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Polizeivorgehen in Stuttgart

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Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 03.10.2010 um 17:35 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von Klischeepunk:

Um es nochmals ganz klar zu sagen: Es bestand keine Notwendigkeit für die Wahl dieser Mittel - damit ist der Einsatz als gesamtes zu verurteilen und die beteiligten und verantwortlichen ebenso.



Generell sehe ich auch kein Problem darin, dass Polizisten erkennbar gekennzeichnet werden, um Fehlverhalten zu verfolgen. Der Schutz eines Polizisten sollte darunter aber nicht leiden dürfen, einen Helm, der wohl auch irgendwo vermummt, sollte man ihnen zugestehen. Viele Polizisten führen schließlich nur ihren Job aus und wollen nicht aus ideologischen Gründen ihr Leben für den Staat opfern.

Die Frage ist: Woher nimmst du die Gewissheit, dass keine Notwendigkeit für die angewendeten Mittel bestand? Und war das im Moment der Aktion auch allen klar, denn nur dann könnte vorsätzliches Fehlverhalten nachgewiesen werden?
Im Nachhinein lassen sich da viele Dinge hin- und herdrehen und abwägen. Wenn man allerdings einer großen Demonstrantenzahl gegenübersteht, weiß ich nicht, ob sich das genau einschätzen lässt, was die korrekte Anwendung ist. (Ich kenne mich in der Polizeiausbildung zudem zu wenig aus, als dass ich wüsste, auf welcher Grundlage das tatsächlich zu entscheiden ist, um das vorwegzumehmen)

Generell muss die verfassungsrechliche Frage gestellt werden: Hätte es ein milderes Mittel für die Aktion gegeben?

Zu diesem Zeitpunkt war keine Räumung notwendig, die Demonstranten haben sich friedlich verhalten - aber sich natürlich der Anordnung verweigert, Die Baumfällarbeiten konnten bis Mitternacht nicht durchgeführt werden, das Gelände war bis Mitternacht noch in städtischem besitz nicht im Bahnbesitz. Daraus nehme ich die Gewissheit, dass eine Prügelorgie nicht notwendig war.
Wenn die Wahl der Mittel sein kann "erst dreschen, dann fragen" leben wir in einem Staat mit dem ich nichts mehr zu tun haben will - bzw. noch weniger als jetzt schon.
Wenn die Wahl der Mittel eine Eskalationsstrategie sein kann, dann gilt das selbe.

Ich sags nochmal: S21 hat damit nicht das geringste zu tun, es gibt vernünftige Gründe dafür, es gibt ebenso vernünftige dagegen. Die technische Fragwürdigkeit ist auch eine eigene Geschichte. Aber dieser Polizeieinsatz ist und bleibt schlicht und ergreifend eine Art vorzugehen, die sich durch NICHTS legitimieren lässt. Offensichtlich haben die Verantwortlichen das übrigens bereits erkannt, anderst kann ich mir das Interview mit Rech im ZDF nicht erklären. Das war politischer Suizid.

Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 03.10.2010 um 17:46 Uhr

Zitat von Cymru:


Generell sehe ich auch kein Problem darin, dass Polizisten erkennbar gekennzeichnet werden, um Fehlverhalten zu verfolgen. Der Schutz eines Polizisten sollte darunter aber nicht leiden dürfen, einen Helm, der wohl auch irgendwo vermummt, sollte man ihnen zugestehen. Viele Polizisten führen schließlich nur ihren Job aus und wollen nicht aus ideologischen Gründen ihr Leben für den Staat opfern.

Die Frage ist: Woher nimmst du die Gewissheit, dass keine Notwendigkeit für die angewendeten Mittel bestand? Und war das im Moment der Aktion auch allen klar, denn nur dann könnte vorsätzliches Fehlverhalten nachgewiesen werden?
Im Nachhinein lassen sich da viele Dinge hin- und herdrehen und abwägen. Wenn man allerdings einer großen Demonstrantenzahl gegenübersteht, weiß ich nicht, ob sich das genau einschätzen lässt, was die korrekte Anwendung ist. (Ich kenne mich in der Polizeiausbildung zudem zu wenig aus, als dass ich wüsste, auf welcher Grundlage das tatsächlich zu entscheiden ist, um das vorwegzumehmen)

Generell muss die verfassungsrechliche Frage gestellt werden: Hätte es ein milderes Mittel für die Aktion gegeben?


Man muss es auch in der Gesamtsituation sehen. Diese Sitation hält sein Tagen an und die Kapazitäten und Möglichkeiten dieser Eskalationsmaßnahmen verstumpfen mit der Zeit.
Dass sich 3 Wochen Überstunden und tägliche Pöblerei von Demonstranten auf die Einstellung der Polizisten auswirkt ist wohl unbestritten.
ChiefChiller - 32
Halbprofi (offline)

Dabei seit 12.2008
351 Beiträge

Geschrieben am: 03.10.2010 um 17:53 Uhr
Zuletzt editiert am: 03.10.2010 um 17:54 Uhr

Zitat von MackieMesser:


Man muss es auch in der Gesamtsituation sehen. Diese Sitation hält sein Tagen an und die Kapazitäten und Möglichkeiten dieser Eskalationsmaßnahmen verstumpfen mit der Zeit.
Dass sich 3 Wochen Überstunden und tägliche Pöblerei von Demonstranten auf die Einstellung der Polizisten auswirkt ist wohl unbestritten.


dass das so ist bestreitet ja auch keiner.
allerdings gibt es einen unterschied zwischen erklärung und rechtfertigung.
Damit das du schon seit tagen dauernd schief angelabert wirst kannst du dich vor gericht nicht rechtfertigen wenn du dem 10. der kommt einfach eine reinhaust.
Da die polizisten den rechtsstaat vertreten können sie das doch erst recht nicht oder?

42

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 03.10.2010 um 17:54 Uhr

Zitat von MackieMesser:

Man muss es auch in der Gesamtsituation sehen. Diese Sitation hält sein Tagen an und die Kapazitäten und Möglichkeiten dieser Eskalationsmaßnahmen verstumpfen mit der Zeit.
Dass sich 3 Wochen Überstunden und tägliche Pöblerei von Demonstranten auf die Einstellung der Polizisten auswirkt ist wohl unbestritten.


Das Problem sehe ich insgesamt auch. Wobei die Unterbesetzung vieler Polizeidirektionen nicht vergessen werden darf, die auch durch diesen Einsatz entstehen.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

doloresgomez
Profi (offline)

Dabei seit 09.2010
847 Beiträge
Geschrieben am: 03.10.2010 um 18:02 Uhr

Zitat von Cymru:



Das Problem sehe ich insgesamt auch. Wobei die Unterbesetzung vieler Polizeidirektionen nicht vergessen werden darf, die auch durch diesen Einsatz entstehen.


Sie entstehen nicht durch den Einsatz, der Einsatz macht es nur deutlich. Die Polizei muss nun mal Demos beschützen. Wenn der Staat zu wenig Polizisten einstellt, weil er nur die läufende Arbeit auf einem Mindestniveau sicherstellt, dann ist das die Schuld der Politik. Demos sind normale, vorgesehene Sachen in ner Demokratie und dafür braucht es eben Polizisten.

Und hier kommen auch die selben (widersprüchlichen) Argument der Gegenseite zum tragen:
Demos kosten - schaffen aber Arbeitsplätze.
S21 schafft auch Arbeitsplätze - kostet aber auch.

Wo Geld ausgegeben wird, entstehen eben Arbeitsplätze. Die Frage ist nur, ob man es für den sinnlosen S21 ausgibt oder in die Verbesserung des Schienenverkehrs steckt...
MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 03.10.2010 um 18:05 Uhr

Zitat von ChiefChiller:

Zitat von MackieMesser:


Man muss es auch in der Gesamtsituation sehen. Diese Sitation hält sein Tagen an und die Kapazitäten und Möglichkeiten dieser Eskalationsmaßnahmen verstumpfen mit der Zeit.
Dass sich 3 Wochen Überstunden und tägliche Pöblerei von Demonstranten auf die Einstellung der Polizisten auswirkt ist wohl unbestritten.


dass das so ist bestreitet ja auch keiner.
allerdings gibt es einen unterschied zwischen erklärung und rechtfertigung.
Damit das du schon seit tagen dauernd schief angelabert wirst kannst du dich vor gericht nicht rechtfertigen wenn du dem 10. der kommt einfach eine reinhaust.
Da die polizisten den rechtsstaat vertreten können sie das doch erst recht nicht oder?


Und wie soll man das dann lösen. Polizisten unter Drogen setzen? Umerziehungslager?
Es ist ja die Schwäche die gezielt ausgenutzt wird. Auch in den S21 Protesten gibt es wieder Krawalltouristen die nur Freude an der Eskalation haben. Wenn dann noch ein Polizist mit der Nervenstärke eines Bsirske dabei ist, geht es schon rund.
doloresgomez
Profi (offline)

Dabei seit 09.2010
847 Beiträge
Geschrieben am: 03.10.2010 um 18:11 Uhr

Zitat von MackieMesser:


Und wie soll man das dann lösen. Polizisten unter Drogen setzen? Umerziehungslager?
Es ist ja die Schwäche die gezielt ausgenutzt wird. Auch in den S21 Protesten gibt es wieder Krawalltouristen die nur Freude an der Eskalation haben. Wenn dann noch ein Polizist mit der Nervenstärke eines Bsirske dabei ist, geht es schon rund.


Jedenfalls nicht in dem man den Rechtsstaat aushebelt...

Man könnte zum Beispiel genügend Personal einstellen/-setzen. Man könnte den Termin anders wählen und nicht ausgerechnet auf eine Kundgebung legen. Man könnte statt bekannten Prügeltruppen, Leute schicken, die den zivilisierten Umgang mit Menschen gewöhnt sind. Man könnte eine Deeskalationsstrategie fahren. Man könnte auf politischer Ebene Gespräche führen, statt zu provozieren....
Da gibts so einige Ansatzpunkte (über die man sicher alle einzeln streiten kann), aber der Rechtsstaat ist keiner!
MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 03.10.2010 um 18:15 Uhr

Zitat von doloresgomez:


Jedenfalls nicht in dem man den Rechtsstaat aushebelt...

Man könnte zum Beispiel genügend Personal einstellen/-setzen. Man könnte den Termin anders wählen und nicht ausgerechnet auf eine Kundgebung legen. Man könnte statt bekannten Prügeltruppen, Leute schicken, die den zivilisierten Umgang mit Menschen gewöhnt sind. Man könnte eine Deeskalationsstrategie fahren. Man könnte auf politischer Ebene Gespräche führen, statt zu provozieren....
Da gibts so einige Ansatzpunkte (über die man sicher alle einzeln streiten kann), aber der Rechtsstaat ist keiner!


Ich bezahl das nicht mit meinen Steuern. Die Demosntranten haben genauso eine Verantwortung sich ordentlich zu organisieren. Gewerkschaften schaffen das stänig in Stuttgart ohne Probleme.

doloresgomez
Profi (offline)

Dabei seit 09.2010
847 Beiträge
Geschrieben am: 03.10.2010 um 18:18 Uhr

Zitat von MackieMesser:

Zitat von doloresgomez:


Jedenfalls nicht in dem man den Rechtsstaat aushebelt...

Man könnte zum Beispiel genügend Personal einstellen/-setzen. Man könnte den Termin anders wählen und nicht ausgerechnet auf eine Kundgebung legen. Man könnte statt bekannten Prügeltruppen, Leute schicken, die den zivilisierten Umgang mit Menschen gewöhnt sind. Man könnte eine Deeskalationsstrategie fahren. Man könnte auf politischer Ebene Gespräche führen, statt zu provozieren....
Da gibts so einige Ansatzpunkte (über die man sicher alle einzeln streiten kann), aber der Rechtsstaat ist keiner!


Ich bezahl das nicht mit meinen Steuern. Die Demosntranten haben genauso eine Verantwortung sich ordentlich zu organisieren. Gewerkschaften schaffen das stänig in Stuttgart ohne Probleme.


So sehr ich das Argument hasse: Aber dann bleibt dir wirklich nichts anderes als auszuwandern. Denn du wirst weder legal ums steuerzahlen herum kommen, noch dafür sorgen, dass die demokratie abgeschafft wird...
ChiefChiller - 32
Halbprofi (offline)

Dabei seit 12.2008
351 Beiträge

Geschrieben am: 03.10.2010 um 18:20 Uhr

Zitat von MackieMesser:


Und wie soll man das dann lösen. Polizisten unter Drogen setzen? Umerziehungslager?
Es ist ja die Schwäche die gezielt ausgenutzt wird. Auch in den S21 Protesten gibt es wieder Krawalltouristen die nur Freude an der Eskalation haben. Wenn dann noch ein Polizist mit der Nervenstärke eines Bsirske dabei ist, geht es schon rund.


wie man mit extremen situationen umgeht sollte doch in der ausbildung beigebracht werden oder?
und wenn sich zeigt dass jemand dass jemand nicht die nerven dazu hat das auszuhalten dann schick ich ihn doch auch nicht da hin? andernfalls nehm ich doch genau das in kauf was passiert ist.
wie gesagt: dass man mit der situation überfordert ist ist eine erklärung, keine rechtfertigung.

ich kann nicht einfach jemanden dafür schlagen dass ein anderer meine schwäche ausnutzt. wieso dann ein polizist?

(mir ist klar dass ich ein ziemlicher idealist bin)

42

MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 03.10.2010 um 18:25 Uhr

Zitat von ChiefChiller:


(mir ist klar dass ich ein ziemlicher idealist bin)


Schön das Dir das klar ist. Schau mal an wie toll der pädagogische Einstellungstest für das Lehramt ist und schau Dir den Lehrermangel an. Bei der Polizei ist das nicht anders. Zumal die Situation schlicht aus den Fugen gerät und mit täglicher Polizeiarbeit nichts zu tun hat.
MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 03.10.2010 um 18:28 Uhr

Zitat von doloresgomez:


So sehr ich das Argument hasse: Aber dann bleibt dir wirklich nichts anderes als auszuwandern. Denn du wirst weder legal ums steuerzahlen herum kommen, noch dafür sorgen, dass die demokratie abgeschafft wird...


Ach das glaube ich weniger. Ich glaube es gibt keine Mehrheiten dafür, mehr Polizei einzustellen um ein paar Idioten sanfter vom Platz zu schaffen.
Gezielte und wirklich politische Demonstrationen mit vernünftigen Menschen laufen in Stuttgart friedlich ab.

doloresgomez
Profi (offline)

Dabei seit 09.2010
847 Beiträge
Geschrieben am: 03.10.2010 um 18:34 Uhr

Zitat von MackieMesser:


Ach das glaube ich weniger. Ich glaube es gibt keine Mehrheiten dafür, mehr Polizei einzustellen um ein paar Idioten sanfter vom Platz zu schaffen.
Gezielte und wirklich politische Demonstrationen mit vernünftigen Menschen laufen in Stuttgart friedlich ab.


Schätzchen, dafür braucht es keine Mehrheit, solang es das Grundgesetz gibt...
Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 03.10.2010 um 18:37 Uhr

Zitat von doloresgomez:

Zitat von MackieMesser:


Ach das glaube ich weniger. Ich glaube es gibt keine Mehrheiten dafür, mehr Polizei einzustellen um ein paar Idioten sanfter vom Platz zu schaffen.
Gezielte und wirklich politische Demonstrationen mit vernünftigen Menschen laufen in Stuttgart friedlich ab.


Schätzchen, dafür braucht es keine Mehrheit, solang es das Grundgesetz gibt...


es braucht nur geld. sparen wir an sozialem, und stellen jeden zweiten hartz 4ler als polizist ein. wow, die idee könnte man sogar verwirklichen, und die randgesellschaften udn demobefürwörter hätten einen grund mehr gegen bullen zu sein^^

Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9

Heifo - 34
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2006
255 Beiträge

Geschrieben am: 03.10.2010 um 18:42 Uhr

Zitat von doloresgomez:

Man könnte den Termin anders wählen und nicht ausgerechnet auf eine Kundgebung legen.


Wie schon erwähnt, wurde die Kundgebung auf diesen Termin gelegt und nicht anders rum...
Was die Frage aufwirft, ob das nicht von den Gegnern gewollt war....
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