Mit großen Hits wie „Mamma Mia“ oder „Waterloo“ unterhielt die Cover-Show „Abba Gold“ am Sonntagabend im Congress Centrum Ulm (CCU) – oder versuchte es zumindest. 

Von der in der Pressemitteilung angepriesenen „Spritzigkeit, [dem] Engagement und Ideenreichtum“ der Show war anfänglich nicht viel zu spüren. Viel mehr erregte der Saal mit zahlreichen leeren Plätzen einen bleibenden Eindruck. Gerade mal ein Drittel der gut 1000 Sitzplätze schien besetzt zu sein. Zur Freude der anwesenden Gäste, die teilweise weiter nach vorne sitzen durften.
Doch trotz der Bemühungen der Musiker dauerte es auch in den ersten Reihen eine ganze Weile bis Stimmung aufkam. Der Showgruppe – zwei Frontsängerinnen, ein Bassist, ein Gitarrist, ein Schlagzeuger und ein Keyboarder – merkte man das nicht an. Professionell lächelten, tanzten und sangen sie auch während der ersten Songs, bei denen das Publikum verhalten zum Ende eines jeden Songs klatschte, wie es erwartet wurde – aber auch nur da.

Nach mehreren direkten Aufforderungen aufzustehen und mit zu klatschen entstand allmählich eine gewisse Atmosphäre im Congress Centrum. Bekannte Abba-Hits wie „Super Trouper“, „Dancing Queen“ oder „Money, Money, Money“ begeisterten besonders einzelne Fans, die lauthals mitsangen. Auf viele Zuschauer übertrug sich diese Stimmung jedoch nur sehr langsam, sodass der Jubel und das Mitsingen nach kurzen Hochs wieder abebbte. Schade.
Ebenso bedauerlich war die Umsetzung eines vermeintlich authentischen Bühnenbilds, dass sich bei den zahlreichen Möglichkeiten heutzutage sicherlich besser hätte gestalten lassen. Gekonnt wirkte eingesetzt wirkte die runde Videowand im Mittelpunkt beispielsweise erst kurz gegen Ende der gut zweistündigen Show, als sie während des Songs „Dancing Queen“ als Diskokugel fungierte.

Bunte Lichter und passende Outfits ergänzten zu diesem Zeitpunkt das Gesamtbild und machten diesen Moment, zusammen mit einem der bekanntesten Abba-Hits, zu einem der wenigen, in dem alle Zuschauer mitgerissen wurden.
Eine gelungene Inszenierung, die man sich an diesem Abend wohl öfters gewünscht hätte.

Aus diesem Blickwinkel heraus war es nicht nur im Interesse der Fans, dass die Showgruppe nach ihrem gut zweistündigen Programm noch eine Zugabe in Petto hatten: Gegen Ende sprang der Funke der Musiker endlich auf die Zuschauer über und es wurde getanzt, geklatscht und gesungen, ohne, dass es großer Aufforderungen bedurfte - auch von jenen Zuschauern, die nicht ganz in die Durchschnittsaltersklasse des Abends zu passen schien.

Fotos: Sophia Kümmerle  

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