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Viva la Revolution
01.03.2012 um 22:15 Uhr von ma_fia
Am vergangenen Samstag, dem 25. Februar, war es soweit: Kurz nach der letzten Demo am 11. Februar gingen erneut gute 400 Leute gegen ACTA auf die Straße. Genau wie letztes mal fand die Demo unter einem Motto statt, nur das es dieses mal sehr viel provokanter war. Statt "Aktion Paperstorm" wurde das Ganze dieses mal mit "Acta aus, Demokratie an" betitelt.
Erst einen Tag vor den vielen angekündigten Demonstrationen, am 10.Februar, wurde verkündet, dass verschiedene Länder, darunter auch Deutschland, vorerst nicht unterzeichnen werden. Dabei unbedingt zu beachten: Das kleine Wörtchen, das dafür sorgte, dass sich die Lage für die ACTA-Gegner keienswegs änderte - VORERST. Ein Entschluss also, der nicht das geringste ändert, die Meinung der Aktivisten. Die Demonstrationen fanden deshalb wie geplant statt und auch wenn viele Leute entschieden, dass das Demonstrieren nun nicht mehr nötig sei, gingen in Deutschland über 120.000 Menschen auf die Straße.
Angeführt von der Polizei verließen die Demonstranten den Münsterplatz in Richtung des Skate- und Surfshops "58", bogen dann ins Hafenbad ab, um schließlich durch die Herrenkellergasse und die Wengenstraße wieder zum Münsterplatz zurückzukehren. Anders als beim letzten Mal ging es dabei jedoch nicht so ruhig zu, sondern angeführt von den Ordnern und einigen lauten Stimmen wiederholte die Demonstrationstruppe Sprüche gegen ACTA mehrfach. Unter anderem mit dabei: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Freiheit klaut!" oder der Spruch "Für die Freiheit, gegen ACTA!". Die Meinung der Demonstranten ist unumstößlich. Doch ist es die der Regierung auch? Wurde die Unterzeichnung vorerst gestoppt, um die Demonstranten loszuwerden oder gibt es "dort oben" wirklich Zweifel an ACTA? Kommt scheinbar drauf an, welchem Politiker man seine Aufmerksamkeit schenkt. Ansgar Heveling (CDU) meinte in einem Gastkommentar beim Handelsblatt beispielsweise: "... das Web 2.0 wird bald Geschichte sein. Es stellt sich nur die Frage, wie viel digitales Blut bis dahin vergossen wird." Ganz anders der O-Ton des Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar(Bündnis 90/Die Grünen). Er spricht in einem Blogeintrag an, dass zwar keine Rechtsänderung in Deutschland notwenig werde, ACTA dafür aber Auswirkungen auf die Rechtspraxis haben wird. Er empfiehlt außerdem, dass "die Bundesregierung und die Regierungen anderer EU-Staaten, die[...] ACTA zunächst nicht unterschreiben [...] die so gewonnene Zeit zu einer gründlichen Analyse und zur öffentlichen Diskussion nutzen [sollten]." Außerdem gibt er zu bedenken, dass "Der Schlüssel letztlich beim Europäischen Parlament [liegt], ohne dessen Zustimmung ACTA vermutlich eine leere Hülse bleiben wird." Eine Prüfung des Vertrags ist dort bis Anfang Juni geplant. Nun soll seit Kurzem zusätzlich dazu auch der Europäische Gerichtshof einen Blick auf den Gesetzestext werfen, was wiederum Zeit in Anspruch nehmen wird. Auch wenn also noch nichts entschieden wurde, bleibt uns das Internet, wie es im Moment ist, vorerst sicherlich noch erhalten. Da ist nur dieses "vorerst".;)
Fotos: Devin Sancakli
Veröffentlicht in der Kategorie:Stadtgeschehen |
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12 Kommentare zu "Viva la Revolution"
02.03.2012 um 20:17 Uhr
08.03.2012 um 17:25 Uhr
10.03.2012 um 18:48 Uhr
16.03.2012 um 13:41 Uhr
19.03.2012 um 20:09 Uhr
03.03.2012 um 01:51 Uhr
04.03.2012 um 16:46 Uhr
Und fettes SORRY wegen der Verspätung, war eine wahnsinnig stressige Woche, leider musste auch der Artikel drunter leiden.. -.-
08.03.2012 um 01:06 Uhr
05.03.2012 um 19:27 Uhr
zum glück wars bei der letzten demo wärmer :D
08.03.2012 um 01:14 Uhr
25.03.2012 um 11:31 Uhr
03.05.2012 um 21:59 Uhr