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Forum / Young Life
Gibt es einen Gott?

Iluron - 37
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 00:01 Uhr
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Zitat von herbstkaelte: Zitat von phoenix89:
Jedoch haben auch polytheistische Götter gewisse transzendente Aspekte, wo sie nicht mehr Gegenständliches, sondern bereits abstrakte Ideen - Gerechtigkeit, Ordnung etc. - zu repräsentieren beginnen. Könnte auch die Transzendenz selbst zur Bezweiflung bzw. Abschaffung des Gottes beitragen? Dadurch, dass er mehr ein Konzept als ein Ding repräsentiert, dadurch dass er abstrakter ist, ist er dem kritischen Denken zugänglicher als die Verehrung des Ra als der Sonne selbst: diese war unbezweifelbar und wurde direkt sinnlich erfahren; jenes Konzept (Unsterblichkeit, göttliche Moral, Kreation etc.) hingegen ist nicht mehr direkt erfahrbar: man muss es glaubend hinnehmen - oder sich damit auseinandersetzen. Solange die Sonne lebenschenkend ist und die Vergötterung eine Wertschätzung eines sinnlichen Gegenstandes ist, ist es schwer, etwas an diesem Konzept auszusetzen; wenn aber nun allumfassende Liebe, Jenseitsvorstellungen usw. "göttlich" werden, dann ist dies viel eher rational zugänglich - und damit auch leichter anzweifelbar. Oder? ^^
Deine Vorstellung von Transzendenz scheint weiter gefasst zu sein als meine. Für mich geht der Begriff in Richtung Übernatürlichkeit / Unvorstellbarkeit / Unbegreifbarkeit. Gerechtigkeit und Ordnung würde ich nur dann gelten lassen, wenn diese selbst so unverständlich definiert wären, dass man keinen Sinn dahinter erkennen könnte. Gerade die monotheistischen Religionen definieren im Kern aber ein sehr simples Wertegerüst, z.B die 10 Gebote usw.
Direkte Erfahrbarkeit spielt meiner Meinung nach auch eine untergeordnete Rolle. Genau so wenig wie jemand Ra in der Sonne wirklich sehen konnte (als Sinneserfahrung, nicht bildlich [oder war Ra die Sonne selbst?]), so wenig ist auch ein monotheistischer Gott sichtbar. Entscheidend ist doch viel mehr, wie intensiv die Gottesvorstellung an Objekte, Werte und Abstraktionen gebunden ist, welche im Alltag von Belang sind. Ein monotheistischer Gott kann somit präsenter sein als viele polytheistische, eben weil er überall und nirgends zugleich ist.
Viel entscheidender sind deshalb meiner Meinung nach ganz andere Faktoren wie Bildung, das soziale Umfeld und nicht zuletzt auch die eigene Persönlichkeit.
Für mich ist Transzendenz alles was nicht durch physikalische Gesetze erfassbar ist.
Liebe, Ordnung, Glaube, Gerechtigkeit. All das sind Worte die nur dadurch eine Existenzberechtigung haben, weil es genug denkende Wesen gibt, die einen Sinn in sie hineinlegen. Aus sich selbstheraus könnten sie nicht existieren. Ein Fels ist ein Fels. Ob nun jemand da ist, der ihn als solchen bezeichnet oder nicht, er existiert trotzdem. Gerechtigkeit entsteht erst dadurch, dass mehr als zwei intelligente Wesen existieren, die sich darüber Gedanken machen, welches Verhalten bestimmte Umstände am besten nach sich ziehen sollte.
Alle Programmierern eingesperrt, jede Software pantentiert. Jetzt merkt ihr: Anwälte proggen nicht.
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herbstkaelte
Fortgeschrittener
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 01:13 Uhr
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Zitat von Iluron:
Für mich ist Transzendenz alles was nicht durch physikalische Gesetze erfassbar ist.
Liebe, Ordnung, Glaube, Gerechtigkeit. All das sind Worte die nur dadurch eine Existenzberechtigung haben, weil es genug denkende Wesen gibt, die einen Sinn in sie hineinlegen. Aus sich selbstheraus könnten sie nicht existieren. Ein Fels ist ein Fels. Ob nun jemand da ist, der ihn als solchen bezeichnet oder nicht, er existiert trotzdem. Gerechtigkeit entsteht erst dadurch, dass mehr als zwei intelligente Wesen existieren, die sich darüber Gedanken machen, welches Verhalten bestimmte Umstände am besten nach sich ziehen sollte.
Hier ließe sich sicherlich eine Diskussion losbrechen, inwiefern denkende Wesen und ihre Gedanken durch physikalische Gesetze erfassbar sind. Möglicherweise ist die Unterscheidung zwischen Dingen wie Felsen und diesen "Transzendenzen" unzulässig, aber das führt wohl zu weit.
Da man sich selbst allerdings als handlungsfrei wähnt und so oder so Entscheidungen treffen muss, ändert das auch nicht wirklich etwas.
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phoenix89 - 36
Experte
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 12:09 Uhr
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Zitat von herbstkaelte: Deine Vorstellung von Transzendenz scheint weiter gefasst zu sein als meine. Für mich geht der Begriff in Richtung Übernatürlichkeit / Unvorstellbarkeit / Unbegreifbarkeit. Gerechtigkeit und Ordnung würde ich nur dann gelten lassen, wenn diese selbst so unverständlich definiert wären, dass man keinen Sinn dahinter erkennen könnte. Gerade die monotheistischen Religionen definieren im Kern aber ein sehr simples Wertegerüst, z.B die 10 Gebote usw. Würdest du, diesem Verständnis von Transzendenz zufolge, den christlichen Gott als transzendent bezeichnen?
Zitat von herbstkaelte: Direkte Erfahrbarkeit spielt meiner Meinung nach auch eine untergeordnete Rolle. Genau so wenig wie jemand Ra in der Sonne wirklich sehen konnte (als Sinneserfahrung, nicht bildlich [oder war Ra die Sonne selbst?]), so wenig ist auch ein monotheistischer Gott sichtbar. Entscheidend ist doch viel mehr, wie intensiv die Gottesvorstellung an Objekte, Werte und Abstraktionen gebunden ist, welche im Alltag von Belang sind. Ein monotheistischer Gott kann somit präsenter sein als viele polytheistische, eben weil er überall und nirgends zugleich ist. Mitunter war Ra die Sonne selbst, ja. (Zumindest wenn ich den Quellen vertraue, die dies besagen.) Das gilt ebenso für seinen "Vorgänger" Atum wie den späteren, näher zum Monotheismus hin tendierenden Aton. Die Sonne war der Gott, jedoch nicht im heutigen physikalischen Verständnis - sodass die Sonne nicht nur ein gelber Ball, sondern auch anthropomorpher Lebens- und Liebesspender war etc. Konkretes und Abstraktes sind dabei sehr verwoben.
Zitat von herbstkaelte: Viel entscheidender sind deshalb meiner Meinung nach ganz andere Faktoren wie Bildung, das soziale Umfeld und nicht zuletzt auch die eigene Persönlichkeit. Hajo, das natürlich; ohne geht's eher schlecht. - Aber wenn man annimmt, dass für das Erfassen eines abstrakten transzendenten Gottes, wie es der christliche, islamische und ihre Kollegen darstellen, eine höhere intellektuelle Leistung erforderlich ist, eben weil man sie nicht täglich als sinnliche Erscheinung über den Himmel kreisen sieht, sondern da sie eher ein abstraktes Prinzip darstellen ("eher" deshalb, da in der Tat fraglich ist, ob das Abstrakte ein so großes Übergewicht über konkrete sinnliche Vorstellungen darstellt), sodass der Schritt zur Reflexion hier leichter gemacht werden kann als wenn der angebetete Gott immer unzweifelhaft sichtbar wäre.
Habe ich mich wiederholt oder irgendworan vorbeigeschrieben? ^^
Zitat von Iluron: [...] Ein Fels ist ein Fels. Ob nun jemand da ist, der ihn als solchen bezeichnet oder nicht, er existiert trotzdem. [...] Der "Fels an sich"? Unabhängigkeit von der Bezeichnung leuchtet ein; aber Unabhängigkeit von Anderem halte ich eher für fraglich.
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dieperle - 63
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 14:15 Uhr
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Zur Frage nach dem innwendigen Himmel:
In mir ist kein Himmel! Ich bin ein Mensch wie jeder andere auch der Sorgen, Probleme und sich täglich neu mit den Dingen des Alltags auseinandersetzen muss. Jedoch drücken mich meine Probleme nicht zu Boden, sondern ich weiss das ich meine Sorgen zu Jesus bringen kann. Das Gott real existiert und ich von IHM geliebt bin. Das ich Hoffnung habe alles gut zu bewältigen in der Gegenwart und meine Zukunft in seiner Ewigkeit liegt. Ich glaube nicht an ein fernes, von Menschen inszeniertes Gottheitsgebilde sondern an den Gott der Bibel, der in Jesus Christus uns seine Liebe bewiesen hat.
Übrigens habe ich mir in Kappadokien (Türkei) die unterirdischen Kirchen angesehen. Dort haben die ersten Christen die Geschichten der Bibel heimlich an viele Decken gemalt - leider ist ein großer Teil zerstört worden aber vieles ist sehr deutlich bis heute zu erkennen.
Ein muslimischer Reiseführer hat mir die ganzen Bilder, in der die Evangelien bis in alle Einzelheiten abgebildet sind erklärt. Er hat sich in seinem Glauben nur in einem wesentlichen Punkt unterschieden, er glaubte wie so viele Moslems das nach Jesus Mohammed kam und nicht wie Jesus verheißen hat : Der hlg Geist, der uns mit Kraft aus dem Himmel beschenkt!
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herbstkaelte
Fortgeschrittener
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 14:22 Uhr
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Zitat von phoenix89: Würdest du, diesem Verständnis von Transzendenz zufolge, den christlichen Gott als transzendent bezeichnen?
Ich bin kein Theologe, der sich mit dem Wesen des christlichen Gottes näher auseinandersetzt. Gemeinhin werden diesem Gottesbild aber Eigenschaften zugeschrieben, die meine Transzendenzkriterien erfüllen.
Zitat von phoenix89: Hajo, das natürlich; ohne geht's eher schlecht. - Aber wenn man annimmt, dass für das Erfassen eines abstrakten transzendenten Gottes, wie es der christliche, islamische und ihre Kollegen darstellen, eine höhere intellektuelle Leistung erforderlich ist, eben weil man sie nicht täglich als sinnliche Erscheinung über den Himmel kreisen sieht, sondern da sie eher ein abstraktes Prinzip darstellen ("eher" deshalb, da in der Tat fraglich ist, ob das Abstrakte ein so großes Übergewicht über konkrete sinnliche Vorstellungen darstellt), sodass der Schritt zur Reflexion hier leichter gemacht werden kann als wenn der angebetete Gott immer unzweifelhaft sichtbar wäre.
Habe ich mich wiederholt oder irgendworan vorbeigeschrieben? ^^
Freilich erleichtert es ein abstrakter Gott, dessen Existenz zu hinterfragen. Wäre dies aber der entscheidende Punkt, so gäbe es doch keinen Grund, weshalb die unmittelbar sinnlich erfahrbaren polytheistischen Götter von abstrakten monotheistischen abgelöst wurden. Wie erklärst du dir also unter diesem Gesichtspunkt die Abkehr vom Polytheismus?
Deshalb erscheinen mir die bereits genannten Gründe als plausibler.
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GVR - 34
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 14:34 Uhr
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@ dieperle
Warum bist du dir der Existenz Gottes eigentlich so sicher?
Oder anders gefragt: Warum bist du dir der Existenz des/eines Biblischen Gottes so sicher?
Wir erreichen jenen Ort an dem kein Schmerz mehr existiert, wo Unheil droht und Wut regiert
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KatzenPfote- - 31
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 14:36 Uhr
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es gibt verschiedene götter, und der glaube versetzt berge :)
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GVR - 34
Champion
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 14:38 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.10.2011 um 14:38 Uhr
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Odin, Thor, Loki...? ^^
Wir erreichen jenen Ort an dem kein Schmerz mehr existiert, wo Unheil droht und Wut regiert
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CaptainAwesome - 28
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 14:41 Uhr
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Zitat von GVR:
Odin, Thor, Loki...? ^^
Zeus,Minerva,Hades...? :D
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GVR - 34
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 14:43 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.10.2011 um 14:44 Uhr
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Zitat von CaptainAwesome: Zitat von GVR:
Odin, Thor, Loki...? ^^
Zeus,Minerva,Hades...? :D
Anubis, Horus, Isis...? xD
Wer sagt uns eigentlich dass nicht _diese_ Götter existieren? Achja, die Bibel...
Wir erreichen jenen Ort an dem kein Schmerz mehr existiert, wo Unheil droht und Wut regiert
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Biebe_666 - 47
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 17:25 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.10.2011 um 17:26 Uhr
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Zitat von dieperle: Zur Frage nach dem innwendigen Himmel:
In mir ist kein Himmel! Ich bin ein Mensch wie jeder andere auch der Sorgen, Probleme und sich täglich neu mit den Dingen des Alltags auseinandersetzen muss. Jedoch drücken mich meine Probleme nicht zu Boden, sondern ich weiss das ich meine Sorgen zu Jesus bringen kann. Das Gott real existiert und ich von IHM geliebt bin. Das ich Hoffnung habe alles gut zu bewältigen in der Gegenwart und meine Zukunft in seiner Ewigkeit liegt. Ich glaube nicht an ein fernes, von Menschen inszeniertes Gottheitsgebilde sondern an den Gott der Bibel, der in Jesus Christus uns seine Liebe bewiesen hat.
Übrigens habe ich mir in Kappadokien (Türkei) die unterirdischen Kirchen angesehen. Dort haben die ersten Christen die Geschichten der Bibel heimlich an viele Decken gemalt - leider ist ein großer Teil zerstört worden aber vieles ist sehr deutlich bis heute zu erkennen.
Ein muslimischer Reiseführer hat mir die ganzen Bilder, in der die Evangelien bis in alle Einzelheiten abgebildet sind erklärt. Er hat sich in seinem Glauben nur in einem wesentlichen Punkt unterschieden, er glaubte wie so viele Moslems das nach Jesus Mohammed kam und nicht wie Jesus verheißen hat : Der hlg Geist, der uns mit Kraft aus dem Himmel beschenkt!
Perle , so langsam verkommen deine posts zur Farce. Anstatt mal mitzudiskutieren was heißt auf die fragen deiner mitspieler einzugehen blubberst du nur noch zusammenhanglose posts. Für mich sieht das aus als ob du nun wirklich aufgehört hast kritisch zu hinterfragen, die scheuklappen festgezurrt hast ud auf bockig machst. Nicht sehr beitraeglich. Da wärest du besser dran wenn du es wie tyler machst: einfach aus der Diskussion fortbleiben. Tut mir leid, ich finde es jetzt lächerlich.
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guyoncignito
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 18:53 Uhr
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Zitat von dieperle: Ich glaube nicht an ein fernes, von Menschen inszeniertes Gottheitsgebilde sondern an den Gott der Bibel, der in Jesus Christus...
Und du glaubst tatsächlich, die Bibel und der Gott darin sind sind nicht von Menschen inszeniert? Wärst du nicht so eine fanatische Frömmlerin, würdest du mir leid tun. Aber für dich ist mein Gegenspruch sowieso nur eine Bestätigung, dass du ganz fest glaubst.
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phoenix89 - 36
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 19:01 Uhr
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Zitat von dieperle: Zur Frage nach dem innwendigen Himmel:
In mir ist kein Himmel! [...] Könnte hier ein Beispiel dafür vorliegen, dass es gefährlich ist, seinen Jüngern lediglich Gleichnisse an die Hand zu geben? Was scheint dir abwegig daran, dass der Himmel in den Gläubigen selbst zu suchen ist? Das Ausbleiben der großen Rache am jüngsten Tage?!
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phoenix89 - 36
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 19:47 Uhr
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Zitat von phoenix89: Freilich erleichtert es ein abstrakter Gott, dessen Existenz zu hinterfragen. Wäre dies aber der entscheidende Punkt, so gäbe es doch keinen Grund, weshalb die unmittelbar sinnlich erfahrbaren polytheistischen Götter von abstrakten monotheistischen abgelöst wurden. Wie erklärst du dir also unter diesem Gesichtspunkt die Abkehr vom Polytheismus?
Deshalb erscheinen mir die bereits genannten Gründe als plausibler.
"Der Monotheismus" wird eine größere Relevanz für die Gläubigen gehabt haben müssen als "der Polytheismus", schätze ich (auch wenn ich mich mit der Thematik noch nicht sonderlich beschäftigt habe). In Ägypten gab es auch einen quasi-monotheistischen Vorstoß unter Echnaton, der (- Fachkundige mögen mich korrigieren -) in seiner künstlerischen Kreativität nicht nur einen neuen Kunststil, sondern auch einen neuen Gott schuf und als den höchsten etablierte und, so ich recht informiert bin, einzig vom polytheistisch gesinnten Volk daran gehindert wurde, ihn auch zum einzigen Gott zu machen. Machtinteressen dürften bei dem Procedere aber auch eine bedeutende Rolle gespielt haben; wobei mir hier das Wissen über die jeweiligen Entstehungsgeschichten der großen monotheistischen Religionen sowie über die Umgebung, in welcher sie wuchsen, fehlt, um hier ein wirklich verlässliches Urteil abgeben zu können.
Ich hatte gerade mit dem Gedanken eines idealtypischen Modelles zum Übergang von Gottesvorstellungen gespielt; aber ich glaube, das würde der Sache in keiner Weise gerecht werden, da der Glaube nicht nur ein rein kognitives Ding ist, sondern auch von Sozialem, Psychischem etc. bedingt wird: Festhalten lässt sich letztlich aber meines Erachtens durchaus ein gewisser Hang vom Konkreten zum Abstrakten - und die Annahme, dass eine Beschäftigung mit jenem Abstrakten eine Anzweiflung des Glaubens eher befördert als es das Konkrete täte.
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herbstkaelte
Fortgeschrittener
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Geschrieben am: 23.10.2011 um 20:04 Uhr
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Zitat von phoenix89:
Ich hatte gerade mit dem Gedanken eines idealtypischen Modelles zum Übergang von Gottesvorstellungen gespielt; aber ich glaube, das würde der Sache in keiner Weise gerecht werden, da der Glaube nicht nur ein rein kognitives Ding ist, sondern auch von Sozialem, Psychischem etc. bedingt wird: Festhalten lässt sich letztlich aber meines Erachtens durchaus ein gewisser Hang vom Konkreten zum Abstrakten - und die Annahme, dass eine Beschäftigung mit jenem Abstrakten eine Anzweiflung des Glaubens eher befördert als es das Konkrete täte.
Das meinte ich Bildung, sozialem Umfeld und eigener Persönlichkeit.
Ich denke ich weiß, worauf du hinaus willst. Dir geht es um die Entkoppelung der moralischen Komponente des Glaubens von der Gottheit und somit Gottgegebenheit, hin zu ethischen Maßstäben, so dass das "Gute" und "Nützliche" erhalten bleibt und gleichzeitig diskursfähig wird, während das übernatürliche und dogmatische Brimborium stattdessen ad acta gelegt werden kann.
Leider scheint das nicht so einfach zu sein, selbst in unserer Zeit findet man haufenweise Perlen der Verbohrtheit.
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