
Jascha Rust kennen viele unter einem ganz anderen Name: Zacharias "Zac" Klingenthal. So heißt nämlich der Charakter, den er in der Serie "Gute Zeiten Schlechte Zeiten" (GZSZ) spielt.
Am verkaufsoffenen Sonntag, 17. März, war er für eine Autogrammstunde im Blautal Center zu Gast. Team-Ulm.de-Redakteurin Sophia Kümmerle hat den Schauspieler davor getroffen und mit ihm über seine Karriere, den Dreh und gesprochen.
Team-Ulm: Jascha, laut deinem Wikipediaeintrag hast du deine ersten schauspielerischen Erfahrungen im Fach "Darstellende Kunst" gemacht. Wie kam es, dass du jetzt beim Fernsehen und nicht im Theater gelandet bist?
Jascha Rust: Stimmt, in diesem Fach lernte man eher Theaterschauspielerei, als vor der Kamera zu spielen. Und ich habe mir tatsächlich überlegt, eine "richtige" Schauspielausbildung zu machen, also eine zum Theaterschauspieler. Aber nicht, weil ich zum Theater wollte, sondern weil ich glaube, dass man da am meisten lernt.
Und dann hattest du dein erstes Casting bei GZSZ und bist sofort genommen worden?
So ähnlich steht das bei Wikipedia, richtig? Ich weiß garnicht, wer diesen Eintrag geschrieben hat, das ist nämlich gar nicht ganz richtig... Es ist mehr so, dass ich skaten war, und die Produktionsfirma, die auch GZSZ produziert, in der Nähe des Skaterplatzes war. Statt wie normal einen Termin für ein Vorsprechen auszumachen, bin ich da dann einfach mal spontan hingegangen und konnte auch sofort vorsprechen. Das hat denen scheinbar gut gefallen und so bin ich in die Schauspielkartei dort aufgenommen worden.
Und über die kamst du dann zu GZSZ?
Genau, zwei Jahre später wurde ich angerufen und zu einem Vorsprechen für die Rolle "Jonas" eingeladen. Danach hieß es dann, es "war gut, aber hat auf die Rolle nicht ganz gepasst." Ich dachte zuerst, das wäre die feine Art zu sagen, dass ich raus bin, aber eine Woche später bekam ich einen Anruf, und es hieß, dass sie die Rolle Jonas ersteinmal wieder gestrichen haben und mir eine neue geschrieben wurde - und die habe ich jetzt.
Da hast du ja praktisch Einfluss auf die Handlung genommen, bevor du überhaupt richtig dabei warst. Kannst du das als Schauspieler immer noch?
Mh, ich habe es nie versucht, aber ich denke wenn man mit irgendetwas sehr unzufrieden ist, dann kann man das den Drehbuchautoren schon sagen. Einmal im Monat haben wir beispielsweise ein Schauspieler-Autoren-Treffen, bei dem man auch über so etwas reden kann.
Wie ist das, wenn du Urlaub nehmen möchtest - nimmt das Einfluss auf die Handlung?
Oh ja, natürlich! Die ersten zwei Jahre habe ich insgesamt nur circa eine Woche lang Urlaub genommen, über Weihnachten, wo wir nicht drehen und auch nicht ausstrahlen. Ansonsten muss ich drei Monate vorher fragen, ob das mit dem Urlaub passt, damit die Autoren den rechtzeitig einbauen können.
Im Januar war ich zum Beispiel dreißig Tage lang in Thailand. Das wurde in die Handlung eingebaut, indem mein Charakter für eine Weile in die USA geflogen ist.
Apropros geflogen: Auch du bist heute erst hier her geflogen. Warst du schon einmal in Ulm?
Nein, ich bin zum 1. Mal hier. Aber ein bisschen was weiß ich trotzdem.
Ihr habt zum Beispiel den höchsten Kirchturm der Welt hier. Und die Dichte der Kneipen ist sehr hoch. Außerdem gibt es in einer Straße acht Puffs - lacht. Achja, und das Fischerviertel ist sehr schön.
Warst du da vorher?
Nein, vorher war ich nur im QMuh, habe da einen Kaffee getrunken. Der war echt lecker.
Wenn du in der Öffentlichkeit unterwegs bist, wirst du da oft von jemandem angesprochen?
Es geht, man merkt oft, dass einen die Leute komisch angucken und erkennen. Aber zum Ansprechen sind sie dann doch zu cool. Erst wenn man abends unterwegs ist und man etwas getrunken hat, haben manche den Mut und sagen was.
Und deine Bekannten?
Auch die sprechen einen manchmal darauf an. Man merkt, wenn man in dieser Serie mitspielt erst, wieviele die eigentlich gucken. Aber auch wenn ich angesprochen werde, dann ist das vielleicht kurz Thema und dann redet man wieder über interessantere Dinge - lacht.
Ist dir selbst deine Rolle manchmal zu langweilig?
Manchmal hat man Phasen, in denen denkt man sich vielleicht, dass eine Szene die man gerade dreht einer von dem Tag davor sehr ähnelt. Aber eigentlich ist man selbst schuld, wenn einem langweilig wird. Denn dadurch, dass es eine Serie ist und man am Tag so viel dreht, kann man viel ausprobieren.
Hast du am Set denn die Freiheit dazu?
Das kommt ganz darauf an, es gibt Regisseure, die sind sehr auf das Drehbuch fixiert, und es gibt welche, denen kann man sagen "Hey, wie wär's wenn wir die Szene so und so machen?" und dann probiert man das aus. Genau kann man das bei den 14-15 Regisseuren die wir circa haben aber nie wissen.
Das klingt spannend! Was wir aber leider wissen, ist dass jetzt einige Fans auf ein Meet&Greet mit dir warten und andere danach unbedingt ein Autogramm von dir haben wollen. Darum vielen Dank!
Fotos: Sophia Kümmerle
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Tags:
GZSZ, Interview, Jascha Rust, Verkaufsoffener Sonntag
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