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Forum / Politik und Wirtschaft
Linke-Chefin erklärt Kommunismus zum Ziel der Partei

Cymru - 35
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 00:45 Uhr
Zuletzt editiert am: 17.01.2011 um 00:49 Uhr
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Zitat von doloresgomez: Was sind für dich "die beiden Extreme" und was ist "das dazwischen"?
radikal links und radikal rechts bilden für mich die beiden Extremformen. Auf der einen Seite linke Gewalttäter und Terroristen und ganz rechts Nazis (ganz vereinfacht und pauschalisiert ausgedrückt).
Das dazwischen, wie oben geschrieben, etwa die Parteien (oder sonstige politische Gruppierungen), die zwar gewisses Gedankengut oder gewisse Teile der Ideologie aufgreifen, sie aber z.B. in gemäßigter Form anbringen. Die SPD würde heute wohl kaum mehr jemand als Kommunisten sehen, wie das vor Jahrzehnten noch der Fall war.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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doloresgomez
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 00:56 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von doloresgomez: Was sind für dich "die beiden Extreme" und was ist "das dazwischen"?
radikal links und radikal rechts bilden für mich die beiden Extremformen. Auf der einen Seite linke Gewalttäter und Terroristen und ganz rechts Nazis (ganz vereinfacht und pauschalisiert ausgedrückt).
Das dazwischen, wie oben geschrieben, etwa die Parteien (oder sonstige politische Gruppierungen), die zwar gewisses Gedankengut oder gewisse Teile der Ideologie aufgreifen, sie aber z.B. in gemäßigter Form anbringen. Die SPD würde heute wohl kaum mehr jemand als Kommunisten sehen, wie das vor Jahrzehnten noch der Fall war.
Ist mir ein bisschen arg schwammig und noch dazu verwirrend, weil es von der Extremismusdefinition abweicht, aber ähnlich klingt. Erst recht, weil es seit mehreren Jahrzehnten in Deutschland keine linken Terroristen mehr gibt.
Auf der Grundlage zu behaupten, dass die Umsetzung immer verwerflich sein wird, ist wohl sehr willkürlich.
Und wo würdest du die Linke einordnen?
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facepalm_ - 38
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 16:29 Uhr
Zuletzt editiert am: 17.01.2011 um 16:33 Uhr
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Zitat von doloresgomez: Zitat von Cymru:
Womit du damit "rechts" wieder mit Nationalsozialismus gleichsetzt, So wie aber das linke Spektrum allein im Bundestag von der Linken über die SPD bis zu den Grünen reicht, umfasst aber auch das rechte Spektrum eben sowohl Nazis (ganz rechts), aber (um bei Parteien zu bleiben) auch die Union. Eventuell gibt es sogar innerhalb der Parteien noch bestimmte Flügel.
Ziel aller Ideologien ist es, dass es den Menschen gut geht. Bei den Rechten beschränkt sich dies meist auf einen kleineren Kreis als bei den Linken. Das lässt sich generell festhalten.
Ja, bei einer Diskussion über "Extremismus" meine ich mit "die Rechten" die Rechtsextremisten, namentlich vor allem Nationalsozialisten und Co. Bei diesen würde ich aber bestreiten, dass das Ziel das Wohl der Menschen ist. Vielmehr das Wohl der "Nation" und der Fortbestand der "Rasse" - nicht als Gemeinschaft von Individuen sondern als Abstraktum.
Beim linken Spektum beziehe ich mich allerdings nicht (nur) auf die im Bundestag vertretenen, sondern auf vermeintliche "Linksextremisten".
Wie gesagt, Extremismus ist und bleibt Extremismus egal von welcher Strömung man spricht.
Davon abgesehen: Was verstehst Du unter "Wohle der Menschheit"? Das Versprechen "Wir werden alle gleich und Brüder sein". Und anschließend musst Du denen die nicht mitmachen wollen diese Ideologie aufzwingen, egal ob sie wollen oder nicht, damit auch alle schön gleich sind. Erkennst Du die Parallelen der bisherigen kommunistischen Systeme zum Nationalsozialismus?
Ich finde die Idee von der Gleichheit aller Menschen alles andere als friedlich (wie vom Kommunismus oft behauptet wird er sei so friedlich und gerecht), ich finde sie ehrlich gesagt ziemlich krank. Wir sind Menschen. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen, Wünsche und will sein Leben nach seinen Vorstellungen verwirklichen. Wir sind keine Tiere auf irgendeinem Bauernhof.
When words fail to describe the dismay, there is always -> facepalm
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bockwurst82 - 43
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 16:39 Uhr
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Für mich ist der Kommunismus untragbar, weil dafür Unterdrückung unabdingbar ist.
Der Mensch ist gierig, "jeder Arbeitet so viel er kann und bekommt so viel er braucht", "alle besitzen gleich viel" ist mit dem Menschen nicht vereinbar. Darum muss der kommunistische Staat seine Bürger erziehen. Und das ist für mich Unterdrückung.
Der Kommunismus ist nicht umsonst überall gescheitert und zwar nicht einfach per Bankrott, sondern mit millionen Hungertoten.
Der Kapitalismus ist deswegen so erfolgreich, weil er von den Wesenszügen des Menschen getrieben wird. Der Egoismus und die Gier werden kanalisiert und genutzt. In vollkommenen Märkten wäre dies auch gerecht, da dies aber nie der Fall sein wird, muss der Staat für einen Ausgleich sorgen. (In meinen Augen in erster Linie für Chancengleichheit, aber das wäre an dieser Stelle eine zu lange Diskusion)
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WoodyGuthrie - 56
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 18:18 Uhr
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![[verlinkte Grafik wurde nicht gefunden]](http://www.titanic-magazin.de/uploads/pics/Wege-zum-Kommunismus_01.jpg)
WG
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ViolentFEAR - 33
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 18:18 Uhr
Zuletzt editiert am: 17.01.2011 um 18:21 Uhr
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Zitat von facepalm_: Wie gesagt, Extremismus ist und bleibt Extremismus egal von welcher Strömung man spricht.
Es ist nur eben simplifiziert.
Zitat von facepalm_: Davon abgesehen: Was verstehst Du unter "Wohle der Menschheit"? Das Versprechen "Wir werden alle gleich und Brüder sein". Und anschließend musst Du denen die nicht mitmachen wollen diese Ideologie aufzwingen, egal ob sie wollen oder nicht, damit auch alle schön gleich sind. Erkennst Du die Parallelen der bisherigen kommunistischen Systeme zum Nationalsozialismus?
Ich finde die Idee von der Gleichheit aller Menschen alles andere als friedlich (wie vom Kommunismus oft behauptet wird er sei so friedlich und gerecht), ich finde sie ehrlich gesagt ziemlich krank. Wir sind Menschen. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen, Wünsche und will sein Leben nach seinen Vorstellungen verwirklichen. Wir sind keine Tiere auf irgendeinem Bauernhof.
Der von Sozialisten und Kommunisten verwendete Begriff der Gleichheit "égalité" ist ein uraltes Gewächs Europas. VOn der griechischen "Isonomie" (die natürlich Frauen und andere nicht einschloss) der den Gedanken der Demokratie begründet, über das berühmte Pauluswort "Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid «einer» in Christus Jesus", weiterhin über die "Naturrechte" aus der Aufklärung bis zur Manifestation in den Menschenrechten, sind dies alles Strömungen des Egalitarismus. Sicher hatte es je nach Problematik andere "Feinde", ob es nun die Kirche, die Stände, die ungleiche Chancenverteilung oder eben das Privateigentum war. Der Nationalsozialismus hingegen war eine entschiedene antiegalitäre Bewegung, Ihnen ging es eben nicht um die Gleichheit des Menschen, sondern die Überlegenheit gewisser Rassen und (nicht zu vergessen) auch einzelner Individuen. Denn die "Herrenrasse" war ebenso der Selektion durch die Partei unterworfen. Dies drückt sich nebenbei auch im Selbstverständnis der Führer im Faschismus und im Sowjet-Sozialismus aus. Während sich Hitler bejubeln lies, hat Stalin (als Personifikation der Partei) ebenfalls applaudiert. Natürlich hatte dies keinen Einfluss auf die Verbrechen, es offenbart aber weiterhin die Ignoranz vor den Unterschieden.
Ich kann deine Ablehnung vor der Gleichheit nicht verstehen. Damit ist und war nie eine Art der Gleichmacherei gemeint (ebenfalls ein Propagandawort des Westens), sondern der Kern der Demokratie und Menschenwürde. Keiner besteitet, dass diese in den Sowjet-Staaten misachtet wurde. Mit deiner Ablehnung der erkämpften égalité , bekämpfst du aber auch die Wurzeln der Aufklärung und Demokratie, der Achtung des Anderen und Nächstenliebe.
Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit
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doloresgomez
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 19:08 Uhr
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Zitat von facepalm_:
Wie gesagt, Extremismus ist und bleibt Extremismus egal von welcher Strömung man spricht.
Wenn man sich an dessen Definition hält, ja. Aber zum Beispiel beim Nationalsozialismus ist das nicht der entscheidene Kritikpunkt.
Zitat von facepalm_:
Davon abgesehen: Was verstehst Du unter "Wohle der Menschheit"? Das Versprechen "Wir werden alle gleich und Brüder sein". Und anschließend musst Du denen die nicht mitmachen wollen diese Ideologie aufzwingen, egal ob sie wollen oder nicht, damit auch alle schön gleich sind. Erkennst Du die Parallelen der bisherigen kommunistischen Systeme zum Nationalsozialismus?
Wohle aller Menschen ist für mich, die Freiheit aller solang sie nicht andere mit ihrem Handeln einschränken. Und ja zur Not muss man Leute unterdrücken, wenn sie andere umbringen wollen. Aber ich finde Gesetze nicht schlecht, wenn sie die größtmögliche Freiheit aller garantieren.
Parallelen trifft es ganz gut: Denn Parallelen sind zwei Linien ohne jegliche Schnittpunkte 
Zitat von facepalm_:
Ich finde die Idee von der Gleichheit aller Menschen alles andere als friedlich (wie vom Kommunismus oft behauptet wird er sei so friedlich und gerecht), ich finde sie ehrlich gesagt ziemlich krank. Wir sind Menschen. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen, Wünsche und will sein Leben nach seinen Vorstellungen verwirklichen. Wir sind keine Tiere auf irgendeinem Bauernhof.
Wahrscheinlich weil du den Begriff nicht verstehst. Die Gleichheit aller Menschen ist darauf bezogen, dass alle Menschen gleich an Rechten sind etc. Das ist (wie violentfear schon schrieb) das Grundprinzip der Demokratie und auch in unserer Verfassung verankert.
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doloresgomez
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 19:12 Uhr
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Zitat von bockwurst82: Für mich ist der Kommunismus untragbar, weil dafür Unterdrückung unabdingbar ist.
Der Mensch ist gierig, "jeder Arbeitet so viel er kann und bekommt so viel er braucht", "alle besitzen gleich viel" ist mit dem Menschen nicht vereinbar. Darum muss der kommunistische Staat seine Bürger erziehen. Und das ist für mich Unterdrückung.
Der Kommunismus ist nicht umsonst überall gescheitert und zwar nicht einfach per Bankrott, sondern mit millionen Hungertoten.
Der Kapitalismus ist deswegen so erfolgreich, weil er von den Wesenszügen des Menschen getrieben wird. Der Egoismus und die Gier werden kanalisiert und genutzt. In vollkommenen Märkten wäre dies auch gerecht, da dies aber nie der Fall sein wird, muss der Staat für einen Ausgleich sorgen. (In meinen Augen in erster Linie für Chancengleichheit, aber das wäre an dieser Stelle eine zu lange Diskusion)
Du Hobbypsychologe 
Du widersprichst so ziemlich allen Erkenntnissen über die Wesenszüge des Menschen^^
Der Kapitalismus ist vor allem deswegen so erfolgreich, weil er Bankrott und Millionen Hungertote schon von Anfang an vorsieht und deswegen nicht an seinen nicht-vorhandenen Ansprüchen scheitern kann.
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der_wahre_O - 33
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 19:59 Uhr
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Zitat von bockwurst82: Für mich ist der Kommunismus untragbar, weil dafür Unterdrückung unabdingbar ist.
Der Mensch ist gierig, "jeder Arbeitet so viel er kann und bekommt so viel er braucht", "alle besitzen gleich viel" ist mit dem Menschen nicht vereinbar. Darum muss der kommunistische Staat seine Bürger erziehen. Und das ist für mich Unterdrückung.
Der Kommunismus ist nicht umsonst überall gescheitert und zwar nicht einfach per Bankrott, sondern mit millionen Hungertoten.
Der Kapitalismus ist deswegen so erfolgreich, weil er von den Wesenszügen des Menschen getrieben wird. Der Egoismus und die Gier werden kanalisiert und genutzt. In vollkommenen Märkten wäre dies auch gerecht, da dies aber nie der Fall sein wird, muss der Staat für einen Ausgleich sorgen. (In meinen Augen in erster Linie für Chancengleichheit, aber das wäre an dieser Stelle eine zu lange Diskusion)
Für mich ist der Kapitalismus untragbar, weil dafür Unterdrückung unabdingbar ist.
Der Mensch ist gierig, "jeder Arbeiter arbeitet so viel er kann und der Chef bekommt mehr als er braucht" ist mit dem Menschen nicht vereinbar. Darum muss der Staat seine Bürger erziehen. (Gesetze, Angst vor Arbeitslosigkeit und Verelendung) Und das ist für mich Unterdrückung.
Der Kapitalismus scheitert nicht umsonst gerade und zwar nicht einfach per Bankrott, sondern mit millionen Hungertoten.
Wie man sieht kam man das Spiel auch andersrum spielen ;)
Work is stealing from workers. Workers have a whole world to steal back from work!
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WoodyGuthrie - 56
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 20:26 Uhr
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Der Kapitalismus ist längst gescheitert.
Die Bevölkerung ist noch realtiv ruhig.
WG
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der_wahre_O - 33
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 20:31 Uhr
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Zitat von WoodyGuthrie: Der Kapitalismus ist längst gescheitert.
Die Bevölkerung ist noch realtiv ruhig.
WG Zitat: Im Land der Eichen und der Linden
Wird niemals sich ein Brutus finden. Heinrich Heine
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 22:32 Uhr
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Zitat von WoodyGuthrie: Der Kapitalismus ist längst gescheitert.
Die Bevölkerung ist noch realtiv ruhig.
Woran machst du das fest?
An Hungertoten in Afrika? Die gab es auch im kalten Krieg noch.
Schaust du ins unsere Breiten, so haben die allermeisten Menschen nach wie vor noch genug zum Überleben. Es ist nicht jedem Luxus vergönnt, aber doch hat jeder so viel (häufig viel mehr), wie er auch bei einer Planwirtschaft hätte. Dort wäre nämlich Luxus in dieser Form nicht möglich. Auch wenn es für uns selbstverständlich ist: Ein Auto zu besitzen oder mit Zug und Bus zu fast jeder Uhrzeit mobil zu sein, Lebensmittel im Übermaß in Supermärkten zu haben und zuhause bequem Spielfilme und Nachrichten angucken zu können, ist für viele Menschen auf der Welt ein unglaublicher Luxus.
Der Kapitalismus zeigt "Krankheiten" auf, wenn der Mensch zu gierig wird.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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doloresgomez
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 23:13 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von WoodyGuthrie: Der Kapitalismus ist längst gescheitert.
Die Bevölkerung ist noch realtiv ruhig.
Woran machst du das fest?
An Hungertoten in Afrika? Die gab es auch im kalten Krieg noch.
Schaust du ins unsere Breiten, so haben die allermeisten Menschen nach wie vor noch genug zum Überleben. Es ist nicht jedem Luxus vergönnt, aber doch hat jeder so viel (häufig viel mehr), wie er auch bei einer Planwirtschaft hätte. Dort wäre nämlich Luxus in dieser Form nicht möglich. Auch wenn es für uns selbstverständlich ist: Ein Auto zu besitzen oder mit Zug und Bus zu fast jeder Uhrzeit mobil zu sein, Lebensmittel im Übermaß in Supermärkten zu haben und zuhause bequem Spielfilme und Nachrichten angucken zu können, ist für viele Menschen auf der Welt ein unglaublicher Luxus.
Der Kapitalismus zeigt "Krankheiten" auf, wenn der Mensch zu gierig wird.
Gier zu schüren (z.B. durch Abstiegsängste) ist die Grundbedingung für Kapitalismus.
Wie kommst du auf die absurde Idee, dass im Kommunismus plötzlich diese Produkte weg wären?
Und was ist es für ein Argument die Hungertote in Afrika heute mit den Hungertoten im Kalten Krieg zu vergleichen. Hat der Kapitalismus ein Gewohnheitsrecht auf Mord?
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 17.01.2011 um 23:26 Uhr
Zuletzt editiert am: 17.01.2011 um 23:27 Uhr
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Zitat von doloresgomez: Gier zu schüren (z.B. durch Abstiegsängste) ist die Grundbedingung für Kapitalismus.
Das stimmt nicht. Kapitalismus und ein freier Markt sollen viel mehr Wettbewerb ermöglichen, dass jeder den gesellschaftlichen Aufstieg schaffen kann durch eigene Leistung.
Gier ist dabei eine menschliche Angewohnheit, die aber nicht am Kapitalismus an sich liegt. Ansonsten wäre wohl fast jeder Mensch in Deutschland gierig und rücksichtslos. Das ist aber zum Glück nicht der Fall.
Zitat von doloresgomez: Wie kommst du auf die absurde Idee, dass im Kommunismus plötzlich diese Produkte weg wären?
Es war ausgehend von der Planwirtschaft.
Aber davon abgesehen (also in die andere Richtung betrachtet) ell gilt: Viele Produkte sind begrenzt. Es wäre nicht möglich, dass jeder den momentanen Lebensstandard halten könnte.
Zitat von doloresgomez: Und was ist es für ein Argument die Hungertote in Afrika heute mit den Hungertoten im Kalten Krieg zu vergleichen. Hat der Kapitalismus ein Gewohnheitsrecht auf Mord?
Es ging darum, dass der Post (so verstand ich es), Kapitalismus die Schuld für Hungertote in der Welt gab. Darum meine Argumentation, dass es auch zu Zeiten des kalten Krieges, also als sich Kapitalismus und Kommunismus auf Augenhöhe gegenüberstanden, Armut und Hungertote gab.
Kaptialismus hier Mord zu unterstellen führt uns fast wieder zur Soldatendebatte im anderen Thread. Es ist kurz gedacht, wenn man selbst im Luxus lebt, dann andere anzuprangern, weil die rücksichtsloser leben würden.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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doloresgomez
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Geschrieben am: 18.01.2011 um 00:28 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von doloresgomez: Gier zu schüren (z.B. durch Abstiegsängste) ist die Grundbedingung für Kapitalismus.
Das stimmt nicht. Kapitalismus und ein freier Markt sollen viel mehr Wettbewerb ermöglichen, dass jeder den gesellschaftlichen Aufstieg schaffen kann durch eigene Leistung.
Gier ist dabei eine menschliche Angewohnheit, die aber nicht am Kapitalismus an sich liegt. Ansonsten wäre wohl fast jeder Mensch in Deutschland gierig und rücksichtslos. Das ist aber zum Glück nicht der Fall.
Gier ist vielleicht eine Angewohnheit, aber kein unveränderliches Wesensmerkmal des Menschen. Das belegst du ja selbst, wenn du sagst, dass nicht alle gierig sind.
Aber warum wird jemand gierig, also will mehr als er braucht. Eben weil er Angst hat in Zukunft nicht mehr genug zu bekommen. Das ist das Prinzip der sogenannten Leistungsgesellschaft. Nur wer Leistung erbringt (so die Theorie. Praktisch: Wer viel Geld anhäuft) bekommt seine Bedürfnisse befriedigt. Das ist Kapitalismus.
Zitat von Cymru: Zitat von doloresgomez: Wie kommst du auf die absurde Idee, dass im Kommunismus plötzlich diese Produkte weg wären?
Es war ausgehend von der Planwirtschaft.
Aber davon abgesehen (also in die andere Richtung betrachtet) ell gilt: Viele Produkte sind begrenzt. Es wäre nicht möglich, dass jeder den momentanen Lebensstandard halten könnte.
Da ist die Frage, was du unter "momentanem Lebensstandard" verstehst. Gehört da Verschwendung dazu? Ist es der Lebensstil oder der Standard?
Du musst unterscheiden zwischen der Befriedigung von Bedürfnissen und dem heutigen Lebensstil.
Nein, es funktioniert nicht, wenn alle soviel Öl verbrauchen wie der Westen, aber bei Energie allgemein ist das denkbar. Nein, nicht jeder kann zwei Autos haben, aber jeder kann Mobil sein. Nein, nicht jeder kann zwei mal täglich Haifischflossen essen, aber zu essen ist genug da.
Zitat von Cymru: Zitat von doloresgomez: Und was ist es für ein Argument die Hungertote in Afrika heute mit den Hungertoten im Kalten Krieg zu vergleichen. Hat der Kapitalismus ein Gewohnheitsrecht auf Mord?
Es ging darum, dass der Post (so verstand ich es), Kapitalismus die Schuld für Hungertote in der Welt gab. Darum meine Argumentation, dass es auch zu Zeiten des kalten Krieges, also als sich Kapitalismus und Kommunismus auf Augenhöhe gegenüberstanden, Armut und Hungertote gab.
Kaptialismus hier Mord zu unterstellen führt uns fast wieder zur Soldatendebatte im anderen Thread. Es ist kurz gedacht, wenn man selbst im Luxus lebt, dann andere anzuprangern, weil die rücksichtsloser leben würden.
Erst mal wurden diese Länder auch damals schon von dem Kapitalismus ausgebeutet. Was ich von den Regimen halte, die als Kommunistisch bezeichnet werden, habe ich glaub häufig genug betont. Mit Kommunismus hat das nichts zu tun.
Und ja der Kapitalismus hat die Schuld für diese Toten. Selbst die UNO verkündet: Wer heute noch an Hunger stirbt wird ermordet. Der Unterschied zur Soldatendebatte ist, dass hier niemand von Notwehr sprechen kann. Die Kinder dort haben vielleicht leere Reisschüsseln in der Hand, aber keine Gewehre. Hier ist selbst diese Ausrede absurd. Diese Menschen werden allein aus Habgier grausam umgebracht. Wenn verhungern lassen aus reiner Gier nicht als Mord gilt, dann weiß ich auch nicht mehr.
Und ja unser Handeln trägt dazu bei. Allerdings ist eben das System das Problem und das kann nur politisch verändert werden. Trotzdem ist jeder einzelne natürlich dazu aufgefordert zu dieser Veränderung beizutragen - durch politische Aktivität wie durch Konsum.
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