Du bist nicht eingeloggt.

Login

Pass

Registrieren

Community
Szene & News
Locations
Impressum

Forum / Politik und Wirtschaft

Afgahnistanaffäre und Angriffe gegen zu Gutenberg.

<<< zurück   -1- ... -12- -13- -14- -15- -16- ... -18- vorwärts >>>  
neojesus - 43
Profi (offline)

Dabei seit 04.2003
409 Beiträge

Geschrieben am: 19.12.2009 um 12:22 Uhr
Zuletzt editiert am: 19.12.2009 um 12:25 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von Laser87:

Hat nicht Guttenberg Aufklärung versprochen (und fordert das nicht auch die Kanzlerin)? Warum kommt nichts?



So sehr ich zu Guttenberg schätze, so glaube ich doch, dass er hier den Mund etwas voll genommen hat. Aufklärung ist ein recht hohes Ziel. Viele Beteiligte wollen wohl gar nicht, dass alles offen gelegt wird.

Bei sehr vielen Dingen hat sich Guttenberg zu weit aus den Fenster gelehnt und zu große Worte gemacht und am Ende war es nur wieder heiße Luft.
Gerade hier sehe ich das allerdings mal nicht so. Die Kanzlerin hat in ihrer Regierungserklärung die lückenlose Aufklärung zu einem MUSS gemacht. Sie hat die Richtlinienkompetenz und es kam halt bisher nichts.
Guttenberg konnte in der Sache mit der Situation nicht umgehen und sie nicht managen. Er ist zu unerfahren und durch den Posten fachlich überfordert. Er war mit der Weisung seiner Chefin überfordert und diese sollte nun eben mal mit dem Regieren beginnen, zu der auch eine weitere Regierungserklärung gehört hätte. Sie hat sich zu erklären.
Um ein weiteres mal den Anführer der Kritiker innerhalb der CDU zu der Weigerung Merkels einer Regierungserklärung, nachdem genau das Gegenteil von dem gemacht wurde, was sie angekündigt hatte, anzuführen:
"Das ist ein Angriff auf die demokratischen Strukturen unseres Landes. In welchem Staat leben wir eigentlich?", erklärte am Mittwoch der frühere parlamentarische Staatssekretär Willy Wimmer (CDU). Es sei nicht hinnehmbar, dass Merkel nur in einem weitgehend geheim tagenden Untersuchungsausschuss aussagen wolle.
Und dass Politiker doch eh immer das eine sagen und dann das andere machen, reicht mir als Begründung nicht und erst recht nicht als Rechtfertigung.

Es ist sehr schade, dass Struck nicht mehr da ist und hier das Steuer in der Hand hat. Dann wäre ich vielleicht nicht so maßlos von der SPD enttäuscht, die ihre Rolle in der Opposition noch .nicht gefunden hat. Die FDP hat die Rolle des Oppositionsführers perfekt ausgefüllt, Steinmeier und die SPD schaffen es halt leider noch nicht. Dieser Sauhaufen bekommt von mir nicht mal mehr die Erststimme. Für die Grünen ist Afghanistan auch ein Sündenfall und bringen es hier nicht. Für die FDP ist das ganze toll. Sie sind völlig aus der öffentlichen Kritik verschwunden und müssen jetzt nicht mehr die Rolle der Opposition spielen, die sie wohl aber auch weit besser gefüllt hätten.
Sehr komfortabel für den Baron. Genauso wie dass er halt keine innerparteiliche Konkurrenz zu fürchten hat und deswegen die Partei absolut hinter ihn zu stehen hat. Und auch der Ausschuss für Verteidigung, der sich als Spezialfall eines Untersuchungsausschusses umformt ist sehr bequem für ihn. Eigentlich sollte das ein scharfes Instrument der Opposition sein und kein bequemer Rückzugsort für den Minister, wo alles weitestgehend ohne Öffentlichkeit abläuft.
Er macht das parteipolitisch schon sehr geschickt. Alles gleitet an ihm aalglatt ab und die Opposition bekommt ihn nicht zu fassen. Für ihn läuft es wirklich gut, in der Sache leider richtig schlecht.

"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 19.12.2009 um 16:28 Uhr

Zitat von neojesus:

Ob solch eine Unterscheidung der Normalbürger treffen muss, bleibt ihm ja wohl selbst überlassen und können kann er sehr wohl. So eine Infantilisierung der Bürger, das sei doch zu kompliziert für ihn, damit belästigen wir ihn lieber nicht, halte ich hier wirklich für undemokratisch. Wenn der Bürger nur Urteile fällen darf, bei denen er alle Informationen kennt und ihm die juristische Sachlage geläufig ist, dann ist er entmündigt. Ich habe da weit mehr vertrauen in den Bürger. Auch unsere Politiker haben nur eine "bounded rationality" und sind keine Götter.
Ab wann kann man denn so eine Unterscheidung treffen? Glaubst du alle MdBs können das oder kannst du oder ich das? Und wer hat schon immer alle relevanten Informationen bei einem Urteil? Darauf hätte ich gerne eine Antwort.


Aber woher soll der Normalbürger seine Informationen denn haben? So gut unsere Journalisten sind, so können sie doch nicht alles aufzeigen bzw. vielfach spielt eine gewisse Beeinflussung im Rahmen der Meinung der Zeitung eine Rolle.

Minister haben Staatssekretäre (du berufst dich mit Wimmer immerhin auf einen ehemaligen) und Sachverständige hinter sich. Ihre Sicht ist daher wohl um einiges breiter. Was den normalen Abgeordnete angeht, gebe ich dir Recht: Nicht nur in diesem Zusammenhang, sondern in vielen Belangen sind die auch nicht viel besser informiert als der Minister.

Das Problem ist doch heute, dass viele meinen, dass sie sich eine richtige Meinung bilden könnten. Aber für eine Meinung sind ausreichend Informationen unabdingbar. Man kann nie alle Informationen haben, das ist korrekt. Doch muss eine Meinung sich auf Informationen oder Einschätzungen stützen. Einschätzungen kann man haben, wenn man damit Erfahrung hat.

Ich bezweifle nach wie vor, dass es einen Abgeordneten gegeben hätte, der die Afghanistansache als Nachfolger von Minister Jung besser gelöst hätte. Die Lage ist verworren und eine komplette Aufklärung käme bei der Truppe sicher nicht gut an. Niemand will vorgeführt werden, wenn er sein Leben riskiert und möglicherweise einen Fehler gemacht hat.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

neojesus - 43
Profi (offline)

Dabei seit 04.2003
409 Beiträge

Geschrieben am: 20.12.2009 um 10:25 Uhr
Zuletzt editiert am: 20.12.2009 um 11:51 Uhr

Zitat von Cymru:

Aber woher soll der Normalbürger seine Informationen denn haben?


Habe ich doch breit dargelegt. War doch der Kern meiner Kritik. Dadurch, dass sich beispielsweise Minister erklären, dass sich die Kanzlerin erklärt, dass sie ihr Verhalten begründen und ihre Einschätzungen und besonders 180° Wendungen in ihren Einschätzungen nachvollziehbar vermitteln und nicht Desinformationen wider besseren Wissens um die Sachlage verbreiten etc. pp. Habe ich mit ordentlicher Polemik wohl schon ausführlich genug durchgekaut. Kannst du dir gerne noch mal durchlesen.
Informationen sollte er aber nicht aus Regierungserklärungen der Bundeskanzlerin haben, die diese bei völliger Unkenntnis der Sachlage dank einer (sehr nett formuliert) Informationspanne, hält. So verbreitet man höchstens Desinformationen und zerstört Vertrauen.


Zitat von Cymru:

So gut unsere Journalisten sind, so können sie doch nicht alles aufzeigen bzw. vielfach spielt eine gewisse Beeinflussung im Rahmen der Meinung der Zeitung eine Rolle.


Deswegen haben wir ein pluralistisches Mediensystem. Sehe hier deine spezifische Problematik nicht. Gerade Guttenbergs Kernkompetenz ist doch sein absolut souveräner Umgang mit den Medien. Das kann er so gut wie kein zweiter.
Weit kritischer sehe ich hier den immensen Bedeutungsgewinn des Politainments, dessen Kind ja Guttenberg ist. Noch mal polemisch: Der Lügenbaron ist die Ausgeburt des Politainments. An dieser Stelle ist deine Kritik an den Medien doch ziemlich deplaziert.

Zitat von Cymru:

Minister haben Staatssekretäre (du berufst dich mit Wimmer immerhin auf einen ehemaligen) und Sachverständige hinter sich. Ihre Sicht ist daher wohl um einiges breiter.



Parlament und Regierung haben ja auch hier die Entscheidungen zu treffen, repräsentativ für das Volk, deswegen haben sie diesen Background auch zu Recht. Auch dieser kann nicht alles aufzeigen und nicht nicht beeinflussen. Prinzipiell genauso unmöglich wie oben bei dir, nur auf höheren Level unmöglich. Das Volk soll sich nichtsdestotrotz auch eine Meinung bilden und auch urteilen können, auch über die Entscheidungen und die Nachvollziehbarkeit dieser. Gerade deswegen darf man hier eben nicht mauern, vertuschen und desinformieren. Das ist ein Missbrauch des ihnen vom Volke geschenkten Vertrauens.

Zitat von Cymru:

Das Problem ist doch heute, dass viele meinen, dass sie sich eine richtige Meinung bilden könnten. Aber für eine Meinung sind ausreichend Informationen unabdingbar. Man kann nie alle Informationen haben, das ist korrekt. Doch muss eine Meinung sich auf Informationen oder Einschätzungen stützen. Einschätzungen kann man haben, wenn man damit Erfahrung hat.


Überhaupt nicht. Meinungen bildet man sich ständig (auch du) und Einschätzungen kann man durchaus auch nachvollziehen, wenn man erläutert wie man zu ihnen gelangt ist, und sie dann teilen oder eben nicht, auch ohne ausreichende Informationen und sich dann ggf. auf diese stützen, sonst provoziert man wilde Spekulationen wie Guttenberg es gerade auf so schädliche Weise tut. Du tust ja gerade so, als ob der Bürger zu allem immer eine eigene fachliche Einschätzung elaborieren muss und ansonsten vor seiner dann dummgebildeten Meinung geschützt werden muss und sich der Normalbürger dann der Meinung der Leute mit „breiter Sicht“ anschließen muss.
Im Übrigen halte ich eine solche pseudoelitäre Obrigkeits- und Technokratiehörigkeit für den Tod des kritischen Geistes, der mir (Achtung böse Meinung) etwas unterentwickelt bei deinen gefälligen Posts ist - dieses „gefallen wollen“ in bester Politainment-Manier. Ich glaube (Achtung böse Einschätzung) du schaust zu viele politische Talkshows und liest zu wenige politische Hintergrundberichte in den Qualitätszeitungen. Ich hoffe, meine Meinung und Einschätzung sind für dich gegenstandslos, da sie deinen Anforderungen nicht genügen dürften. Du bist immer noch eine der wenigen Lichtgestalten in diesem trostlosen Forum. Verzeih mir meine etwas zu weit gehenden Formulierungen. Die Thematik versetzt mich immer in diese Stimmung, die ich dann genieße.

Zitat von Cymru:

Ich bezweifle nach wie vor, dass es einen Abgeordneten gegeben hätte, der die Afghanistansache als Nachfolger von Minister Jung besser gelöst hätte.


Jetzt wird deine Argumentation zur Heuchelei. Diese Einschätzung, mit der du keine Erfahrung haben kannst, ist rein spekulativ. Ich könnte dann beispielsweise genauso spekulieren, dass es beispielsweise Ruprecht Polenz besser gelöst hätte.
Im Übrigen halte ich es hier lieber abgedroschen und beliebig, dafür nicht spekulativ: Ich weiß nicht, ob es mit einem anderen besser gelöst worden wäre, aber es hätte anders gelöst werden müssen um besser zu sein.
Selbst wenn Guttenberg das kleinste Übel gewesen sein sollte (was ich mir nicht so recht vorstellen kann), dann ändert das doch gar nichts an meiner Kritik. Ein Übel, das kritisiert werden muss, bleibt er trotzdem.

Zitat von Cymru:

Die Lage ist verworren und eine komplette Aufklärung käme bei der Truppe sicher nicht gut an. Niemand will vorgeführt werden, wenn er sein Leben riskiert und möglicherweise einen Fehler gemacht hat.


Finde ich der Truppe gegenüber nicht fair. Ich halte die lückenlose Aufklärung sehr wohl im Interesse der Soldaten. Die Aufklärung lief bisher mies, aber tue jetzt nicht so, als ob das ja im Interesse der Truppe sei. Eine ordentliche Aufklärung (die Guttenberg mMn gerade nach Kräften sabotiert) hat nichts mit vorgeführt werden zu tun. Auch der Bundeswehrverband, die Kanzlerin und selbst Guttenberg teilen hier meine prinzipielle Einschätzung. Wo sind deine Erfahrungen hier, die dich zu solchen Einschätzungen qualifizieren? Und die relevanten Informationen darüber zu haben traue ich dir nun wahrlich nicht zu. Ihre Sicht ist doch weit breiter, sie sind fachlich viel kompetenter und haben noch einen großen bürokratischen und wissenschaftlichen Apparat im Rücken.
Wenn du das Volk vor sich selbst auf aberwitzige Weise schützen willst, indem du sie entmündigst und infantilisierst, dann übertrage deine Argumentation doch erst mal auf dich selbst. So ein Selbstversuch ist oft erhellend. Vielleicht siehst du dann ein, warum das so Banane ist.

Diese „Normalbüger-zu-unfähig-um-von-Politik-mit-Informationen-belästigt-werden-zu-müssen“ Rechtfertigung für Guttenbergs miserable Informationspolitik kann und will ich wahrscheinlich auch gar nicht nachvollziehen. Lehne ich ganz prinzipiell ab und langweilt mich deswegen zunehmend und ist nun auch schon völlig zerredet.

Aber wenn du als Normalbürger noch mehr Informationen brauchst, dann lege ich dir beispielsweise diesen Artikel ans Herz: Kundus und kein Ende . Gerade die Einschätzung des Bundeswehrverbandes finde ich interessant. Insbesondere zur dringend notwendigen Sachdiskussion und ein ungeschönte Darstellung der Lage, denn da „wo wir sind herrscht Krieg.“ Ich weiß, der Bundeswehrverband ist mit seiner Einschätzung auch wieder päpstlicher als der Papst.

Da spiele ich doch lieber das gute alte Baronbashing weiter, mein neuer Trendsport für kalte Winterabende.

Der Lügenbaron sollte sich nicht weiter Widersprüchen hingeben und langsam mal reinen Tisch machen. Jetzt schon wieder in Interviews zu behaupten, er habe alle Vorwürfe entkräftet und diese seien wie ein Kartenhaus zusammengefallen, halte ich wieder für dummdreist. Er ist lediglich ausgewichen und die Vorwürfe stehen immer noch im Raum. Er hat sich der Kritik nicht mal gestellt.
Ich vertraue kein bisschen auf die Fähigkeiten des Lügenbarons das Ministerium zu führen. Das ist eine Nummer zu groß für ihn. Auch seine Urteilsfähigkeit zweifle ich nach seiner selbst eingeräumten Fehleinschätzung des Isaf-Berichtes massiv an, unabdingbar notwenig gewesen soll das Bombardement ja gewesen sein, selbst wenn Fehler gemacht wurden. Und das nach einem Überfliegen des Berichts öffentlich einzuschätzen, war eben sehr sehr gewagt und ist in sich zusammengestürzt wie ein Kartenhaus. Ich habe kein Vertrauen in der Sache in den Minister. Die Urteilsfähigkeit des Oberbefehlshabers ist bei mir auch durch seine Neubewertung immer noch umstritten, da er hier die inhaltliche Begründung immer noch schuldig bleibt. Das darf bei den aktuellen Einsätzen der Bundeswehr einfach nicht sein. Hier muss der Baron viel verantwortungsbewusster handeln und solche Zweifel ausräumen. Sein politischer Stil ist mies, ihm geht es in erster Linie darum öffentlich gut dazustehen. Aber sein Medienverhalten ist ja deswegen immerhin perfekt, da zählt das ganze natürlich nichts dagegen. Wir sind ja schließlich in erster Linie eine Mediokratie und keine Demokratie mehr.

Im diesen Sinne, schönen vierten Advent.

"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 20.12.2009 um 23:34 Uhr

Zitat von neojesus:

Überhaupt nicht. Meinungen bildet man sich ständig (auch du) und Einschätzungen kann man durchaus auch nachvollziehen, wenn man erläutert wie man zu ihnen gelangt ist, und sie dann teilen oder eben nicht, auch ohne ausreichende Informationen und sich dann ggf. auf diese stützen, [...]
Im Übrigen halte ich eine solche pseudoelitäre Obrigkeits- und Technokratiehörigkeit für den Tod des kritischen Geistes, der mir (Achtung böse Meinung) etwas unterentwickelt bei deinen gefälligen Posts ist - dieses „gefallen wollen“ in bester Politainment-Manier.


Es ist bewundernswert, wie viel Geist und Wissen du dem einzelnen Bürger zutraust. Ich würde nur allzu gerne glauben, dass wenigstens der Großteil der Wahlberechtigten aus kritischen und gebildeten Leuten besteht. Leider sehe ich aber jeden Tag, was die öffentlichen Debatten bewegt und was uns im TV vorgesetzt wird. Es scheint wichtiger zu sein, wer Superstar oder Supertalent wird, als wer gerade Finanzminister ist.

Politik ist nun mal ein recht weites Feld mit vielen Verflechtungen un Zusammenhängen, die vielen Menschen schlicht egal sind. Ich behaupte, dass viele Menschen keine Ahnung von den politischen Vorgängen haben. Nicht, weil sie zu unintelligent oder zu dumm wären, sondern weil sie sich dem Mainstream anpassen und das Gehirn nicht ausreichend fordern bzw. schlichtweg kein Interesse an der Beschäftigung mit den Grundlagen haben.
Sicher, jeder bildet sich gewisse Urteile in Sekundenschnelle. Ich rede allerdings von richtigen Meinungen, bei denen man die verschiedenen Seiten abgewägt hat. Ohne TU für repräsentativ zu halten: Ich sehe doch häufig in diesen Foren die Argumentation vieler Jugendlicher, die etwas zu wissen meinen und dann auf ihre Meinungsfreiheit beharren. Diskutiert man über mehrere Seiten mit ihnen, wird die Eisscholle, auf der sie, bildlich gesprochen. stehen, immer kleiner.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

neojesus - 43
Profi (offline)

Dabei seit 04.2003
409 Beiträge

Geschrieben am: 21.12.2009 um 13:36 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.12.2009 um 18:26 Uhr

Zitat von Cymru:

Es ist bewundernswert, wie viel Geist und Wissen du dem einzelnen Bürger zutraust. Ich würde nur allzu gerne glauben, dass wenigstens der Großteil der Wahlberechtigten aus kritischen und gebildeten Leuten besteht.
Eine Demokratie muss das Ihren Bürgern zutrauen. Ob ich oder du dies tun, ist irrelevant. Eine Demokratie wird nie das Volk haben, das sie sich wünscht. Deswegen muss die politische Öffentlichkeit trotzdem funktionsfähig bleiben und hier darf man eben nicht diese ganzen Informationspannen machen und vertuschen, mauern und sich hinter verletzten Soldaten verstecken, wie es unser feiger Baron tut, oder Regierungserklärungen verweigern, nachdem herauskommt, dass man bei völliger Unkenntnis der Sachlage die erste gehalten hat, wie es Merkel tut. Zumindest hat Arnold (SPD) ja jetzt angekündigt, dass wenn Merkel und Guttenberg versuchen bei diesen politischen Fragen die Öffentlichkeit auszusperren, dann ein zweiter richtiger Untersuchungsausschuss eingerichtet wird.
Eine funktionsfähige politische Öffentlichkeit ist nun mal eine zentrale Voraussetzung unseres demokratischen Rechtsstaates (das meinte der frühere Staatssekretär Wimmer (CDU) mit dem Angriff auf die demokratischen Strukturen unseres Staates), auch wenn dir die Bürger hierfür nicht gut genug erscheinen.
Es ist keine Legitimation für das Informationsdesaster von Merkel und Guttenberg. Dafür tragen sie die Verantwortung und treiben das ja auch munter weiter. Die zentralen Voraussetzungen für unsere Demokratie gelten nun mal auch für einen Baron, obgleich er momentan enorm populär ist. Seine perfekten medialen Inszenierungen auch gerade wieder und sein Glamour machen in beliebt, aber ich bin da leider zu sehr der politische Purist.
Die Regeln ändern sich nicht durch die Beliebtheit, oder sollten es zumindest eigentlich nicht.

"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 21.12.2009 um 19:30 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.12.2009 um 19:37 Uhr

Ist es möglich, dass der Adelstitel so stört? Ich stelle dies in letzter Zeit nicht nur bei dir, sondern auch bei vielen Medien fest, dass der Adelstitel extra betont wird, als würde er etwas über Leistungen aussagen.....

Ich kann die Argumentation auch hier wieder nachvollziehen. Trotzdem glaube ich weiterhin, dass man sich keinen Gefallen damit tut, wenn man die Soldaten in der Öffentlichkeit bloßstellt und sie womöglich strafrechtlich verfolgen lässt. Zukünftige Einsätze werden so nur erschwert. Es muss politische Konsequenzen in der ganzen Situation um Afghanistan geben, das ist klar. Doch ob alles über die Presse laufen muss, wage ich zu bezweifeln. Fand es schon von Schneiderhan etwas schwach, dass er sich über die Medien an seinen früheren Chef wenden muss.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Makaveli_89 - 36
Profi (offline)

Dabei seit 12.2006
536 Beiträge

Geschrieben am: 21.12.2009 um 19:33 Uhr

Zitat von Cymru:

Fand es schon von Oberst Klein etwas schwach, dass er sich über die Medien an seinen früheren Chef wenden muss.


du meinst Schneiderhahn, stimmts? ;-)

Mors certa, hora incerta

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 21.12.2009 um 19:37 Uhr

Zitat von Makaveli_89:

Zitat von Cymru:

Fand es schon von Oberst Klein etwas schwach, dass er sich über die Medien an seinen früheren Chef wenden muss.


du meinst Schneiderhahn, stimmts? ;-)


Oh ja, da hab ich mich vertan. Vielen Dank. Ändere ich das mal schnell ab.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Laser87 - 57
Champion (offline)

Dabei seit 11.2006
4301 Beiträge

Geschrieben am: 21.12.2009 um 19:45 Uhr

Welche Möglichkeit hat denn ein geschaßter General denn sonst, als sich an die 4. Macht zu wenden?
Bedenkt das auch!
Zudem: Wer hat denn was zu verlieren? Der General, der eh schon gefeuert ist? Wieso sollte er lügen?
Oder der Minister, der an seinem Amt klebt? Ja, wieso sollte der denn lügen?



Gruß

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 21.12.2009 um 19:50 Uhr

Zitat von Laser87:

Welche Möglichkeit hat denn ein geschaßter General denn sonst, als sich an die 4. Macht zu wenden?
Bedenkt das auch!
Zudem: Wer hat denn was zu verlieren? Der General, der eh schon gefeuert ist? Wieso sollte er lügen?
Oder der Minister, der an seinem Amt klebt? Ja, wieso sollte der denn lügen?


Nun, ich gehe von gewöhnlichen Arbeitsverhältnissen aus. Schon da sollte eine Loyalität herrschen, das Dinge direkt mit der Person besprochen werden.

Warum sollte der General nicht daran arbeiten, dass seine Ehre wieder hergestellt wird? Wäre also eine Möglichkeit
Zudem ist zu Guttenberg nun wirklich kein Minister, der an seinem Amt klebt. Es gibt keinen anderen im Bundeskabinett, der so unabhängig und finanziell abgesichert ist, wie er. Und für die Verführung durch die Macht spielt er wohl noch nicht lange genug mit.

Trotzdem würde ich Schneiderhan keine Lüge unterstellen wollen. Ich denke, die Situation ist verworrener, als das man mit Wahrheit und Lüge alles aufklären könnte.
Ich bin gespannt auf die Ergebnisse des Untersuchungsausschuss.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Laser87 - 57
Champion (offline)

Dabei seit 11.2006
4301 Beiträge

Geschrieben am: 21.12.2009 um 19:59 Uhr

Zitat von Cymru:


Zudem ist zu Guttenberg nun wirklich kein Minister, der an seinem Amt klebt. Es gibt keinen anderen im Bundeskabinett, der so unabhängig und finanziell abgesichert ist, wie er. Und für die Verführung durch die Macht spielt er wohl noch nicht lange genug mit.


Und das wage ich zu bezweifeln - keiner im Kabinett hat so versessen darauf hingearbeitet, Minister - und in 4 Jahren Kanzlerkandidat - zu werden, wie der Herr Baron!



Gruß

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 21.12.2009 um 20:07 Uhr

Zitat von Laser87:

Und das wage ich zu bezweifeln - keiner im Kabinett hat so versessen darauf hingearbeitet, Minister - und in 4 Jahren Kanzlerkandidat - zu werden, wie der Herr Baron!


Das solltest du näher ausführen...

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Laser87 - 57
Champion (offline)

Dabei seit 11.2006
4301 Beiträge

Geschrieben am: 21.12.2009 um 20:30 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von Laser87:

Und das wage ich zu bezweifeln - keiner im Kabinett hat so versessen darauf hingearbeitet, Minister - und in 4 Jahren Kanzlerkandidat - zu werden, wie der Herr Baron!


Das solltest du näher ausführen...


Wenn Du die Arbeit meinst - man wird nicht umsonst jüngster Wirtsachaftsminister und jüngster Verteidigungsminister der BRD. Das wäre schon recht naiv, das zu glauben. Wobei dem KTzG natürlich auch ein paar Umstände geholfen haben, wie z.B. daß er einer Minderheit angehört (CSU)...

Der Kanzlerkandidat ist inzwischen ein offenes Geheimnis - Merkel, die sonst keinen gefährlichen Kandidaten neben sich duldet, hat ihn glattwegs unterschätzt.



Gruß

Firejumper - 45
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2005
204 Beiträge

Geschrieben am: 21.12.2009 um 20:39 Uhr

Na das ist ja ne krasse Aussage! Also wenn ich richtig verstehe meinst Du zu Guttenberg sägt an Angies Stuhl!?

DIE WIRKLICHKEIT IST NIE PERFEKT

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 21.12.2009 um 20:48 Uhr

Zitat von Laser87:

Wenn Du die Arbeit meinst - man wird nicht umsonst jüngster Wirtsachaftsminister und jüngster Verteidigungsminister der BRD. Das wäre schon recht naiv, das zu glauben. Wobei dem KTzG natürlich auch ein paar Umstände geholfen haben, wie z.B. daß er einer Minderheit angehört (CSU)...


Aber schau doch, wie er Wirtschaftsminister wurde: Es war reiner Zufall, dass er ausgewählt wurde. Als Minister Glos nicht mehr wollte, musste auf die Schnelle ein Nachfolger bestimmt werden. Es hätte auch andere Leute in der CSU gegeben. Zumal es zum damaligen Zeitpunkt noch sehr fraglich war, wie die Wahl ausginge und welche Ministerien tatsächlich nach der Wahl der Union zur Verfügung stehen.
Den Verteidigungsminister hat er schließlich durch seine starke Beliebtheit in der Öffentlichkeit verdient. Wobei ich nach wie vor unsicher bin, ob er nicht auf diesen Posten abgeschoben wurde, weil er eben zu mächtig wurde und man einkalkulierte, dass er mit der Causa Afghanistan nur scheitern konnte.

Als Kanzlerkandidaten würde ich ihn nicht gleich sofort sehen. Ich denke, dass zuerst Seehofer Angst um seinen CSU-Vorsitz haben muss. Er schwankt in der Beliebtheit der CSU-Basis nun doch schon seit einiger Zeit.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

<<< zurück
 
-1- ... -12- -13- -14- -15- -16- ... -18- vorwärts >>>
 

Forum / Politik und Wirtschaft

(c) 1999 - 2025 team-ulm.de - all rights reserved - hosted by ibTEC Team-Ulm

- Presse - Blog - Historie - Partner - Nutzungsbedingungen - Datenschutzerklärung - Jugendschutz -