68 Jahre alt ist er mittlerweile, Joe Cocker, der manchmal mehr Legende als Musiker zu sein scheint. Doch wie man ihn auch bezeichnen mag, eines ist er auf jeden Fall: Einer von den ganz Großen. Und wenn so einer Abschied nimmt, sorgt das für entsprechend Aufruhr.

So war es auch kein Wunder, dass beim Konzert, das er am 20. April in der Ratiopharm Arena gab, immerhin 4500 Fans waren.

Bevor jedoch der Star selbst um 21.00 Uhr die Bühne betrat, gehörte sie noch einem anderen: Support Johannes Oerdinger. Der deutsche Sänger, der mit seinen 29 Jahren noch deutlich jünger war, als der Hauptact, unterhielt die Halle knappe 30 Minuten mit zarten Songs, voller Emotionen.
Seien es Songs wie „Magneten“, „Traurig aber wahr“ oder „Und wenn die Welt“, aus dem aktuellen Album „Für immer ab jetzt“, oder ältere Titel wie „Engel“ und „Erste Wahl“, zum wilden Tanzen oder Ausflippen war keiner. Stattdessen brachten die Titel, teilweise vom Saxophon untermalt, zum Nachdenken und es war schon fast enttäuschend, dass niemand sein Feuerzeug dazu hochhielt, wie eigentlich bei emotionalen Songs üblich.

Auch beim später auftretenden Star Joe Cocker war das leider nicht der Fall. Und das, obwohl er, beispielsweise mit „Hold On (I Feel Our Love Is Changing)“, auch einige sehr emotionale Tracks in seinem Set hatte. Das könnte aber auch daran gelegen haben, dass sich bei Cocker alles auf seine Stimme konzentrierte. Sie machte noch immer alles mit und brachte mit Spitzenhits wie „Come Together“ oder „You Don’t Need A Million Dollars“ die ganze Halle zum Jubeln. 

Für Abwechslung sorgte er durch einige besondere Instrumente, wie eine Mundharmonika und ein Akkordeon, die nur bei ausgewählten Songs eingesetzt wurden. Mehr brauchte es auch nicht, um die Zuschauer in der Arena zu halten, schließlich war das Konzert allein deshalb für viele einen Besuch wert, weil es die letzte Tournee des Weltstars ist. Und natürlich, weil er mit Songs seines neuen Albums „Fire It Up“, welches womöglich sein letztes ist, aufwartete.

Fotos: Devin Sancakli

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