30.03.2012 um 19:35 Uhr

Zitat von Biebe_666:

Bredator, mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Mir geht das unglaublich auf den Sack: egal welche Medien ich schaue oder lese, überall kommt es so raus als ob die FDP nun de Bösewicht sind und wegen Ihnen die Arbeitlsen auf der Strasse sitzen - und Ottonormaldepp nimmt es auch so auf anstatt sich mal zu fragen was diese Gesellschaften bringen und vor allem WEM und WIEVIEL sie was bringen, geschweige denn wie sich andere Arbeitlose vorkommen bei denen niemand was getan hat.

Hab gestern auch die Tagesschau gesehn, die Darstellung ist so laecherlich

I still don't believe in Germanys right to exist.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 30.03.2012 um 20:05 Uhr
Zuletzt editiert am: 30.03.2012 um 20:06 Uhr

Zitat von journalist:

Jetzt wird es enorm schwer, weil ohne das Druckablass-Ventil Transfergesellschaft Kündigungsschutzklagen drohen und auch weitere finanzielle Belastungen auf das Unternehmen zukommen, und weil bereits potentielle Investoren offenbar gesagt haben, dass ihnen unter diesen Umständen Schlecker ein zu heißes Pflaster ist.


Für gewöhnlich sind neue Investoren eher froh, wenn sie keine alten Arbeitnehmer übernehmen müssen (der böse § 613a BGB und so). Die Investorensuche wird sicherlich etwas länger dauer, wenn zuerst Kündigungsschutzklagen anstehen. Letztendlich dürfte es aber auf lange Sicht für einen Investor keinen Unterschied machen, ob eine Transfergesellschaft besteht oder nicht.

Zitat von journalist:


Zum anderen haben diejenigen, die mit der Materie vertraut sind, durchaus von Anfang an gesagt, dass Transfergesellschaften in genau diesem Fall ein durchaus probates Mittel zur Weiterbildung und Weitervermittlung sind.


Das ist unter Umständen möglich. Mit Sicherheit lässt sich nicht sagen, ob sich für alle Schleckerfrauen eine Anstellung findet. Man liest immerhin häufig von alleinerziehenden Frauen, Frauen mit mehreren Kindern und Frauen über 45 Jahren. Um solche Arbeitnehmerinnen schlägt sich der Arbeitsmarkt normalerweise nicht. Es war gerade einer der wenigen positiven Punkte an Schlecker, dass auch solche Frauen einen Job bekommen haben.

Zitat von journalist:


Und zum Dritten: Die 70 Millionen sollten kein Geschenk sein sondern ein Kredit. Schlecker hätte den zurückzahlen müssen, und plante dafür den Verkauf (lukrativer) Auslandsgesellschaften. Dass es immer ein Kreditausfallrisiko gibt, ist klar. In diesem Fall ist es wohl auch nicht unerheblich. Aber geplant war die Rückzahlung auf jeden Fall.


Da sind wir beim eigentlich oben angesprochenen Thema: Warum sollte der Staat gerade für Schlecker bürgen, bei anderen Firmen aber nicht?

Natürlich ist es an sich dumm wenn das Geld als Geschenk betrachtet würde. So kommt es jedoch für die Mehrheit der Bürger rüber. Gerade die, deren Unternehmen keine (wie auch immer geartete) Hilfe vom Staat bekommen haben, ärgern sich dabei.

Der Staat sollte sich da keine Willkür leisten: Entweder er muss allen in Notlage geratenen Unternehmen helfen, ob sie nun 5 oder 5000 Arbeitnehmer haben oder keinem. Abgesehen vielleicht von Fällen wirklicher "Systemrelevanz", wenn es nicht nur darum geht, wie viele Arbeitslose eine Insolvenz auslösen wird oder könnte.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

bredator - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
5319 Beiträge

Geschrieben am: 30.03.2012 um 20:41 Uhr
Zuletzt editiert am: 30.03.2012 um 20:43 Uhr

Zitat von journalist:


In dieser Aussage sind gleich mehrere Denkfehler.
Zum einen wäre es durchaus darum gegangen, Arbeitsplätze zu retten. Nicht die der 10.000 (Minus x) , die in eine Transfergesellschaft gegangen werden. Ich meine die 13.500 Arbeitsplätze, die bei Schlecker erhalten werden sollen. Es war schon vorher keine leichte Aufgabe, diese Arbeitsplätze retten zu wollen.Jetzt wird es enorm schwer, weil ohne das Druckablass-Ventil Transfergesellschaft Kündigungsschutzklagen drohen und auch weitere finanzielle Belastungen auf das Unternehmen zukommen, und weil bereits potentielle Investoren offenbar gesagt haben, dass ihnen unter diesen Umständen Schlecker ein zu heißes Pflaster ist.

Zum anderen haben diejenigen, die mit der Materie vertraut sind, durchaus von Anfang an gesagt, dass Transfergesellschaften in genau diesem Fall ein durchaus probates Mittel zur Weiterbildung und Weitervermittlung sind.

Und zum Dritten: Die 70 Millionen sollten kein Geschenk sein sondern ein Kredit. Schlecker hätte den zurückzahlen müssen, und plante dafür den Verkauf (lukrativer) Auslandsgesellschaften. Dass es immer ein Kreditausfallrisiko gibt, ist klar. In diesem Fall ist es wohl auch nicht unerheblich. Aber geplant war die Rückzahlung auf jeden Fall.


Die Denkfehler sehe ich eben nicht. Warum sollte man auf Teufel komm raus Arbeitsplätze erhalten, die nicht in der Lage sind, sich selbst zu erhalten? Da werden in Punkto Kohlesubvention schon genug Gelder verschwendet. Klar könnte nach einer erfolgreichen Sanierung alles wieder zurückbezahlt werden und einige Arbeitsplätze wieder wirtschaftlich erhalten bleiben... aber da sind mir definitiv zu viele Konjunktive drin.

Klar sagen Investoren, dass ihnen das so zu heiß ist. Warum auch nicht, es ist schließlich die Wahrheit. Aber was jetzt? Soll man mit ständigen staatlichen Bürgschaften wieder einmal die Augen vor der Wahrheit verschließen und etwas künstlich am Leben erhalten, was über kurz oder lang doch vor die Hunde geht?

Natürlich soll das Ganze als Kredit gedacht sein und nicht als Geschenk. Und wenn er dann aber doch nicht zurückgezahlt werden kann? Ich kann auch viel planen, wenn es in die Hose geht muss ich aber hinstehen und sagen: "Huch!". Und genau so wird auch oft genug bei solchen Dingen verfahren. Man versucht etwas künstlich zu erhalten, es geht doch schief und wir sind beim "Huch!".

Es geht mir darum, dass man alle gleich behandeln muss. Entweder Transfergesellschaft für alle Arbeitnehmer, deren Arbeitgeber insolvent geworden ist, oder eben für keinen. Schlecker ist kein Sonderfall. Es ging hier doch hauptsächlich darum, dass 10.000 + X "gerettete" Schleckerfrauen deutlich Stimmenträchtiger sind, als der kleine Traditionsbetrieb um die Ecke mit seinen 20 oder 30 Mitarbeitern, der Pleite gegangen ist. Was machen diese Leute? Richtig, sie müssen sich, wie alle anderen auch, beim Arbeitsamt melden. Dass dort nichts dolles zu erwarten ist, ist natürlich klar. Aber so eine Transfergesellschaft dürfte den gleichen Effekt haben, denn 6 Monate sind eine verdammt kurze Zeit.

Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.

PhenomX99 - 32
Profi (offline)

Dabei seit 02.2009
607 Beiträge
Geschrieben am: 30.03.2012 um 21:01 Uhr

Naja, es kann wirklich böse klingen aber ich finde die Auffanggesellschaft schwachsinn...

Wenn ich kein Geld mehr bekomm lege ich mich bei der Jobsuche mehr ins zeug....

Diese Zeile kannst du mieten !

Mr-Wannabe - 28
Champion (offline)

Dabei seit 06.2008
2276 Beiträge
Geschrieben am: 30.03.2012 um 21:05 Uhr

Zitat von sakrafanasi:

ne, restrukturierung,
eine extremere, aber schleker wirds wohl immer geben, wenns auch dann wem anderst gehört...
Sieht man ja xD

Google,des Users bester Freund -.-´

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 31.03.2012 um 00:33 Uhr

Zitat von PhenomX99:

Wenn ich kein Geld mehr bekomm lege ich mich bei der Jobsuche mehr ins zeug....


Wie schon angeklungen: Alle Schleckerfrauen sind wohl nicht so leicht unterzubringen, wegen Alter, Familienverhältnissen oder schlechter Ausbildung. Es geht also nicht darum, hier irgendwelchen besonderen Druck auf diese Frauen auszuüben.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Frechdaxle - 57
Anfänger (offline)

Dabei seit 03.2010
8 Beiträge
Geschrieben am: 31.03.2012 um 07:44 Uhr


wie Naiv seid Ihr

auch wenn der Mill... Deal geklappt hätte ,
wäre es auch nur in dunkle Kanäle geflossen
u. nicht an die gekündigten Frauen !

für was bracht die Fam... Schl... über 70 000 €
im Monat , sollen auch mal lernen mit 600 - 800 €
auzukommen sowie was sie noch auf anderer Weise
beiseite geschafft haben , die haben ihr Schäfchen
schon im trockenen .

schaut doch mal was unsere Politiker u. Manager für Geldgierige Schmarozer sind !
septicus
Team-Ulmler (offline)


Dabei seit 08.2002
4436 Beiträge
Geschrieben am: 31.03.2012 um 07:55 Uhr

Zitat von Frechdaxle:


wie Naiv seid Ihr

auch wenn der Mill... Deal geklappt hätte ,
wäre es auch nur in dunkle Kanäle geflossen
u. nicht an die gekündigten Frauen !

für was bracht die Fam... Schl... über 70 000 €
im Monat , sollen auch mal lernen mit 600 - 800 €
auzukommen sowie was sie noch auf anderer Weise
beiseite geschafft haben , die haben ihr Schäfchen
schon im trockenen .

schaut doch mal was unsere Politiker u. Manager für Geldgierige Schmarozer sind !


Mehr als billige Stammtischpolemik ist bei dir nicht drin? Und Sippenhaft gibt's bei dir auch noch?
Frechdaxle - 57
Anfänger (offline)

Dabei seit 03.2010
8 Beiträge
Geschrieben am: 31.03.2012 um 09:26 Uhr

danke für die belehrenden Worte
bist Du so blauäugig u. best... noch von geb... auf Sohn * grins *

bin " kein sippenhafter Stammtischbruder "
sondern weis was auf ehrlicher Art Arbeiten heist ! ! !
BiPaar4046 - 55
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 03.2010
40 Beiträge
Geschrieben am: 31.03.2012 um 09:53 Uhr

Zitat von Frechdaxle:


wie Naiv seid Ihr

auch wenn der Mill... Deal geklappt hätte ,
wäre es auch nur in dunkle Kanäle geflossen
u. nicht an die gekündigten Frauen !

für was bracht die Fam... Schl... über 70 000 €
im Monat , sollen auch mal lernen mit 600 - 800 €
auzukommen sowie was sie noch auf anderer Weise
beiseite geschafft haben , die haben ihr Schäfchen
schon im trockenen .

schaut doch mal was unsere Politiker u. Manager für Geldgierige Schmarozer sind !


genasu so ist es, wo sind denn die 1,3 Milliarden von Hernn Anton Schlecker?? 3x dürft ihr raten. und das das der Fam. Schlecker eigentlich egal ist, was mit der Fa. passiert, zeigt doch, das sich keiner von denen in der Firmenzentrale blicken läßt. Uns hat es ebenfalls betroffen, aber sie ist net gekündigt worden, sie hat gekündigt und bereits einen neuen Job.
Frechdaxle - 57
Anfänger (offline)

Dabei seit 03.2010
8 Beiträge
Geschrieben am: 31.03.2012 um 11:14 Uhr


von wegen Personal besucht in den Märkten * lacht *

JA , u. was der Insolvenz -Verwalter & Co
an % des Gesamtertes noch einsackt in Mill... Höhe ?
da kann man schon beide Augen schliesen ! ! !
die Geldgierigen Säcke

oh u. der Finazminister , Bundespresident mit Kanzlerin
fehlen auch noch mit ein paar schönen Worten
u. wollen noch etwas Fett abbekommen !


Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 31.03.2012 um 12:26 Uhr

Zitat von Frechdaxle:

für was bracht die Fam... Schl... über 70 000 €
im Monat , sollen auch mal lernen mit 600 - 800 €
auzukommen


Achso, dann soll jemand also ohne Geld dastehen, wenn er jahrzehntelang ein großes Unternehmen aufbaut und Arbeitsplätze schafft? Das motiviert sicher andere Unternehmer, große Risiken einzugehen, wenn sie am Schluss ohne alles dastehen :daumenhoch:

Zitat von Frechdaxle:

bin " kein sippenhafter Stammtischbruder "
sondern weis was auf ehrlicher Art Arbeiten heist ! ! !


Arbeiten vielleicht. Denken dagegen ist scheinbar nicht so deine Stärke. Da haut man mal blind auf alles drauf, weil man selbst einen miesen Job hat und unzufrieden ist.

Zitat von Frechdaxle:

JA , u. was der Insolvenz -Verwalter & Co
an % des Gesamtertes noch einsackt in Mill... Höhe ?
da kann man schon beide Augen schliesen ! ! !
die Geldgierigen Säcke


Finde ich löblich, wenn du auch kostenlos arbeiten würdest. Die meisten Menschen arbeiten aber für ihr Einkommen. So auch die Mehrheit der Insolvenzverwalter.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 31.03.2012 um 12:30 Uhr

Zitat von BiPaar4046:

genasu so ist es, wo sind denn die 1,3 Milliarden von Hernn Anton Schlecker?? 3x dürft ihr raten. und das das der Fam. Schlecker eigentlich egal ist, was mit der Fa. passiert, zeigt doch, das sich keiner von denen in der Firmenzentrale blicken läßt. Uns hat es ebenfalls betroffen, aber sie ist net gekündigt worden, sie hat gekündigt und bereits einen neuen Job.


Die Angaben zum Milliardenvermögen waren immer nur Schätzungen von Wirtschaftszeitungen. Wie du sagst, durfte ja niemand hinter die Kulissen blicken. Woher sollte also eine genaue Angabe der Summe stammen?

Auch der Rest deiner Aussage ist Blödsinn: Der Insolvenzverwalter hat eine breite Palette an Möglichkeiten, Geld zurückzuholen, das in den letzten Jahren beiseite geschafft wurde. Diesbezüglich scheint aber nichts da zu sein, was es zurückzuholen gilt.

Wenn ihr Stammtischbrüder etwas mehr "ehrlich arbeiten" würdet, blieben uns diese stumpfen Kommentare erspart.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 31.03.2012 um 12:33 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von BiPaar4046:

genasu so ist es, wo sind denn die 1,3 Milliarden von Hernn Anton Schlecker?? 3x dürft ihr raten. und das das der Fam. Schlecker eigentlich egal ist, was mit der Fa. passiert, zeigt doch, das sich keiner von denen in der Firmenzentrale blicken läßt. Uns hat es ebenfalls betroffen, aber sie ist net gekündigt worden, sie hat gekündigt und bereits einen neuen Job.


Die Angaben zum Milliardenvermögen waren immer nur Schätzungen von Wirtschaftszeitungen. Wie du sagst, durfte ja niemand hinter die Kulissen blicken. Woher sollte also eine genaue Angabe der Summe stammen?

Auch der Rest deiner Aussage ist Blödsinn: Der Insolvenzverwalter hat eine breite Palette an Möglichkeiten, Geld zurückzuholen, das in den letzten Jahren beiseite geschafft wurde. Diesbezüglich scheint aber nichts da zu sein, was es zurückzuholen gilt.

Wenn ihr Stammtischbrüder etwas mehr "ehrlich arbeiten" würdet, blieben uns diese stumpfen Kommentare erspart.


und selbst wenn er diese 1,3 Mia hatte: in den letzten 2-4 Jahren wurde das komplette Konzept Schleckers auf den Kopf gestellt (Schlecker XXL) Verdi einklang (vor einem jahr hat verdi schlecker als vorbildlich gelobt) etc...klar, dass das nich ewig so laufen konnte. ;-)

Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9

journalist - 63
Halbprofi (offline)

Dabei seit 08.2006
275 Beiträge
Geschrieben am: 31.03.2012 um 14:33 Uhr

Zitat von bredator:

[ Warum sollte man auf Teufel komm raus Arbeitsplätze erhalten, die nicht in der Lage sind, sich selbst zu erhalten? Da werden in Punkto Kohlesubvention schon genug Gelder verschwendet. Klar könnte nach einer erfolgreichen Sanierung alles wieder zurückbezahlt werden und einige Arbeitsplätze wieder wirtschaftlich erhalten bleiben... aber da sind mir definitiv zu viele Konjunktive drin.

Klar sagen Investoren, dass ihnen das so zu heiß ist. Warum auch nicht, es ist schließlich die Wahrheit. Aber was jetzt? Soll man mit ständigen staatlichen Bürgschaften wieder einmal die Augen vor der Wahrheit verschließen und etwas künstlich am Leben erhalten, was über kurz oder lang doch vor die Hunde geht?

Natürlich soll das Ganze als Kredit gedacht sein und nicht als Geschenk. Und wenn er dann aber doch nicht zurückgezahlt werden kann? Ich kann auch viel planen, wenn es in die Hose geht muss ich aber hinstehen und sagen: "Huch!". Und genau so wird auch oft genug bei solchen Dingen verfahren. Man versucht etwas künstlich zu erhalten, es geht doch schief und wir sind beim "Huch!".

Es geht mir darum, dass man alle gleich behandeln muss. Entweder Transfergesellschaft für alle Arbeitnehmer, deren Arbeitgeber insolvent geworden ist, oder eben für keinen. Schlecker ist kein Sonderfall. Es ging hier doch hauptsächlich darum, dass 10.000 + X "gerettete" Schleckerfrauen deutlich Stimmenträchtiger sind, als der kleine Traditionsbetrieb um die Ecke mit seinen 20 oder 30 Mitarbeitern, der Pleite gegangen ist. Was machen diese Leute? Richtig, sie müssen sich, wie alle anderen auch, beim Arbeitsamt melden. Dass dort nichts dolles zu erwarten ist, ist natürlich klar. Aber so eine Transfergesellschaft dürfte den gleichen Effekt haben, denn 6 Monate sind eine verdammt kurze Zeit.

So ist es eben nicht (bzw.: so wäre es eben nicht gewesen…). Wir reden nicht von Subventionen wie in deinem Kohle-Beispiel, wir reden von einer Bürgschaft für einen Kredit. Das ist etwas anderes, auch wenn du das nicht sehen willst. Es geht auch nicht um „ständige staatliche Bürgschaften“, es geht um einen Spezialfall, in dem ein insolventes Unternehmen gerettet werden soll. Jedenfalls ist das der Plan des Insolvenzverwalters. Um es klar zu sagen: Der Mann hätte auch hergehen und abwickeln können. Es ist seine Entscheidung und Überzeugung, dass es sich bei dem Konstrukt Schlecker um ein erhaltenswertes Modell handelt, auch den Mitarbeitern zuliebe, die noch an Bord bleiben können.
Das neue Schlecker-Modell muss im Übrigen entgegen deiner Ansicht schwarze Zahlen schreiben, ohne Zuschüsse welcher Art auch immer. Macht nach Eröffnung der Insolvenz (diesen Zustand haben wir seit ein paar Tagen) ein Unternehmen Verluste, dann muss die der Insolvenzverwalter tragen. Insofern ist hier durchaus ein wirkungsvoller Schutz dagegen eingebaut, dass ein Unternehmen „künstlich am Leben erhalten“ wird.
Wenn wir über 24.000 Arbeitsplätze reden (11.000 abzubauende, 13.000 erhaltungsfähige), dann bewegen wir uns durchaus in einem gesellschaftlich relevanten Bereich, der Schlecker von einem kleinen Traditionsbetrieb unterscheidet. Damit IST Schlecker ein Sonderfall, bei dem besondere Anstrengungen nötig sind, auch, um die Allgemeinheit nicht mehr als erforderlich zu belasten. Denn das Arbeitslosengeld zahlt letztlich …wer…? Eben. Hilft eine Transfergesellschaft, hier Härten abzubauen, eine Zusatzqualifikation zu bekommen, einen neuen Job zu finden, dann ist sie mir persönlich recht.
Den Versuch wäre es meiner Meinung nach auf jeden Fall wert gewesen. Aus deinen Zeilen spricht im Übrigen eine Kaltherzigkeit, die mich doch etwas erstaunt.

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