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Forum / Politik und Wirtschaft
UN-Bericht besorgt über Deutschlands Sozialpolitik

Cymru - 35
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Geschrieben am: 11.07.2011 um 17:13 Uhr
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Zitat von golomo: zeigt doch, dass du willst, dass jeder das Recht hat nach Deutschland zu ziehen.
Sollte nicht generell jeder Mensch das Recht haben, dort zu leben, wo er möchte? Es ist ein sehr theoretischer Punkt der Diskussion. Politische und ökonomische Sichtweisen setzen sich da gerne über Menschenrechte und dergleichen weg.
Falls jemand den aktuellen Spiegel in die Hände bekommen sollte. Unter dem Titel "Harald Welzer über Ökologie und Menschenrechte" beschäftigt sich ein Essay über das hier im Thread behandelte Thema bzw. einen Teilbereich davon.
Interessanter Verweis darin:
Art. 25 der Allgemeinen Menschenrechtserklärung
"Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen gewährleistet sowie das Recht auf Sicherheit im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Invalidität oder Verwitwung, im Alter sowie bei anderweitigem Verlust seiner Unterhaltsmittel durch unverschuldete Umstände."
Er stellt unter anderem die Frage, wie dieser Artikel heute zu bewerten ist. Gerade im Hinblick auf drei Flugreisen im Jahr, zwei Autos in der Familie und das Wegwerfen von 30 % der Lebensmittel, die nur gekauft, nicht aber konsumiert werden.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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golomo
Halbprofi
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Geschrieben am: 11.07.2011 um 20:55 Uhr
Zuletzt editiert am: 11.07.2011 um 20:57 Uhr
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Zitat von Klischeepunk:
Genau wir nehmen den niedrigsten möglichen Standard und freuen uns dass es allen gleich scheiße geht, anstatt den Standard zu nutzen der möglich und erreichbar ist. Wie kann man so eine Scheiße von sich geben. Das Problem ist nicht, dass es wenigen besser geht als denen in Slums, sondern dass es (diese) Slums überhaupt gibt.
Und die Regeln des Zusammenlebens und der Staaten haben einen feuchten Dreck mit dem "wirtschaftlichen Wert" des Menschen zu tun, auch wenn das die FDP samt Wirtschaftsjüngern gern so hätte.
Götter und Spötter, mh?
So ein Dreck. Ihr widert mich ernsthaft immer mehr an. Deprimierend auf der gleichen Kugel wie ihr rumzuhängen. Warum wandert ihr nicht aus und bildet eure eigene Leistungsgesellschaft und lasst uns in Ruhe von dem Leben was wir hier zur Verfügung haben? Ich kann gar nicht soviel fressen wie ich kotzen möchte.
/e: Achja: Die Frage nach Staaten ist gut, nenn mir einen vernünftigen Grund. Die alten sind nämlich obsolet, seit jeder Fleck der Erde in wenigen Stunden erreichbar ist und neue Kommunikationsmethoden den Informationsaustausch quasi ohne Verzögerung ermöglichen. Für Nationalstaaten _gibt_ es keine Gründe.
Natürlich war mein Satz zugespitzt. Ich glaube nur nicht, dass naiver Idealismus besser zum Ziel führt als wohlüberlegte realisierbare Schritte. Es gibt z.B. Entwicklungshilfe, Asylanträge etc. Und da muss sich Deutschland sicherlich nicht verstecken. Auch wenn es (wie wohl überall) Mängel in der Umsetzung gibt.
Dein kindisches "Ihr" und "wir" ist wirklich lächerlilch, das nur nebenbei.
Ich unterscheide eben zwischen Einwanderung und Asylanträge. Das eine richtet sich nach deutschen Interessen (was ja eben gerade nicht bedeutet, dass damit andere Interessen negiert werden) und das andere nach menschlicher Not.
@dich und cymru: Sind Nationalstaaten nicht so etwas wie größere Gruppen? Sind Gruppenbildungen nicht etwas völlig natürliches? Habe ich nicht zu einer kleinen Gruppe (z.B. Familie) ein anderes Verhältnis als zu einer großen Gruppe (z.B. die Straße in der ich leben) und wieder ein anders zu einer noch größeren Gruppe (z.B. Deutschland)? Nichts anderes ist doch ein Staat. Und wenn ein Staat merkt, dass er viele Gemeinsamkeiten zu einem Nachbarn hat, dann kann man eine größere Gruppe bilden (z.B. Europa/EU).
Sind nicht auch Grenzen etwas völlig normales? Willst du nicht gerne deine Haustüre zumachen können?
Und nein, ich denke nicht, dass die Niederlassungsfreiheit ein Menschrecht ist. Oh, und nachdem ich den wiki-artikel überflogen habe, muss diesen Satz wohl auch nicht wieder löschen 
Was ist wenn du auf einem Jägerstand auf einem Hügel sitzt und plötzlich komm ich daher und will auch darauf. Habe ich das Recht dazu? Wieso?
„Bevor du dich daran machst, die Welt zu verändern, gehe dreimal durch dein eigenes Haus"
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ViolentFEAR - 33
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Geschrieben am: 11.07.2011 um 21:23 Uhr
Zuletzt editiert am: 11.07.2011 um 21:25 Uhr
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Zitat von golomo:
@dich und cymru: Sind Nationalstaaten nicht so etwas wie größere Gruppen? Sind Gruppenbildungen nicht etwas völlig natürliches? Habe ich nicht zu einer kleinen Gruppe (z.B. Familie) ein anderes Verhältnis als zu einer großen Gruppe (z.B. die Straße in der ich leben) und wieder ein anders zu einer noch größeren Gruppe (z.B. Deutschland)? Nichts anderes ist doch ein Staat. Und wenn ein Staat merkt, dass er viele Gemeinsamkeiten zu einem Nachbarn hat, dann kann man eine größere Gruppe bilden (z.B. Europa/EU).
Sind nicht auch Grenzen etwas völlig normales? Willst du nicht gerne deine Haustüre zumachen können?
Und nein, ich denke nicht, dass die Niederlassungsfreiheit ein Menschrecht ist. Oh, und nachdem ich den wiki-artikel überflogen habe, muss diesen Satz wohl auch nicht wieder löschen 
Was ist wenn du auf einem Jägerstand auf einem Hügel sitzt und plötzlich komm ich daher und will auch darauf. Habe ich das Recht dazu? Wieso?
Zunächst sollte man zwischen "Staaten" und "Nationen" unterschieden, da Nationen insbesondere auf Unterschiede bedacht sind, die Menschen spalten. Dabei sind Nationen keine natürlichen Produkte, sondern eine Manifestierung ideologischer Ideen aus dem 19. Jahrhundert. Der Mensch bleibt ein Wesen des Dorfes, und jede "höhere Ebene" bleibt ein ideologisches EIngreifen um sich damit zu identifizieren. Dabei haben Nationen den Beigeschmack, dass sich Rassismus immer wieder implizieren, da sie mit Worten wie "Volk" (der früher nicht diese ethnische Wurzeln hatte, sondern einfacher Ausdruck territorialer Herrschaft war) eine Gemeinschaft versuchen zu erzeugen die eben nicht der roussausche Volonté générale ist, sondern einen präideologischen Unterschied im Menschen selbst zu finden versucht (manchmal natürlich harmlos wie "Sprachgemeinschaft", manchmal kulturalistisch oder rassistisch). Damit stellt sich sehr wohl die Frage, inwiefern "Nationen" ein Konstrukt ist, dass man fördern sollte, ganz besonders nach dem 20. Jahrhundert.
Staaten sind dabei grundsätzliche Zusammenschlüsse rein politischer ordnung, die vielleicht eine politische Identifizierung verlangt, dabei aber keinen kulturalistischen oder rassistischen Diskurs befördert. Die EU hat die Chance dazu (insofern sie eine dramatisch größere Demokratiesierung findet, und die lächerlichen kulturalistischen Identitätsspielchen sein lässt) . Aber auch Staaten sind nicht "natürlich" sondern ein ideologischer Zusammenschluss. Familien sind natürlich ein anderes, ein direktes Bezugsobjekt. Dabei dürfen wir aber "Familie" nicht mit einem konkreten "Familienmodel" verwechseln. Aber das hast du ja auch nicht getan. ;)
Zitat von golomo:
Sind nicht auch Grenzen etwas völlig normales? Willst du nicht gerne deine Haustüre zumachen können?
Erneut sind Ebenen nicht einfach gleichzusetzen. Ansonsten müsste ein jemand der gegen privaten Waffenbesitz ist, auch gegen eine Armee sein, bzw. stellt sich dich Frage ob der klauende Pole auch gleich zum klauenden Polen (Land) wird?!
Aber dieser Vergleich den du tätigst ist natürlich nicht neu. Häufig wird "Nation" mit Dingen wie "Haus" oder "Familie" verglichen und der Migrant gern als "Gast". Ich halte das für bedrohliche Atavismen, die ein gewaltiges Potential zeigen, wo Straftaten plötzlich zu etwas "Persönlichem" werden, und Kritik an der Nation zur Blasphemie.
Zitat von golomo:
Und nein, ich denke nicht, dass die Niederlassungsfreiheit ein Menschrecht ist. Oh, und nachdem ich den wiki-artikel überflogen habe, muss diesen Satz wohl auch nicht wieder löschen 
Was ist wenn du auf einem Jägerstand auf einem Hügel sitzt und plötzlich komm ich daher und will auch darauf. Habe ich das Recht dazu? Wieso?
Dann möchte ich jetzt auch mal vergleichen. Und bleiben wir ruhig bei dem "Nationen" - "Haus"- Vergleich.
Wie ist es zu rechtigertigen, dass du deinen Nachbarn verhungern lässt, oder an einer trivialen Krankheit stirbt, und du mit deiner Familie in den urlaub fährst, oder dir einen neuen Wagen gönnst?
Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit
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golomo
Halbprofi
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Geschrieben am: 11.07.2011 um 22:34 Uhr
Zuletzt editiert am: 11.07.2011 um 22:42 Uhr
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Zitat von ViolentFEAR:
Zunächst sollte man zwischen "Staaten" und "Nationen" unterschieden, da Nationen insbesondere auf Unterschiede bedacht sind, die Menschen spalten. Dabei sind Nationen keine natürlichen Produkte, sondern eine Manifestierung ideologischer Ideen aus dem 19. Jahrhundert. Der Mensch bleibt ein Wesen des Dorfes, und jede "höhere Ebene" bleibt ein ideologisches EIngreifen um sich damit zu identifizieren. Dabei haben Nationen den Beigeschmack, dass sich Rassismus immer wieder implizieren, da sie mit Worten wie "Volk" (der früher nicht diese ethnische Wurzeln hatte, sondern einfacher Ausdruck territorialer Herrschaft war) eine Gemeinschaft versuchen zu erzeugen die eben nicht der roussausche Volonté générale ist, sondern einen präideologischen Unterschied im Menschen selbst zu finden versucht (manchmal natürlich harmlos wie "Sprachgemeinschaft", manchmal kulturalistisch oder rassistisch). Damit stellt sich sehr wohl die Frage, inwiefern "Nationen" ein Konstrukt ist, dass man fördern sollte, ganz besonders nach dem 20. Jahrhundert.
Staaten sind dabei grundsätzliche Zusammenschlüsse rein politischer ordnung, die vielleicht eine politische Identifizierung verlangt, dabei aber keinen kulturalistischen oder rassistischen Diskurs befördert. Die EU hat die Chance dazu (insofern sie eine dramatisch größere Demokratiesierung findet, und die lächerlichen kulturalistischen Identitätsspielchen sein lässt) . Aber auch Staaten sind nicht "natürlich" sondern ein ideologischer Zusammenschluss. Familien sind natürlich ein anderes, ein direktes Bezugsobjekt. Dabei dürfen wir aber "Familie" nicht mit einem konkreten "Familienmodel" verwechseln. Aber das hast du ja auch nicht getan. ;)
Deine Ausführungen hierzu klingen ja ganz vernünftig. Die Unterschiede zwischen Nation und Staat waren mir so bisher nicht bewusst. Staaten bzw. Nationalstaaten habe sich aus der Historie entwickelt. Dafür wird es Gründe gehabt haben. Ob es wirklich besser ist, zu Dorfgemeinschaften zurückzukehren bezweifel ich. Die von dir genannte "Unnatürlichkeit" kann ich allerdings durchaus nachvollziehen.
Zitat von ViolentFEAR: Erneut sind Ebenen nicht einfach gleichzusetzen. Ansonsten müsste ein jemand der gegen privaten Waffenbesitz ist, auch gegen eine Armee sein, bzw. stellt sich dich Frage ob der klauende Pole auch gleich zum klauenden Polen (Land) wird?!
Aber dieser Vergleich den du tätigst ist natürlich nicht neu. Häufig wird "Nation" mit Dingen wie "Haus" oder "Familie" verglichen und der Migrant gern als "Gast". Ich halte das für bedrohliche Atavismen, die ein gewaltiges Potential zeigen, wo Straftaten plötzlich zu etwas "Persönlichem" werden, und Kritik an der Nation zur Blasphemie.
Deine beiden Beispiele sind ja ganz nett. Trotzdem bleibt die Frage bestehen, inwieweit die Aufgabe von Grenzen zu einer "besseren Welt" führen würde.
Ein Mirgrant ist für mich eine Person, die dann Teil der Gesellschaft wird. Also kein Gast. Wo jetzt plötzlich ein Rückfall, gar ein bedrohlicher und gewaltiger herkommen soll ist mir auch ein Rätsel.
Eine Straftat ist doch etwas persönliches.
Zitat von ViolentFEAR:
Dann möchte ich jetzt auch mal vergleichen. Und bleiben wir ruhig bei dem "Nationen" - "Haus"- Vergleich.
Wie ist es zu rechtigertigen, dass du deinen Nachbarn verhungern lässt, oder an einer trivialen Krankheit stirbt, und du mit deiner Familie in den urlaub fährst, oder dir einen neuen Wagen gönnst?
Also sind wir uns einig, dass eine Niederlassungsfreiheit nicht zu den Menschrechten gehört?
Es ist nicht zu rechtfertigen. Nur was ist die Konsequenz davon? Bzw was ist für dich die Konsequenz?
„Bevor du dich daran machst, die Welt zu verändern, gehe dreimal durch dein eigenes Haus"
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Klischeepunk - 40
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Geschrieben am: 11.07.2011 um 22:59 Uhr
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Zitat von golomo: Zitat von ViolentFEAR:
Zunächst sollte man zwischen "Staaten" und "Nationen" unterschieden, da Nationen insbesondere auf Unterschiede bedacht sind, die Menschen spalten. Dabei sind Nationen keine natürlichen Produkte, sondern eine Manifestierung ideologischer Ideen aus dem 19. Jahrhundert. Der Mensch bleibt ein Wesen des Dorfes, und jede "höhere Ebene" bleibt ein ideologisches EIngreifen um sich damit zu identifizieren. Dabei haben Nationen den Beigeschmack, dass sich Rassismus immer wieder implizieren, da sie mit Worten wie "Volk" (der früher nicht diese ethnische Wurzeln hatte, sondern einfacher Ausdruck territorialer Herrschaft war) eine Gemeinschaft versuchen zu erzeugen die eben nicht der roussausche Volonté générale ist, sondern einen präideologischen Unterschied im Menschen selbst zu finden versucht (manchmal natürlich harmlos wie "Sprachgemeinschaft", manchmal kulturalistisch oder rassistisch). Damit stellt sich sehr wohl die Frage, inwiefern "Nationen" ein Konstrukt ist, dass man fördern sollte, ganz besonders nach dem 20. Jahrhundert.
Staaten sind dabei grundsätzliche Zusammenschlüsse rein politischer ordnung, die vielleicht eine politische Identifizierung verlangt, dabei aber keinen kulturalistischen oder rassistischen Diskurs befördert. Die EU hat die Chance dazu (insofern sie eine dramatisch größere Demokratiesierung findet, und die lächerlichen kulturalistischen Identitätsspielchen sein lässt) . Aber auch Staaten sind nicht "natürlich" sondern ein ideologischer Zusammenschluss. Familien sind natürlich ein anderes, ein direktes Bezugsobjekt. Dabei dürfen wir aber "Familie" nicht mit einem konkreten "Familienmodel" verwechseln. Aber das hast du ja auch nicht getan. ;)
Deine Ausführungen hierzu klingen ja ganz vernünftig. Die Unterschiede zwischen Nation und Staat waren mir so bisher nicht bewusst. Staaten bzw. Nationalstaaten habe sich aus der Historie entwickelt. Dafür wird es Gründe gehabt haben. Ob es wirklich besser ist, zu Dorfgemeinschaften zurückzukehren bezweifel ich. Die von dir genannte "Unnatürlichkeit" kann ich allerdings durchaus nachvollziehen.
Natürlich, wie bspw. Zollfreiheit, Freizügigkeit, Wirtschaftliche Entwicklung durch neue Arbeitskräfte, durch Zollfreiheit, durch Freizügigkeit, größere Armeen, "Frieden" & ein gewisser Wohlstand war erst durch Nationen möglich. Der Austausch unter Städten und Institutionen wurde von "innerhalb eines Königreiches" bzw. "kleinen Machtgebietes" plötzlich auf größere Dimensionen ermöglicht. Innovation und wissenschaftlicher Diskurs waren möglich, die Höfe und Institutionen konnten sich austauschen, der verwaltungsaufwand abgebaut werden.
Warum das nicht weiterführen, nachdem der Kaiser keine 12 Wochen mehr braucht um mit der Pferdekutsche und einer Leibgarde unter Gefahr für Leib und Leben von A) nach B) zu kommen?
Zitat von golomo:
Zitat von ViolentFEAR: Erneut sind Ebenen nicht einfach gleichzusetzen. Ansonsten müsste ein jemand der gegen privaten Waffenbesitz ist, auch gegen eine Armee sein, bzw. stellt sich dich Frage ob der klauende Pole auch gleich zum klauenden Polen (Land) wird?!
Aber dieser Vergleich den du tätigst ist natürlich nicht neu. Häufig wird "Nation" mit Dingen wie "Haus" oder "Familie" verglichen und der Migrant gern als "Gast". Ich halte das für bedrohliche Atavismen, die ein gewaltiges Potential zeigen, wo Straftaten plötzlich zu etwas "Persönlichem" werden, und Kritik an der Nation zur Blasphemie.
Deine beiden Beispiele sind ja ganz nett. Trotzdem bleibt die Frage bestehen, inwieweit die Aufgabe von Grenzen zu einer "besseren Welt" führen würde.
Ein Mirgrant ist für mich eine Person, die dann Teil der Gesellschaft wird. Also kein Gast. Wo jetzt plötzlich ein Rückfall, gar ein bedrohlicher und gewaltiger herkommen soll ist mir auch ein Rätsel.
Eine Straftat ist doch etwas persönliches.
Minimierter Verwaltungsaufwand, Förderung freien Austausches, abschaffung virtueller Verwaltungskonstrukte die sich vollidioten immer wieder herauspicken um andere Abzumurksen, Wegfall sinnloser Machtstreitigkeiten, weil das verschieben dieser Machtbereiche wegfällt, ... potentielle möglichkeiten.
Zitat von golomo:
Zitat von ViolentFEAR:
Dann möchte ich jetzt auch mal vergleichen. Und bleiben wir ruhig bei dem "Nationen" - "Haus"- Vergleich.
Wie ist es zu rechtigertigen, dass du deinen Nachbarn verhungern lässt, oder an einer trivialen Krankheit stirbt, und du mit deiner Familie in den urlaub fährst, oder dir einen neuen Wagen gönnst?
Also sind wir uns einig, dass eine Niederlassungsfreiheit nicht zu den Menschrechten gehört?
Es ist nicht zu rechtfertigen. Nur was ist die Konsequenz davon? Bzw was ist für dich die Konsequenz?
Die Freizügigkeit ist in den Grundrechten festgeschrieben. Das man sich nicht auf den gleichen Fleck wie jemand anders setzen kann und sagen kann "das ist jetzt alles meins" ist dabei klar, aber wenn man sich nebenhin setzt muss der andere halt auch mal die luft anhalten und nicht einen auf dicke hose machen.
Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.
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golomo
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Geschrieben am: 13.07.2011 um 19:36 Uhr
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Zitat von Klischeepunk:
Warum das nicht weiterführen, nachdem der Kaiser keine 12 Wochen mehr braucht um mit der Pferdekutsche und einer Leibgarde unter Gefahr für Leib und Leben von A) nach B) zu kommen?
Zitat von Klischeepunk:
Minimierter Verwaltungsaufwand, Förderung freien Austausches, abschaffung virtueller Verwaltungskonstrukte die sich vollidioten immer wieder herauspicken um andere Abzumurksen, Wegfall sinnloser Machtstreitigkeiten, weil das verschieben dieser Machtbereiche wegfällt, ... potentielle möglichkeiten.
Richtig. Wo es sinnvoll ist Kompetenzen auf eine höhere Ebene zu verlagern sollte man es tun. Aktuell z.b. eine Reform der Finanzmärkte (wo sich aber auch zeigt, dass es nicht funktioniert) oder in Umweltfragen etc.
Aber der Gedanke, dass etwas automatisch besser ist nur weil es auf einer höheren Ebene ist, ist mMn falsch. Ein Wegfall der Grenzen z.B. um eine unkontrollierte Eiwanderung zu ermöglich funktionert mMn auch nicht.
Zitat von Klischeepunk:
Die Freizügigkeit ist in den Grundrechten festgeschrieben. Das man sich nicht auf den gleichen Fleck wie jemand anders setzen kann und sagen kann "das ist jetzt alles meins" ist dabei klar, aber wenn man sich nebenhin setzt muss der andere halt auch mal die luft anhalten und nicht einen auf dicke hose machen.
Du hast vielleicht eine Niederlassungsfreiheit als deutscher und damit EU-Bürger.
Eine Niederlassungsfreiheit bzw. Freizügigkeit als Menschrecht existiert nicht.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 14.07.2011 um 00:26 Uhr
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Zitat von golomo: Eine Niederlassungsfreiheit bzw. Freizügigkeit als Menschrecht existiert nicht.
Wie man es sehen mag:
Artikel 13 [Recht auf Freizügigkeit]
1. Jeder Mensch hat das Recht auf Freizügigkeit und freie Wahl seines Wohnsitzes innerhalb eines Staates.
2. Jeder Mensch hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen sowie in sein Land zurückzukehren.
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cheesemaker - 43
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Geschrieben am: 14.07.2011 um 08:48 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von golomo: Eine Niederlassungsfreiheit bzw. Freizügigkeit als Menschrecht existiert nicht.
Wie man es sehen mag:
Artikel 13 [Recht auf Freizügigkeit]
1. Jeder Mensch hat das Recht auf Freizügigkeit und freie Wahl seines Wohnsitzes innerhalb eines Staates.
2. Jeder Mensch hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen sowie in sein Land zurückzukehren.
Also, so wie ich das verstehe stützt es eher Golomos Ansicht als deine.
- Freizügigkeit innerhalb eines Staates
- Sein eigenes Land verlassen, sowie in sein Land zurückzukehren
Da ist nirgends die Rede von einem Recht sich in einem anderem als dem Herkunftsland niederlassen zu dürfen.
"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire
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luftprinzip - 82
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Geschrieben am: 14.07.2011 um 11:21 Uhr
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Zitat von golomo: Eine Niederlassungsfreiheit bzw. Freizügigkeit als Menschrecht existiert nicht.
Doch. Jeder Mensch darf sich überall aufhalten. Alles was ihn daran hindert ist kriminell.
I still don't believe in Germanys right to exist.
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KoelnerKult - 26
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Geschrieben am: 14.07.2011 um 11:57 Uhr
Zuletzt editiert am: 14.07.2011 um 11:58 Uhr
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Zitat von cheesemaker: Zitat von Cymru: Zitat von golomo: Eine Niederlassungsfreiheit bzw. Freizügigkeit als Menschrecht existiert nicht.
Wie man es sehen mag:
Artikel 13 [Recht auf Freizügigkeit]
1. Jeder Mensch hat das Recht auf Freizügigkeit und freie Wahl seines Wohnsitzes innerhalb eines Staates.
2. Jeder Mensch hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen sowie in sein Land zurückzukehren.
Also, so wie ich das verstehe stützt es eher Golomos Ansicht als deine.
- Freizügigkeit innerhalb eines Staates
- Sein eigenes Land verlassen, sowie in sein Land zurückzukehren
Da ist nirgends die Rede von einem Recht sich in einem anderem als dem Herkunftsland niederlassen zu dürfen. Richtig, er zitierte lediglich das Menschenrecht auf Freizügigkeit. Artikel 13 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gibt jedem Menschen das Recht auf Freizügigkeit als Menschenrecht.
Damit ist die zitierte Behauptung von Golomo widerlegt, allerdings nicht im Punkt der Niederlassungsfreiheit.
Unabhängig, kritisch, gut http://www.taz.de/rss.xml
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Klischeepunk - 40
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Geschrieben am: 14.07.2011 um 14:05 Uhr
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Zitat von cheesemaker: Zitat von Cymru: Zitat von golomo: Eine Niederlassungsfreiheit bzw. Freizügigkeit als Menschrecht existiert nicht.
Wie man es sehen mag:
Artikel 13 [Recht auf Freizügigkeit]
1. Jeder Mensch hat das Recht auf Freizügigkeit und freie Wahl seines Wohnsitzes innerhalb eines Staates.
2. Jeder Mensch hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen sowie in sein Land zurückzukehren.
Also, so wie ich das verstehe stützt es eher Golomos Ansicht als deine.
- Freizügigkeit innerhalb eines Staates
- Sein eigenes Land verlassen, sowie in sein Land zurückzukehren
Da ist nirgends die Rede von einem Recht sich in einem anderem als dem Herkunftsland niederlassen zu dürfen.
Zitat:
2. Jeder Mensch hat das Recht, _jedes Land_, einschließlich seines eigenen, zu _verlassen_ sowie in sein Land _zurückzukehren_.
Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 14.07.2011 um 16:27 Uhr
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Zitat von cheesemaker: - Sein eigenes Land verlassen, sowie in sein Land zurückzukehren
Da ist nirgends die Rede von einem Recht sich in einem anderem als dem Herkunftsland niederlassen zu dürfen.
Hab mich nicht näher damit beschäftigt, sondern nur kurz gegoogelt. Könnte mir aber vorstellen, dass es auf die Auslegung ankommt:
Welchen Sinn hat es denn, wenn man zwar sein Land verlassen darf, sich aber nirgendwo sonst niederlassen?
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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golomo
Halbprofi
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Geschrieben am: 14.07.2011 um 20:54 Uhr
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Grundsätzlich muss man wohl erstmal die Begrifflichkeiten auseinanderhalten.
Niederlassungsfreiheit bezieht sich speziell auf die EU und deshalb möchte ich darauf nicht weiter eingehen: "Die Niederlassungsfreiheit gehört zur Grundfreiheit der Personenfreizügigkeit in der Europäischen Union. EU-Bürger sind berechtigt, sich in jedem Mitgliedstaat der Europäischen Union niederzulassen".
Freizügigkeit ist - wie von cymru gepostet - "sich innerhalb eines Staates frei zu bewegen und seinen Aufenthaltsort frei zu wählen sowie jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren".
Interessant ein Artikel der bpb: klick mich
Ich möchte einige Stellen hervorheben:
"Freizügigkeit innerhalb eines Staates"
"Verlassen eines Staates"
"in sein Land zurückzukehren"
"Auf [ebenso] breite Ablehnung stieß aber auch die Forderung nach Freizügigkeit ohne jegliche Einschränkungen" ->
"So sah Artikel 13 letztlich zwar das Recht auf Einreise in "sein" Land vor, das heißt in das Land, dessen Staatsangehörigkeit man besaß; die Einreise in ein anderes Land wurde aber nicht als Recht formuliert"
Von daher ist meine Behauptung "Eine Niederlassungsfreiheit bzw. Freizügigkeit als Menschrecht existiert nicht." falsch, da die Freizügigkeit ein Menschenrecht ist.
Die wohl von einigen Kommentatoren hier vertretene Ansicht, dass es ein Menschenrecht sei, in ein anderes Land einzuwandern ist ebenso falsch. Dies hab ich auch von Anfang an bezweifelt.
„Bevor du dich daran machst, die Welt zu verändern, gehe dreimal durch dein eigenes Haus"
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luftprinzip - 82
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Geschrieben am: 14.07.2011 um 23:19 Uhr
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Zitat von golomo:
Die wohl von einigen Kommentatoren hier vertretene Ansicht, dass es ein Menschenrecht sei, in ein anderes Land einzuwandern ist ebenso falsch. Dies hab ich auch von Anfang an bezweifelt. Warum sollte das falsch sein?
I still don't believe in Germanys right to exist.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 14.07.2011 um 23:37 Uhr
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Zitat von golomo: Die wohl von einigen Kommentatoren hier vertretene Ansicht, dass es ein Menschenrecht sei, in ein anderes Land einzuwandern ist ebenso falsch. Dies hab ich auch von Anfang an bezweifelt.
Man darf nicht vergessen, dass Menschenrechte vorstaatliche Rechte sind. Sie werden einem also nicht durch den Staat gegeben, sondern bestehen schon vor dessen Existenz. Von daher fällt es mir schwer zu glauben, dass irgendwas daran falsch wäre, dass sich jeder frei entscheiden kann, wo er leben möchte. Es wird zwar politisch eingeschränkt, doch heißt dies nicht, dass dies automatisch im Einklang mit den Menschenrechten ist.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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