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Die Deutschen und ihre Geschichte

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mmhurt - 37
Profi (offline)

Dabei seit 05.2007
425 Beiträge
Geschrieben am: 19.06.2009 um 17:15 Uhr

Zitat von Laser87:

Haben die Deutschen "ihre Geschichte" vollständig aufgearbeitet?
Oder leben wir immer noch mit dem "Makel der Vergangenheit"?

Natürlich - wir sind ein toller Bündnispartner für die NATO, eilen stets als erste mit humanitären Maßnahmen in ein Krisengebiet, uns wird sogar ein dauernder Sitz im Sicherheitsrat der UNO angeboten (aber dafür sind wir natürlich zu bescheiden),...
Aber... geschehen die NATO-Einsätze nur aus Dankbarkeit zu unseren "Befreiern"? Ist es das "schlechte Gewissen", das uns zu humanitären Einsätzen treibt? Haben wir uns doch noch nicht von unserer Vergangenheit gelöst, um den Sitz bei der UNO abzulehnen?
Errichten wir Denkmäler für alle und jeden, der im Dritten Reich seinen Hund verloren hat, weil wir zuviel Geld haben?
Warum erzählt immer jeder, daß wir eine "besondere Verantwortung" haben? Verbietet uns aber gleichzeitig jeden Nationalstolz?


Manchmal werde ich aus den Gutmenschen nicht schlau...




Gruß
Jochen


Du wirst aus "Gutmenschen" nicht schlau?

Ich versteh bei dir auch einiges nicht:
Was verstehst du unter Nationalstolz?
Und warum glaubst du, dass irgendjemand noch seine Entscheidungen von unserer geschichte abhängig macht? Ok man konnte einige Lehren daraus ziehen, was man nicht mehr haben will, aber das hat nichts mit einem schlechten Gewissen zu tun. Höchstens mit einem guten Gewissen, wenn du so willst...



Küsst die Faschisten!

softmacho - 44
Profi (offline)

Dabei seit 04.2005
629 Beiträge

Geschrieben am: 19.06.2009 um 17:24 Uhr

Zitat von Klischeepunk:

Zitat von Airborne-82:

In keinem Land auf der Welt hat mann ein Problem auf sein Vaterland Stolz zu sein,echt Armselig was hier manche schreiben.Also ich bin Stolz auf mein Vaterland,und komm jetzt keiner da war doch was vor über 60 Jahren weil das doch lächerlich ist.

Ich brauch nicht mit vor 60 Jahren kommen, ich hab auch heut genug Gründe auf die ich selbst stolz sein kann und dafür brauch ich kein Vaterland.


Und in welchem Land hast du das erreicht auf das du stolz sein kannst ?

Schmerz ist Schwäche die den Körper verlässt !

SE_k800i - 36
Experte (offline)

Dabei seit 06.2008
1456 Beiträge

Geschrieben am: 19.06.2009 um 17:36 Uhr
Zuletzt editiert am: 19.06.2009 um 17:37 Uhr

Zitat von RockBottom:

Ihr redet von Stolz, verpackt es in Rethorik und schmiert anderen Menschen sinnlose Sachen an die Backe. Was für ein Unsinn

Übrigens auch ein Beweiss dafür, dass ich durchaus Stolz auf Deutsche bin, wenn auch nur auf die, die ihren Eitel und Stolz hinten anstellen und die Werte, die vorher erwähnt wurden, mit Menschlichkeit dann praktizieren.


Deine Meinung in Ehren.
Deine Meinung ist eine von vielen, deckt sich nicht mit meiner, insofern kannst du die Meinung anderer (ich meine nichtmal explizit mich), nicht als sinnlos und Unsinn bezeichnen. Lassen wir das mal so stehen.

Im Endeffekt weicht die Debatte hier wieder völlig ab, jeder möchte wissen wie man "Stolz" definiert. Wollt ihr jeden davon überzeugen, dass ihr nicht stolz auf euer Land seid, euch gleich zu tun?

Jede Nation hat ihren eigenen Nationalstolz, einen Stolz auf die Nation, die Menschen, die Geschichte, das Geleistete, das Land im geografischen Sinne etc.

Wieso ihr also so tut, als seien dies alles Dinge, die einer Nation zugeflogen kämen und auf die man nicht stolz sein könnte ist mir schleierhaft. Einen gewissen Stolz sollte jeder in sich tragen, wer dies nicht tut sollte auch andere nicht versuchen zu "bekehren".

={ Heiner Brand

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 19.06.2009 um 18:25 Uhr

Zitat von softmacho:

Zitat von Klischeepunk:

Zitat von Airborne-82:

In keinem Land auf der Welt hat mann ein Problem auf sein Vaterland Stolz zu sein,echt Armselig was hier manche schreiben.Also ich bin Stolz auf mein Vaterland,und komm jetzt keiner da war doch was vor über 60 Jahren weil das doch lächerlich ist.

Ich brauch nicht mit vor 60 Jahren kommen, ich hab auch heut genug Gründe auf die ich selbst stolz sein kann und dafür brauch ich kein Vaterland.


Und in welchem Land hast du das erreicht auf das du stolz sein kannst ?

Aufm Mars du Schlaukopf. Bist du stolz auf dein Messer, weil du dir n Butterbrot schmieren kannst, oder bist du eher stolz darauf, dass du dich allein versorgen kannst. Bitte sag mir auf's Messer, ich kann mein lachen schon beinahe nicht mehr halten.

Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 19.06.2009 um 18:27 Uhr

Zitat von SE_k800i:

Zitat von RockBottom:

Ihr redet von Stolz, verpackt es in Rethorik und schmiert anderen Menschen sinnlose Sachen an die Backe. Was für ein Unsinn

Übrigens auch ein Beweiss dafür, dass ich durchaus Stolz auf Deutsche bin, wenn auch nur auf die, die ihren Eitel und Stolz hinten anstellen und die Werte, die vorher erwähnt wurden, mit Menschlichkeit dann praktizieren.


Deine Meinung in Ehren.
Deine Meinung ist eine von vielen, deckt sich nicht mit meiner, insofern kannst du die Meinung anderer (ich meine nichtmal explizit mich), nicht als sinnlos und Unsinn bezeichnen. Lassen wir das mal so stehen.

Im Endeffekt weicht die Debatte hier wieder völlig ab, jeder möchte wissen wie man "Stolz" definiert. Wollt ihr jeden davon überzeugen, dass ihr nicht stolz auf euer Land seid, euch gleich zu tun?

Jede Nation hat ihren eigenen Nationalstolz, einen Stolz auf die Nation, die Menschen, die Geschichte, das Geleistete, das Land im geografischen Sinne etc.

Wieso ihr also so tut, als seien dies alles Dinge, die einer Nation zugeflogen kämen und auf die man nicht stolz sein könnte ist mir schleierhaft. Einen gewissen Stolz sollte jeder in sich tragen, wer dies nicht tut sollte auch andere nicht versuchen zu "bekehren".

Gleicher text, Anreden vertauscht.

Anyways: Mich stört am "Stolz auf Deutschland" nicht viel, wer das sein will solls sein - was mich stört ist was "einige" der ach so stolzen - vielleicht sogar Deutschen - unter dem Deckmantel ihres Stolzes so anrichten und da hörts einfach auf.

Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 19.06.2009 um 18:53 Uhr

Zitat von SE_k800i:

Wieso ihr also so tut, als seien dies alles Dinge, die einer Nation zugeflogen kämen und auf die man nicht stolz sein könnte ist mir schleierhaft. Einen gewissen Stolz sollte jeder in sich tragen, wer dies nicht tut sollte auch andere nicht versuchen zu "bekehren".


Natürlich kamen die Errungenschaften nicht zugeflogen. Aber denk mal nach: Es waren einige Menschen der Nation, die das erreicht haben. Das ich durch Zufall zu dieser Nation gehöre, kann mich nicht mit Stolz erfüllen. Wer Zufall als eigene Leistung einstuft, kann auch das Gottesgnadentum wieder einführen. Da ist der Eigenanteil genauso hoch.

Es geht nicht darum, eine Nation oder ein Land schlecht zu machen, ganz sicher nicht! Ich stelle nur sehr häufig fest, dass die stolzen Deutschen, die sich bevorzugt bei Fußballspielen äußern, meist keinen Schimmer von deutscher Geschichte oder deutschen Gepflogenheiten haben. Es geht vielmehr um diese Eventkultur, etwas zum Feiern zu haben.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Laser87 - 57
Champion (offline)

Dabei seit 11.2006
4301 Beiträge

Geschrieben am: 19.06.2009 um 21:39 Uhr

Zitat von mmhurt:


Du wirst aus "Gutmenschen" nicht schlau?

Ich versteh bei dir auch einiges nicht:
Was verstehst du unter Nationalstolz?
Und warum glaubst du, dass irgendjemand noch seine Entscheidungen von unserer geschichte abhängig macht? Ok man konnte einige Lehren daraus ziehen, was man nicht mehr haben will, aber das hat nichts mit einem schlechten Gewissen zu tun. Höchstens mit einem guten Gewissen, wenn du so willst...


Die Linken und die "Mitte" - also Ihr Gutmenschen - schreit doch immer, daß Deutschland eine "besondere Verantwortung" hat - wieso, wenn nicht aus der Geschichte?

Aber die ganze Diskussion hat mich persönlich davon überzeugt, daß ich kein Recht dazu habe, auf Deutschland stolz zu sein, weil ich nichts dazu beigetragen habe - folglich pfeif ich auch auf jede political correctness und "besondere Verantwortung", weil ich ja auch nichts zu der NS-Diktatur beigetragen habe.
Dann bin ich einfach mal der Meinung, daß sich alle Juden in ihren Gottesstaat verziehen sollten - weil entweder ist man eine Religion oder eine Staat. Den Staat wollten sie, den Staat haben sie - also tschüß!



Gruß
Jochen

Barbarossa80 - 44
Profi (offline)

Dabei seit 03.2009
953 Beiträge

Geschrieben am: 19.06.2009 um 21:49 Uhr

Zitat von Laser87:

Zitat von mmhurt:


Du wirst aus "Gutmenschen" nicht schlau?

Ich versteh bei dir auch einiges nicht:
Was verstehst du unter Nationalstolz?
Und warum glaubst du, dass irgendjemand noch seine Entscheidungen von unserer geschichte abhängig macht? Ok man konnte einige Lehren daraus ziehen, was man nicht mehr haben will, aber das hat nichts mit einem schlechten Gewissen zu tun. Höchstens mit einem guten Gewissen, wenn du so willst...


Die Linken und die "Mitte" - also Ihr Gutmenschen - schreit doch immer, daß Deutschland eine "besondere Verantwortung" hat - wieso, wenn nicht aus der Geschichte?

Aber die ganze Diskussion hat mich persönlich davon überzeugt, daß ich kein Recht dazu habe, auf Deutschland stolz zu sein, weil ich nichts dazu beigetragen habe - folglich pfeif ich auch auf jede political correctness und "besondere Verantwortung", weil ich ja auch nichts zu der NS-Diktatur beigetragen habe.
Dann bin ich einfach mal der Meinung, daß sich alle Juden in ihren Gottesstaat verziehen sollten - weil entweder ist man eine Religion oder eine Staat. Den Staat wollten sie, den Staat haben sie - also tschüß!



Gruß
Jochen


Jetzt machst du schon wieder den gleichen Fehler wie mit dem Stolz und der Geschichtsverantwortung. Die heule lebenden Juden haben Israel genauso wenig gegründet wie du fürs Dritte Reich verantwortlich bist.
Laser87 - 57
Champion (offline)

Dabei seit 11.2006
4301 Beiträge

Geschrieben am: 19.06.2009 um 21:56 Uhr

Zitat von Barbarossa80:


Jetzt machst du schon wieder den gleichen Fehler wie mit dem Stolz und der Geschichtsverantwortung. Die heule lebenden Juden haben Israel genauso wenig gegründet wie du fürs Dritte Reich verantwortlich bist.

Und ich dachte immer, Israel wäre der Staat von Juden (naja, England), für Juden... Jeder Jude bekommt auf Wunsch sofort die israelische Staatsbürgerschaft - was wollen die Juden eigentlich? Religion oder Staat oder Hollywood? Irgendwann muß doch Schluß sein mit diesem Kasperle-Theater...

(Ich darf so reden - ich trage keine Verantwortung am Holocaust)



Gruß

McBudaTea - 31
Experte (offline)

Dabei seit 06.2008
1620 Beiträge

Geschrieben am: 19.06.2009 um 22:04 Uhr
Zuletzt editiert am: 19.06.2009 um 22:13 Uhr

Zitat von Laser87:


Und ich dachte immer, Israel wäre der Staat von Juden (naja, England), für Juden... Jeder Jude bekommt auf Wunsch sofort die israelische Staatsbürgerschaft - was wollen die Juden eigentlich? Religion oder Staat oder Hollywood? Irgendwann muß doch Schluß sein mit diesem Kasperle-Theater...
(Ich darf so reden - ich trage keine Verantwortung am Holocaust)
Gruß

Israel ist kein jüdischer Staat, sondern von der Verfassung her eine säkulare Demokratie nach westlichem Vorbild.
Mit deiner Argumentation könnte man auch sagen, dass alle Muslime im Iran leben müssen (na gut nicht alle, nur die Schiiten) Warum leben den so viele Deutsche im Ausland?
Ein Mensch ist mehr als bloß die Religion, bloß ein Staatsbürger.

Morgen wird die Zukunft besser sein

Barbarossa80 - 44
Profi (offline)

Dabei seit 03.2009
953 Beiträge

Geschrieben am: 19.06.2009 um 22:04 Uhr

Zitat von Laser87:

Zitat von Barbarossa80:


Jetzt machst du schon wieder den gleichen Fehler wie mit dem Stolz und der Geschichtsverantwortung. Die heule lebenden Juden haben Israel genauso wenig gegründet wie du fürs Dritte Reich verantwortlich bist.

Und ich dachte immer, Israel wäre der Staat von Juden (naja, England), für Juden... Jeder Jude bekommt auf Wunsch sofort die israelische Staatsbürgerschaft - was wollen die Juden eigentlich? Religion oder Staat oder Hollywood? Irgendwann muß doch Schluß sein mit diesem Kasperle-Theater...

(Ich darf so reden - ich trage keine Verantwortung am Holocaust)



Gruß


Keine Sorge, ich schlage dich nicht mit der ideologischen Keule, mich nervts ja auch und ich geb dir auch öfter mal recht, aber deine Meinung ist erstens unlogisch und zweitens gibts "die" Juden nicht. "Der" Jude hat genauso vielerlei Interessen wie du und ich und jeder andere. Wer nach Hollywood will, soll das machen, wer in Deutschland leben will, soll das machen, wer nach Israel will, soll dort hingehen. Nur weil vor 60 Jahren ein paar Zionisten einen eigenen Staat wollten, und die UN das für eine gute Idee hielt, muss doch heute nicht jeder Jude automatisch dort leben.
softmacho - 44
Profi (offline)

Dabei seit 04.2005
629 Beiträge

Geschrieben am: 20.06.2009 um 09:24 Uhr
Zuletzt editiert am: 20.06.2009 um 10:59 Uhr

Zitat von softmacho:


Und in welchem Land hast du das erreicht auf das du stolz sein kannst ?


Zitat von Klischeepunk:


Aufm Mars du Schlaukopf. Bist du stolz auf dein Messer, weil du dir n Butterbrot schmieren kannst, oder bist du eher stolz darauf, dass du dich allein versorgen kannst. Bitte sag mir auf's Messer, ich kann mein lachen schon beinahe nicht mehr halten.


Das war eigentlich eher eine rhetorische Frage ! :-D
Du lachst über deine eigene Engstirnigkeit ? Moment ich hol Popkorn.
Und dann lach ich noch mehr weil auf deinem Butterbrotmesser "Made in Germany" draufsteht. ;-)

Schmerz ist Schwäche die den Körper verlässt !

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 20.06.2009 um 10:16 Uhr
Zuletzt editiert am: 20.06.2009 um 10:19 Uhr

Zitat von Laser87:


Irgendwann muß doch Schluß sein mit diesem Kasperle-Theater...
(Ich darf so reden - ich trage keine Verantwortung am Holocaust)
Gruß


Hm - Du darfst zwar so reden (wer will es Dir verbieten), aber nicht mit der Begründung, weil es nämlich ein ahistorisches Denken offenbart. Wer Historiker ist, der weiß genau, dass der damalige Historikerstreit längst entschieden ist und dass die Frage einer Kollektivschuld eins Volkes geklärt ist und zwar dahingehend, dass es sie nicht geben kann.

Aber:
Jede Generation steht immer auf den Schultern der vorhergehenden und bildet sozusagen die Nachfolge. Das umschließt die positiven, aber eben auch die negativen historischen Ereignisse. So sind Du und ich logischerweise nicht schuld am Holocaust, das ist und bleibt wahr, aber selbstverständlich tragen wir als Nachfolger der vorhergehenden Generation weiterhin ein Stück weit Verantwortung. Verantwortung jetzt nicht im juristischen Sinne, wo Du und ich mich da irgendwie zu verantworten hätten für die Taten unserer Großväter, sondern Verantwortung in dem Sinne, dass wir uns der historischen, menschlichen, politischen und moralischen Folgen der jüngsten Geschichte unseres Landes bewusst sind und bleiben und daraus auch unser Handeln ableiten. Das betrifft auch überhaupt nicht etwa nur uns Deutsche, das betrifft im Grunde genommen sehr viele Staaten, es ist aber in meinen Augen ein wenig albern und kindisch, wenn manche Leute in einer Art Reflex diese Art von Verantwortlichkeit ablehnen, weil andere Länder auch historische Schatten zu bearbeiten haben. Ich denke wir können selbstbewusst genug mit den durchaus auch positiven Seiten unserer Geschichte umgehen und vermarkten das ja auch und so können wir durchaus auch selbstkritisch genug mit den Schatten unserer Geschichte umgehen und müssen keiner Verdrängung das Wort reden gemäß dem Motto: 60 Jahre danach muss endlich einmal Gras darüber wachsen. Wozu? Das ist zu kurz gedacht, denn diese Zeitspanne ist historisch betrachtet viel zu kurz, nur ein Wimpernschlag. Massenmord verjährt nie und solange noch immer Leute aus der Zeit als Zeitzeugen leben, braucht man darüber sowieso nicht zu reden.
red_button - 37
Anfänger (offline)

Dabei seit 04.2005
23 Beiträge
Geschrieben am: 20.06.2009 um 10:40 Uhr

Zitat von Airborne-82:

In keinem Land auf der Welt hat mann ein Problem auf sein Vaterland Stolz zu sein,echt Armselig was hier manche schreiben.Also ich bin Stolz auf mein Vaterland,und komm jetzt keiner da war doch was vor über 60 Jahren weil das doch lächerlich ist.


gibt es denn nichts anderes, auf das ein mensch stolz sein kann als sein "vaterland"? ein deutscher kann genauso wenig für seine herkunft wie irgendein anderer staatsbürger, es beruht auf reinem zufall, in welchem territorium man geboren wird...
nebenbei kann man nicht stolz auf etwas sein, zu dem man selbst nichts beigetragen hat, weder auf die geschichte eines staates, noch auf das verhalten seiner bewohner. stolz kann man vllt für sich selbst, seine kinder oder generell für etwas, das man geleistet hat, empfinden.
deutsch zu sein kann höchstens eine art dankbarkeit nach sich ziehen (für den lebensstandard oder o.ä.), wer es für nötig hält, so etwas zu benötigen...
oder wie schopenhauer zu sagen pflegte:
aber jeder erbärmliche tropf, der nichts in der welt hat, auf das er stolz sein könnte, ergreift das letzte mittel, auf die nation, der er gerade angehört, um stolz zu sein.


Laser87 - 57
Champion (offline)

Dabei seit 11.2006
4301 Beiträge

Geschrieben am: 20.06.2009 um 18:46 Uhr

Zitat von teacher-1:

Zitat von Laser87:


Irgendwann muß doch Schluß sein mit diesem Kasperle-Theater...
(Ich darf so reden - ich trage keine Verantwortung am Holocaust)
Gruß


Hm - Du darfst zwar so reden (wer will es Dir verbieten), aber nicht mit der Begründung, weil es nämlich ein ahistorisches Denken offenbart. Wer Historiker ist, der weiß genau, dass der damalige Historikerstreit längst entschieden ist und dass die Frage einer Kollektivschuld eins Volkes geklärt ist und zwar dahingehend, dass es sie nicht geben kann.

Aber:
Jede Generation steht immer auf den Schultern der vorhergehenden und bildet sozusagen die Nachfolge. Das umschließt die positiven, aber eben auch die negativen historischen Ereignisse. So sind Du und ich logischerweise nicht schuld am Holocaust, das ist und bleibt wahr, aber selbstverständlich tragen wir als Nachfolger der vorhergehenden Generation weiterhin ein Stück weit Verantwortung. Verantwortung jetzt nicht im juristischen Sinne, wo Du und ich mich da irgendwie zu verantworten hätten für die Taten unserer Großväter, sondern Verantwortung in dem Sinne, dass wir uns der historischen, menschlichen, politischen und moralischen Folgen der jüngsten Geschichte unseres Landes bewusst sind und bleiben und daraus auch unser Handeln ableiten. Das betrifft auch überhaupt nicht etwa nur uns Deutsche, das betrifft im Grunde genommen sehr viele Staaten, es ist aber in meinen Augen ein wenig albern und kindisch, wenn manche Leute in einer Art Reflex diese Art von Verantwortlichkeit ablehnen, weil andere Länder auch historische Schatten zu bearbeiten haben. Ich denke wir können selbstbewusst genug mit den durchaus auch positiven Seiten unserer Geschichte umgehen und vermarkten das ja auch und so können wir durchaus auch selbstkritisch genug mit den Schatten unserer Geschichte umgehen und müssen keiner Verdrängung das Wort reden gemäß dem Motto: 60 Jahre danach muss endlich einmal Gras darüber wachsen. Wozu? Das ist zu kurz gedacht, denn diese Zeitspanne ist historisch betrachtet viel zu kurz, nur ein Wimpernschlag. Massenmord verjährt nie und solange noch immer Leute aus der Zeit als Zeitzeugen leben, braucht man darüber sowieso nicht zu reden.


Nun, über den Holocaust darf man nicht reden, wie man will - dafür kann man eingesperrt werden - aber keine Angst, ich will den Holocaust nicht leugnen.
Aber, Kollektivschuld gibt es nicht, von daher interessiert es mich eben einen feuchten Dreck, ob und wenn ja, wieviel Juden, Schwule, Polacken dabei umgekommen sind.
Also, ich bin nicht stolz auf mein Vaterland, aber ich verweigere auch jede Schuld und Zahlung an irgendwelche Opfer, die mein Vaterland vor meiner Zeit vielleicht verschuldet hat.


Gruß
Jochen

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