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Roxy: Günter Grünwald
15.03.2014 um 17:24 Uhr von ma_fia
„Willkommen in Ulm, der Heimatstadt der... Ulmer“ - mit diesen Worten begrüßte Kabarettist Günter Grünwald die Gäste am Mittwoch, 12. März, im Roxy. Dann ging es auch schon los mit dem Programm, in dem er unter anderem die Kirche und das Fernsehprogramm auf die Schippe nahm.
Zudem wirkte es nicht so, als würde Grünwald irgendwas bewusst einsetzen. Witze, Betonungen, Themenwechsel, bei allem ging eine gewisse Authentizität von dem Künstler aus und so wirkte der ganze Abend weniger wie ein einstudiertes Programm, als viel mehr wie ein nettes Gespräch – auch wenn nur ein Part redete. Davon, Publikum auf die Bühne zu holen oder während der Show immer auf die selbe Person anzuspielen war nämlich nicht sein Ding, im Gegenteil. „Ah schaut ihn euch an, den Manfred, wie er da steht“, rief er in die Richtung der ersten Reihe, „so reden viele meiner Kollegen dann mit jemandem, den sie sich am Anfang ausgepickt haben, und das kann ich nicht leiden. Ich war nämlich oft genug selbst der Manfred.“ Viel wohler fühlte Grünwald sich, wenn er auf der Bühne stehen und reden konnte. Über das beliebte „Outsourcing“ in der Wirtschaft, bei dem bestimmte Fertigungsvorgänge von Fremdfirmen erledigt wurden, weshalb auch er sein Programm nun von jemand anderem schreiben lassen wollte. Über Zugfahrten, die durch schwitzende, schreiende Mitfahrer zum Horror werden konnten oder über die Höflichkeit bei Dates, die dazu geführt hatte, dass er nur noch mit einer Wand vor Augen essen konnte, weil die Frau den Platz mit Blick ins Restaurant bekam. Ein wildes Durcheinander, in dem er mit sarkastischen Bemerkungen und übertriebenen Erzählungen immer wieder zum Lachen brachte. Eine Zugabe gab es für das Publikum im Roxy nach dem gut zweistündigen Programm trotzdem nicht. „Das mag ich nicht“, wusste Grünwald auch hier zu sagen. „Dann bekommt die eine Stadt eine Zugabe, weil sie geklatscht hat, und einer anderen hat es vielleicht genauso gut gefallen, die konnten es aber nicht zeigen. Das wäre doch ungerecht.“ In dem Moment sahen die Zuschauer, eher älteres Publikum, das wahrscheinlich anders. Aber wer gekommen war, um den Kabarettisten zu sehen, musste ihn nun eben nehmen, wie er ist – inklusive einiger „Mag ich nicht“s. Übrigens: Der Tourtitel "Da sagt der Grünwald Stop" stand in keinerlei Zusammenhang zum Programm. Ob den der Grünwald auch nicht mochte? Fotos: Andreas Barton
Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur, Sport und Stadtgeschehen |
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