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Forum / Politik und Wirtschaft

Afgahnistanaffäre und Angriffe gegen zu Gutenberg.

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Wolfcastle - 40
Experte (offline)

Dabei seit 01.2009
1013 Beiträge

Geschrieben am: 17.12.2009 um 15:11 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von FLOWMARKT:

Keine Demokratie ist derzeit für unilaterale Kriege de jure gerüstet. Ebenso hat die "moralische" Überlegenheit des Westens, dank Guantanamo, abgedankt...
Ich bin gespannt, ob sich das Völkerrecht alsbald auf neue RoE einigen kann...


Es stimmt, dass die moralische Überlegenheit seit Guantanamo und den Lügen durch die britische und die amerikanische Regierung über die Massenvernichtungswaffen wohl weg ist. Ich würde trotzdem sagen, dass die USA und GB mehr Erfahrung in solchen Einsätzen haben. Deutschland hat sich erst während der Regierung Schröder-Fischer auf den ersten Militäreinsatz seit dem WK II eingelassen.


Was Deutschland fehlt ist eine militärische Gerichtsbarkeit.
Die USA haben so etwas.
Deutsche Soldaten hingegen werden nach dem Zivilstrafrecht behandelt, da wir kein Militärgericht haben.

Wolfcastle - 40
Experte (offline)

Dabei seit 01.2009
1013 Beiträge

Geschrieben am: 17.12.2009 um 15:28 Uhr

Zitat von FLOWMARKT:



I. sind die Hisbollah eine Miliz aus dem Libanon
II. gibt es autonome Palästinensergebiete
III. wird damit die Siedlungspolitik unterbunden
IV. ebnet es hoffentlich bald den Weg eines getrennten Staates (auch seitens dem externen Druck)
V. es finden derzeit Gespräche über die besetzten Golan-Höhen statt

Man beachte, dass Israel derzeit eine konservative Regierungsmehrheit bildet.

Kritisch finde ich allerdings die wirtschaftliche Abschottung, so dass selbst Güter des täglichen Bedarfs über die Tunnel (die eben auch für den Waffenschmuggel missbraucht werden) nach Ägypten geschmuggelt werden (müssen).


Tut mir leid.
Meine Abneigung gegenüber Israel ist einfach zu gross, als dass ich glauben könnte, Israel hätte aus seinen Fehlern gelernt.
Es war doch schon immer so. Zuerst Bomben, dann wieder Gespräche, darauf fielen wieder Bomben, weil sich Palästinenser und Israelis nicht einigen konnten usw.
Die werden sich nie einig werden. Und Israel nutzt seine militärische Überlegenkeit gnadenlos aus. Und wir SCHENKEN denen auch noch neue U-boote. Und die USA pumpt jedes Jahr 2 Milliarden Dollar in die Israelische Armee. So eine Scheisse.
Und dann sind da noch die fundamentalistischen Spinner namens Hisbollah und Co.. Ich glaube dazu muss ich erst gar nichts mehr sagen.
Frieden im nahen Osten. Niemals. Eher lernen Schweine das fliegen.
FLOWMARKT - 40
Profi (offline)

Dabei seit 02.2005
437 Beiträge

Geschrieben am: 17.12.2009 um 16:10 Uhr

zum ersten Beitrag von Wolfcastle:

Zivilrecht besteht aus HGB, BGB, usw usf :) aber nicht aus der Strafprozessordnung. Vorab sind bei solchen Einsätze die hiesigen Heimatländer Gerichtsstandort.
Ich finde es gut, dass es transparente Prozesse gibt. Es darf keinen Freischuss zum Töten geben. (bisher ist mir allerdings auch kein Urteil eines Tötungsdelikt bekannt, welches nachhaltige Konsequenzen nach sich getragen hat)
Bei was ich dir allerdings beipflichte ist, dass die Einsatzregeln so klar definiert sein müssen, dass es gar nicht erst zu Prozessen kommen kann/soll. Ein Militärgericht wird das Problem sicherlich nicht alleine lösen können. (Stichwort: Bürokratische Effizienz)

Beitrag 2:

Es gibt zwei Seiten der Medaille. Palästinenser, wirtschaftlich unterdrückt, von Brüdervölkern umgeben. Andererseits die Israelis als ständiger Außenseiter und von allen Nachbarnländern faktisch im Kriegszustand.
Eine Patentlösung gibt es schon seit über 60 Jahren nicht. In so fern sehe ich hier auch Fortschritte, welche die Bundesregierung auch klar unterstreicht, dass eine Zweistaaten-Lösung vermutlich nur Bestand haben kann. Solange aber beide Seiten nicht einlenken können/wollen, steht jene Befriedung in den Sternen.

Rückblickend möchte ich ergänzen, dass die Befriedung Europas nicht gescheitert ist - und die Deutsch-Französischen Beziehung vor 60 Jahren undenkbar gewesen sind.

"Wars come and go, but my soldiers stay eternal" Tupac

Wolfcastle - 40
Experte (offline)

Dabei seit 01.2009
1013 Beiträge

Geschrieben am: 17.12.2009 um 16:31 Uhr

Zitat:



Zivilrecht besteht aus HGB, BGB, usw usf :) aber nicht aus der Strafprozessordnung. Vorab sind bei solchen Einsätze die hiesigen Heimatländer Gerichtsstandort.
Ich finde es gut, dass es transparente Prozesse gibt. Es darf keinen Freischuss zum Töten geben. (bisher ist mir allerdings auch kein Urteil eines Tötungsdelikt bekannt, welches nachhaltige Konsequenzen nach sich getragen hat)
Bei was ich dir allerdings beipflichte ist, dass die Einsatzregeln so klar definiert sein müssen, dass es gar nicht erst zu Prozessen kommen kann/soll. Ein Militärgericht wird das Problem sicherlich nicht alleine lösen können. (Stichwort: Bürokratische Effizienz)


Stimmt. Zivilrecht besteht aus HGB und BGB.
Da hab ich mich vertan.
Natürlich wird ein Militärgericht das Problem nicht von alleine Lösen, aber es wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Das mit den transparenten Prozessen ist so eine Sache. Denn oftmals münden diese Prozesse, ganz besonders auf Seiten der Medien und der Linken, in einer Hexenjagd.
Stichwort: Soldaten sind Mörder.


Zitat:


Es gibt zwei Seiten der Medaille. Palästinenser, wirtschaftlich unterdrückt, von Brüdervölkern umgeben. Andererseits die Israelis als ständiger Außenseiter und von allen Nachbarnländern faktisch im Kriegszustand.
Eine Patentlösung gibt es schon seit über 60 Jahren nicht. In so fern sehe ich hier auch Fortschritte, welche die Bundesregierung auch klar unterstreicht, dass eine Zweistaaten-Lösung vermutlich nur Bestand haben kann. Solange aber beide Seiten nicht einlenken können/wollen, steht jene Befriedung in den Sternen.

Rückblickend möchte ich ergänzen, dass die Befriedung Europas nicht gescheitert ist - und die Deutsch-Französischen Beziehung vor 60 Jahren undenkbar gewesen sind.


Zum ersten Teil kann ich dir zustimmen.
Glaube aber nicht, dass es in den nächsten 50 Jahren Frieden geben wird.
Ein Unterschied zum Deutsch-französichen Verhältnis vor 50 Jahren, ist der Religionsunterschied zwischen Juden und Moslems.
Genau hier sitzt der Knackpunkt.
Denn solange radikale Fundis anschläge verüben, werden ultrakonservative Politiker und Miliärs auf israelischer Seite Zustimmung finden.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 17.12.2009 um 16:49 Uhr

Zitat von Wolfcastle:

Natürlich wird ein Militärgericht das Problem nicht von alleine Lösen, aber es wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.


Frage wäre nur, ob es nötig ist, so etwas einzurichten. Würde das nicht ein falsches Signal setzen? Immerhin hat ein Militärgericht nur dann eine Berechtigung, wenn das Militär viele Aufgaben übernimmt. Doch jetzt schon sieht ein Großteil der deutschen Bevölkerung Militäreinsätze recht kritisch. Ich weiß nich, ob die deutsche Regierung so schnell wieder Soldaten in eine weitere Mission entsenden werden.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Wolfcastle - 40
Experte (offline)

Dabei seit 01.2009
1013 Beiträge

Geschrieben am: 17.12.2009 um 17:36 Uhr
Zuletzt editiert am: 17.12.2009 um 17:39 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von Wolfcastle:

Natürlich wird ein Militärgericht das Problem nicht von alleine Lösen, aber es wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.


Frage wäre nur, ob es nötig ist, so etwas einzurichten. Würde das nicht ein falsches Signal setzen? Immerhin hat ein Militärgericht nur dann eine Berechtigung, wenn das Militär viele Aufgaben übernimmt. Doch jetzt schon sieht ein Großteil der deutschen Bevölkerung Militäreinsätze recht kritisch. Ich weiß nich, ob die deutsche Regierung so schnell wieder Soldaten in eine weitere Mission entsenden werden.


Ich denke schon.
Iran und Somalia. Das werden die Brennpunkte der Zukunft.
Ich sehe schon unsere Eingreifkräfte im Iran stehen.
In ein paar Jahren, wenn wir wieder aus Afghanistan raus sind, wird das ganz schnell wieder vergessen.
Genauso wie der Einsatz der deutschen Luftwaffe gegen Serbien.
Damals grosses Trara. Heute interresiert sich kein Mensch mehr dafür. Dabei war es doch erst vor kurzem. 1999.

Sollte der Iran eine Atombombe entwickeln, wird es nicht lange dauern bis Israel die ersten Bomben wirft.
Der Iran könnte daraufhin Kernwaffen einsetzen.
Das würde dazu führen, dass Kampfverbände wie die Nato - Response - Force ganz schnell dort unten wären.

Und wenn man die Piraterie vor der Küste Somalias nicht weiter in den Griff bekommt, wird es nicht lang dauern, bis man beginnt, Piratennester an Land anzugreifen.

Afghanistan ist erst der Anfang.


Firejumper - 45
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2005
204 Beiträge

Geschrieben am: 18.12.2009 um 09:24 Uhr

Zitat von Wolfcastle:

Zitat von FLOWMARKT:



I. sind die Hisbollah eine Miliz aus dem Libanon
II. gibt es autonome Palästinensergebiete
III. wird damit die Siedlungspolitik unterbunden
IV. ebnet es hoffentlich bald den Weg eines getrennten Staates (auch seitens dem externen Druck)
V. es finden derzeit Gespräche über die besetzten Golan-Höhen statt

Man beachte, dass Israel derzeit eine konservative Regierungsmehrheit bildet.

Kritisch finde ich allerdings die wirtschaftliche Abschottung, so dass selbst Güter des täglichen Bedarfs über die Tunnel (die eben auch für den Waffenschmuggel missbraucht werden) nach Ägypten geschmuggelt werden (müssen).


Tut mir leid.
Meine Abneigung gegenüber Israel ist einfach zu gross, als dass ich glauben könnte, Israel hätte aus seinen Fehlern gelernt.
Es war doch schon immer so. Zuerst Bomben, dann wieder Gespräche, darauf fielen wieder Bomben, weil sich Palästinenser und Israelis nicht einigen konnten usw.
Die werden sich nie einig werden. Und Israel nutzt seine militärische Überlegenkeit gnadenlos aus. Und wir SCHENKEN denen auch noch neue U-boote. Und die USA pumpt jedes Jahr 2 Milliarden Dollar in die Israelische Armee. So eine Scheisse.
Und dann sind da noch die fundamentalistischen Spinner namens Hisbollah und Co.. Ich glaube dazu muss ich erst gar nichts mehr sagen.
Frieden im nahen Osten. Niemals. Eher lernen Schweine das fliegen.


Leute Leute Israel ist Israel und soll hier nicht Thematisiert werden. Der Israeli darf unter dem Deckmantel der USA sowieso alles. Da könnte man ein eigenes Forum füllen. Also bleiben wir bei unserer Thematik!

DIE WIRKLICHKEIT IST NIE PERFEKT

Albird - 32
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 02.2006
76 Beiträge
Geschrieben am: 18.12.2009 um 13:27 Uhr
Zuletzt editiert am: 18.12.2009 um 13:27 Uhr

Mann muss aber schon auch sagen dass die Medien
ihren guten Beitrag dazu leisten. Am Anfang wurde
der Herr zu Guttenberg noch hochgejubelt und verehrt.
Jetzt hat etwas nicht funktioniert und schon wird auf ihn
ein eingeschossen. Das finde ich ein bisschen lächerlich.
neojesus - 43
Profi (offline)

Dabei seit 04.2003
409 Beiträge

Geschrieben am: 18.12.2009 um 14:20 Uhr
Zuletzt editiert am: 18.12.2009 um 15:28 Uhr

Dann eben zurück zum Thema und Guttenberg:
Leute werden gehypt und hoch geschrieben, um sie dann auch wieder runter zuschreiben. Das ist das normale Medienverhalten, nur wie heißt es so schön "Don't trust the hype"... hätte die CSU mal beherzigen sollen. Politik sollte langfristiger ausgelegt sein, was die CSU mit ihren Baron Inszenierung einfach nicht beachtet hat.
Aus dem deutschen Obama ist nun eben die deutsche Sarah Palin geworden. Sie begründete ihre außenpolitische Erfahrung ja schließlich auch damit, dass sie von sich zu Hause aus Russland sehen könne.
Guttenberg hat seine Qualifikation zum Wirtschaftsminister ja auch mit seiner Position als geschäftsführender Gesellschafter des Familienbetriebs, der Guttenberg GmbH begründet, die 3 Beschäftigte hatte. Da hat ja selbst Bush mehr Kompetenz durch zugeschacherte Posten durch die Familie vorzuweisen, wobei Guttenberg ja auch einen Posten in einem Aufsichtsrat durch die Aktien der Familie bekommen hat.

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich dermaßen sauer nach einer aktuellen Stunde im Bundestag war.
Hier setzte der Lügenbaron der ganzen Sache noch die Krone auf. Nicht, dass er mit seinen Verhalten mit verursacht hat, nein er skandalisiert das ganze immer weiter. Er erklärte nichts, gar keine neuen Informationen, Aufklärung oder Klarheit in die Sache zu bringen scheint ihm nicht möglich oder ist dazu einfach nicht gewillt.

Ich kann gerade gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte!

Nach Jung hätte da selbst ein Affe wohl eine bessere Figur gemacht, als es eben Jung tat, aber da einen Lackaffen hinzusetzen, der das ganze noch verschlimmbessert und eine schlechtere Figur macht, ist echt eine Kunst.
Nach den Zwischenrufen der CDU/CSU Fraktion ist es also menschenverachtend das Mandat des Bundestages abzulehnen, dabei dürfte jetzt wohl auch dem Letzten klar geworden sein, dass die Darstellung als robuster Polizeieinsatz zur Aufbauhilfe die Realität höchstens verhöhnt.
Aber die Kritik kam ja auch von der Linkspartei und Volker Kauder (CDU), der generell die meisten Zwischenrufe hatte, obwohl eine massive Mehrheit der Redner von der CDU/CSU war, musste ja auch noch mit Zwischenrufen zu den Todesschüssen an der Mauer die Situation richtig anheizen und das ganze immer schon weiter eskalieren lassen um halt richtig schön zu skandalisieren.
Ein echt saudummes politisches Trauerspiel…

Dazu auch noch Philipp Mißfelder (CDU), der sich darüber aufregt, dass die Lage in Afghanistan als Krieg dargestellt wird (Damit das ganz klar ist: Das ist ein Kampf gegen Aufständische. Das ist die richtige Begrifflichkeit. „Das ist kein Krieg.“, natürlich erwähnt er nicht, dass das ein deutscher Sonderweg in der Begrifflichkeit ist, für die Amis, Franzosen, Briten usw. ist das völlig selbstverständlich ein Krieg. Das Verschweig er einfach und begründet es auch gar nicht, warum das kein Krieg sei, aber begründen tut die CDU/CSU ja gerade prinzipiell gar nichts mehr.
Guttenberg meinte ja auch, dass das Vorenthalten von Berichten durch Generalinspekteur a.D. Schneiderhan unbestritten sei, dabei hat genau dieser, und nicht nur dieser, gerade das vehement bestritten und Guttenberg der Lüge bezichtigt. Es steht hier Aussage gegen Aussage und Schneiderhans Aussage ist begründet und plausibel, Guttenberg hat so was ja nicht nötig. Er hält sich ja wohl eh für Gott, dann ist solch eine Situation natürlich unbestritten.
Auch der Bundeswehrverband fordert schnellstmöglich eine Nachreichung der Begründung für die 180° Kehrtwende in der „militärischen Angemessenheit“. Die hat Guttenberg ja nie gegeben und stattdessen diese unsägliche Bauernopferschlachtung abgehalten.
Diese blieb Guttenberg wiederholt auch in der aktuellen Stunde schuldig.
Er muss sich endlich erklären. Solch eine Schwebe ist einfach total unangebracht.
Aber inhaltliche Gründe bedarf es für ihn ja eh nicht („Für die Trennung bedarf es keiner weiteren Gründe.“). Damit redet er sich ganz billig raus. Die Entlassung ist nun mal untrennbar mit der Begründung zur „militärischen Angemessenheit“ verbunden. Hier muss er sich selbstverständlich erklären.
Das haben nicht nur die deutschen Soldaten und toten Zivilisten endlich verdient.
Wie er durch die Berichte, die in den Isaf-Bericht eingeflossen sind und keine für die „militärische Angemessenheit“ relevanten neuen Informationen enthielten, zu dieser Neueinschätzung direkt nach dem Anruf der BILD Zeitung gekommen ist, ist einfach nur obskur und spricht absolut gegen ihn und für Schneiderhan.
Wenn er sich erklären könnte, dann hätte er das schon lange getan und sein Verhalten auch inhaltlich begründet, nur kann er dies eben offensichtlich nicht und brauchte deswegen die Bauernopfer und sorgte so für diese enormen Skandale, die so schädlich für unsere Soldaten und ihr Vertrauen in die Politik sind.
Aber der Gipfel der Dumm-Dreistigkeiten hat er echt mit seinem lächerlichen Gegenangriff auf die Opposition abgeschossen.
Gut, er hat zwar Gegenteiliges in der Öffentlichkeit und im Parlament behauptet, als das was in dem ihm bekannten Isaf-Bericht stand, aber die Opposition dürfe ihn deswegen nicht kritisieren, da ihre Ombudsmänner den Bericht ja auch vorgelegt bekommen hätten, allerdings auch auf Geheimhaltung verpflichtet wurden und sich gar nicht in der Öffentlichkeit dazu äußern durften. Er hat also seine Versprechungen einer schnellen und transparenten Aufklärung gebrochen, aber dafür darf ihn die Opposition nicht kritisieren, da sie ja seine Versprechungen und seinen Job auch hätten machen können, zwar nur mit Rechtsbruch, aber so etwas spielt für den Baron ja keine Rolle. Der steht ja sowieso über dem Gesetzt wie es scheint.

Die Kontrolle der Regierung durch die Opposition ist nach seinen eigenen Worten ja nicht das Niveau, das er und die Sachlage verdienen. Es sind ja schließlich Soldaten kürzlich verletzt worden und die schiebt er jetzt vor die Kritik an seiner Person und seines Verhaltens. Das ist nur noch erbärmlich.
Würde mich ja echt interessieren, wie er auf die Kritik seines Parteifreundes und ehemaligen Staatssekretär im Außenministeriums Willy Wimmer (CDU) reagiert hat: "Wer wie der unerfahrene Karl-Theodor zu Guttenberg Entlassungen begründet, hat seinen Kopf schon in die Schlinge gelegt". Es sei eben "eine sträfliche Fahrlässigkeit, ein so großes Haus wie das Verteidigungsministerium in die Hände von unerfahrenen oder unfähigen Chefs zu legen" Die Zeit
Demokrat in Sinne einer parlamentarischen Demokratie scheint er wahrlich nicht zu sein. Braucht ein Adliger seines Standes wohl auch nicht zu sein.
Es gibt viele Politiker die ich nicht mag. Die meisten Topppolitiker mag ich nicht sonderlich, aber Guttenberg mag ich nur nicht, ihn verachte ich regelrecht.

Ich verlange den gegelten Skalp des Lügenbarons.

"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK

Wolfcastle - 40
Experte (offline)

Dabei seit 01.2009
1013 Beiträge

Geschrieben am: 18.12.2009 um 15:29 Uhr
Zuletzt editiert am: 18.12.2009 um 15:43 Uhr

Zitat von neojesus:

Dann eben zurück zum Thema und Guttenberg:
Leute werden gehypt und hoch geschrieben, um sie dann auch wieder runter zuschreiben. Das ist das normale Medienverhalten, nur wie heißt es so schön "Don't trust the hype"... hätte die CSU mal beherzigen sollen. Politik sollte langfristiger ausgelegt sein, als sie es mit ihren Baron zu inszenieren versucht haben.
Aus dem deutschen Obama ist nun eben die deutsche Sarah Palin geworden. Sie begründete ihre außenpolitische Erfahrung ja schließlich auch damit, dass sie von sich zuhause aus Russland sehen könne.
Guttenberg hat seine Qualifikation zum Wirtschaftsminister ja auch mit seiner Position als geschäftsführender Gesellschafter des Familienbetriebs, der Guttenberg GmbH begründet, die 3 Beschäftigte hatte. Da hat ja selbst Bush mehr Kompetenz durch zugeschacherte Posten durch die Familie vorzuweisen, wobei Guttenberg ja auch einen Posten in einem Aufsichtsrat durch die Aktien der Familie bekommen hat.

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich dermaßen sauer nach einer aktuellen Stunde im Bundestag war.
Hier setzte der Lügenbaron der ganzen Sache noch die Krone auf. Nicht, dass er mit seinen Verhalten mit verursacht hat, nein er skandalisiert das ganze immer weiter. Er erklärte nichts, gar keine neuen Informationen, Aufklärung oder Klarheit in die Sache zu bringen scheint ihm nicht möglich oder ist dazu einfach nicht gewillt.

Ich kann gerade gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte!

Nach Jung hätte da selbst ein Affe wohl eine bessere Figur gemacht, als Jung, aber da einen Lackaffen hinzusetzen, der das ganze noch verschlimmbessert und eine schlechtere Figur macht, ist echt eine Kunst.
Nach den Zwischenrufen der CDU/CSU Fraktion ist es also menschenverachtend das Mandat des Bundestages abzulehnen, dabei dürfte jetzt wohl auch dem Letzten klar geworden sein, dass die Darstellung als robuster Polizeieinsatz zur Aufbauhilfe die Realität höchstens verhöhnt.
Aber die Kritik kam ja auch von der Linkspartei und Volker Kauder (CDU), der generell die meisten Zwischenrufe hatte, obwohl eine massive Mehrheit der Redner von der CDU/CSU war, musste ja auch noch mit Zwischenrufen zu den Todesschüssen an der Mauer die Situation richtig anheizen und das ganze immer schon weiter eskalieren lassen um halt richtig schön zu skandalisieren.
Ein echt saudummes politisches Trauerspiel…

Dazu auch noch Philipp Mißfelder (CDU), der sich darüber aufregt, dass die Lage in Afghanistan als Krieg dargestellt wird (Damit das ganz klar ist: Das ist ein Kampf gegen Aufständische. Das ist die richtige Begrifflichkeit. „Das ist kein Krieg.“, natürlich erwähnt er nicht, dass das ein deutscher Sonderweg in der Begrifflichkeit ist, für die Amis, Franzosen, Briten usw. ist das völlig selbstverständlich ein Krieg. Das Verschweig er einfach und begründet es auch gar nicht, warum das kein Krieg sei, aber begründen tut die CDU/CSU ja gerade prinzipiell gar nichts mehr.
Guttenberg meinte ja auch, dass das Vorenthalten von Berichten durch Generalinspekteur a.D. Schneiderhan unbestritten sei, dabei hat genau dieser und nicht nur dieser gerade das vehement bestritten und Guttenberg der Lüge bezichtigt. Es steht hier Aussage gegen Aussage und Schneiderhans Aussage ist begründet und plausibel, Guttenberg hat so was ja nicht nötig. Er hält sich ja wohl eh für Gott, dann ist solch eine Situation natürlich unbestritten.
Auch der Bundeswehrverband fordert schnellstmöglich eine Nachreichung der Begründungfür die 180° Kehrtwende in der „militärischen Angemessenheit“. Die hat Guttenberg ja nie gegeben und stattdessen diese unsägliche Bauernopferschlachtung abgehalten.
Diese blieb Guttenberg wiederholt auch in der aktuellen Stunde schuldig.
Er muss sich endlich erklären. Solch eine Schwebe ist einfach total unangebracht.
Aber inhaltliche Gründe bedarf es für ihn ja eh nicht („Für die Trennung bedarf es keiner weiteren Gründe.“). Damit redet er sich ganz billig raus. Die Entlassung ist nun mal untrennbar mit der Begründung zur „militärischen Angemessenheit“ verbunden. Hier muss er sich selbstverständlich erklären.
Das haben nicht nur die Soldaten und toten Zivilisten endlich verdient.
Wie er durch die Berichte, die in den Isaf-Bericht eingeflossen sind und keine für die „militärische Angemessenheit“ relevanten neuen Informationen enthielten, zu dieser Neueinschätzung direkt nach dem Anruf der BILD Zeitung gekommen ist, ist einfach nur obskur und spricht absolut gegen ihn und für Schneiderhan.
Wenn er sich erklären könnte, dann hätte er das schon lange getan und sein Verhalten auch inhaltlich begründet, nur kann er dies eben offensichtlich nicht und brauchte deswegen die Bauernopfer und sorgte so für diese enormen Skandale, die so schädlich für unsere Soldaten und ihr Vertrauen in die Politk sind.
Aber der Gipfel der Dumm-Dreistigkeiten hat er echt mit seinem lächerlichen Gegenangriff auf die Opposition abgeschossen.
Gut, er hat war Gegenteiliges in der Öffentlichkeit und im Parlament behauptet, wie es in dem ihm bekannten Isaf-Bericht stand, aber die Opposition dürfe ihn deswegen nicht kritisieren, da ihre Ombudsmänner den Bericht ja auch vorgelegt bekommen hätten, allerdings auch auf Geheimhaltung verpflichtet wurden und sich gar nicht in der Öffentlichkeit dazu äußern durften. Er hat also seine Versprechungen einer schnellen und transparenten Aufklärung gebrochen, aber dafür darf ihn die Opposition nicht kritisieren, da sie ja seine Versprechungen und seinen Job auch hätten machen können, zwar nur mit Rechtsbruch, aber so etwas spielt für den Baron ja keine Rolle. Der steht ja sowieso über dem Gesetzt wie es scheint.

Die Kontrolle der Regierung durch die Opposition ist nach seinen eigenen Worten ja nicht das Niveau, das er und die Sachlage verdienen. Es sind ja schließlich Soldaten kürzlich verletzt worden und die schiebt er jetzt vor die Kritik an seiner Person und seines Verhaltens. Das ist nur noch erbärmlich.
Würde mich ja echt interessieren, wie er auf die Kritik seines Parteifreundes und ehemaligen Staatssekretär im Außenministeriums Willy Wimmer (CDU) reagiert hat: "Wer wie der unerfahrene Karl-Theodor zu Guttenberg Entlassungen begründet, hat seinen Kopf schon in die Schlinge gelegt". Es sei eben "eine sträfliche Fahrlässigkeit, ein so großes Haus wie das Verteidigungsministerium in die Hände von unerfahrenen oder unfähigen Chefs zu legen" FAZ
Demokrat in Sinne einer parlamentarischen Demokratie schein er wahrlich nicht zu sein. Braucht ein Adliger seines Standes wohl auch nicht zu sein.
Es gibt viele Politiker die ich nicht mag. Die meisten Topppolitiker mag ich nicht sonderlich, aber Guttenberg mag ich nur nicht, ihn verachte ich regelrecht.

Ich verlange den gegelten Skalp des Lügenbarons.


Das ganz ist alles sehr schwer zu beurteilen.
Man weiss einfach zu wenig über den Angriff und die ganz Hintergrundgeschichte, als das man sich ein Urteil darüber bilden könnte.
Man weiss auch nicht, in wie weit BND und KSK in die Sache verstrickt ist.
Solche Informationen sind geheim und werden nicht an die Öffentlichkeit weitergegeben.

Fakt ist auf jedenfall, Guttenberg steht unter enormen druck seitens der linken, oppositionellen Gutmenschen, die jede Gelegenheit nutzen, um die derzeitige Regierung schlecht zu machen und um selber besser dazustehen.
Die Haltung der SPD und Grünen und vor allem der Linke ist wesentlich schädlicher für das Vertrauen unserer Soldaten in die Politik.
Von der SPD bin ich besonders enttäuscht. Die Partei versucht wirklich alles, um wieder an Zustimmung zu gewinnen.
Dass sie dabei die eigenen Umfragewerte noch weiter drückt, ist ihnen wohl noch nicht klar. Die Menschen sind ja nicht dumm.

Guttenberg ist immer noch das Beste, was unsere Regierung momentan zu bieten hat.
SPD, Grüne und ganz besonders die Linke sind um ein vielfaches inkompetenter und verlogener als CDU/CSU und FDP.

Dein letzter Satz war absolut unangemessen.
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 18.12.2009 um 16:38 Uhr

Zitat von neojesus:

Dazu auch noch Philipp Mißfelder (CDU), der sich darüber aufregt, dass die Lage in Afghanistan als Krieg dargestellt wird (Damit das ganz klar ist: Das ist ein Kampf gegen Aufständische. Das ist die richtige Begrifflichkeit. [...]natürlich erwähnt er nicht, dass das ein deutscher Sonderweg in der Begrifflichkeit ist, für die Amis, Franzosen, Briten usw. ist das völlig selbstverständlich ein Krieg. Das Verschweig er einfach und begründet es auch gar nicht, warum das kein Krieg sei, aber begründen tut die CDU/CSU ja gerade prinzipiell gar nichts mehr.


Das ist schlichtweg päpstlicher als der Papst (und das sage ich, obwohl ich Herrn Mißfelder absolut unsympathisch finde): Die Frage der Begrifflichkeit dürfte doch wohl schon länger klar sein, gerade im Rahmen der Geschichte und auf Grundlage des Grundgesetzes muss hier vorsichtig vorgegangen werden.
Gleichzeitig hört der ausmerksame Medienbeobachter immer nur von toten Soldaten. Wohl verständlich, dass den Menschen so etwas wie Krieg vorkommt. Aber der Normalbürger muss bzw. kann diese Unterscheidung auch gar nicht treffen, schließlich fehlen ihm Informationen zur genauen Sachlage (von Kenntnis der juristischen Begrifflichkeiten mal abgesehen).

Zitat von neojesus:

Demokrat in Sinne einer parlamentarischen Demokratie scheint er wahrlich nicht zu sein. Braucht ein Adliger seines Standes wohl auch nicht zu sein.


Da hat sich aber jemand auf den Verteidigungsminister eingeschossen... :-D

Wieso du ihm mangelnde Demokratie vorwirfst, verstehe ich allerdings nicht. Es ist doch sein gutes Recht, sich zu verteidigen. Zudem ist es nicht seine Pflicht, alles vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen, sondern vor dem Parlament. Das hat nun einen Untersuchungsausschuss einberufen und der muss nun die Wahrheit herausfinden. Im Rahmen unserer repräsentativen Demokratie muss nicht der Bürger alles wissen, sondern es reicht aus, wenn es das Parlament weiß.



„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Laser87 - 57
Champion (offline)

Dabei seit 11.2006
4301 Beiträge

Geschrieben am: 18.12.2009 um 18:04 Uhr

Zitat von Wolfcastle:


Das ganz ist alles sehr schwer zu beurteilen.
Man weiss einfach zu wenig über den Angriff und die ganz Hintergrundgeschichte, als das man sich ein Urteil darüber bilden könnte.
Man weiss auch nicht, in wie weit BND und KSK in die Sache verstrickt ist.
Solche Informationen sind geheim und werden nicht an die Öffentlichkeit weitergegeben.


Hat nicht Guttenberg Aufklärung versprochen (und fordert das nicht auch die Kanzlerin)? Warum kommt nichts?

Zitat:


Guttenberg ist immer noch das Beste, was unsere Regierung momentan zu bieten hat.


Dann steht es um Deutschland ja noch schlimmer als ich befürchtet hatte...



Gruß
Jochen

Laser87 - 57
Champion (offline)

Dabei seit 11.2006
4301 Beiträge

Geschrieben am: 18.12.2009 um 18:06 Uhr

Zitat von Cymru:

Im Rahmen unserer repräsentativen Demokratie muss nicht der Bürger alles wissen, sondern es reicht aus, wenn es das Parlament weiß.




Leider - aber ich kenne eine Partei, die fordert, daß der Bürger zumindest auf Nachfrage alle Entscheidungsfindungen der Politik nachvollziehen kann ;-)



Gruß

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 18.12.2009 um 20:37 Uhr
Zuletzt editiert am: 18.12.2009 um 20:40 Uhr

Zitat von Laser87:

Hat nicht Guttenberg Aufklärung versprochen (und fordert das nicht auch die Kanzlerin)? Warum kommt nichts?



So sehr ich zu Guttenberg schätze, so glaube ich doch, dass er hier den Mund etwas voll genommen hat. Aufklärung ist ein recht hohes Ziel. Viele Beteiligte wollen wohl gar nicht, dass alles offen gelegt wird.

Zitat von Laser87:

Leider - aber ich kenne eine Partei, die fordert, daß der Bürger zumindest auf Nachfrage alle Entscheidungsfindungen der Politik nachvollziehen kann ;-)


Es wäre sicher oftmals angenehmer, wenn das Volk mehr Einblick und Mitspracherecht haben, denn erfahrungsgemäß entfernt sich der Abgeordnete mit den Jahren im Bundestag zunehmend von der Lebenswirklichkeit des Normalbürgers. Ob es allerdings in militärischen Dingen sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Viele Bürger hatten nie etwas mit der Bundeswehr zu tun und auch jemand, der seinen Wehrdienst abgeleistet hat, kann wohl einen Auslandseinsatz nicht in allen Facetten überblicken.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

neojesus - 43
Profi (offline)

Dabei seit 04.2003
409 Beiträge

Geschrieben am: 19.12.2009 um 01:51 Uhr
Zuletzt editiert am: 19.12.2009 um 09:50 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von neojesus:

Dazu auch noch Philipp Mißfelder (CDU), der sich darüber aufregt, dass die Lage in Afghanistan als Krieg dargestellt wird (Damit das ganz klar ist: Das ist ein Kampf gegen Aufständische. Das ist die richtige Begrifflichkeit. [...]natürlich erwähnt er nicht, dass das ein deutscher Sonderweg in der Begrifflichkeit ist, für die Amis, Franzosen, Briten usw. ist das völlig selbstverständlich ein Krieg. Das Verschweig er einfach und begründet es auch gar nicht, warum das kein Krieg sei, aber begründen tut die CDU/CSU ja gerade prinzipiell gar nichts mehr.


Das ist schlichtweg päpstlicher als der Papst (und das sage ich, obwohl ich Herrn Mißfelder absolut unsympathisch finde): Die Frage der Begrifflichkeit dürfte doch wohl schon länger klar sein, gerade im Rahmen der Geschichte und auf Grundlage des Grundgesetzes muss hier vorsichtig vorgegangen werden.
Gleichzeitig hört der ausmerksame Medienbeobachter immer nur von toten Soldaten. Wohl verständlich, dass den Menschen so etwas wie Krieg vorkommt. Aber der Normalbürger muss bzw. kann diese Unterscheidung auch gar nicht treffen, schließlich fehlen ihm Informationen zur genauen Sachlage (von Kenntnis der juristischen Begrifflichkeiten mal abgesehen).

Die Sache mit der Begrifflichkeit ist schon lange ein Problem, das stimmt, aber klar ist hier recht wenig, selbst für Politologen und Juristen. Dazu gibt es ja auch immer wieder Diskussionen um nötige GG Änderungen, gerade auch in der CDU. Dass sich hierbei weder Rot-Grün (ganz am Anfang noch nachvollziehbar für mich, danach nicht mehr) noch folgende die Hände damit schmutzig machen wollte, halte ich immer noch für einen rechten Skandal. So sind solche Einsätze doch etwas auf Sand gebaut. Gerade hier erwarte ich aber keine solche Pfuscherei und Spielereien mit Begrifflichkeiten, die in erster Linie politisch und nicht juristisch sind. Diese semantischen Spielereien nerven mich, so etwas hat man ernsthafter anzugehen. Das Prangere ich an und wenn das päpstlicher als der Papst für dich ist, dann bin ich das gerne.
Ob solch eine Unterscheidung der Normalbürger treffen muss, bleibt ihm ja wohl selbst überlassen und können kann er sehr wohl. So eine Infantilisierung der Bürger, das sei doch zu kompliziert für ihn, damit belästigen wir ihn lieber nicht, halte ich hier wirklich für undemokratisch. Wenn der Bürger nur Urteile fällen darf, bei denen er alle Informationen kennt und ihm die juristische Sachlage geläufig ist, dann ist er entmündigt. Ich habe da weit mehr vertrauen in den Bürger. Auch unsere Politiker haben nur eine "bounded rationality" und sind keine Götter.
Ab wann kann man denn so eine Unterscheidung treffen? Glaubst du alle MdBs können das oder kannst du oder ich das? Und wer hat schon immer alle relevanten Informationen bei einem Urteil? Darauf hätte ich gerne eine Antwort.

Zitat von Cymru:

Zitat von neojesus:

Demokrat in Sinne einer parlamentarischen Demokratie scheint er wahrlich nicht zu sein. Braucht ein Adliger seines Standes wohl auch nicht zu sein.


Da hat sich aber jemand auf den Verteidigungsminister eingeschossen... :-D

Wieso du ihm mangelnde Demokratie vorwirfst, verstehe ich allerdings nicht. Es ist doch sein gutes Recht, sich zu verteidigen. Zudem ist es nicht seine Pflicht, alles vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen, sondern vor dem Parlament. Das hat nun einen Untersuchungsausschuss einberufen und der muss nun die Wahrheit herausfinden. Im Rahmen unserer repräsentativen Demokratie muss nicht der Bürger alles wissen, sondern es reicht aus, wenn es das Parlament weiß.

Das mit der Demokratie bezog sich auf die Kontrolle der Regierung durch die Opposition etwas weiter oben. Hier halte ich es wirklich für ein Verhalten gegen die üblichen demokratischen Gepflogenheiten unserer parlamentarischen Demokratie, dass man sich Kritik an der eigenen Person verbittet und sich hinter verletzten Soldaten versteckt. Kritik hat man sich durchaus auch zu stellen und sich nicht so erbärmlich zu verstecken. Das empfinde ich als unanständig und eben gegen diese demokratischen Gepflogenheiten.
Dass das dann sehr überspitzte Polemik von mir war, dürfte dir doch klar gewesen sein. Ich dachte, das sei offensichtlich genug. Wohl mein Fehler.
Verteidigen darf er sich natürlich, diese Art stieß mir aber bitter auf. Und er hat sich absolut vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen, natürlich juristisch nicht so wie vor einem Untersuchungsausschusses. Das ist wohl aber sonnenklar.
In wie weit die von mir Bemängelten unterlassenen Antworten Guttenbergs und sein Gemauere nun der Bürger gar nicht wissen muss und es reicht, wenn das das Parlament weiß, verstehe ich nicht.
Ich meine, dass das ein mündiger Bürger wissen können sollte, sonst bin z.B. ich nicht in der Lage mir eine gescheite Meinung zu bilden und verliere noch mehr Vertrauen in die Politik (nach der letzten Parlamentspräsidiumssitzung die mich und meine Arbeit direkt betraf, ist mein Vertrauen in die fachliche Kompetenz unserer Toppolitiker jetzt schon stark angekratzt). Das berechtige und große Interesse der Öffentlichkeit darf hier auf gar keinen Fall übergangen werden. Eine Urteilsbildung zu den politischen Vorgängen muss dem Bürger möglich sein, entscheiden tut repräsentativ für ihn das Parlament, trotzdem bleibt das Volk der Souverän und für seine Beurteilung bedarf es Transparenz. Das ist konstitutiv für unsere Demokratie.
Auch hier sehe ich sonst eine Entmündigung des Bürgers.
Der Bürger muss zum Wohle der Demokratie und seiner Mündigkeit eine größtmögliche Transparenz haben. Dass es Bereiche gibt, in denen das nicht möglich ist, ist logisch (z.B. bei der parlamentarischen Kontrolle der Geheimdienste und natürlich auch bei gewissen Dingen der Verteidigung, nur so beliebig darauf berufen kann sich Guttenberg nicht, die Grenzen sind hier eng gesteckt; zur Selbstverteidigung berichtete er in der aktuellen Stunde ja gerne über die SPD-Abgeordneten in geheimen Sitzungen, was er so nicht durfte, genauso wenig darf, wie jetzt herausgekommen und von Untersuchungsausschuss untersucht werden wird, das Parlament und die Öffentlichkeit aus geheimen Berichten falsch informieren werden. Das ist nicht die Bedeutung von Geheimhaltung). Das ist hier aber kein Freifahrtsschein für Guttenberg sich nicht für sein Verhalten rechtfertigen zu müssen, genauso wenig wie der Verweis auf den Untersuchungsausschuss.

Das sind lediglich Ausflüchte.

"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK

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