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Forum / Politik und Wirtschaft
Vor- und Nachteile der Migration

doloresgomez
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 17:11 Uhr
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Zitat von teacher-1:
... nicht diskutieren kann, ohne dass es zu einer Grundsatzdiskussion über Volk, Nation, (...) kommt. Das ist genau das, was ich schon weiter vorn angeprangert und einen Reflex genannt habe, der mir zeigt, dass unsere Gesellschaft eben vermutlich noch nicht so weit ist, als dass sie sich dem eigentlichen thread-Thema unaufgeregt und sachorientiert widmen könnte. Das heißt aber eben auch, dass es über die Grundsatzfragen in unserer Gesellschaft keinen Konsens gibt, nicht einmal einen Minimalkonsens wie es scheint. Das wiederum finde ich bedenklich.
Was ist falsch daran Begriffe zu klären,wenn man offensichtlich in einer Diskussion aneinander vorbei redet, weil man etwas unterschiedliches darunter versteht?
Ich finde das ziemlich sachorientiert...
Übrigens: Du hattest gemeint, man würde sofort als Nazi bezeichnet, wenn man sachlich darüber diskutieren will. Ich würde mich immer noch über ein Beispiel freuen. Denn mir ist zumindest nichts davon bekannt.
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Klischeepunk - 40
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 17:18 Uhr
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Zitat von fim77: meiner einer muss halt wissen wo er hingehört und wo seine heimat ist, dass das mir und anderen sehr sehr wichtig ist können oder wollen andere halt net verstehen
Zwischen "mir ist etwas wichtig" und "ich nutze diese Tatsache um mich über andere zu stellen" besteht ein minimaler unterschied findest du nicht?
Und nicht nur das, in Reihenweisen Posts zeigst du offensichtlich deutliche Verachtung für deine Heimat und das was die, deren Heimat Deutschland gleichermaßen ist daraus gemacht haben. Das ist in meinen Augen mehr als widersinnig. Aber damals, 33 war alles besser, klarer Feind, klare grenzen, klarer Durchblick, jaja. Und dann folgten 12 äh 1000 Jahre völlige Glückseeligkeit, weil damals alles noch funktioniert hat.
Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.
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teacher-1
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 17:36 Uhr
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Zitat von doloresgomez:
Was ist falsch daran Begriffe zu klären,wenn man offensichtlich in einer Diskussion aneinander vorbei redet, weil man etwas unterschiedliches darunter versteht?
Ich finde das ziemlich sachorientiert...
Übrigens: Du hattest gemeint, man würde sofort als Nazi bezeichnet, wenn man sachlich darüber diskutieren will. Ich würde mich immer noch über ein Beispiel freuen. Denn mir ist zumindest nichts davon bekannt.
Du hast mich nicht verstanden. Es ist nicht falsch Begriffe zu klären, sondern es fällt einfach auf, dass - wie ich schon geschrieben habe - dieses Thema, anstatt auf dem Punkt zu bleiben, immer wieder zu einer Grundsatzdiskussion führt. Das zeigt mir eben, dass unsere Gesellschaft offensichtlich erst einmal einen riesigen Diskussionsbedarf an diesen Grundsatzfragen hat und dass es eben diesbezüglich wahrscheinlich auch keinen Minimalkonsens gibt (was man nach 60 Jahren Demokratie eigentlich erwarten sollte).
Ich habe dann auch nicht gemeint, dass man gleich als Nazi abgestempelt wird, wenn man sachlich darüber redet, sondern ich habe gemeint, dass die Tendenz dazu besteht in die rechte Ecke gestellt zu werden, wenn man Migration nicht in allen Punkten für toll, wünschenswert und ohne Probleme ansieht. Das löst bei vielen diesen Reflex aus. Ich werbe ja nur dafür, dass man Probleme und Schwierigkeiten in diesem Zusammenhang öffentlich ansprechen können muss und ich nehme sehr wohl auch wahr, dass die Bereitschaft (auch in der Politik) darüber zu reden seit Sarrazins Buch größer geworden ist. Es ist nur bedauerlich, dass es dazu der kruden Ideen der Vererbungslehre eines Thilo Sarrazins bedurft hat. Habe ich das jetzt klrer ausgedrückt?
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ViolentFEAR - 32
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 17:38 Uhr
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Zitat von teacher-1: Ich habe dann auch nicht gemeint, dass man gleich als Nazi abgestempelt wird, wenn man sachlich darüber redet, sondern ich habe gemeint, dass die Tendenz dazu besteht in die rechte Ecke gestellt zu werden, wenn man Migration nicht in allen Punkten für toll, wünschenswert und ohne Probleme ansieht. Das löst bei vielen diesen Reflex aus. Ich werbe ja nur dafür, dass man Probleme und Schwierigkeiten in diesem Zusammenhang öffentlich ansprechen können muss und ich nehme sehr wohl auch wahr, dass die Bereitschaft (auch in der Politik) darüber zu reden seit Sarrazins Buch größer geworden ist. Es ist nur bedauerlich, dass es dazu der kruden Ideen der Vererbungslehre eines Thilo Sarrazins bedurft hat. Habe ich das jetzt klrer ausgedrückt? 
Besonders zum letzten Punkt siehe bitte den Gastbeitrag von Habermas in der New York Times.: Leadership and Leitkultur
Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit
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doloresgomez
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 17:45 Uhr
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Zitat von teacher-1:
Ich habe dann auch nicht gemeint, dass man gleich als Nazi abgestempelt wird, wenn man sachlich darüber redet, sondern ich habe gemeint, dass die Tendenz dazu besteht in die rechte Ecke gestellt zu werden, wenn man Migration nicht in allen Punkten für toll, wünschenswert und ohne Probleme ansieht. Das löst bei vielen diesen Reflex aus. Ich werbe ja nur dafür, dass man Probleme und Schwierigkeiten in diesem Zusammenhang öffentlich ansprechen können muss
Genau das meine ich: Wie kommst du darauf, dass man es bisher nicht ansprechen konnte oder in die rechte Ecke gestellt wird? Mir wäre kein Fall bekannt.
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teacher-1
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 17:53 Uhr
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Zitat von doloresgomez: Zitat von teacher-1:
Ich habe dann auch nicht gemeint, dass man gleich als Nazi abgestempelt wird, wenn man sachlich darüber redet, sondern ich habe gemeint, dass die Tendenz dazu besteht in die rechte Ecke gestellt zu werden, wenn man Migration nicht in allen Punkten für toll, wünschenswert und ohne Probleme ansieht. Das löst bei vielen diesen Reflex aus. Ich werbe ja nur dafür, dass man Probleme und Schwierigkeiten in diesem Zusammenhang öffentlich ansprechen können muss
Genau das meine ich: Wie kommst du darauf, dass man es bisher nicht ansprechen konnte oder in die rechte Ecke gestellt wird? Mir wäre kein Fall bekannt.
Ich kann Dir jetzt nicht einen einzelnen Fall aus dem Gedächtnis sagen, aber es gab in den letzten zehn Jahren immer wieder einmal Leute, die sich vorsichtig kritisch zu diesem Thema geäußert haben, auch über die Medien. Es dauerte in der Regel nicht lange und dann wurde das wegdiskutiert mit dem Schlagwort der vermuteten Ausländerfeindlichkeit usw. Ich habe das selbst auch in Diskussionen, im Internet in anderen Foren, bei Bekannten usw. über die Jahre immer wieder so auch selbst erlebt. Es schien über längere Zeit einfach so zu sein, dass Kritik an diesem Thema nur eine knallharte Positionierung zuließ: Entweder auf die Seite der Befürworter des Multikulti oder aben auf die Seite der Ausländerfeindlichkeit. Sarrazin hat hier schon das Eis gebrochen und eine viel offenere und angeregtere Diskussion in Gang gesetzt, ich finde es nur bedauerlich, das dies über solch komische Ansichten geschehen musste.
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doloresgomez
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 17:59 Uhr
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Zitat von teacher-1:
Ich kann Dir jetzt nicht einen einzelnen Fall aus dem Gedächtnis sagen, aber es gab in den letzten zehn Jahren immer wieder einmal Leute, die sich vorsichtig kritisch zu diesem Thema geäußert haben, auch über die Medien. Es dauerte in der Regel nicht lange und dann wurde das wegdiskutiert mit dem Schlagwort der vermuteten Ausländerfeindlichkeit usw. Ich habe das selbst auch in Diskussionen, im Internet in anderen Foren, bei Bekannten usw. über die Jahre immer wieder so auch selbst erlebt. Es schien über längere Zeit einfach so zu sein, dass Kritik an diesem Thema nur eine knallharte Positionierung zuließ: Entweder auf die Seite der Befürworter des Multikulti oder aben auf die Seite der Ausländerfeindlichkeit. Sarrazin hat hier schon das Eis gebrochen und eine viel offenere und angeregtere Diskussion in Gang gesetzt, ich finde es nur bedauerlich, das dies über solch komische Ansichten geschehen musste.
Wie gesagt: Ich halte das für eine Mär, die auf das Gejammer von unsachlichen Rechtspopulisten bis -extremisten zurückgeht und sich hartneckig auch in der Normalbevölkerung hält.
Dass auch du kein einziges Beispiel nennen kannst, bestätigt das nur.
Ebenso die Tatsache, dass schon seit langem auch sachlich darüber diskutiert wird, ohne dass jmd. mundtot gemacht wird.
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Roddi - 39
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 18:01 Uhr
Zuletzt editiert am: 06.01.2011 um 18:04 Uhr
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Zitat von teacher-1: Zitat von doloresgomez:
Was ist falsch daran Begriffe zu klären,wenn man offensichtlich in einer Diskussion aneinander vorbei redet, weil man etwas unterschiedliches darunter versteht?
Ich finde das ziemlich sachorientiert...
Übrigens: Du hattest gemeint, man würde sofort als Nazi bezeichnet, wenn man sachlich darüber diskutieren will. Ich würde mich immer noch über ein Beispiel freuen. Denn mir ist zumindest nichts davon bekannt.
Du hast mich nicht verstanden. Es ist nicht falsch Begriffe zu klären, sondern es fällt einfach auf, dass - wie ich schon geschrieben habe - dieses Thema, anstatt auf dem Punkt zu bleiben, immer wieder zu einer Grundsatzdiskussion führt. Das zeigt mir eben, dass unsere Gesellschaft offensichtlich erst einmal einen riesigen Diskussionsbedarf an diesen Grundsatzfragen hat und dass es eben diesbezüglich wahrscheinlich auch keinen Minimalkonsens gibt (was man nach 60 Jahren Demokratie eigentlich erwarten sollte).
Ich habe dann auch nicht gemeint, dass man gleich als Nazi abgestempelt wird, wenn man sachlich darüber redet, sondern ich habe gemeint, dass die Tendenz dazu besteht in die rechte Ecke gestellt zu werden, wenn man Migration nicht in allen Punkten für toll, wünschenswert und ohne Probleme ansieht. Das löst bei vielen diesen Reflex aus. Ich werbe ja nur dafür, dass man Probleme und Schwierigkeiten in diesem Zusammenhang öffentlich ansprechen können muss und ich nehme sehr wohl auch wahr, dass die Bereitschaft (auch in der Politik) darüber zu reden seit Sarrazins Buch größer geworden ist. Es ist nur bedauerlich, dass es dazu der kruden Ideen der Vererbungslehre eines Thilo Sarrazins bedurft hat. Habe ich das jetzt klrer ausgedrückt? 
Ich denke nicht,dass man Thilo Sarrazin als "Nazi" bezeichnen sollte,das wäre schlichtweg übertrieben:Sein Punkt ist nunmal der,dass man sich über seine Thesen berechtigterweise aufregen kann und er nur Wasser auf die Mühlen derjenigen kippt,die ein rassistisches und faschistoides Weltbild vertreten.Er denkt einfach nicht nach,wenn er was sagt und jeder von uns,sei er Student,arbeitslos,Beamter,Migrant,wurde schonmal von ihm beleidigt und die ganze Debatte ist wahrlich nichts neues.Immer wenn krude Thesen, hauptsächlich häufig von der BILD Zeitung unterstützt,zu Felde getragen werden,unterstützt die Bevölkerung den,der am lautesten brüllt aber für die Probleme,von denen ,auf die man eindrischt,interessieren überhaupt nicht.Wo wird denn bitte ausführlich über die Lage von Asylsuchenden berichtet?Wo wird eigentlich zwischen Asylbewerbern und Menschen,die in der dritten Generation hier leben,hier aber nicht angekommen sind, differenziert?Da sieht es ziemlich lau aus.Es kommt drauf an wie es gemacht wird:Würde jemand sagen:"Wir haben Probleme aber ich will weder Ängste schüren,noch die Menschen,die die Probleme betreffen rausekeln,sondern endlich diese Probleme anpacken und lösen..."....glaubt ihr dem würde man groß zuhören?
Thilo Sarrazin wird überhaupt nichts ändern.Alles was er gemacht hat,war damit richtig gut Schotter zu verdienen und mit voller Rente früher aufhören zu arbeiten.
Ich denke man sucht nicht nach einer Lösung.Gute Ansätze zur Lösung gibt es ja man beachte mal was aus der Rütli Schule geworden ist aber ich denke das interessiert auch die Öffentlichkeit nicht,weil sie dann keinen Sündenbock mehr hätte.
"Nope".
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teacher-1
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 18:07 Uhr
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Zitat von doloresgomez:
Wie gesagt: Ich halte das für eine Mär, die auf das Gejammer von unsachlichen Rechtspopulisten bis -extremisten zurückgeht und sich hartneckig auch in der Normalbevölkerung hält.
Dass auch du kein einziges Beispiel nennen kannst, bestätigt das nur.
Ebenso die Tatsache, dass schon seit langem auch sachlich darüber diskutiert wird, ohne dass jmd. mundtot gemacht wird.
Bloß weil Du das offenichtlich nicht erlebst, muss es keine Mär sein. Man sollte nicht bloß das für wahr halten, was in den eigenen Dunstkreis eintritt.
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teacher-1
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 18:09 Uhr
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Zitat von Roddi:
Ich denke nicht,dass man Thilo Sarrazin als "Nazi" bezeichnen sollte,das wäre schlichtweg übertrieben:Sein Punkt ist nunmal der,dass man sich über seine Thesen berechtigterweise aufregen kann und er nur Wasser auf die Mühlen derjenigen kippt,die ein rassistisches und faschistoides Weltbild vertreten.Er denkt einfach nicht nach,wenn er was sagt und jeder von uns,sei er Student,arbeitslos,Beamter,Migrant,wurde schonmal von ihm beleidigt und die ganze Debatte ist wahrlich nichts neues.Immer wenn krude Thesen, hauptsächlich häufig von der BILD Zeitung unterstützt,zu Felde getragen werden,unterstützt die Bevölkerung den,der am lautesten brüllt aber für die Probleme,von denen ,auf die man eindrischt,interessieren überhaupt nicht.Wo wird denn bitte ausführlich über die Lage von Asylsuchenden berichtet?Wo wird eigentlich zwischen Asylbewerbern und Menschen,die in der dritten Generation hier leben,hier aber nicht angekommen sind, differenziert?Da sieht es ziemlich lau aus.Es kommt drauf an wie es gemacht wird:Würde jemand sagen:"Wir haben Probleme aber ich will weder Ängste schüren,noch die Menschen,die die Probleme betreffen rausekeln,sondern endlich diese Probleme anpacken und lösen..."....glaubt ihr dem würde man groß zuhören?
Thilo Sarrazin wird überhaupt nichts ändern.Alles was er gemacht hat,war damit richtig gut Schotter zu verdienen und mit voller Rente früher aufhören zu arbeiten.
Ich denke man sucht nicht nach einer Lösung.Gute Ansätze zur Lösung gibt es ja man beachte mal was aus der Rütli Schule geworden ist aber ich denke das interessiert auch die Öffentlichkeit nicht,weil sie dann keinen Sündenbock mehr hätte.
Danke. Ich sehe keinen Widerspruch zu dem, was ich gesagt habe und stimme Dir zu. Allerdings: Ich habe Sarrazin nirgendwo als Nazi bezeichnet.
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ViolentFEAR - 32
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Dabei seit 01.2006
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 18:09 Uhr
Zuletzt editiert am: 06.01.2011 um 18:12 Uhr
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Zitat von teacher-1: [Ich kann Dir jetzt nicht einen einzelnen Fall aus dem Gedächtnis sagen, aber es gab in den letzten zehn Jahren immer wieder einmal Leute, die sich vorsichtig kritisch zu diesem Thema geäußert haben, auch über die Medien. Es dauerte in der Regel nicht lange und dann wurde das wegdiskutiert mit dem Schlagwort der vermuteten Ausländerfeindlichkeit usw. Ich habe das selbst auch in Diskussionen, im Internet in anderen Foren, bei Bekannten usw. über die Jahre immer wieder so auch selbst erlebt. Es schien über längere Zeit einfach so zu sein, dass Kritik an diesem Thema nur eine knallharte Positionierung zuließ: Entweder auf die Seite der Befürworter des Multikulti oder aben auf die Seite der Ausländerfeindlichkeit. Sarrazin hat hier schon das Eis gebrochen und eine viel offenere und angeregtere Diskussion in Gang gesetzt, ich finde es nur bedauerlich, das dies über solch komische Ansichten geschehen musste.
Das kann ich nicht glauben. Wirklich nicht. Ich kann mich sehr gut an die Deutschaufsätze erinnern die wir immer und immer wieder zu einer Migrationsdebatte hatten. Nebenbei wurde "Multikulti" bereits vor 5/6 Jahren von einer SPD-Politikerin für "tot" erklärt, was den peinlichen Auftritt der Frau Bundeskanzlerin nicht besser macht, insbesondere da dieses Konzept des Mulitkulturalismus reiclich konservativ ist.
Betrachten wir die Änderung des Grundgesetzes in den 90er Jahren im Zuge der vermehrten Assylbewerber aus "Jugoslawien". ich kann die Migrations/Integrationsdebatte natürlich nicht erfahrungsgemäß betrachten wie du, mir erscheint aber gerade im Umgrang mit Migranten, vom ignorieren des Themas abgesehen, eher ein besonders rechter Diskus, der diese als Fremdkörper und Gefahr (zumindest suggestiv) verstand.
Sarrazin hat nur eines offenbart: Das breite Teile der Bevölkerung keine Ahnung von Biologie und wissenschaftlicher Forschung haben und zugleich riesige xenophobische Tendenzen vorhanden sind, die nicht zuletzt auf die politische Ausnutzung (Stimmen durch Probelmatisierung von Ausländern, Muslimen, Kulturdebatten) gesellschaftlich schwacher Teile begründbar sind.
Das hat alles nichts mit der problematischen Situation vieler Nicht-Autochthonen zutun. Man kann diesen Diskurs aber fruchtbar gestallten durch eine Verständigung der Probleme die diese´ausgesetzt sind. Bildungsnot/benachteiligung etc. die wir alle kennen.
Das sich "Türken" mehr Kontak zu "Deutschen" wünschen ist in diversen Befragungen zu erkennen. Das hingegen (insbesondere jugendliche) "Deutsche" gerade dazu nciht bereit sind, ist nicht Schuld der Türken. Niemals. Unter kenern Umständen, dazu gibt es keien Berechtigung, selbst wenn 90% aller "Türken" in Deutschland Gewaltverbrecher wären, wäre dies immernoch ein ignoranter, mit rassistischen Ressentiments beladener Fehlschluss.
Nebenbei konnte mir noch keiner das Wort "Integration" erklären. Vielmehr erscheint dies als politischer Kampfbegriff, denn als produktives Thema.
Entschuldige, dass ich so viel ansprach. Vielleicht kannst du Teile daraus noch in Verbindung setzen. ^^
Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit
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Roddi - 39
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 18:12 Uhr
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Zitat von teacher-1: Zitat von Roddi:
Ich denke nicht,dass man Thilo Sarrazin als "Nazi" bezeichnen sollte,das wäre schlichtweg übertrieben:Sein Punkt ist nunmal der,dass man sich über seine Thesen berechtigterweise aufregen kann und er nur Wasser auf die Mühlen derjenigen kippt,die ein rassistisches und faschistoides Weltbild vertreten.Er denkt einfach nicht nach,wenn er was sagt und jeder von uns,sei er Student,arbeitslos,Beamter,Migrant,wurde schonmal von ihm beleidigt und die ganze Debatte ist wahrlich nichts neues.Immer wenn krude Thesen, hauptsächlich häufig von der BILD Zeitung unterstützt,zu Felde getragen werden,unterstützt die Bevölkerung den,der am lautesten brüllt aber für die Probleme,von denen ,auf die man eindrischt,interessieren überhaupt nicht.Wo wird denn bitte ausführlich über die Lage von Asylsuchenden berichtet?Wo wird eigentlich zwischen Asylbewerbern und Menschen,die in der dritten Generation hier leben,hier aber nicht angekommen sind, differenziert?Da sieht es ziemlich lau aus.Es kommt drauf an wie es gemacht wird:Würde jemand sagen:"Wir haben Probleme aber ich will weder Ängste schüren,noch die Menschen,die die Probleme betreffen rausekeln,sondern endlich diese Probleme anpacken und lösen..."....glaubt ihr dem würde man groß zuhören?
Thilo Sarrazin wird überhaupt nichts ändern.Alles was er gemacht hat,war damit richtig gut Schotter zu verdienen und mit voller Rente früher aufhören zu arbeiten.
Ich denke man sucht nicht nach einer Lösung.Gute Ansätze zur Lösung gibt es ja man beachte mal was aus der Rütli Schule geworden ist aber ich denke das interessiert auch die Öffentlichkeit nicht,weil sie dann keinen Sündenbock mehr hätte.
Danke. Ich sehe keinen Widerspruch zu dem, was ich gesagt habe und stimme Dir zu. Allerdings: Ich habe Sarrazin nirgendwo als Nazi bezeichnet.
Jo.Nee,ich meinte damit Menschen,die das machen und das ist schlichtweg falsch..aber dass er einen so großen Anklang gefunden hat wundert mich zwar etwas aber irgendwo auch nicht..ein Roland Koch hat es ja schon vor fast drei Jahren vorgemacht..
"Nope".
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teacher-1
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 18:26 Uhr
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Zitat von ViolentFEAR:
Nebenbei konnte mir noch keiner das Wort "Integration" erklären. Vielmehr erscheint dies als politischer Kampfbegriff, denn als produktives Thema.
Entschuldige, dass ich so viel ansprach. Vielleicht kannst du Teile daraus noch in Verbindung setzen. ^^
Da ich Deine anderen Punkte durchaus akzeptieren und nachvollziehen kann (vom Beginn eimal abgesehen, denn das Erleben ist eben unterschiedlich), nur hierzu einige Bemerkungen: Das ist doch genau das, wohin ich diese Diskussion hier gern lenken würde. Was will unsere Gesellschaft denn eigentlich unter Integration verstehen, welche Regeln will man festlegen, wie kann man im Zuge dieser Definition dann besser integrieren? Dass es Probleme gibt und zwar nicht zu knapp, das wissen wir, aber es wird eigentlich kaum darüber geredet, wie man sie anpacken kann. Ob es sich bei dem Begriff der Integration um einen politischen Kampfbegriff handelt, das weiß ich nicht. Es scheint mir zunächst einmal nur schlüssig zu sein, dass es ohne eine gewisse Eingliederung in das Staatswesen und in die Gesellschaft, in der ich lebe, nicht gehen kann, will man auf Dauer keine Parallelgesellschaften befördern. Das sollte eigentlich unstrittig bzw. konsensfähig sein. Wie weit diese Eingliederung jetzt zu gehen hat, was da sinnvoll oder auch zwingend notwendig ist, das muss man ausgedehnt diskutieren. Dass wir die Schwierigkeiten und Probleme mit den bisherigen Maßnahmen jedenfalls nicht einer sinnvollen Lösung zuführen konnten, das ist ersichtlich.
Um nur zwei Probleme noch einmal offen zu legen, die dringend einer raschen Lösung bedürfen:
Das ist erstens die gefühlte Heimatlosigkeit zahlreicher junger Migranten (vornehmlich der Kinder und Jugendlichen), die sowohl hier wie auch in ihrem Herkunftsland als Ausländer wahrgenommen und oft auch abgestempelt werden. Das ist zweitens die Tatsache, dass v. a. türkischstämmige Migranten (Kinder und Jugendliche) in der Tendenz erheblich weniger auf weiterführende Schulen gehen und in erheblich geringerem Maße Ausbildungschancen haben. Der extrem hohe Anteil von Migrantenkindern in den Hauptschulen und in berufsvorbereitenden Maßnahmen ist signifikant und bestätigt das, ebenso der hohe Anteil an Familien mit Migrationshintergrund, die Hartz IV beziehen müssen.
Lösen wir als Gesellschaft solche Problemfelder nicht möglichst umgehend, so sorgen wir nach meinem Dafürhalten dafür, dass Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund auch zunehmend keine Bereitschaft mehr zeigen sich in irgendeiner Weise zu integrieren, da sie ihre schlechteren Chancen auf dem Bildungs- und Ausbildungsmarkt als diskriminierend und chancenverweigernd wahrnehmen.
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doloresgomez
Profi
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 18:30 Uhr
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Zitat von teacher-1: Bloß weil Du das offenichtlich nicht erlebst, muss es keine Mär sein. Man sollte nicht bloß das für wahr halten, was in den eigenen Dunstkreis eintritt. 
Das nicht. Aber wenn ich gegenteilige Beispiele kenne, mir aber Vertreter dieser Mär keine Beispiele nennen können, dann ist das schon ein Grund den Wahrheitsgehalt in Frage zu stellen...
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teacher-1
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Geschrieben am: 06.01.2011 um 18:37 Uhr
Zuletzt editiert am: 06.01.2011 um 18:38 Uhr
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Zitat von doloresgomez: Zitat von teacher-1: Bloß weil Du das offenichtlich nicht erlebst, muss es keine Mär sein. Man sollte nicht bloß das für wahr halten, was in den eigenen Dunstkreis eintritt. 
Das nicht. Aber wenn ich gegenteilige Beispiele kenne, mir aber Vertreter dieser Mär keine Beispiele nennen können, dann ist das schon ein Grund den Wahrheitsgehalt in Frage zu stellen...
Ich halte das letztlich für einen "Streit" um Kaisers Bart. Du kannst mir auch keine Beispiele nennen, hast Du zumindest bis jetzt nicht. Es ist sicherlich ohne Frage so, dass jeder andere Erlebnisse hat, da ich mich aber seit mehr als 10 Jahren auch beruflich mit dem Thema befasse und auch darüber schreibe und veröffentliche (über schulische Folgen, Fördermöglichkeiten, PISA-Ergebnisse usw.), denke ich schon (das kannst Du jetzt freilich ene Einbildung nennen ), dass ich in dem Thema schon ein klein wenig zu Hause bin. Freilich kannst Du den Wahrheitsgehalt infrage stellen, das ist Dein gutes Recht, ich habe es aber nicht nötig, hier Geschichten zu erzählen und ich pflege auch nicht zu lügen. Insofern könntest Du mir in der Frage ja auch einfach einmal Glauben schenken ...
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